Die Menge der Gestaltungsmöglichkeiten der Spieler und des Spielleiters hängt von einer Einigung ab, die Spielleiter und Spieler untereinander abmachen.
Das ist ja nicht falsch, aber letzten Endes führt der alte "Hängt halt von der Gruppe ab"-Spruch jede Diskussion ad absurdum.
Natürlich, aber darauf wollte ich nicht hinaus.
Worauf ich hinauswollte war eine klare Definition: Wenn ich mich über Spielleiter-Entscheidungen ärgere, muss ich mir die Frage stellen, ob ich dem Spielleiter das Recht zu diesen Entscheidungen eingestanden habe oder nicht.
Und vor allem, ob ich ihm nicht vielleicht sonst auch das Recht zugestehe, und nur jetzt grad in diesem Fall rummotze, weil mir das Resultat nicht gefällt.
In vielen Runden werden die Gestaltungrechte gar nicht verhandelt, weil man sich gar nicht bewusst ist, dass es da was zu diskutieren gibt. Das wird dann einfach als ungeschriebenes Gesetzt angesehen, dass der Spielleiter die uneingeschränkte Autorität darstellt und die Spieler nichts ausser ihren Charakteren steuern - was nicht schlimm ist, solange sich niemand über die Entscheidungen des Spielleiters beschwert.
Nur wenn die Kritik aufkommt, muss man sich zwei Dinge fragen: Lag die Entscheidung überhaupt beim Spielleiter (meistens: ja) und aus welchem Grund hat der Spielleiter die Entscheidung getroffen.
Letztendlich sind ALLE Entscheidungen des Spielleiters willkürlich.
Und wieso nur des Spielleiters?
Worauf ich mal wieder hinauswill: Eine Definition von willkürlich, nach der es sowieso nur willkürliche Entscheidungen gibt, ist redundant und wenig hilfreich.
Ja, und deswegen ist dieses Schlagwort "Spielleiterwillkür" ja auch völliger Unsinn!
Und natürlich sind auch die Spielerentscheidungen immer willkürlich.
Natürlich kann man sich über Entscheidungen ärgern, weil sie einem dem Spielspaß rauben.
Natürlich auch über Spielerentscheidungen ("Warum hast Du das grad getan...?")...
Aber doch nicht, weil die Entscheidung willkürlich ist.
Man kann sich über Rücksichtslosigkeit beschweren, oder unfaires Verhalten (da würde ich Railroading einstufen) kritisieren.
Aber doch keine Willkür, wenn man sich die restliche Zeit durch die Willkür gut unterhalten läßt.