Autor Thema: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?  (Gelesen 12373 mal)

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Boni

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #25 am: 20.08.2009 | 14:51 »
Der zweite Fall ist noch schlimmer: Was gibt dir das Recht deinen Mitspieler so in Verlegenheit zu bringen? Der wird dir zurecht antworten, dass der Auftraggeber sich ja wohl hoffentlich über den Hintergrund des Charakters informiert, einen Hintergrund also, der mit Sicherheit existiert, aber am Spieltisch einfach nicht interessiert.

Naja, das ist so auch zu allgemein: Der Hintergurnd kann, je nach Spielstil, schon als Aufhänger dienen. Dann ist er von Vorteil. Wenn er aber zum Selbstzweck wird, so wie ich das bei bobibob bobsen verstehe, dann ist er eher hinderlich.

Offline Oberkampf

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #26 am: 20.08.2009 | 15:08 »
Kurzer Nachtrag zu den "erspielten" und "vorher geschriebenen" Hintergründen. Ich mag beides. Ich freue mich jedesmal wie ein Schnitzel, wenn Spieler einen "meiner" Bösewichte zu ihrer persönlichen Erznemesis machen (oder ihn auf den Pfad des Lichts zurückführen wollen, oder sich in ihn verlieben, oder in einen andern NSC oder weiß der Teufel was), aber ich bin auch glücklich, wenn mir (gerade "schwächere") Spieler einen durchdachten Hintergrund zum "Anspielen" des Charakters liefern. Das eine schließt das andere doch nicht aus.

@1of3

Das mit dem Fanmail war mir schon ein Begriff war auch kurz davor, ihn abzutippen, war mir aber nicht sicher, wie eng er mit "Primetime Adventures" verknüpft ist (bzw. wie allgemein er benutzt werden soll/darf). (Viel schlimmer ist, dass ich bei dem anderen Fachbegriff unter Wortfindungsschwierigkeiten gelitten habe bzw. ihn nicht untergebracht habe: "Immersion").  :'(

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Offline Trollork McMunchkin

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #27 am: 20.08.2009 | 15:34 »
Ist es eine bewußte "Entscheidung" deiner Spieler, diesen Stil zu spielen, oder denken sie "Rollenspiel ist halt so"?

Kennen sie die Art zu spielen, die du dir wünschst überhaupt?

Besteht die Möglichkeit, sie mal einzeln, oder in kleinen Grüppchen in andere Runden reinschnuppern zu lassen, damit sie sehen, wie "Rollenspiel" auch sein kann?

-Ich bin im Grunde sehr für den Vorschlag "rede mit ihnen", gerade, wenn aber eine gewisse Erfahrungsbasis fehlt, könnte "zeigen" noch nützlicher sein.
Verstärkt eine gute Signatur etwa das Argument?

Offline bobibob bobsen

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #28 am: 20.08.2009 | 16:35 »
@ 1of3

Mit einem bluff check kommst du in die Stadt und dann auch gleich auf die Fahndungsliste da du damit nur kurzfristig die Meinung der Stadtwache änderst. Wird gern falsch gemacht und wenn der stadt die du gerade genannt hast zwei Wochen später der Krieg erklärt wird hast du ein Problem. Das kannst du aber nur wissen wenn du dich irgendwann mal für einen Herkunftsort entschieden hast.

Und zum zweiten Fall.

Den Namen der anderen SC erfragst du dann wahrscheinlich auch nicht, sie könnten sich ja keinen ausgedacht haben und dann wäre es ihnen peinlich. Der ist ja auch total uninteressant weil sie brauchen auch keinen der wird einfach vorausgesetzt der interessiert ja keinen. Interessiert dich denn nur der to hit bonus, die HP und die Zauber des Sc's?

Mal davon abgesehen das die Gruppen bei mir nicht in irgendeiner Kneipe sitzen und darauf warten das ein Auftraggeber sie anspricht sondern selbst aktiv werden. Der Auftraggeber also gar nichts von ihnen wissen kann und sich dann auf magische Fähigkeiten etwas herhauszufinden oder seine Menschenkenntnis verlassen muß.

Wenn du einige Aspekte des Spiels ausblendest mit "das setze ich voraus" ist das ok aber eine Frage nach der Herkunft eines SC als Beleidigung aufzufassen halte ich persönlich für sehr weit hergeholt. Wenn ich mir keine ausgedacht habe würde ich sagen "da habe ich mir keine Gedanken drüber gemacht, ist das für dich wichtig" und fertig bin ich damit.

Und ein Selbstzweck ist das für mich auch nicht ich kann mich halt nur viel schwerer in einen SC hineinversetzen er fühlt sich für mich nicht wirklich "lebendig" an. Wenn ich  nicht jeden Barbar und jeden Dieb gleich spielen will benötige ich eine Vorgeschichte um seine Motivationen, Ziele und Ideen umzusetzen. Ein Dieb der als Vorgeschichte Waisenkind hat spielt sich anders als der Dieb mit der Vorgeschichte Spion oder einer mit der Vorgeschichte Geheimpolizei.
Wenn ein Dieb bei dir einfach nur dafür da ist Türen und Schlösser zu öffen spielt das natürlich keine Rolle.


Boni

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #29 am: 20.08.2009 | 16:41 »
Und ein Selbstzweck ist das für mich auch nicht ich kann mich halt nur viel schwerer in einen SC hineinversetzen er fühlt sich für mich nicht wirklich "lebendig" an. Wenn ich  nicht jeden Barbar und jeden Dieb gleich spielen will benötige ich eine Vorgeschichte um seine Motivationen, Ziele und Ideen umzusetzen. Ein Dieb der als Vorgeschichte Waisenkind hat spielt sich anders als der Dieb mit der Vorgeschichte Spion oder einer mit der Vorgeschichte Geheimpolizei.
Wenn ein Dieb bei dir einfach nur dafür da ist Türen und Schlösser zu öffen spielt das natürlich keine Rolle.

Du, das mit dem "Selbstzweck" war kein Angriff. Im Gegenteil, ich neige auch zu detaillierten Geschichten, denn auch ich kann so leichter in den Charakter rein finden.

Aber: Ich sehe den Hintergrund als Aufhänger für den SL, charakterbezogenes Drama einzubringen. Flags, Bangs, Kicker, wenn man so will. Wenn die Geschichte nur dazu da ist, den anderen was von sich erzählen zu können, hilft mir das auch nicht weiter. Und Details wie Herkunft, Eltern oder Beruf des Vaters lassen sich, wenn sie nicht für genannte Aufhänger relevant sind, auch schnell improvisieren.

Naja, wir highjacken hier aber gerade den Thread. Die Geschichte allein kann helfen, das Rollenspiel zu fördern. Die allein seligmachende Lösung ist sie aber auch nicht.

Offline Benjamin

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #30 am: 20.08.2009 | 16:42 »
bobibob, guck mal:
Zitat
SL als Auftraggeber: Du bist also der Horst und möchstest diesen wichtigen Auftrag für mich erledigen. Was hast du denn vorher gemacht?
Spieler: Ich sags ihm.
SL als Auftraggeber: OK und wo kommst du her?
Spieler: Sag ich ihm auch.
SL als Auftraggeber: Und dein Freunde was haben die gemacht und wo kommen die her?
Spieler: Das geht den einen Scheißdreck an. Ich sag, dass ich es nicht weiß.
Spieler: Hab ich jetzt den Job?

Zitat
In einem Kampf mit einem Orc ist dir an deiner im Spiel erspielten Geschichte was genau Wichtig? die Interessiert den Orc auch nicht im geringsten.
Ich meinte den Spielerhalbork.

Offline Skele-Surtur

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #31 am: 20.08.2009 | 17:00 »
Tja, wie lange geht das denn schon so mit der Runde? Vielleicht brauchen die Spieler einfach nur ein wenig mehr Zeit. Ich hab ein paar Jungs in meiner Runde gehabt, denen das ewige Hacken und Slashen erst langweilig werden musste, ehe sie endlich mit dem Rollenspielen angefangen haben.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Offline Retronekromant

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #32 am: 20.08.2009 | 18:20 »
Das DMG sagt: "Deine Aufgabe als DM ist es, dass das Spiel für alle Beteiligten an Maximum an Spaß bringt" (damit bist auch du selbst gemeint, also vielleicht wäre es als absolute Ultima Ratio sinnvoll die Runde zu verlassen, wenn du nur über Storytelling, deine Spieler aber nur durch taktisches Spiel gereizt werden. Aber ich denke das lässt sich schon irgendwie anders arrangieren. Hast du denn absolut kein Spaß an Kämpfen und dergleichen ? D&D ist kein Mage&Co (kenne das System nicht, kann mir aber schon denken worum es da so geht ;))


Falls du ihnen mal vorführen willst, wie "toll" (aus deiner Sicht) Charakterspiel sein kann, mache vll folgendes: Sage zum Ende der Session "Nächstes mal will ich was ausprobieren, ihr könnt eure Charakterblätter daheim lassen".

Dann machst du ein improvisiertes Erzählspiel, und zwar mit Charakteren die nur aus Geschichte bestehen und die keine Werte haben. Jeder kann sich seinen Charakter so "bauen" wie er ihn haben möchte, ohne "technische" Einschränkungen. Wenn die Spieler an sowas Gefallen finden, kannst du sie nach und nach hinführen. Wenn nicht, dass lass es bleiben, denn dann macht es ihnen einfach kein Spaß.
Man muss kein Rollenspiel oder "Charakterspiel" betreiben, wenn man D&D spielt, es macht auch ohne Spaß !
Ganz im Gegenteil, wenn man partout keine Lust auf sowas hat, vermiest es nur den ganzen Spielspaß, wenn man es "aufzwingt". D&D ist als reines Fantasy-Taktikspiel genauso Gold wert, wie als Rollenspiel.

PS: Und höre bloß nicht auf Kiesowsche Plattitüden ala "Man muss die Spieler zu gutem Rollenspiel (tm) erziehen !!!11elf" oder "Wer 'powergamed' (das Wort ist DSA-Jargon und bedeutet soviel wie Charakteroptimierung), dem sollte man erstmal alles wegnehmen, und dessen Char in einer Unterhose rumlaufen lassen".
Lass die Spieler in dieser Erzähl-Runde ohne Einschränkungen ihre Chars bauen und interagieren und lass sie selbst einen Plot erzeugen dadurch !

PPS: Es gibt noch sehr viel andere Dinge außer den zwei Polen "Hack n Slash" und "Stimmungsspiel". Die Zauberformel heißt: Sandbox und Adventure Gaming. Lasse zb strategische Entscheidungen relevanter werden, etc. pp. Gibt viele Möglichkeiten jenseits vom "Charakterspiel", wie man eine Taktikbetonte Runde aufbessern und aufwerten kann. Wichtig ist aber in einer solche Runde halt einfach, dass man sich wirklich an die Regeln bindet, als Spieler und als DM. Du kannst dann zb den Charakteren einen Hintergrund geben, indem sie vor Dilemmae gestellt werden und moralische Entscheidungen treffen müssen. Ich halte auch nicht viel, von übertriebenen "Hintergrundgeschichten" für neue Charaktere. Die sollten sich vielmehr entwickeln !

Was ich eigentlich damit sagen will: Viele Spieler und DMs geben "schlechtem Rollenspiel" die Schuld, dass die Runde keinen Spaß bringt. Aber nicht selten gibt es andere Gründe dafür. Gerade D&D kann bei klarer Regeleinhaltung auch völlig ohne Charakterspiel großen Spaß bringen !

PPPS: Weil ich diesen "Tipp" schon öfters gelesen habe, noch eine letzte Warnung: Nimm ihnen bloß nicht die Battlemat weg ! Das ist der fatalste Fehler, den man machen kann in so einem Fall glaube ich ;))
« Letzte Änderung: 20.08.2009 | 18:47 von WorldEater »
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #33 am: 20.08.2009 | 19:05 »
Ich denke die Hauptfrage ist doch die:
Wollen deine Spieler "Rollenspiel" oder "Tabletop mit 1er Figur je Spieler".
Wenn sie das zwetiere wollen und du das erstere, dann wäre es vlt sinnvoller sich ne neue Gruppe zu suchen.

(Soll nicht heißen, dass ich nicht empfehle sie mal Rollenspiel probieren zu lassen um zu schauen ob's ihnen gefällt.)
(Und eigentlich gibt's unter den Rollenspielern ja noch die Fraktionen der ROLLENSpieler und der RollenSPIELER.)

Eran

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #34 am: 20.08.2009 | 20:31 »
Hallo,

hat sich ja einiges getan.

Was ich sinnvoll finde ist, die Spieler zu bitten ihre Charaktere kurz in Stichpunkten zu skizzieren. Das ist im Grunde besser als die 10 Fragen zum Hintergrund die ich mir ausgedacht hatte.

Auch die Idee NSC auftauchen zu lassen mit denen geredet werden muss ist gut. Hatte ich auch schon vor im nächsten Abenteuer so zu machen, das wird zum Teil ein Stadtabenteuer.

Meine Gruppe will kämpfen und kein Story-Rollenspiel, das ist mir schon klar und das ist auch gut so. Damit habe ich nur nicht so viel Erfahrung, aber warum nicht auch in diese Richtung mal dazulernen. Das Problem ist halt nur, dass die Spieler wirklich ein Berieselungsspiel spielen wollen und das geht etwas zu weit. Ein wenig sollten sie schon mitmachen und dazu gehört für mich, dass die 4 Charaktere, jeder für sich, wenigstens ein paar Besonderheiten haben die typisch für sie sind. Dazu finde ich, sollte man sich durchaus ein paar Gedanken machen bevor man anfängt zu spielen. Mit dem Spielen kommen dann noch Eigenheiten dazu. Eigentlich ging ich davon aus, dass man fast automatisch ein Bild von seinem Charakter hat, das diesen besonders macht. In diesem Fall kann ich auch Ein zustimmen, dass man keinen Hintergrund braucht, auch wenn dieser nicht schaden muss. Doch meine 4 Jungs haben mir gezeigt, dass es auch möglich ist den Charakter nur aus Werten bestehen zu lassen, oder zumindest fast nur aus Werten. Wenn der Zwerg einen typischen Zwerg darstellen würde wäre ich ja zufrieden. Man bekommt immerhin mit, dass er keinen Meschen spielt. Ein wenig griffigere Charaktere würden mir helfen auf die Spieler einzugehen, damit es allen mehr Spass macht. Das ist auch schon alles.

Auch werde ich nun nochmal einzeln mit den Leuten sprechen, wegen der Stichpunkte. Der eine von ihnen wird dies wahrscheinlich nicht hinbekommen, da muss ich ihn ja nicht bloßstellen, wenn ich sowas einfordere.

Danke schonmal für die vielen Antworten.
« Letzte Änderung: 20.08.2009 | 20:36 von Brandin »

Ludovico

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #35 am: 21.08.2009 | 08:39 »
 :d

Ich finde das gut, wie Du die Sache angehst.

Habt ihr denn schon mal darüber gesprochen, was ihr euch vom Spiel verspricht (Ansprüche, etc.)?
Ich denke, des Pudels Kern liegt irgendwie in diesem Aspekt begraben und da fände ich es sinnvoll, wenn sich sowohl die Spieler als auch Du als SL versuchen, über diese Dinge klarzuwerden und aufeinander zuzugehen.

Offline Retronekromant

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #36 am: 21.08.2009 | 09:50 »
vorsicht ! Berieselungsspiel...hm...

Das ist natürlich verkehrt ! Aber wie wärs hiermit: Mache Kämpfe, die so schwierig sind, dass sie wirklich zu knabbern haben, wenn sie nicht wollen, dass ihre Charaktere ins Gras beißen. Dann müssten sie eben auch sich anstrengen, von der taktischen Seite her.

Taktik/Tabletop/Wargaming hat relativ wenig mit Berieselung zu tun, wenn ich es spiele eigentlich. WEniger noch als Atmo- oder Storyspiel, wobei ich von letzterem kein großer Fan bin ;)

Wegen Hintergrund und Stichpunkte: Lass die Leute Charaktermerkmale aufschreiben. Das ja, aber bitte keine Hintergrundgeschichten. Die braucht kein Mensch vor dem Spiel, sowas kann man während des Spiels machen, im gleichen Maße, wie einem der Charakter ans Herz wächst.

Ich bin fast sicher: Sobald Kämpfe kommen, bei denen der Tod wahrscheinlich ist, oder auch mal eintritt (du solltest niemals Würfel drehen, und im Kampf solltest du immer offen würfeln), werden deine Mitspieler ihren Spaß haben ! Vielleicht denken sie: "Ach, egal was wir machen, es kann uns eh nix passiern!". Dadurch kommt dann Langeweile zu Stande. Würde mir auch so gehen, wenn mein Spielleiter so denken würde.
Wenn du es schaffst, sie zu fordern taktisch gesehen, kommt bestimmt auch was zurück.

Wie bist du so mit der EP und Schätzevergabe ? Eher großzügig , oder eher knausrig ?
Beides ist verkehrt, und beides kann zu Situationen führen, wie sie oben geschildert wurden !
Halte dich an die EP- und Schätzevorgaben im DMG, da ist ein gutes Spielgefühl garantiert.

In was für einer Welt spielt ihr denn so ?

Also warum ich all diese Fragen stelle: Für mich sieht die Situation so aus, dass deine Spieler ein typischer Fall von "unterforderten Taktikern" sind, die eben vielleicht auch ganz gern ein bisschen (!) RP betreiben würden, wenn sie entsprechend gefordert werden

« Letzte Änderung: 21.08.2009 | 10:10 von WorldEater »
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Offline Der Nârr

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #37 am: 21.08.2009 | 10:06 »
Die Spieler nicht ausfragen, da können sie nur reagieren. Meine Empfehlung: Mit Angeboten zuschütten. Selber beim Ausspielen dick auftragen. Den NSC Hintergrund geben und die Spielercharaktere damit konfrontieren. Da ist ein Zwerg? Wie reagiert er auf andere Zwerge? Wie gehen die Orks damit um, wenn sie gedisst werden, eben weil sie Orks sind? ("Solche wie ihr werden hier nicht bedient" - wenn die Orks dann aufmucken, wird der Wirt die Stadtgarde alarmieren - einfach nur mit rumkloppen kommt man da nicht weiter.)

Zu schwierige Kämpfe haben ein Problem: Auf einmal ist ein Kampf dann viel schwieriger, obwohl die Spieler es gewohnt sind, dass die Kämpfe angemessen für ihr Level sind. Da werden Köpfe rollen und die Spieler sind dann stinkig! Keine gute Idee.

Die Spieler wollen sich berieseln lassen, da würde ich auch den Spieltermin mal nachfragen wollen: Kommen die Spieler von der Arbeit oder Schule, sind gestresst? Vielleicht möchten sie das Rollenspiel wirklich nur zum Abreagieren nutzen oder um auszuspannen und allmählich ins Wochenende überzudriften? Trefft ihr euch Abends, wenn man schon einen vollen Tag hinter sich hat, oder schon am Nachmittag? Eventuell könnte es helfen, mal einen anderen Termin auszuprobieren und dem Rollenspiel so mehr Bedeutung zuzumessen.

Vielleicht würden auch Einstimmungsübungen helfen. Ihr könntet auch gemeinsam überlegen, was es mit den Charakteren auf sich hat. Dazu ist es vielleicht eine Hilfe, selber mal eigene Charaktere vorzustellen - offenbar kennen die Spieler sowas ja noch gar nicht. Zeig ihnen mal alte Charaktere von dir und erzähl ihnen was über die Charaktere. Sie brauchen ja auch erstmal Vorbilder und Richtlinien, an denen sie sich orientieren können. Und wenn dann der Spieler des Barbaren sich vielleicht was für den Zwergenkleriker ausdenken kann, ist das doch auch nicht verkehrt. So kommen die Spieler ins Gespräch und werden vielleicht besser aktiviert.

Statt reinen Fragen oder der Aufforderung nach Stichpunkten würde ich auch engere Vorgaben machen. Zum Beispiel könntest du ausprobieren, einfach zu verlangen, dass jeder Charakter ein Geheimnis hat. So etwas ist auch eine Stütze, wie gesagt, manchen Spielern fällt es schwer, sich völlig frei etwas auszudenken, weil die Möglichkeiten einfach zu viele sind. Wenn man dann gesagt bekommt: Denk dir ein Geheimnis aus! (Was etwas völlig anderes ist als die Frage: Hat dein Charakter ein Geheimnis?) - Vielleicht kommt dann eher etwas.
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Offline bobibob bobsen

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #38 am: 21.08.2009 | 12:57 »
@ WorldEater

Zitat
Wegen Hintergrund und Stichpunkte: Lass die Leute Charaktermerkmale aufschreiben. Das ja, aber bitte keine Hintergrundgeschichten. Die braucht kein Mensch vor dem Spiel, sowas kann man während des Spiels machen, im gleichen Maße, wie einem der Charakter ans Herz wächst.

Das mag deine Meinung sein aber nicht meine. Mir wächst ein Spieler mit einer Vorgeschichte eigentlich sofort ans Herz, gerade weil er halt die Stufe der reinen Zahlenwerte verläßt und zu einem Charkter wird. Weiterhin gebe ich dem SL Anregungen und Ansatzpunkte für Abenteuer. Während des Spiels erstellte Hintergrundgeschichten waren bei mir nie "rund".

Eran

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #39 am: 21.08.2009 | 14:58 »
Die Kämpfe sind schon relativ hart und knapp. Taktikelemente haben wir schon, auch wenn ich da SL vielleicht sogar noch zulegen könnte.

Schätze (gold) vergebe ich eher leicht unterdurchschnittlich, am Ende des Abenteuers gibt dann noch einen größeren Schatz. Bei magischen Gegenständen bin ich eher nicht so knauserig, um auszugleichen, dass der eine oder andere SC schwächer ist als die anderen, das wird aber auch noch etwas weniger werden.

EP vergebe ich grob nach DMG, aber in der Regel runde ich ab, da die SC nicht soo schnell aufsteigen sollten. Das sind die Spieler aber schon von ihrem alten SL gewohnt, da bekommen sie bei mir eher mehr EP.

Wir spielen immer donnerstags, abends. Die Gruppe trifft sich schon seit über 13 Jahren donnerstags. Storytelling würde auch nicht zur Runde passen.

Vielleicht bekomme ich sie ja dazu ihren Charakteren ein paar mehr Ecken und Kanten zu verschaffen. Wenn nicht machen wir halt wie bisher weiter. Das Taktikspiel macht ja durchaus auch Spaß.

Offline Retronekromant

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #40 am: 21.08.2009 | 21:48 »
Du könntest damit Anfangen, dass du für alternative Lösungswege, die aktives Charakterspiel erfordern +25% Bonus EP gibst. Und/oder, falls kein Spieler ein "Mauerblümchen" ist und einen Barden spielt, kannst du die sozialen SKills abschaffen, und durch Ausspielen ersetzen. (Eingesetzte Ränge in den Skills können neu verteilt werden, Bluffen für Finte und Diversion ausgenommen)

Mit "Storytelling" meinte ich eher den DM-Archetyp, nicht den Spielstil. Viele Storyteller-DMs neigen zu knausriger EP-Vergabe, wenig Macht und Magie für die SC, stringenten Plots und laschen Kämpfen (Auch wenn letztere nicht lasch wirken, es aber letztlich sind, da die SC nicht "sterben können" aufgrund von Würfeldrehen).
Das frustriert eben anders geartete Spieler meist ein wenig bis unglaublich sehr ;)

Ich behaupte mal, jeder "Taktikspieler", der gefordert wird, und dem ansonsten auch alles gefällt, der ist bereit - wenn man mit ihm redet - auch bereit ein bisschen RP zu machen.

Zitat
Das mag deine Meinung sein aber nicht meine. Mir wächst ein Spieler mit einer Vorgeschichte eigentlich sofort ans Herz, gerade weil er halt die Stufe der reinen Zahlenwerte verläßt und zu einem Charkter wird. Weiterhin gebe ich dem SL Anregungen und Ansatzpunkte für Abenteuer. Während des Spiels erstellte Hintergrundgeschichten waren bei mir nie "rund".

Ich finde ja außer ein paar groben Infos zum Wo und wer, sollte man den Charakter sich im Spiel entwickeln lassen.
Okay, das gilt natürlich nicht für Cahraktere die man für ein Abenteuer auf höheren Stufen erstellt, die sollten schon ein wenig (!!!) Hintergnud haben.

Aber ich hatte eine Spielerin, die hat mich mal mit mehreren Din-a-4 Seiten gedrucktem (!) Hintergrund für einen Stufe 2 Chara gequält. Da hab ich nur gesagt: "Bitte in 5 Sätzen" ;)
« Letzte Änderung: 21.08.2009 | 21:51 von WorldEater »
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Offline Benjamin

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #41 am: 22.08.2009 | 09:48 »
Erziehungs-EP und erzwungenes Ausspielen sind für mich garantierte Spaßkiller und Gründe, gar nicht mehr zu spielen, danke.

Offline nicolai

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #42 am: 22.08.2009 | 10:41 »
...meiner Ansicht nach beginnt aktives Rollenspiel bei der Interaktion der Spieler, resp. ihrer Charaktere untereinander. Um ein solches zu initiieren, schlage ich Dir vor, den Spielern z. B. etwas zu geben (Beute oder so), das für alle gleich brauchbar ist, nicht einfach verkäuflich und äußerst mächtig, und vor allem nicht teilbar, wie etwa ein Artefakt (es empfiehlt sich, ihnen dieses später wieder abzuluchsen/wegzunehmen). Voraussichtlich werden alle vier (Spieler) diesen Gegenstand haben wollen, was sie dazu zwingen sollte, sich auf irgendeine Lösung zu einigen...
Sollten sie ihre Charaktere dabei töten, empfiehlt es sich, auf ein "tabletop" auszuweichen, wenn nicht, sollten sie begonnen haben, ihre Charaktere, bzw. deren Besitzansprüche argumentell zu untermauern, und da wahrscheinlich keiner von ihnen von vorneherein auf den Besitz oder die Nutzung verzichten will, sollte die Gier sie in weiterer Folge dazu bringen, ihre Charaktere, bzw. deren Tiefe immer mehr auszubauen, um ihren Argumenten Glaubwürdigkeit zu verleihen. Ein erster Schritt...
Da Du in der glücklichen (???) Lage bist, eine Gruppe aus faktisch reinen Kampfcharakteren zu leiten, so mach´ Dir das doch einfach zunutze und integriere sie in eine Armee/Kriegskampagne, was sie in gewißer Weise dazu zwingt, mit zumindest einigen NSC´s zu interagieren (Vorgesetzte, Untergebene), da sie ja schließlich jetzt Teil einer hierarchischen Ordnung mit starren Regeln und auch der Möglichkeit, diese mit Nachdruck durchzusetzen sind. Ein weiterer Schritt...
Und schließlich bietet sich noch an, einzelnen Charakteren gewiße Dinge (Gegenstände, Zauber, sonstiges) anzubieten, für deren Erwerb/Verleihung/Besitz sie sich "als würdig erweisen" müssen, beispielsweise ihr (D & D spezifisch) ihr "alignement" nachweisen, indem sie von ihrem bisherigen Lebensweg berichten oder ähnliches - noch ein weiterer Schritt...
Abschließend noch : jeder Charakter benötigt von Zeit zu Zeit Ausrüstung, Verpflegung und ähnliche Dinge, und in der Welt von D & D gibt es keinen Supermarkt; man besucht also einen Markt, einzelne Händler oder Gilden, Handwerker, etc., um sich Dinge zu besorgen, und ein simples Abrücken vom Schema "ich kauf´ ein Schwert - gut, das kostet zehn Gold" in Richtung "Wo kriegst Du es - was soll es für eines sein - hast Du Sonderwünsche - ich arbeite nicht für jeden - türkischer Bazaar - diese Münzen kenne ich nicht, geht erst zu einem Geldwechsler, etc." sollte das Rollenspiel ganz bei klein forcieren - abgesehen davon gehen Charaktere naturgemäß gerne einkaufen, bzw. ihr Geld ausgeben, und störrische, gierige, gewiefte, hinterlistige, redegewandte, betrügerische und was weiß ich noch alles Händler oder Handwerker sollten die Spieler eigentlich doch ein wenig zum Rollenspiel motivieren, die jeweiligen Gegenparte zu beschreiben und auszuspielen ist dann allerdings Deine Sache als Spielleiter - laß´ Dich einfach nicht unterkriegen, heute ist Markttag, und "ich kaufe - das kostet" gibt es einfach nicht...  
...natürlich hab´ ich leider recht !

Offline Retronekromant

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #43 am: 22.08.2009 | 15:51 »
Nein, keine Erziehungs-EP, sondern Bonus (!) EP !
Die gibt es schließlich auch für Geländevorteil etc., also warum nicht für das frieldiche Lösen eines Encounters ?
Man kann ja "klein" anfangen. Also nach RAW-Diplo-Skill.
Dann eine Sitzung später sagst du: Wenn euch gute Argumente einfallen, oder ihr etwas plausible aus der Sicht eures Charakters rüber bringt, gibt es einen +2 (+4 +6 +8) Bonus auf euren Diplo-Wurf
Oder alternativ, wenn das nicht fruchtet schlägst du vor: Ihr könnt anstatt auf DIplo zu würfen 20 nehmen, wenn ihr es ausspielt.

Nur ein Vorschlag...wenn deine Spieler nicht darauf eingehen, haben sie vielleicht auch einfach keine Lust auf Charakterspiel, und in dem Fall sollte man es doch bei der bisherigen Spielweise lassen, oder an anderen "Rädchen schrauben" (siehe Oben)


@Nicolai und deine tollen Tipps:
Zitat
(es empfiehlt sich, ihnen dieses später wieder abzuluchsen/wegzunehmen)

Das ist einfach nur das hinterletzte !
In jedem Leitfaden zum Spielleiten wird davon abgeraten, und zwar völlig unabhängig davon, welchen Stil man letztlich spielt.

Auch die anderen Tipps von nicolai kann man in die Tonne kloppen eigentlich (Hartwurstszenen ausspielen wie Einkäufe -> Müll !)

Zitat
"ich kaufe - das kostet" gibt es einfach nicht...

Doch, gibt es.
Einkäufe ausspielen ist das langweiligste und irrelevanteste was es gibt. Noch um Längen langweiliger und hartwurstiger als Lagerfeuer und Tavernenabende.
Mit sowas würde der Threadersteller seine Spieler vermutlich vollends vergraulen.
« Letzte Änderung: 22.08.2009 | 15:58 von WorldEater »
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Eran

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #44 am: 22.08.2009 | 16:53 »
Hallo mal wieder,

also in dem Sinne, dass die SC mit NSC reden findet ja Rollenspiel statt. Auch nehmen die SC nicht immer Plan B oder die Kampflösung. Der Tipp es so zu gestalten, dass sie noch mehr untereinander reden ist jedoch gut. Das kommt zwar auch schon vor, aber halt weniger häufig als ich das aus anderen DnD-Runden kenne. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Gespräche nur über Taktik ablaufen.

Das Problem was ich habe ist halt, dass die SC alle so ähnlich sind und sich nur durch leichte Vorlieben der Spieler unterscheiden. Der Spieler des Halbork-Barbaren hat z.B. lange einen Paladin gespielt und das kommt immer noch durch. Aber was soll man von einem rechtschaffen guten Halbork-Barbaren halten? Der Zwerg ist wie schon erwähnt zwergisch, da kann man was machen, weiß auch schon was. Der Kleriker wird sich bald für eine Gottheit entscheiden müssen und spielt diese dann hoffentlich auch aus, aber da kann man ja auch was machen. Er will die Animal-Domain haben um mit Tieren reden zu können und neutral soll der Gott sein. Da dachte ich an Silvanus oder Uthgart. Der Halbork-Krieger wird ein Moscha bleiben, aber das will ich auch nicht ändern.

Natürlich ist es auch eher mein Problem und es sollte nicht zu einem Problem der Gruppe werden.
Die 10 Fragen haben sie nicht beantwortet und eigentlich nur lachend gesagt: "Wir sind die Donnerstagsgruppe, dachtest du wirklich wir beantworten die Fragen." Naja, sie haben Jahrzehnte so gespielt - ohne ROLLENspiel. Der Spieler des Cleric meinte noch zu mir er hätte noch nie etwas zu seinen Charakteren geschrieben und er wüsste gar nicht was er da schreiben soll.
Dann habe ich sie gebeten zu ihren SCs je ca. 3 Stichpunkte zu überlegen, damit ich auch darauf eingehen kann, wenn ich meine Plots baue und damit ihre Charaktere etwas mehr Wiedererkennungswert haben. Das fanden sie auch nicht gut.

Tja, irgendwelche Plothooks finde ich schon. Sie sind da immerhin nicht so wählerisch und folgen dem Roten Faden, den ich besser nicht oder nicht zu oft weglassen sollte.

@nicolai: Was für einen Gegenstand würdest du der Gruppe denn geben den alle benutzen können. Die Gruppe ist eher so drauf, dass sie die Gegenstände aufteilen, da gibt es von denen aus nur einmal die Klärung wer dat Ding bekommt und dann behält der es auch.

Offline Retronekromant

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #45 am: 22.08.2009 | 17:17 »
Höre lieber nicht auf Nicolai (zumindest nicht auf den Teil mit dem wieder wegnehmen)

Noch ein Tipp: Keine Plots bauen ! Kein Mensch braucht Plots ! Plots entstehen *beim* Spiel !
Kartographiere deine Welt in Hex-Feldern. Oder nimm fertige Settings wie Wilderlands, wo das schon gemacht ist. Baue Quests und Dungeons dort hinein. Der "Plot" ergibt sich dann ganz von alleine.
Suche mal im Forum nach "Sandbox spielen".
Wenn etwas diesem Spielertyp, den du schilderst, gefällt, dann ist es Sandbox.
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Heretic

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #46 am: 22.08.2009 | 17:30 »
...meiner Ansicht nach beginnt aktives Rollenspiel bei der Interaktion der Spieler, resp. ihrer Charaktere untereinander. Um ein solches zu initiieren, schlage ich Dir vor, den Spielern z. B. etwas zu geben (Beute oder so), das für alle gleich brauchbar ist, nicht einfach verkäuflich und äußerst mächtig, und vor allem nicht teilbar, wie etwa ein Artefakt (es empfiehlt sich, ihnen dieses später wieder abzuluchsen/wegzunehmen). Voraussichtlich werden alle vier (Spieler) diesen Gegenstand haben wollen, was sie dazu zwingen sollte, sich auf irgendeine Lösung zu einigen...
Sollten sie ihre Charaktere dabei töten, empfiehlt es sich, auf ein "tabletop" auszuweichen, wenn nicht, sollten sie begonnen haben, ihre Charaktere, bzw. deren Besitzansprüche argumentell zu untermauern, und da wahrscheinlich keiner von ihnen von vorneherein auf den Besitz oder die Nutzung verzichten will, sollte die Gier sie in weiterer Folge dazu bringen, ihre Charaktere, bzw. deren Tiefe immer mehr auszubauen, um ihren Argumenten Glaubwürdigkeit zu verleihen. Ein erster Schritt...
Da Du in der glücklichen (???) Lage bist, eine Gruppe aus faktisch reinen Kampfcharakteren zu leiten, so mach´ Dir das doch einfach zunutze und integriere sie in eine Armee/Kriegskampagne, was sie in gewißer Weise dazu zwingt, mit zumindest einigen NSC´s zu interagieren (Vorgesetzte, Untergebene), da sie ja schließlich jetzt Teil einer hierarchischen Ordnung mit starren Regeln und auch der Möglichkeit, diese mit Nachdruck durchzusetzen sind. Ein weiterer Schritt...
Und schließlich bietet sich noch an, einzelnen Charakteren gewiße Dinge (Gegenstände, Zauber, sonstiges) anzubieten, für deren Erwerb/Verleihung/Besitz sie sich "als würdig erweisen" müssen, beispielsweise ihr (D & D spezifisch) ihr "alignement" nachweisen, indem sie von ihrem bisherigen Lebensweg berichten oder ähnliches - noch ein weiterer Schritt...
Abschließend noch : jeder Charakter benötigt von Zeit zu Zeit Ausrüstung, Verpflegung und ähnliche Dinge, und in der Welt von D & D gibt es keinen Supermarkt; man besucht also einen Markt, einzelne Händler oder Gilden, Handwerker, etc., um sich Dinge zu besorgen, und ein simples Abrücken vom Schema "ich kauf´ ein Schwert - gut, das kostet zehn Gold" in Richtung "Wo kriegst Du es - was soll es für eines sein - hast Du Sonderwünsche - ich arbeite nicht für jeden - türkischer Bazaar - diese Münzen kenne ich nicht, geht erst zu einem Geldwechsler, etc." sollte das Rollenspiel ganz bei klein forcieren - abgesehen davon gehen Charaktere naturgemäß gerne einkaufen, bzw. ihr Geld ausgeben, und störrische, gierige, gewiefte, hinterlistige, redegewandte, betrügerische und was weiß ich noch alles Händler oder Handwerker sollten die Spieler eigentlich doch ein wenig zum Rollenspiel motivieren, die jeweiligen Gegenparte zu beschreiben und auszuspielen ist dann allerdings Deine Sache als Spielleiter - laß´ Dich einfach nicht unterkriegen, heute ist Markttag, und "ich kaufe - das kostet" gibt es einfach nicht...  
Tu bitte dem Thread und dir und vor allem uns einen Gefallen, und spar dir solche Posts wie diesen, die vor Unkenntnis und nonexistenter SL-Erfahrung triefen.
Du hast keinerlei Erfahrung vom Spielleiten, und solltest es echt bleiben lassen. Du bist eine Schande für alle Rollenspiel-SLs.
 :q

Pyromancer

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #47 am: 22.08.2009 | 17:33 »
Wenn etwas diesem Spielertyp, den du schilderst, gefällt, dann ist es Sandbox.

Halte ich für ein Gerücht. Wahrscheinlich wollen sie nur zum nächsten Kampf gerailroadet werden.

Eran

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #48 am: 22.08.2009 | 19:44 »
Sandbox ist nix für die Gruppe, denke ich. So wie es um die Eigeninitiative der Spieler steht macht das keinen Sinn. In diesem meinem Fall ist denke ich Plot bauen und auch ein wenig railroaden völlig ok (mal ehrlich, irgendwie railroaden doch die meisten SL in gewisser Weise, nur nennt man es nicht so, wenn es nicht als störend wahrgenommen wird). 8]

Offline Benjamin

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Re: Hilfe! Wie motiviere ich meine Gruppe zum Rollenspiel?
« Antwort #49 am: 22.08.2009 | 20:09 »
Wollen die eigentlich Cadwallon spielen, eh?

Wie gesagt, probiers mit "Man sieht sich immer zweimal im Leben!". Spieler machen ständig was und die Spielwelt vergisst nichts.