Autor Thema: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.  (Gelesen 20300 mal)

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Offline Retronekromant

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #75 am: 22.08.2009 | 22:08 »
Da muss ich einfach die 4e loben mit ihrer Passiv Perception / Passiv Insight.

Naja. Meine Meinung: Solange ein SL ehrlich ist, nicht "schummelt" und die würfel nicht dreht bzw. ignoriert ,darf er von mir aus alles würflen.

Viele DMs glauben, sie tun ihren Spielern einen Gefallen, wenn sie deren Charaktere "jetzt noch nicht sterben lassen" (weil es der Story schadet oder weiß Gott warum), oder (genauso schlimm) sterben lassen obwohl der Würfel etwas anderes sagt, weil sie ihre Aktionen für "ausgesprochen dumm" halten.

Aber in Wirklichkeit sollte man halt einfach akzeptieren, was der Würfel sagt. Darum würfelt man ja überhaupt, ansonsten könnte man alles im Prinzip gleich willkürlich festlegen.

Aber hey, schon sind wir offtopic ! Irgendwie artet doch jedes "Offen vs. Verdeckt würfeln" Thema in ein "Dürfen DMs schummeln" aus. :P
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Offline Beral

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #76 am: 22.08.2009 | 22:58 »
Wenn die Spieler das System gut genug kennen, dann gibt es keine Geheimnisse in Bezug auf die Schwierigkeit.
Und?
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Offline Joerg.D

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #77 am: 22.08.2009 | 23:15 »
Verschiedene Schwierigkeitsstufen bedeuten immer noch, das die Spieler sie kennen und bei einem niedrigen Wurf ein anderer Spieler mit dem anfängt, was den Darius ab und an nervt.

Rolemaster hat endlose Tabellen, in denen die Erfolge für jede Sache festgelegt sind. Wer da drann rumspielt, kann gleich ein anderes System spielen.
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Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

alexandro

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #78 am: 22.08.2009 | 23:31 »
Verdeckte Würfe sind schlicht eine Möglichkeit, Fehleinschätzungen der Charaktere authentisch wirken zu lassen, statt sie künstlich ausspielen zu müssen.
Eigentlich sind verdeckte Würfe nur eine Möglichkeit, den Spielern die Option Fehleinschätzungen zu machen aus der Hand zu nehmen und sie (über die Wahrnehmung ihrer Charaktere) zu einer bestimmten Handlungsweise zu manipulieren.

Zitat
Wir wollen ja auch nicht am Anfang eines spannenden Films wissen, wie er endet. Wenn mir jemand das Ende verrät, kann ich immer noch "Ah!" und "Oh!" rufen, aber das eigentliche Erlebnis, der Nervenkitzel, ist dann dahin.
Wenn du schon den Film-Vergleich fährst: Ein einzelner Wurf bestimmt noch nicht über das Ende, sondern nur über den Verlauf einer einzelnen Szene.
Und: "foreshadowing" (man weiß dass gleich irgendwas passieren wird) ist ein beliebtes Stilmittel in Filmen, um die Spannung zu steigern.

Offline Feuersänger

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #79 am: 23.08.2009 | 01:41 »
Schwierigkeit verdecken: so machen wir das meistens, und so hat es auch unser D&D-SL in der Regel gemacht, bei dem ich aber zunehmend das Gefühl bekam, dass er oft in Wahrheit gar keinen Schwierigkeitsgrad festgelegt hat, sondern nur eine Zahl hören wollte. Besonders unsere Schurkin hat trotz ziemlich guten Suchen-Würfen so viele Fallen _nicht_ gefunden, das geht eigentlich auf keine Kuhhaut. Da hatte ich zum Teil schon den Eindruck, dass der SL da geschummelt hat, um uns in den "Genuss" der Falle kommen zu lassen.
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Retronekromant

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #80 am: 23.08.2009 | 08:56 »
Schwierigkeit verdecken: so machen wir das meistens, und so hat es auch unser D&D-SL in der Regel gemacht, bei dem ich aber zunehmend das Gefühl bekam, dass er oft in Wahrheit gar keinen Schwierigkeitsgrad festgelegt hat, sondern nur eine Zahl hören wollte. Besonders unsere Schurkin hat trotz ziemlich guten Suchen-Würfen so viele Fallen _nicht_ gefunden, das geht eigentlich auf keine Kuhhaut. Da hatte ich zum Teil schon den Eindruck, dass der SL da geschummelt hat, um uns in den "Genuss" der Falle kommen zu lassen.

Naja unter DC30+ sind magische Fallen eigl nicht zu finden.

Trotzdem, wenn einmal das Gefühl da ist, ist scheiße.

In einer der letzten Dragon-Magazines ist ein toller Artikel über Transparenz im Spiel. Sollten viele "ich würfel nur hinterm Schirm"-Spielleiter sich mal zur Gemüte führen.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #81 am: 23.08.2009 | 11:18 »
Eigentlich sind verdeckte Würfe nur eine Möglichkeit, den Spielern die Option Fehleinschätzungen zu machen aus der Hand zu nehmen und sie (über die Wahrnehmung ihrer Charaktere) zu einer bestimmten Handlungsweise zu manipulieren.
Für manche (viele?) ist dass auch genau richtig, weil sie unter Rollenspiel als Spieler das spielen eines Charakters verstehen und nicht das Metagaming das andere betreiben.
Dabei von Manipulation zu sprechen ist übrigens Unsinn. Der Charakter nimmt das wahr was er wahrnimmt, und da ist es keine Manipulation, wenn man das auch genauso spielt.
Klar, einen Metaspieler der trotz verpatztem fälschen Wurf versucht seine Fälschung an den Mann zu bringen kann jeder staunend "Uh!" und "Ah!", ob seiner Fähigkeit Charakter- und Spielerwissen zu trennen, zurufen. Aber für viele Spieler ist so ein Wissen hinderlich und Spielspaßstörend. Andere Spieler können auch einfach nicht mit sowas umgehen, weil sie viel zu große Angst haben zu "verlieren".
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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #82 am: 23.08.2009 | 11:30 »
Zitat
Klar, einen Metaspieler der trotz verpatztem fälschen Wurf versucht seine Fälschung an den Mann zu bringen kann jeder staunend "Uh!" und "Ah!", ob seiner Fähigkeit Charakter- und Spielerwissen zu trennen, zurufen.
Bei so was entstehen doch immer die besten Dialoge.
Wenn man Versucht dem Bauern eine Kuh für ein Pferd zu verkaufen (und dank irrem Überzeugen Skill das auch schafft.) - Um das mal zu ins Extrem zu übertreiben.

Aber ist das dann eigentlich noch ein Metaspieler?

Offline Thalamus Grondak

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #83 am: 23.08.2009 | 11:37 »
Bei so was entstehen doch immer die besten Dialoge.
Einen Überzeugen Wurf würde ich in so einem Beispiel ja auch vom spieler machen lassen, da das Ergebnis (kauft er oder nicht) offensichtlich sein wird. Wenn es darum geht eine Wache zu überzeugen, das man nicht der Gesuchte Täter ist, würde ich ihn verdeckt würfeln. Ich glaube nicht, das das wissen um den Wurf den Ablauf des Gesprächs ändern würde.
Natürlich bei dem Verkaufsbeispiel könnte der Spieler durch das wissen maßlos übertreiben in seinem Dialog, und das kann ganz witzig sein, aber wenn es um Spannung geht, und eigentlich sind nur dort verdeckte Würfe sinnvoll, dann würde ich das als störend empfinden.
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Offline Boba Fett

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #84 am: 23.08.2009 | 11:39 »
Ich würde von euch gerne wissen, ob ihr als Spielleiter, bzw. ob euer Spielleiter verschiedene Würfelproben für die Spieler geheim würfelt.

Bei mir würfeln die Spieler alle ihre Proben selbst und ich würfel als Spielleiter meine Würfe offen.

Bei Dingen wie "verborgenes entdecken" gehe ich davon aus, dass der Spieler sein "zusätzliches Wissen" kompensieren kann.
Kann er das nicht, ist er in der falschen Runde.
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Offline Darius

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #85 am: 23.08.2009 | 13:30 »
Ich glaube ich werde das ganze Thema nochmals mit meinen beiden Gruppen richtig durchsprechen und mich dann einfach dafür entscheiden, wie das von den Spielern gesehen wird.

Wie ich ja bereits erwähnte kann ich auch der Gegenargumentation gut folgen und als alter Spieler auch die Spieler gut verstehen. Ich glaube ich mache das demokraturisch...wir stimmen ab und ich betimme dann! ;)
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alexandro

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #86 am: 23.08.2009 | 14:13 »
Für manche (viele?) ist dass auch genau richtig, weil sie unter Rollenspiel als Spieler das spielen eines Charakters verstehen und nicht das Metagaming das andere betreiben.
Darum geht es hier nicht.

Zitat
Klar, einen Metaspieler der trotz verpatztem fälschen Wurf versucht seine Fälschung an den Mann zu bringen kann jeder staunend "Uh!" und "Ah!", ob seiner Fähigkeit Charakter- und Spielerwissen zu trennen, zurufen.
Wie oben schon angeführt: ich halte es für AUTHENTISCHER, wenn der Spieler anhand von Geschehnissen in der Spielwelt überrascht wird ("Oh, ich hab zwar den Wahrnehmungswurf nicht geschafft, aber das hätte ich nicht erwartet!"), statt sich "Oh!" und "Ah!" zuzurufen und so zu tun als wäre man durch den verdeckten Wurf IRGENDWIE überrascht wurden (auch wenn diese Entwicklung sich schon kilometerweit abgezeichnet hatte).

Verdeckte Würfe sind mehr Meta, als Offene. Letztere sind schnell abgehandelt und man geht wieder zurück zum normalen Rollenspiel. Erstere sind künstliche Konstrukte bei denen der SL eine Weile mit sich selbst spielt und irgendwann das Ergebnis den Spielern mitteilt (wodurch sie daran erinnert werden, dass sie in keiner lebendigen Spielwelt, sondern unter der "Black-Box-SL" spielen).
« Letzte Änderung: 23.08.2009 | 14:21 von Alexandro »

Offline Retronekromant

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #87 am: 23.08.2009 | 14:20 »
Zitat
Klar, einen Metaspieler der trotz verpatztem fälschen Wurf versucht seine Fälschung an den Mann zu bringen kann jeder staunend "Uh!" und "Ah!", ob seiner Fähigkeit Charakter- und Spielerwissen zu trennen, zurufen. Aber für viele Spieler ist so ein Wissen hinderlich und Spielspaßstörend. Andere Spieler können auch einfach nicht mit sowas umgehen, weil sie viel zu große Angst haben zu "verlieren".

Das ist doch murks ! Wenn ein Charakter Ränge in "Fälschen" hat, so wird er auch merken, ob die Fälschung gut, oder weniger gut gelungen ist. (Bei so grauenhaften gewöhnungsbedürftigen Skillsystemen wie bei DSA wo es nur "gelingt" oder "gelingt nicht" gibt, man selbst für die trivialsten Dinge Würfe machen muss, und nichtmal verschiedene Schwierigkeitsgrade ist es natürlich wieder was anderes. Aber auch da sollte ein Cahr es merken, wenn er Mist gebaut hat)

Genau wie bei sooo vielen anderen Sachen. Die einzigen Ausnahmen sind natürlich Lauschen/Entdecken und sowas. Aber meistens sieht man doch direkt, wie das Resultat geworden ist bei den allermeisten Fertigkeiten !

Zitat
Verdeckte Würfe sind mehr Meta, als Offene. Letztere sind schnell abgehandelt und man geht wieder zurück zum normalen Rollenspiel. Erstere sind künstliche Konstrukte bei denen der SL eine Weile mit sich selbst spielt und irgendwann das Ergebnis den Spielern mitteilt (wodurch sie daran erinnert werden, dass sie in keiner lebendigen Spielwelt, sondern unter der "Black-Box-SL" spielen).

Agree !

Zitat
Bei mir würfeln die Spieler alle ihre Proben selbst und ich würfel als Spielleiter meine Würfe offen.

So sollte es sein ! Agree² !
« Letzte Änderung: 23.08.2009 | 14:25 von WorldEater »
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Offline Waldgeist

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #88 am: 23.08.2009 | 14:38 »
Interessant, ich habe das eigentlich nie anders kennengelernt, als dass "Informationswürfe" (Wahrnehmung, Zwischenmenschliches, etc.) zumindest teilverdeckt vom SL gewürfelt wurden. Als Spieler erwarte ich das (unreflektiert), da ich wohl Probleme hätte, zwischen Spieler- und Charakterwissen zu unterscheiden. Als SL handhabe ich das ebenfalls so und habe bisher nie Spieler mit einem anderen Standpunkt kennengelernt.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #89 am: 23.08.2009 | 14:51 »
Darum geht es hier nicht.
Wer sagt das? IMHO ist das der essentielle Punkt, um die Entscheidung zu treffen offen oder verdeckt zu würfeln.

Wie oben schon angeführt: ich halte es für AUTHENTISCHER, wenn der Spieler anhand von Geschehnissen in der Spielwelt überrascht wird ("Oh, ich hab zwar den Wahrnehmungswurf nicht geschafft, aber das hätte ich nicht erwartet!")
Ich sehe nicht wie das dem verdeckt würfeln entgegenstehen sollte. Ob er von den Konsequenzen überrascht ist, hängt nciht davon ab, ob er von dem Erfolg überrascht ist.

Verdeckte Würfe sind mehr Meta, als Offene. Letztere sind schnell abgehandelt und man geht wieder zurück zum normalen Rollenspiel. Erstere sind künstliche Konstrukte bei denen der SL eine Weile mit sich selbst spielt und irgendwann das Ergebnis den Spielern mitteilt (wodurch sie daran erinnert werden, dass sie in keiner lebendigen Spielwelt, sondern unter der "Black-Box-SL" spielen).
Ganz großer Quatsch. Hoch drei.
Bei einer spielweise in der die Spieler die Charaktere spielen, udn die Welt also durch die Wahrnehmung der Charaktere wahrnehmen, ist es absolut NULL Meta, wenn sie Digne nicht wissen, die auch ihre Chars nicht wissen.

Das ist doch murks ! Wenn ein Charakter Ränge in "Fälschen" hat, so wird er auch merken, ob die Fälschung gut, oder weniger gut gelungen ist.
Nein. Wäre auch totaler Unsinn. Also hat in der realen Welt also jeder Fäslscher der Erwischt wird, sich absichtlich erwischen lassen, oder wie?

Ich zitiere aus dem D&D3 Spielerhandbuch:
Zitat
Der Spielleiter führt den Wurf verdeckt für dich aus, so dass du dir nciht sicher sein kannst, wie gut deine Fälschung ist.
Dabei würde ich als Sl dann einen richtig verpatzten Wurf <10 als "offensichtlich schlecht" auch für den ersteller erkennbar machen. Alles darüber, ist Risiko. Was IMHO zu dem geschäft des fälschens dazu gehört, und wenn man diesen Punkt rausnehmen würde wäre es öde und Langweilig.
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Offline Beral

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #90 am: 23.08.2009 | 15:25 »
Verdeckte Würfe sind mehr Meta, als Offene. Letztere sind schnell abgehandelt und man geht wieder zurück zum normalen Rollenspiel. Erstere sind künstliche Konstrukte bei denen der SL eine Weile mit sich selbst spielt und irgendwann das Ergebnis den Spielern mitteilt (wodurch sie daran erinnert werden, dass sie in keiner lebendigen Spielwelt, sondern unter der "Black-Box-SL" spielen).
So ein Quark.

Manche wollen Spieler- und Charakterwissen gern trennen. Ich will nicht wissen, ob mein Kontrahent meine Lüge geglaubt hat oder nur so tut, um seinerseits mich in die Falle zu locken. Genauso wenig, wie ich sämtliche Geheimnisse der Spielwelt wissen will. Man bräuchte sie nicht zu verheimlichen, ich kann sie ja ausblenden und meinen Charakter so handeln lassen, als ob er nichts von diesen Geheimnissen weiss. Ich will sie aber verheimlicht wissen. Das erzeugt ein anderes Spielerlebnis. Verdeckte Würfe sind in bestimmten Situationen ein Hilfsmittel, wenn man Wert auf die Trennung von Spieler- und Charakterwissen legt.

Wer keine Trennung zwischen Spieler- und Charakterwissen wünscht, braucht nicht verdeckt zu würfeln. Es ist aber bescheuert, von dieser Vorliebe auf alle anderen zu generalisieren und eine sinnvolle Technik schlecht zu reden, nur weil sie dem eigenen Spielstil nicht förderlich ist.

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #91 am: 23.08.2009 | 16:16 »
Der Punkt ist einfach: Ist der DM, der verdeckt würfelt, auch ehrlich. Das heißt: akzeptiert er das Ergebnis dieses Wurfes, egal wie sehr oder wie wenig es grade in den "Plot" oder sonstigen Plan passt.

Falls nicht, braucht man meiner Meinung nach gar nicht mehr würfeln, sondern sollte reines Erzählspiel betreiben.
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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #92 am: 23.08.2009 | 16:50 »
Wenn der Dieb eine Fälschung macht, dann erkennt er die Qualität seiner Arbeit. Darauf verdeckt zu würfeln ist wenig sinnvoll.
Er erkennt ob sie schlecht ist, oder brauchbar oder sehr gut. Aber gerade der Bereich "brauchbar" ist sehr dehnbar.
Ihm könnte ein Fehler unterlaufen sein, der ihm nicht aufgefallen ist (sonst wäre ihm dieser Fehler ja nicht unterlaufen.)
ich verstehe garnicht wie man auf die Idee kommt, das jemand der ein paar Fertigkeitspunkte in einer Fertigkeit hat, keine unerkannten Fehler machen würde.
Hat der Maurer, der einen Träger vergessen hat, aufgrund dessen das Haus einstürzt das immer absichtlich getan?
Haben die Programmierer von Microsoft die Bugs absichtlich reinprogrammiert?
Diese Vorstellung verwirrt mich....

Der Punkt ist einfach: Ist der DM, der verdeckt würfelt, auch ehrlich.
Darum geht es hier tatsächlich nicht. Das ist eine andere Diskussion, die auch schon millionenfach geführt wurde und letztendlich im bevorzugten Spielstil begründet leigt.
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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #93 am: 23.08.2009 | 17:12 »
Weil bei uns der Tod eines Spielers auch ziemlich hart durchgezogen wird.

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #94 am: 23.08.2009 | 17:25 »
Haben die Programmierer von Microsoft die Bugs absichtlich reinprogrammiert?
Nein. Aber sie wissen um die mangelhafte Qualität ihrer Software. Es ist ja nicht so, dass sie glauben, ihre Programme seien bugfrei.

Die von dir angesprochene Brauchbarkeit ist für mich kein entscheidendes Kriterium für verdeckte Würfe. Die beste Fälschung kann auffliegen und auch eine schlechte kann mal unbemerkt bleiben. Das ist der normale Zufallsfaktor, der jeden treffen kann. Für die Trennung von Spieler- und Charakterwissen ist das ohne Belang, weil es ohnehin selbstverständlich ist. Nur diese Trennung legitimiert aber meiner Meinung nach verdeckte Würfe. Ansonsten müsste man ja alles verdeckt würfeln, weil alles mit einem Unsicherheitsfaktor behaftet ist.
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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #95 am: 23.08.2009 | 17:37 »
Nein. Aber sie wissen um die mangelhafte Qualität ihrer Software. Es ist ja nicht so, dass sie glauben, ihre Programme seien bugfrei.
Du wirst aber doch einem Maurer, oder Architekten nicht unterstellen wollen, das er weiß das sein Haus einstürzen wird, er aber sagt "das machen wir dann mit nem Bugfix, oder ich flieg schnell auf die Kanaren"?
Solche Leute gibt es, ohne Frage, aber das ist doch nicht der Standard. Der Standard ist, das jemand seine Arbeit nach besten Wissen und Gewissen macht (vor allem wenn es, wie bei einer Fälschung um den eigenen Arsch geht), und wenn er fertig ist, auch der Meinung ist, das keine Schwerwiegenden Fehler vorhanden sind. Genau mit dieser Einschätzung vertut sich aber auch mal der beste Profi.

Klar, ein guter Programmierer weiß das ein Bugfreies Programm Utopie ist, und ein guter Fälscher weiß, das eine Perfekte Fälschung Utopie ist. Es geht aber doch darum, das man nicht weiß wo der Fehler liegt, und da man das nicht weiß, kann man auch nicht einschätzen wie schnell der Fehler anderen auffällt.
Die Softwareindustrie ist da nochmal ein Sonderfall, weil hier das reparieren meist sehr schnell und einfach geht, im Gegensatz dazu aber das Testen auf Bugs sehr sehr Aufwendig ist.
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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #96 am: 23.08.2009 | 17:44 »
Du wirst aber doch einem Maurer, oder Architekten nicht unterstellen wollen, das er weiß das sein Haus einstürzen wird, er aber sagt "das machen wir dann mit nem Bugfix, oder ich flieg schnell auf die Kanaren"?

Die Tatsache, dass es in den letzten Jahren in Deutschland genau null Fälle gab, in denen ein Haus wegen schlechter Maurer- oder Architektenarbeit eingestürzt ist, spricht dafür, dass die Leute in der Realität schon merken, wenn sie schlecht arbeiten.

Oder?

Offline Christoph

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #97 am: 23.08.2009 | 17:46 »
Du wirst aber doch einem Maurer, oder Architekten nicht unterstellen wollen, das er weiß das sein Haus einstürzen wird, er aber sagt "das machen wir dann mit nem Bugfix, oder ich flieg schnell auf die Kanaren"?
Solche Leute gibt es, ohne Frage, aber das ist doch nicht der Standard. Der Standard ist, das jemand seine Arbeit nach besten Wissen und Gewissen macht (vor allem wenn es, wie bei einer Fälschung um den eigenen Arsch geht), und wenn er fertig ist, auch der Meinung ist, das keine Schwerwiegenden Fehler vorhanden sind. Genau mit dieser Einschätzung vertut sich aber auch mal der beste Profi.

Der beste Profi tauscht allerdings sein Arbeitsmaterial aus sobald er Fehler bei der Arbeit begeht. In den Regeln ist dies nicht reflektiert.
Es könnte der letzte Schund sein und ein Meisterfälscher wüsste es nicht, das ist die von den Regeln dargelegte Realität.

Offline Crimson King

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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #98 am: 23.08.2009 | 17:52 »
Take 20 aus D&D 3rd halte ich konzeptionell in dieser Hinsicht im Übrigen für sehr zweckmäßig. Wenn man keinen Druck hat, liefert man bestmögliche Arbeit ab. Unter Druck macht man Fehler und hat ggf. nicht bemerkt, dass man einen gemacht hat.
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Re: Moment! Das würfele ich als Spielleiter für dich.
« Antwort #99 am: 23.08.2009 | 18:06 »
Take 20 aus D&D 3rd halte ich konzeptionell in dieser Hinsicht im Übrigen für sehr zweckmäßig. Wenn man keinen Druck hat, liefert man bestmögliche Arbeit ab. Unter Druck macht man Fehler und hat ggf. nicht bemerkt, dass man einen gemacht hat.

Wer stellt bitte einen Arbeiter ein, der 20 mal so lange braucht ;)
Da nimmt man wohl lieber minderwertige Arbeit in Kauf ^^

Aber im allgemeinen hinken RL vs. RPG vergleiche ohnehin.

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