Ich würde versuchen, die Abenteuer so zu gestalten, dass sie auch offizielle Abenteuer hätten sein können. Das heißt: Ich versuche mich vorhandener Elemente zu bedienen und diese nur neu zu kombinieren oder durch das Abenteuer irgendwie in Beziehung zu setzen. Von größeren Erfindungen oder Brüchen würde ich also absehen. Ich muss keinen bösen Gott erfinden, wenn es schon den Namenlosen oder eventuell auch passende sterbende Götter gibt. Ich muss keinen Erzdämonen erfinden, wo es doch schon 12 Erzdämonen gibt. Ich brauche keine Stadt zu erfinden, wenn ich auch eine schon vorhandene nutzen kann. Insgesamt würde ich eben den Spielern das Gefühl geben wollen, in Aventurien zu spielen.
Nichtsdestotrotz hat man natürlich die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen und dem ganzen einen individuellen Touch zu verleihen. DSA wird manchmal vorgeworfen, dass es zu voll gepackt ist und ihm eine klare Stoßrichtung fehlt (
). Du hast die Möglichkeit, dich auf Abenteuer zu beschränken, die dem Aventurienbild der Runde entsprechen. Das wendet man dann als Filter an - wenn man es düster mag, zeichnet man die Schatten dunkler.
Den Metaplot würde ich nur soweit einbauen, wie du ihn interessant findest und meinst, ihn auch einbauen zu können. Es ist natürlich möglich, Ereignisse wie die aus "Jahr des Feuers" irgendwie statt finden zu lassen und auch in die Abenteuer einfließen zu lassen. Aber es hindert dich niemand daran, solche Ereignisse völlig zu ignorieren und wenn dir danach ist einen eigenen Metaplot zu entwickeln. Aber auch diesen würde ich versuchen, stimmig für Aventurien zu designen. Ein extremes Beispiel: Ich würde keine Dimensionstore aufreißen lassen, durch die Cyberpunks strömen, um Aventurien zu erobern
. Würde mir ein SL Rohal als mit Käse betriebenen Roboter präsentieren, obwohl vorher ausgemacht war, in Aventurien zu spielen, würde der SL mich damit vermutlich vergraulen, da dies zu quer zu meinem Aventurienbilde verliefe.
Aber das ist alles Rundensache. Wenn die Runde sich kaum mit Aventurien auskennt, hast du sowieso mehr Möglichkeiten. Daher, wie gesagt: Sprich mit ihnen, was ihnen wichtig ist. Wenn du eine Runde hast, in der die Hintergrundbände gut gelesen werden, kannst du aber schon davon ausgehen, dass sie das auch im Spiel erleben wollen. Viele DSA-Spieler ziehen ihren Spaß daraus, im Spiel das (vertieft) zu sehen und zu erleben, was sie schon aus den Hintergrundbänden kennen.