Autor Thema: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel  (Gelesen 35039 mal)

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Offline Crimson King

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #125 am: 24.08.2009 | 21:46 »
Würdest du einige Leute kennen die an schizophrenen Psychosen leiden hättest du das einfach nicht geschrieben. Ich kenne sogar einen SL der darunter leidet. Weis die ganze Gruppe nicht, wird sie vermutlich auch nie wissen oder bemerken.

Mit den Schizos, die ich kenne, würde ich auch keine Rollenspiele spielen, wenn sie gerade einen Ausbruch haben und in Behandlung sind. Und selbst wenn sie symptomfrei sind, würde ich mich nicht wundern, wenn ein Spiel, dass darauf ausgelegt ist, im Geiste die Realität zu verlassen, für Schizophrene einen Risikofaktor darstellen. Die haben des öfteren auch so schon genug Immersion.

Ist er aber. Jedenfalls solange Du keine Argumente (Gegenargumente habe ich ja genannt) liefern kannst.

Nö. Ist er nicht. In beiden Fällen gibt es Belastungsrisiken, denen man sich nicht aus gesundheitlichen Gründen nicht aussetzen sollte. Für einen psychisch Kranken kann Rollenspiel definitiv ein Belastungsrisiko darstellen.
« Letzte Änderung: 24.08.2009 | 21:47 von Crimson King »
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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #126 am: 24.08.2009 | 21:52 »
Ist er nicht.
In Deinem Falle kommt zur Unkenntnis der Gegenargumente augenscheinlich auch noch die Unkenntnis des Zusammenhangs hinzu. Ich werde ihn Dir jetzt nicht noch einmal aufdröseln. Was Du dazu geschrieben hast, ist im angesprochenen Zusammenhang jedenfalls vollkommen belanglos.

Offline Visionär

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #127 am: 24.08.2009 | 21:58 »
@Christoph: Eine Psychose ist doch gerade das Gegenteil der Residualphase, in der die Schizophrenie nicht Symptomatisch ist.
Ein bisschen muss ich mir deine Kritik schon gefallen lassen, das stimmt. Einigen Schizophrenen, die gut eingestellt sind, merkt man es wirklich nicht an. Ich habe immer die schweren Fälle gesehen, die sich nicht gut einstellen lassen und die durch die Neuroleptika unangenehme Nebenwirkungen hatten.

@K4M:
Als Argumente hast du genannt:
1) Stigmatisierung, also man behält es für sich anstatt es offen zu sagen.
2) Kommunikationsschwierigkeiten.
Ist das Richtig?

zu 1) Das stimmt. Aber: Es entbindet nicht von der Selbstverantwortung sich selbst gegenüber. Jemand mit einer Spinnenphobie sollte sich nicht "ArakAttack" anschauen.

zu 2)Jemand der Kommunikationsschwierigkeiten hat, wird kaum Rollenspiel spielen.

Ich habe ebenfalls Argumente benannt, warum ich denke, dass mein Vergleich in Ordnung geht.
1) Es geht mir um die Belastungsfähigkeit eines Organsystems, der Verminderung der selbigen und dem Umgang eines Menschen mit seiner Krankheit.
2) Ein psychisch Kranker, der in der Lage ist, RPG zu spielen,und dem man nichts anmerkt, ist offensichtlich nicht so stark beeinträchtigt, dass er von der Eigenverantwortung entbunden ist.

Valides Argument dagegen, hat Zornhau genannt: Menschen respektieren ihre eigenen Grenzen selten, jammern aber, wenn sie überschritten wurden.

Und nur um es klarzustellen: Ich rede von psychisch Kranken (also der komplette DSMIV) und nicht exklusiv von Schizophrenen.
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Offline Crimson King

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #128 am: 24.08.2009 | 22:02 »
In Deinem Falle kommt zur Unkenntnis der Gegenargumente augenscheinlich auch noch die Unkenntnis des Zusammenhangs hinzu. Ich werde ihn Dir jetzt nicht noch einmal aufdröseln. Was Du dazu geschrieben hast, ist im angesprochenen Zusammenhang jedenfalls vollkommen belanglos.

Eigentlich ist das, was ich geschrieben habe, genau das, was Visionär in seinem ersten Post zum Thema geschrieben hat... aber gut, du bist k4m, da muss man nicht erwarten, dass Posts gelesen und verstanden werden.
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Kleiner 4. Mann

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #129 am: 24.08.2009 | 22:12 »
zu 1) Das stimmt. Aber: Es entbindet nicht von der Selbstverantwortung sich selbst gegenüber.
Weißt Du, das klingt schon irgendwie wie der kleine Bruder von "Depressionen? Reiß' Dich halt am Riemen!" Und es ist natürlich nicht im geringsten ein Gegenargument, sondern lediglich die Behauptung, daß es halt trotzdem gehen muß.

Zitat
Jemand mit einer Spinnenphobie sollte sich nicht "ArakAttack" anschauen.
Das ist noch ein bescheuerter Vergleich. Ein Kinosaal oder Fernseher ist kein Freundeskreis. Gegenüber dem DVD-Player hat man keine Scham und keine Hemmungen.

Zitat
zu 2)Jemand der Kommunikationsschwierigkeiten hat, wird kaum Rollenspiel spielen.
Wie kommst Du denn auf sowas? Weißt Du, wie viele Leute Angststörungen dieser oder jener Ausprägung haben? Und Du glaubst nicht, daß deren Fähigkeit, offen über so etwas zu reden, dadurch beeinflußt wird?

Zitat
1) Es geht mir um die Belastungsfähigkeit eines Organsystems, der Verminderung der selbigen und dem Umgang eines Menschen mit seiner Krankheit.
2) Ein psychisch Kranker, der in der Lage ist, RPG zu spielen,und dem man nichts anmerkt, ist offensichtlich nicht so stark beeinträchtigt, dass er von der Eigenverantwortung entbunden ist.
1.) Ist völlig verquastes Gefachsimpele, das die soziale Komponente psychischer Störungen vollkommen ignoriert.
2.) Ist erstens keine logische Folgerung, zweitens offensichtlich falsch (noch nicht mal stark Suizidgefährdeten "merkt man etwas an" - die sind dann wohl auch voll eigenverantwortlich?) und drittens, um es mal direkt zu sagen und Zornhaus Aussagen zuzustimmen, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit lediglich eine faule Ausrede für eigene Rücksichtslosigkeit. Das Wort "Selbstverantwortung" ist da im Regelfall schon ein ziemlich gutes Signal.

Eigentlich ist das, was ich geschrieben habe, genau das, was Visionär in seinem ersten Post zum Thema geschrieben hat...
Ja, danke für die Bestätigung, daß Du die danach folgenden Gegenargumente gar nicht erst zur Kenntnis genommen hast. Ist doch immer wieder nett, wenn Leute ihre eigenen Unzulänglichkeiten freiwillig zugeben.
« Letzte Änderung: 24.08.2009 | 22:14 von Kleiner 4. Mann »

Offline Thalamus Grondak

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #130 am: 24.08.2009 | 22:19 »
Ich denke jetzt hat jeder, der das Bedürniss hatte klar gemacht, das er Schizophrene Menschen kennt, ihnen die Hand geschüttelt hat, oder selbst an einer Schizophrenen Störung leidet.

Um mal wieder zum Thema zurückzukommen:
Jeder Mensch hat seine Geschichte, und es braucht überhaupt keine Psychose um von einem Rollenspiel schwer mitgenommen zu werden.
Nehmen wir einen Menschen der sein Kind irgendwann verloren hat, und du thematisierst gerade das als Storyline in einem Abenteuer, fragt ihr dann immer alle Anwesenden vorher ob sie da ein Problem mit haben?
Oder mit Folter? Es soll Menschen geben die schon wirklich gefoltert wurden, fragt ihr vorher alle Mitspieler ob sie damit klarkommen, und beim wievielten Fingerbruch ihre Schmerzgrenze erreicht ist.

Das ist alles Humbug. Man kann sich nur an Groben Richtlinien Orientieren, und durch das FSK-System haben wir alle ungefähr eine Vorstellung, was unter FSK18 Gewalt zu verstehen ist, und was unter "Keine Jugendfreigabe" fällt.
Alles bis FSK16 (bei über 16 jährigen) würde ich als implizit OK einstufen, jemand dem das schon zuviel ist, der ist in der Pflicht sich selbst zu melden.
Aber wir alle haben eine zutiefst Subjektive Wahrnehmung, und das muss allen Seiten klar sein. Wenn jemand über die Stränge schlägt, ist er nicht gleich ein Egoist, der nur an seinen eigenen Spaß denkt, sondern vllt einfach nur etwas härtere Sachen gewohnt. Erst wenn er weitermacht nachdem man ihm klargemacht hat, das man so etwas nicht ausspielen möchte, ist er ein Arsch.
« Letzte Änderung: 24.08.2009 | 22:21 von Thalamus Grondak »
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Offline Visionär

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #131 am: 24.08.2009 | 22:20 »
Stimmt. Du hast mich ertappt.

Ich spiele in meinen Rollenspielrunden immer mit schizophrenen Jugendlichen, spiele dabei Themen wie pädophile Snuff-Vergewaltigungen und Verstümmelung von Frauen und Mädchen detailliert aus, während ich Joints Heroin und Alkoholika durch die Runde gehen lasse, um sie in die Geschlossene zu verfrachten.
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Offline Bad Horse

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #132 am: 24.08.2009 | 22:27 »
Man kann sich an die Grenzen ja auch herantasten, vor allem bei einer Gruppe, mit der man häufiger spielt.

Wenn die Leute bei einer blutigen Nase schon blass werden, dann sollte man da nicht weitermachen. Wenn sie selbst fröhlich Elektroschocks verteilen und unbedingt Waterboarding ausprobieren wollen, dann kann man solche Elemente wohl auch einbringen.

Rollenspiel ist keine Therapiesitzung. Natürlich muss man aufeinander Rücksicht nehmen, und wenn jemand nicht will, dann darf man auch nicht weitermachen. Andererseits kann keiner von uns Gedanken lesen, und als jemand, der unter einem Trauma leidet, kann man nun mal nicht davon ausgehen, dass man ihm das ansieht (die meisten Menschen sind ja wahrscheinlich eher froh, wenn man ihnen das nicht anmerkt).
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #133 am: 24.08.2009 | 22:28 »
Ich spiele in meinen Rollenspielrunden immer mit schizophrenen Jugendlichen,
Hast Du Oberschlauberger nicht gerade eben noch gesagt, daß Du Dich nicht nur auf Schizophrene beziehst (was ich ohnehin nie getan habe... andere Schiene)? ::)

Zitat
spiele dabei Themen wie pädophile Snuff-Vergewaltigungen und Verstümmelung von Frauen und Mädchen detailliert aus, während ich Joints Heroin und Alkoholika durch die Runde gehen lasse, um sie in die Geschlossene zu verfrachten.
Ich habe keine Ahnung, was in Deinen Spielrunden vor sich geht. Ich sehe nur, was Du hier schreibst. Und es kommt dem von Zornhau angesprochenen "Selber schuld" erschreckend nah.

Offline Wawoozle

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #134 am: 24.08.2009 | 22:29 »
K4M schalt mal den Aggro-Gang runter bevor du dich weiter demontierst als nötig.
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Preacher

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #135 am: 24.08.2009 | 22:31 »
Weißt Du, das klingt schon irgendwie wie der kleine Bruder von "Depressionen? Reiß' Dich halt am Riemen!" Und es ist natürlich nicht im geringsten ein Gegenargument, sondern lediglich die Behauptung, daß es halt trotzdem gehen muß.
Du hast wirklich ein ausgesprochen kreatives Textverständnis, das muss ich schon sagen

Ich sehe nur, was Du hier schreibst. Und es kommt dem von Zornhau angesprochenen "Selber schuld" erschreckend nah.
Offensichtlich siehst Du da andere Dinge, als andere. ::)

Belchion

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #136 am: 24.08.2009 | 22:35 »
Welche Frage stellst du dir?
Ob du wirklich so wenig Ahnung hast und bloß Vorurteile weiterplapperst oder doch nur die Sau hast raushängen lassen wollen.

Du schreibst ja schon ganz richtig: "die meisten" und "solange es Spaß macht".
Du hast die Frage allgemein, in Bezug auf alle psychisch Kranken und alle Rollenspiele gestellt.

Horrorfilm - Ich denke, das ist das selbe Thema.
Nein, ist es nicht. Beim Horrorfilm schreibt der Verleih groß drauf "Achtung, Horrorfilm!". Zudem klebt da meistens noch so ein Aufkleber mit der Altersfreigabe drauf. Du bist also doppelt abgesichert, in Bezug darauf, was du erwarten kannst. Das hast du beim Rollenspiel nicht - siehe Zornhaus Beispiel. Die wenigsten SL zeigen so deutlich an, was einen erwartet, zudem gehen die Erwartungen aufgrund der "Vorbelastung" durch anderen Quellen (Romane, Filme etc) beim Rollenspiel stärker auseinander.

Zum Anderen kannst du einen Horrorfilm einfach ausmachen bzw. verlassen, ohne dabei jemanden zu stören. Wenn du eine Rollenspielrunde verlässt, setzt du dich zusätzlich sozialem Druck aus, weil "du die Szene kaputtgemacht hast." "Weil du abgehauen bist, sind wir gescheitert." Im Gegensatz zum Produzenten des Horrorfilms stehtst du nämlich mit SL und Mitspielern in einem sozialen Verhältnis.

Wir kennen uns nicht, daher wundere ich mich darüber, wie du mein Wissen im Bereich Psychiatrie einschätzen kannst.
Ganz einfach: Jemand der Plattheiten wie "psychisch Kranke sollten nicht rollenspielen" rausschmeißt, kann nicht besonders viel Ahnung haben. Schließlich gibt es, wie du inzwischen selber erwähnt hast, sehr viele verschiedene Arten von psychischen Krankheiten (und auch sehr viele verschiedene Arten von Rollenspielen).

Um zu deinem Beispiel zu kommen: Jemand mit Herz-Kreislauferkrankungen sollte vielleicht kein Fußball spielen, leichtes Aquajogging wäre hingegen vielleicht sogar ratsam. Jemanden mit Panikattacken würde ich nicht gerade eine Runde KULT empfehlen, Spirit of the Century sollte hingegen kein Problem darstellen.  Wenn nun das eine fließend zum anderen übergeht, ist das sehr, sehr schwierig zu bemerken, vor allem, wenn man sich eigentlich sicher fühlt (es gab ja auch keinen Grund, vorsichtig zu sein).

Kleiner 4. Mann

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #137 am: 24.08.2009 | 22:40 »
Du hast wirklich ein ausgesprochen kreatives Textverständnis, das muss ich schon sagen
Ich gebe offen zu, für Textperlen wie "Selbstverantwortung sich selbst gegenüber" mußte ich in der Tat ein wenig Interpretationsspielraum einfordern.

Zitat
Offensichtlich siehst Du da andere Dinge, als andere.
Weißte was. Ich verweise einfach mal auf Zornhaus wesentlich umfangreichere Postings, in denen zum Thema Verantwortung dafür, Mitspieler durch en détail ausgespielte Grausamkeiten zu beuteln, schon alles gesagt wurde.

Ganz einfach: Jemand der Plattheiten wie "psychisch Kranke sollten nicht rollenspielen" rausschmeißt, kann nicht besonders viel Ahnung haben.
Ah ja. Darauf verweise ich auch noch. (Ich frage mich vor allem, was man denn laut Visionär machen sollte, wenn man irgendwie erfährt, daß der Mitspieler psychisch krank ist. Rauswerfen?)
« Letzte Änderung: 24.08.2009 | 22:42 von Kleiner 4. Mann »

Offline Timo

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #138 am: 24.08.2009 | 22:45 »
Ich schließe mich da Jörg an, gehe sogar noch ein bisschen weiter und sage aber hallo darf alles explizit beschrieben werden. Kinder entführen, vergewaltigen, freilassen und zu den Eltern zurückbringen, einen Tag später die Eltern vor dem Augen des Kindes foltern, vergewaltigen und umbringen, dann dasselbe mit dem Kind(um mal das extremste zu sagen, was mir gerade einfällt):
1.WENN das vorher im unter vier Augen(PM) Gespräch zwischen Spieler und SL geklärt wurde, also das bereits angesprochene FSK Prinzip mit Jörgs erwähnten Mayo, Curry Ausführungen
2.WENN jedem Spieler gesagt wurde und man als SL davon ausgehen kann dass er das akzeptiert und kapiert hat dass jeder, jederzeit STOP sagen kann und dann wird auch nicht weiter ausgeführt
3.WENN es im Kontext der Session der Kampagne ist und Sinn macht und von Bedeutung ist(also z.B. bei Kult, Cthulhu oder manchmal auch Earthdawn kann es locker schlimm kommen, bei Paranoia fände ich es unpassend, bei HKActionAdventures können schlimme Dinge passieren, müssen aber nicht), von der Klasse aus dem gewissen dt. DarkFAntasy Spiel dessen Namen ich gerade vergessen habe gar nicht erst zu reden.

Persönlich stört mich so ziemlich nichts was meinem Charakter wiederfährt auf persönlicher Ebene, ich rege mich dann halt nur darüber auf, dass es passiert ist, einige der besten Kampagnen an denen ich teilnehmen durfte endeten äußerst tragisch für meinen Charakter(Memo an Jörg: nicht das ich möchte das das am Sonntag passiert ;) )

Ich erwähne hier mal Irreversible, sind die Leute die den Film komplett gesehen haben und ihn "gut" fanden, also davon entsetzt waren und schockiert und betroffen am Ende, aber ihn als Film einschätzen der eine wichtige Aussage hat und diese ziemlich drastisch durchhämmert, perverse Schweine?

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Kleiner 4. Mann

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #139 am: 24.08.2009 | 22:55 »
Ich schließe mich da Jörg an, gehe sogar noch ein bisschen weiter und sage aber hallo darf alles explizit beschrieben werden. Kinder entführen, vergewaltigen, freilassen und zu den Eltern zurückbringen, einen Tag später die Eltern vor dem Augen des Kindes foltern, vergewaltigen und umbringen, dann dasselbe mit dem Kind(um mal das extremste zu sagen, was mir gerade einfällt):
Auch nur vorzuschlagen, daß die Charaktere so etwas machen sollten, wäre für mich vermutlich schon ein Spielrundenkiller.

Offline Beral

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #140 am: 24.08.2009 | 22:59 »
Von der gruppeninternen Abmachung abgesehen sehe ich folgende Grenze:

Jegliche Grausamkeiten sind prinzipiell ausspielbar, solange damit die Spielwelt und die Charakterrollen darin verkörpert werden. Wenn aber die Trennung zwischen Spielwelt und Realität zu verschwimmen droht und das Gefühl aufkommt, dass nicht die Darstellung der Spielweltrollen, sondern die Befriedigung schmutziger Fantasien von Spielern das Antriebselement ist, ist für mich die Grenze überschritten und Klärungsbedarf angebracht.

Die Grenze liegt also zwischen der Darstellung/Thematisierung von Grausamkeiten und dem Genuß der dargestellten Grausamkeiten.
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #141 am: 24.08.2009 | 23:04 »
@ K4M:
Um so mehr Posts ich von dir Lese um so mehr verdichtet sich bei mir eine Erkenntnis.
Du versuchst krampfhaft recht zu haben, du versuchst nicht mal ansatzweise die Gegenpositionen nachzuvollziehen, du betreibst massives Zitate-aus-dem-Kontext-reißen, Wortklaubereien sind bei dir auch nicht selten anzutreffen.
Auf andere Argumente gehst du nur auf eine Pseudoart ein und sagst im Wesentlichen nur: "Die sind Müll!"
Des Weiteren hast du, nach meinem Empfinden, eine ziemlich unangenehme, selbstherrliche und anfeindende Art.

Wenn ich mal wieder eine Diskussion hier starte, dann darfst du dich davon offiziell als ausgeladen betrachten.

[nein ich Spoilere das jetzt nicht, weil ich finde das man dieser schnodderigen Art mal was entgegenstellen muss]

Preacher

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #142 am: 24.08.2009 | 23:08 »
Um zu deinem Beispiel zu kommen: Jemand mit Herz-Kreislauferkrankungen sollte vielleicht kein Fußball spielen, leichtes Aquajogging wäre hingegen vielleicht sogar ratsam. Jemanden mit Panikattacken würde ich nicht gerade eine Runde KULT empfehlen, Spirit of the Century sollte hingegen kein Problem darstellen.  Wenn nun das eine fließend zum anderen übergeht, ist das sehr, sehr schwierig zu bemerken, vor allem, wenn man sich eigentlich sicher fühlt (es gab ja auch keinen Grund, vorsichtig zu sein).
Stimmt - aber wenn man weiß, daß man eine Herz-kreislauf-Erklankung hat, dann sagt man dem Trainer vielleicht trotzdem auch vor dem Aqua-Jogging Bescheid. Das ist doch das - man sollte auch auf sich selbst achten. Natürlich kann man nie zu 100% einschätzen, wie viel man sich zumuten kann. Aber woher sollen es denn die anderen wissen? Und das ist doch schon alles - nicht nur auf die Mitspieler sondern auch auf sich selbst achten.

Weißte was. Ich verweise einfach mal auf Zornhaus wesentlich umfangreichere Postings, in denen zum Thema Verantwortung dafür, Mitspieler durch en détail ausgespielte Grausamkeiten zu beuteln, schon alles gesagt wurde.
Die auch alle gelesen haben. Und denen auch nicht widersprochen wurde, sondern die einfach nur ergänzt wurden durch "nicht nur auf die anderen achten sondern auch auf sich selbst". Ein klein wenig Wohlwollen beim Lesen wäre manchmal wirklich hilfreich.

Ah ja. Darauf verweise ich auch noch. (Ich frage mich vor allem, was man denn laut Visionär machen sollte, wenn man irgendwie erfährt, daß der Mitspieler psychisch krank ist. Rauswerfen?)
Nein. Aber mit ihm reden. Vielleicht mal den Kampagnenverlauf grob umreißen. Fragen, ob er sich stabil genug fühlt dafür. Was würdest Du denn tun? Weitermachen als wäre nichts gewesen? Oder den Rest der Kampagne nur noch Blumenpflücken, um ihn nicht zu überfordern?

Du versuchst krampfhaft recht zu haben, du versuchst nicht mal ansatzweise die Gegenpositionen nachzuvollziehen, du betreibst massives Zitate-aus-dem-Kontext-reißen, Wortklaubereien sind bei dir auch nicht selten anzutreffen.
Auf andere Argumente gehst du nur auf eine Pseudoart ein und sagst im Wesentlichen nur: "Die sind Müll!"
Des Weiteren hast du, nach meinem Empfinden, eine ziemlich unangenehme, selbstherrliche und anfeindende Art.
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Offline Timo

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #143 am: 24.08.2009 | 23:10 »
@k4M
ich hab nicht gesagt, dass die Charaktere es machen sollen/müssen/tun können, sondern nur das extremste aufgezählt, das mir spontan einfiel, das Thema sein könnte oder um ein Beispiel zu nennen:
Charaktere sind Privatdetektive/Polizisten, Kampagne im Stil vom Film 8mm.

(edit:müssen eingefügt)
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #144 am: 24.08.2009 | 23:11 »
Auch nur vorzuschlagen, daß die Charaktere so etwas machen sollten, wäre für mich vermutlich schon ein Spielrundenkiller.
Wie? Die Lösung heisst also für Dich:
"Meine Mitspieler müssen Hellsehen was ich gut finde, und wenn sie auch nur die Idee haben etwas anderes zu spielen, dann ist es für mich vorbei"?
Woher wissen deine Mitspieler, das du die nicht schon als Perverse beschimpst, wenn sie eine Wache unter Gewaltanwendung überwältigen?
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Offline Timo

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #145 am: 24.08.2009 | 23:14 »
@Thalamus
Ja, genau, das kam mir auch so vor als wenn du(k4m) jemand wärest, der still rumsitzt, mitläuft oder nay,nay sagt, dann versucht die Gruppe auf seine Einstellung zu zwingen und dann selbst wenn es klappt noch über die Gruppe im Internet semi-anonym zu whinen/lästern.
Ich unterstelle dir das jetzt nicht, aber genau so kommt es halt rüber.
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Offline Yerho

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #146 am: 24.08.2009 | 23:24 »
Von der gruppeninternen Abmachung abgesehen sehe ich folgende Grenze:

Jegliche Grausamkeiten sind prinzipiell ausspielbar, solange damit die Spielwelt und die Charakterrollen darin verkörpert werden. Wenn aber die Trennung zwischen Spielwelt und Realität zu verschwimmen droht und das Gefühl aufkommt, dass nicht die Darstellung der Spielweltrollen, sondern die Befriedigung schmutziger Fantasien von Spielern das Antriebselement ist, ist für mich die Grenze überschritten und Klärungsbedarf angebracht.

Die Grenze liegt also zwischen der Darstellung/Thematisierung von Grausamkeiten und dem Genuß der dargestellten Grausamkeiten.

In genau der Form unterschreibe ich das ohne Wenn und Aber.

Man sollte dahingehend auch nicht vergessen, dass die Einigkeit outgame nicht bedeutet, dass solch ein Verhalten nicht ingame Konsequenzen haben kann, die das geschehen wieder ins rechte Licht setzen. Wenn Spieler einverstanden sind, dass jemand einen armleuchternden SC mit Leben erfüllt, heißt das noch lange nicht, dass sie ihre SCs damit einverstanden sein müssen. Sie können die Tat ingame zu verhindern suchen oder im den Täter (also den SC, nicht den Spieler) im Nachhinein sanktionieren.
Wenn dem Spieler das klar ist, dann kann man davon ausgehen, dass es ihm um die Atmosphäre geht. Ist er angep***t, fühlt er sich vermutlich ernsthaft um das Ausleben einer nicht gesellschaftsfähigen Fantasie betrogen.
I never wanted to know / Never wanted to see
I wasted my time / 'till time wasted me
Never wanted to go / Always wanted to stay
'cause the person I am / Are the parts that I play ...
(Savatage: Believe)

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #147 am: 24.08.2009 | 23:24 »
@ K4M:
Habe ich Dir nicht bei Deinem letzen "Bäh, mit Dir rede ich nicht mehr" schon etwas gesagt wie "Mach, was Du willst"? Mir war irgendwie so.

Kleiner 4. Mann

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #148 am: 24.08.2009 | 23:28 »
Wie? Die Lösung heisst also für Dich:
"Meine Mitspieler müssen Hellsehen was ich gut finde, und wenn sie auch nur die Idee haben etwas anderes zu spielen, dann ist es für mich vorbei"?
Nein, die Lösung heißt: Wenn die Mitspieler eine derartige Scheiße vorschlagen, gehe ich davon aus, daß sie das spielen wollen. Und mit jemandem, der so etwas spielen will, will ich nicht spielen. Das sind offensichtlich unüberbrückbare Geschmacksunterschiede.

Zitat
Woher wissen deine Mitspieler, das du die nicht schon als Perverse beschimpst, wenn sie eine Wache unter Gewaltanwendung überwältigen?
Gesunder Menschenverstand. Klappt interessanterweise immer wieder. Ist aber, wie man schon daran sieht, daß oben skizziertes Mord/Folter/Vergewaltigungsszenario und "Wache überwältigen" auch nur ansatzweise als vergleichbar gesehen werden, scheinbar offline eher verfügbar.

Was würdest Du denn tun?
Vielleicht... darauf verzichten, seinen Charakter explizit ausgespielt ans Stadttor zu nageln oder ähnliches? Wie klingt denn das?
« Letzte Änderung: 24.08.2009 | 23:32 von Kleiner 4. Mann »

Offline SeelenJägerTee

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Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
« Antwort #149 am: 24.08.2009 | 23:33 »
Wäre ja nicht so, dass ich hier die einzige Person bin, die dir sagt, dass du ihr unmöglich erscheinst.
Andere Leute würden dann vlt. anfangen mal kritisch über sich nachzudenken.

Zitat
...scheinbar offline eher verfügbar.
Dann schlage ich dir vor wieder dort hin zu gehen.