Ich habe noch nie als SC einen weiblichen Chara gespielt, wohl aber als Spielleiter, weil ich da ja sowieso sämtliche Passanten, Informanten, Nebenfiguren spielen muss, egal ob Mann, Frau, oder Kind.
In meinen Runden gab es eigentlich zuletzt genug echte Frauen, die ungefähr zu gleichen Teilen auch Frauen als SC hatten oder eben männliche SC. Vielen meiner Spielerinnen machte es auch mehr Spaß, Männer zu spielen, gerade in Fantasy-Welten, weil da offensichtlich die Denkweise "Frau = unterdrückt, unfrei, weniger wert" mitschwingt. Und ich habe es ebenfalls noch nie erlebt, dass wirklich ein weiblicher Mitspieler eine meiner gut gebauten 90/60/90-Ultra-Power-Amazonen im Fellbikini gut fand. Die blieben dann höchstens als NSC für mich übrig...
Nur weil ich hier gerade etwas von Crossgender gelesen habe: Es wurde in meinen Runden vor ein paar Jahren nur dann schwierig, wenn Frauen (also reale weibliche Spieler) auf einmal auf den Trichter kamen, dass schwule und bisexuelle Männer ja total toll und interessant sind und dann ihre männlichen Rollenspielcharaktere ausgerechnet vom anderen Ufer sein mussten, oder bi, oder Männer in Frauenkleidern, oder Frauen in Männerkleidern, die sich verhielten wie Männer (Stichwort: Lederkampflesbe). Eine Spielerin mit dem Schwulen-Faible spielte dann einen schizophrenen und weinerlichen Pseudo-Schwulen, der auf der Straße am hellichten Tag irgendwelche strammen jungen Männer anfallen musste, die ihm gerade gefielen.
Am Anfang haben wir das als schlechten Comedy-Charakter sogar zugelassen, aber heute blicke ich verwirrt zurück und denke mir, "Aha, so stellen sich also intellektuelle Hetero-Frauen das Schwulsein bei Männern vor? - Dauergeil, tuntig und peinlich."