Mann mit Fez: Sehr gut dargestellt, meine/unsere Position.
Evil DM:
- Doom ist nicht Schach und auch nicht "wie Schach". Doom hat auf mehreren Ebenen ganz erhebliche Glückselemente.
- Doom mit Hausregeln kann JEDER spielen und gewinnen; vor allem, wenn die Hausregeln schon eingeführt wurden, bevor die vollständigen Regeln richtig flüssig beherrscht oder angewendet wurden. Die Hausregel-Lösung finde ich im Rahmen meiner Aussagen überflüssig, da irrelevant. Allerdings kann man bei Doom in der Tat vieles durch eine Erhöhung der Killcount-Rate entschärfen und fairer gestalten.
- Bei 5 Szenarien im Grundspiel dürfte es auch bei Doom schwierig werden, NICHT ständig dieselben zu spielen. Die Szenariomasse bei Doom hält sich arg in Grenzen.
- Trainieren und üben kann man, wenn es etwas zu trainieren und üben gibt und/oder man noch ein Noobieboy ist, der das Spiel ohnehin erst mal kennenlernen muß. Glück und fehlende Balance kann man jedoch nicht wegtrainieren.
- Es sollte deutlich geworden sein, daß wir sehr erfahrene Descenter und Doomer sind und mit den möglichen und nötigen Taktiken bestens vertraut. Doom ist nun wirklich nicht Advanced Squad Leader.
- Es gibt Leute - wie Mann mit Fez richtig gesagt hat -, die wollen sehr gerne sehr viel Spaß und Herausforderungen mit Brettspielen haben und greifen, weil Doom das per se und auf Dauer nicht bieten kann, sondern ein reines Marinebashing für einen guten (!) Overlord ist, eben zu besseren Spielen ähnlicher Machart, die Spaß, Herausforderung und Schokolade bieten. Diese Leute haben ebenso genügend Lust für 12stündige Runden Descent oder Civilization, für Wandel der Zeiten, Planet Steam, StarCraft und Konsorten.
Doom ist absurd unbalanciert in der Richtung, daß die Marines auch mit bester und genauster Planung so gut wie keine Chance gegen einen fähigen (!) Overlord haben, der mit den Monstern umgehen kann und die Karten zu nutzen weiß (und nicht ständig für sich denkt "Oh, Mist, diese Karte hätte ich gerade spielen sollen"...).
Bei ausgewogenem Glück auf beiden Seiten ist Doom eine Farce für die Marinespieler, deren Sieg - so er denn theoretisch möglich ist - offensichtlich nicht durch Können erfolgt, sondern nur durch schieres Glück auf allen Spielebenen (Fähigkeitenziehen, Würfeln, Overlordkarten, Szenario) oder haufenweise Hausregeln, die meiner Meinung nach im Brettspielbereich sehr viel vorsichtiger eingebracht werden sollten als im Rollenspielbereich.*
Außerdem sind einige Szenarien leichter als andere, was auch nicht vergessen werden sollte (Nr. I. ist z.B. leichter als III-V).
Jeder darf das natürlich anders sehen, und ich will niemandem seinen Spaß an Doom oder sein Lobesdenken für Doom absprechen, doch für mich muß der Gegenbeweis zu meinen Aussagen erst noch erbracht werden. Bis dahin sitzt Doom, obwohl ein Spiel, mit dem wir auch Spap hatten, in der Ecke für Doofspiele - es hat nun genügend Chancen vertan, seinen Wiederspielwert unter Beweis zu stellen. Es macht mir einfach keinen sonderlichen Spaß, meine Mitspieler nur reihenweise niederzumetzeln (weshalb ich übrigens auch einige Probleme mit "Wege zum Ruhm" von Descent habe).
*: Wer nun meint, daß sei alles nicht so, den lade ich jederzeit auf ein Spielchen mit 3 Marines ein. Ich hege nun wirklich keine persönlichen Aversionen gegen das Spiel und lasse mich gerne von Dooms Grandesse überzeugen, aber dieses Überzeugen funktioniert dann nach einem taktisch beeindruckenden Spiel automatisch beim Betreten des Fluchtportals von z.B. Szenario IV, nicht mittels vieler Worte und Beteuerungen.
PS an alle PM-Interessenten: Ich verkaufe niemals Brettspiele und Rollenspiele von mir, dieses Zeug ist mir heilig, selbst wenn es eben... doomig ist. (Mein EINZIGER Verkauf in den letzten 15 jahren war Vampire Requiem; es erübrigt sich dann wohl, meine Meinung dazu noch näher zu erläutern. Hihi.)