Also, das Gerücht der bösen, bösen Profitorientierung, das immer so rüberkommt, als ginge es den "Entscheidungsträgern" darum, ihr fünftes Haus an der Côte d'Azur zu finanzieren, ist wahrlich köstlich. Ulisses muss ja irgendwie böse sein, wenn es das erfolgreichste deutschsprachige Rollenspiel publiziert, gell?
So funktionieren Ressentiments.
Ähnliche Ressentiments herrschen gegenüber den DSA-Spielern, weil die eben nun mal eine riesige Gruppe sind, die doch -- im Gegensatz zu den aufrichtigen Klein-Systemern, Indie-Zockern, Weltenbauern, RSP-Theoretikern, etc -- so böses, böses Rollenspiel spielen und trotzdem Spaß dabei haben. Die können einem deswegen nicht genauso egal sein wie die PTA-Spieler, sondern nein: die muss man gefälligst auch -- ein bisschen? -- hassen.
Schön und gut, für diesen Hass ist dieser Läster-Thread ja da, hihi.
Allerdings glaube ich nicht, dass wirklich alle DSA-Spieler so borniert sind wie viele hier glauben. Das heißt, irgendwie schon, aber vielleicht nicht ganz so hoffnungslos: Ich bin der Überzeugung, dass ein Großteil der DSA-Spieler auch ein weniger fluffiges, weniger metaplotiges, mehr Richtung VdS gehendes Aventurien schlucken würde. Man muss immer dran denken: die kennen das bisher bloß nicht anders. Da die aber ganz toll fixiert sind auf die Publikationen, würden die wahrscheinlich auch zu derlei Sachen greifen und dann beim Spielen vielleicht feststellen: Wow, das ist ja viel einfacher zu handeln (weil ich zum beispiel nicht immer darauf achten muss, dass bloß nicht die falschen NSCs draufgehen und alles mit der aventurischen Geschichte konform geht), da kann man ja viel freier und unbekümmerter drauflosspielen.
Wenn dieser Spielstil über offizielle DSA-Publikationen an sie herangetragen würde, täten sie das meiner Meinung nach größtenteils schlucken und genauso lieben.
Ich sehe jedenfalls eine Chance in den derzeitigen Entwicklungen, mache mich aber darauf gefasst, dass es alles auch noch schlimmer werden kann -- mein Lebensglück hängt ja nicht davon ab.