Was mich mal interessieren würde: Der Ronnie ist ja eine üble Kampfmaschine, barely im Zaum gehalten von eingen verschwommenen Richtlinen.
1. Darf ein Ronnie alles "Böse" (in DSA sehr einfach zu entscheiden, der Name reicht meistens) gnadenlos töten? Muss er sich gegenüber Bösen inklusive Dämonen an die Ronnieregeln halten?
2. Darf der Ronnie Magie seiner Gefährten in Anspruch nehmen? Wenn nein, echt niemals nicht? Auch nicht gegen den bösen Oberdämonennekromant?
3.Ist der Ronnie echt genötigt alles offensichtlich Böse anzugreifen, egal wie stark es ist?
Darauf kann ich klar und deutlich antworten:
kommt darauf an.
Grundsätzlich gilt: Die moralischen Überzeugungen sind moralische Überzeugungen (gab ja auch GP dafür). Die kann man in der Regel nicht einfach so ablegen, wenn es zu heiß wird. Mit diesen moralischen Überzeugungen hebt sich der Geweihte ja gerade von anderen Leuten oder sogar von den "Bösen" ab. Indem er eben nicht nach Belieben sich an Gebote hält oder nicht.
Weiterhin gilt aber auch: Es gibt kein Kochrezept. Die Welt ist nicht einfach, und es gibt auf diese Fragen keine einfachen Antworten. Eigentlich sind es Fragen, die Du Deinem Helden stellen solltest, denn das sind Punkte, an denen sein Charakter geprüft wird und an denen sein Charakter wächst oder sich verändert.
Sprich: Dein Held mag in eine Situation kommen, in der seine moralischen Regeln auf dem Prüfstand stehen. Kann man den Kampf mit einem Zig-Gehörten Dämon, der mehr Naturgewalt ist als ein Gegner, noch als Zweikampf begreifen? Ist es ehrenrührig, wenn man ihn mit mehreren Kämpfern angreift oder ist die Tatsache, dass man sich überhaupt zum Kampf stellt - alleine oder zu viert - nicht bereits ein Erfüllen des Ehrengebotes?
Ab wann ist Magieeinsatz nicht mehr ehrenvoll? Kein Rondrianer wird vermutlich helfende Heilmagie ablehnen, und kein Rondrianer wird die Antimagie ablehnen, weil das klassische Bereiche der Schutzmagie sind. Aber kann ein Geweihter Ehre empfinden, wenn sein Gegner zuvor von einem Hexenschuss oder Eis-Einfrier-Zauber gelähmt worden ist? Oder wenn er geblendet worden ist? Was ist, wenn der Gegner übermächtig ist?
Und muss der Geweihte sich jedem Kampf stellen? Auch, wenn er weiß, dass er untergehen wird? Wie sieht es aus mit Alternativen? Wäre die Heilige Thalionmel auch auf die Brücke gestürmt, dem Novadi-Heer entgegen, wenn sie gleichwohl auch mit einem schnellen Pferd rechtzeitig hätte Hilfe holen können? Und: Wäre ihr, wenn sie eine solche Alternative gehabt hätte, dann auch Rondras Gunst zugefallen (kann ja sein, dass die Göttin der Meinung ist, man muss nicht jede Entscheidung absegnen, wenn es klügere Entscheidungen gegeben hätte).
Und ganz zuletzt, sofern noch nicht alle Klarheiten beseitigt sind, ein Hinweis: Manchmal haben Ranghöhere Geweihte, Tempelvorsteher oder Metropoliten, auf diese Fragen klare Antworten, klare Befehle. Und Gehorsam ist nun mal auch eine moralische Verpflichtung der Rondrianer. Nur, welcher Denkrichtung ordnet sich der Geweihte und ordnen sich seine Vorgesetzten zu? Welcher Philosophie hängen sie an?
Wie eingangs gesagt: es gibt auf diese Fragen keine einfachen Antworten. Das ist aber auch so beabsichtigt.
Gruß
Chris