Attack ist kurzweilig, wenn man die Regeln erstmal beherrscht (Axis&Allies dauert z.b. immer lange). Und die Aufmachung ist sehr gut (die Welkarte ist riesig und super gezeichnet, die Figuren ordentlich detailliert, wenn auch nicht der Oberhammer)
Dann braucht man noch ein paar Partien um typische Anfängerfehler zu vermeiden, dadurch das es keine festgelegte Reihenfolge der Aktionen gibt (bauen, bewegen,angreifen usw. in beliebiger Reihenfolge, teils beliebig häufig) macht man sehr schnell einen tödlichen Fehler. Vor allem wenn man die Möglichkeiten nicht im Blick hat (ein Spieler hat z.b. die Möglichkeit theoreitsch überall in einem leeren Land aufzutauchen, eine Armee zu bauen und das Hinterland leer zu räumen. Wenn man das aber weiss, lässt man keine Länder mit leeren Nachbarländern mit einem Soldaten zurück, wie man das in anderen Strategiespielen immer tut).
Attack! würde ich ohne Addon Nicht empfehlen, allerdings kommt durch die Karten ein sehr großer Zufallsfaktor ins Spiel, zumal einige Karten auch sehr sehr stark sind. Ich würde nicht scheuen einige Karten einfach zu entfernen, wenn man es etwas.... kopflastiger anstatt actionreich haben will, gerade die Politikkarten sind teilweise sehr unfair. Es hat auch ein paar Dinge, die definitiv NICHT funktionieren (das Initativesystem, das Zufällige ziehen derStartländer), das sind aber Dinge, die man durch Hausregeln sehr schnell korrigieren kann und auch sollte. Ist man sich grundsätzlich zu fein Regeln eine Brettspiels zu ändern entgeht einem imho ein abwechslungsreiches Light Strategiespiel.
Das coole an Attack! ist, daß man auch über Diplomatie Land gewinnen kann, daß ist mit den verschiedenen Staatsformen gut umgesetzt. Es ist nicht so, wie in anderen Strategiespielen, daß die Spieler alles besetzen, sondern, daß es sehr viele neutrale Länder gibt, die alle eigene Staatsformen und haben und sich zum Teil heftig verteidigen (Zufall bestimmt).
Das Kampfsystem ist sehr unterhaltsam,da man ein wenig mit den Figuren (Land und See) Frontaufstellungen simuliert (wer steht vorne?) und die Figuren spezialfähigkeiten haben, anstatt, daß man die Kämpfe einfach nur runterwürfelt. Man hat allerdings nicht tierisch viele Figuren. Wenn man 6 pro Runde baut, ist das schon viel, wenn man dann 10 in einer Runde verliert hat man schon ein Problem.
Man spielt üblicherweise nach Punkten und nicht nach Weltherrschaft, das standardpunktesystem haben wir aber noch nicht ausprobiert (Faschos kriegen z.b. Punkte durch Angriff, Kommis bekommen Punkte durch NEUTRALE kommunistische Länder, die neutralen Länder werden aber immer weniger).
kurzum: Attack kann man mit einem komplexen Risiko vergleichen, manchen Strategieexperten ist das dann nicht ernsthaft genug. Mit dem Zufall muss manauf jeden Fall rechnen. Das Spiel kann sich SEHR schnell entscheiden und man kann schon mal 2mal hintereinander an einem Abend spielen, vor allem wenn man mit beiden Addonkartensets spielt (Politikarten und Technologiekarten).