Autor Thema: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?  (Gelesen 32230 mal)

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Ein

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Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« am: 12.09.2009 | 13:09 »
Ich finde ja, dass Rollenspiele im Druckformat nur noch Nostalgie sind. Mir fällt spontan momentan nur ein Vorteil des Buches gegenüber einem digitalen Medium ein: Haptik.

Aber ansonsten bieten digitale Medien wie PDFs doch nur Vorteile:
- Keine Abnutzung! Ich kann ein PDF tausendmal durchsuchen, ohne dass es Eselohren bekommt oder Buchstaben verblasen.
- Index unnötig, da automatisch durchsuchbar. Außerdem sind Indezes je nach Format, automatisch generierbar.
- Die Möglichkeit Hypertextformat zu verwenden. Kein lästiges s. S. 125 mehr, sondern ein Klick und man ist da.
- Vervielfältigbar. Ich kann bequem eine Sicherheitskopie auf einem USB-Stick oder einer CD parken, für den Fall, dass mein Laptop die Biege macht.
- Kein Gewicht. Ich kann komplette Rollenspiel-Reihen mitnehmen, da 100 PDFs nichts, 100 Bücher aber grob 200kg wiegen.
- Verfügbarkeit. Vom Kauf bis zur Lieferung vergehen nur wenige Minuten, nicht Tage.
- Aktualisierbarkeit. Der Verleger kann kostenlose Aktualisierung anbieten, Errata werden direkt ins Produkt eingepflegt, nie wieder Zettelwirtschaft.
- Lästige Grafiken (z.B. im Hintergrund) können ausgeblendet werden.

Offline K!aus

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #1 am: 12.09.2009 | 13:16 »
Zitat
Ich finde ja, dass Rollenspiele im Druckformat nur noch Nostalgie sind. Mir fällt spontan momentan nur ein Vorteil des Buches gegenüber einem digitalen Medium ein: Haptik.

Richtig (natürlich muss man sich den Inhalt entsprechend angepasst denken)
« Letzte Änderung: 12.09.2009 | 13:18 von Evil DM »
GURPS Deathwatch
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Ein

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #2 am: 12.09.2009 | 13:19 »
Verstehe den Zusammenhang jetzt nicht. Hinter einem gut gemachten PDF steckt genau so viel Handarbeit, wie hinter einem Buch. Da der Verleger kein Geld für Druck einplanen muss, kann er im Grunde sogar mehr Arbeit hinein investieren.

Offline Dr.Boomslang

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #3 am: 12.09.2009 | 13:21 »
Ich glaube das ist einfach eine Frage der Gewöhnung. Es gibt eben Leute die aus Prinzip nicht am Monitor lesen, oder denen es tatsächlich zu unangenehm ist. Außerdem kommt beim Rollenspiel hinzu dass man einen Rechner laufen lassen muss wenn man in digitalen Werken nachschlagen will (was allerdings auch immer bequemer wird, durch Verbreitung von Notebooks, Netbooks, Readern etc.). Dann ist da der Sammelaspekt. Das Buch als Merchandise-Trophäe oder Schrankverzierung.
Diese beiden Punkte sind nicht zu unterschätzen, ich vermute allerdings dass Leute die darauf wert legen aussterben werden, die Frage ist nur wie schnell.

Offline K!aus

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #4 am: 12.09.2009 | 13:31 »
Wahrscheinlich bin ich einfach nostalgisch oder altmodisch, aber ich sehe es im Prinzip so:

Je mehr man sich auf die Technik verlässt, desto mehr wird man von ihr abhängig bzw. verlässt sich auf sie.

Dazu zwei Beispiele:

Einer unserer Profs hat tatsächlich ein papierloses Büro. Alle Dokumente werden eingescannt und die Vorlesung hielt er mit dem Laptop auf dem Arm.
Dann war der Laptop kaputt:
Vorlesung wurde schwammig, Termine hatte er vergessen, Dokumente nicht zugänglich, etc.

Aus dem Grund der Vergleich mit meinem Link oben: Was machst du, wenn du mal keinen Strom hast oder der Laptop kaputt geht? Ich sehe natürlich ein, dass man genauso argumentieren kann das ein Glas Wasser ein Buch irreparabel beschädigt, doch dann sind ein oder zwei Bücher betroffen und nicht 10GB an Büchern, Mail Adressen, MP3s, etc.

Das zweite Beispiel ist eher persönlicher Natur:

Ich hatte das einschneidige Erlebnis, dass ich kaum noch Dinge im Kopf habe, seitdem "die Technik" alles für mich abspeichert: Mail Adressen, Telefonnummern, Geb. Tage, etc.
Vielleicht bin ich ein kleiner Schwarzmaler, aber ich kann mir vorstellen, dass sich der "Mensch von morgen" immer weniger selbst merkt, denn a) macht das "die Technik" für ihn und b) immer schneller zugänglich.
Ich bin damals noch in die Bib gegangen zum Recherschieren und hatte mich nach x Kopien abends geärgert, wenn ich was falsches kopiert hatte und die Bib schon zu hatte.
Heute schlägt man bei Wikipedia nach ... und hat es sofort wieder vergessen.
Als extreme Konsequenz denke ich mir einfach, dass der Spielfluss immer öfter hängen wird, weil sich keiner mehr was merkt ... denn man kann es geschwind nachschlagen. Der Spielfluss stoppt kürzer, aber öfter...

Aber wie gesagt, meine persönliche Schwarzmalerei! ;)

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Offline Greifenklaue

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #5 am: 12.09.2009 | 13:35 »
Weitere Vorteile des Buchs gegenüber .pdf`s:

- Verkaufbarkeit
- Verschenkbarkeit (oder gibt es hier schon besondere Wasserzeichen?)

- Lesbar an allen Orten (Ich lese gern im Bett; gut, preiswertere .pdf-Reader wird es auch eines Tages geben)
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Offline Der Nârr

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #6 am: 12.09.2009 | 13:38 »
Ich finde ja, dass Rollenspiele im Druckformat nur noch Nostalgie sind. Mir fällt spontan momentan nur ein Vorteil des Buches gegenüber einem digitalen Medium ein: Haptik.
Nur ein Vorteil - aber ein gewichtiger. Ich gehe z.B. lieber mit einem Buch ins Bett als mit einem Laptop. Ich mache auch in Rollenspielbüchern von der Möglichkeit Gebrauch, Anstreichungen zu machen.

Im wesentlichen folge ich dabei zwei Grundsätzen:
- Ich lese im Buch.
- Ich arbeite mit dem PDF.

Gerade z.B. beim Charakterbau in D&D finde ich PDFs einfach göttlich. Zum Nachschlagen von Regeln ebenfalls. Aber wenn ich wirklich ein neues Regelwerk lesen möchte, geht für mich nichts über das Buch in der Hand.

Ich kaufe oft PDFs, aber ich kaufe lieber Bücher. Wären PDFs genauso teuer wie Bücher, würde ich wohl im Zweifel eher das Buch kaufen als das PDF.
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Offline JS

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #7 am: 12.09.2009 | 13:39 »
Haptik? Interessiert doch eigentlich nur am Rande. Aber...
Buch (objektiv): Überall und ständig und problemlos und in jeder Position präsent, augenfreundlich, braucht keine hundeteuren Reader mit begrenzter Akkulaufzeit und für alle Textformate fester Bildschirmgröße, geht beim Festplattencrash nicht verloren (der nun wirklich sehr viel häufiger vorkommt als der Großbrand).
Buch (subjektiv): Lesen, schmökern, anfassen, wohlfühlen, im Regal bestaunen. PDF und Bildschirmtexte: Arbeit und langweilige Datei irgendwo im Ordnernirgendwo..
« Letzte Änderung: 12.09.2009 | 13:42 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Dr.Boomslang

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #8 am: 12.09.2009 | 13:40 »
@ Evil DM
Was du sagst mag alles richtig sein, aber das sind keine Gründe Bücher zu benutzen. Es kauft auch keiner schwere Bierkisten, weil man damit ganz nebenbei seine Muskeln trainiert. Und seit niemand mehr Pferde reitet hat man auch nicht mehr so gutes Sitzfleisch und so stramme Schenkel, das hat die Autoindustrie aber nicht aufgehalten, ganz im Gegenteil.

Leute merken sich heute keine Sachen mehr weil sie sich keine Sachen merken wollen. Sie werden abhängig von Technik weil sie Vorteile davon haben. Man wird von jedem Werkzeug abhängig. Der Dachdecker ist auch vom Hammer abhängig. Das allein ist noch nichts schlimmes.

Offline Darius

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #9 am: 12.09.2009 | 13:46 »
Bücher sind ganz einfach stylischer! :D
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Offline K!aus

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #10 am: 12.09.2009 | 13:47 »
Zitat
Was du sagst mag alles richtig sein, aber das sind keine Gründe Bücher zu benutzen. Es kauft auch keiner schwere Bierkisten, weil man damit ganz nebenbei seine Muskeln trainiert. Und seit niemand mehr Pferde reitet hat man auch nicht mehr so gutes Sitzfleisch und so stramme Schenkel, das hat die Autoindustrie aber nicht aufgehalten, ganz im Gegenteil.

Leute merken sich heute keine Sachen mehr weil sie sich keine Sachen merken wollen. Sie werden abhängig von Technik weil sie Vorteile davon haben. Man wird von jedem Werkzeug abhängig. Der Dachdecker ist auch vom Hammer abhängig. Das allein ist noch nichts schlimmes.

Es mag stimmen, dass es keine echten Gründe sind, doch finde ich "ich-habe-abends-gerne-ein-Buch-im-Bett" auch etwas dünn! ;)

So wie ich Ein einschätze, sieht er das ganze eben ganz radikal von der praktischen Seite! Und da sind die angesprochenen Punkte echte Argumente! :)

Ich denke im Endeffekt wird es auf eine Geschmacksfrage hinauslaufen, denn der Mensch ist a) ein Gewohnheitstier und b) wird das ganze dann hochgradig subjektiv...
... also schauen wir wie lange der Thread noch objektiv bleibt. ;)

Cheers,
Evil DM.
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Offline Visionär

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #11 am: 12.09.2009 | 13:51 »
Wer ein paar mal umgezogen ist, beginnt PDFs zu lieben.
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Offline K!aus

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #12 am: 12.09.2009 | 13:52 »
Zitat
Wer ein paar mal umgezogen ist, beginnt PDFs zu lieben.

Hehe, das stimmt! ;) Ich war nach dem Umzug froh ein paar Bücher vorher zu Geld gemacht zu haben! ;)
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Offline Boba Fett

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #13 am: 12.09.2009 | 13:54 »
Ich denke, sobald die E-Paper Reader eine vernünftige Qualität zu einem erschwinglichen Preis erreicht haben, werden Bücher den selben Weg gehen, den die Schallplatte ging, nachdem die CD sich zu etablieren begann.
Ein Buch hat sicher einen nostalgischen Wert aber irgendwann werden wir alle auf elektronischen Medien lesen.

Schlicht, weil es kostensparender, ressourcenschonender und einfacher ist.

Ich mag Bücher und werde etliche dieser auch behalten und irgendwann "vererben", aber allein wenn ich sehe, wie sehr die Seiten gealtert sind, von Büchern, die jetzt 20 Jahre alt sind, sehe ich, dass ich irgendwann die Werke neu kaufen müsste.
Ich habe auch bereits einen E-Reader, den ich nutze (technisch gesehen bräuchte ich zwei - einen A4 für Rollenspiele, einen A5 für Taschenbücher) und arbeite in einem Papierfreien Büro.
Wenn ich sehe, was unsere Abwicklung, die vieles noch in Papierform fürs Finanzamt und für Kunden (Verträge) behalten muss, für Aktenordner herumschleppt, weiss ich, dass sich das Papier verabschieden wird, sobald es (bequem) geht.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Ein

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #14 am: 12.09.2009 | 13:56 »
@Boomslang
Gewöhnung ist ein interessanter Punkt. Ich konsumiere z.B. seit 1998 den Großteil meines gelesenen Wortes digital. So wie andere Leute es lästig finden, am Computer zu lesen, finde ich es ziemlich lästig, in Büchern herumblättern zu müssen, um irgendwas zu finden, was ich jetzt sofort brauche.

@EvilDM
Das mit der Technologiefeindlichkeit kann ich nicht verstehen. Ein papierbasierender Terminplaner macht genauso abhängig wie ein digitaler. Ist dein Büchlein weg, sind genauso alle Termine, Nummern und Geburtsdaten weg.

Und das mit dem Stocken des Spielflusses sehe ich auch aus der Praxis nicht. Wenn ich die Regeln nicht kann, stockt das Spiel gleich viel egal ob ich ein Buch oder ein Pdf verwende. Allerdings kann mir ein PDF helfen, die fehlende Information schneller zu finden, als das mit einem Buch möglich ist.

@Greifenklaue
Gut, Verkauf- und Verschenkbarkeit fällt jetzt wirklich unter Haptik/Sammeln, das kann ein Pdf wirklich nicht ersetzen. Andererseits kann man natürlich zumindest als Geschenk ein Pdf kaufen, drucken und binden lassen.

@Narr
Stimmt. Das mit dem Anstreichen könnte sich noch verbessern lassen. Das ist mit unter mit PDFs wirklich lästig. Ist allerdings mittlerweile ja auch nur noch eine Einstellungssache beim Kompilieren der PDFs.

@JS
Das ist Haptik, was du beschreibst. ;)
Ich lese z.B. nicht im Bett. Das Bett ist für mich zum Schlafen und um mit meiner Partnerin Spaß zu haben da.

@Visionär
Hatte ich neulich erst. Echte CDs sind übrigens auch scheiße schwer. ;)
« Letzte Änderung: 12.09.2009 | 14:00 von Ein Echter Mann! »

Offline Boba Fett

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #15 am: 12.09.2009 | 14:01 »
Ich mache auch in Rollenspielbüchern von der Möglichkeit Gebrauch, Anstreichungen zu machen.
Kleine Anmerkung: Mein E-Reader macht das ohne Probleme (mit pdfs und anderen)
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Retronekromant

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #16 am: 12.09.2009 | 14:03 »
...und diese Haptik macht es aus !

Artwork sieht gleich 1000mal besser aus, wenn ich es in der Hand halte. Es ist einfach schöner, sehr viel schöner. Es gehört dazu !

Angenommen ich würde jetzt erst anfangen mit Rollenspiel - mag sein, dass ich dann PDFs dem Buch vorzöge. Aber ich habe es nunmal seit zwei Dekaden so gehalten, kenne es nicht anders, und möchte es nicht anders. Es wäre für mich ein großer Verlust, wenn es keine gedruckten Bücher mehr gäbe.

Und Geld zahlen würde ich für PDFs niemals...

Ich bin weiß Gott kein Stimmungsspieler (jedenfalls nicht Stimmung als Selbstzweck), aber ein Laptop statt einem Buch, würde mir zumindest in einem Fantasy-Mittelalter-Setting sehr befremdlich vorkommen. Da gehören einfach Bücher, Kerzen und Radio Rivendell dazu. Aber kein Laptop oder E-Reader
« Letzte Änderung: 12.09.2009 | 14:06 von Die Willküre »
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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #17 am: 12.09.2009 | 14:06 »
@WorldEater
Und kannst du mir noch weitere Vorteile nennen, denn sonst ist es halt nur subjektives Geschmacksempfinden.

Ich finde z.B. digitales Artwork besser, weil ich das z.B. als Desktophintergrund verwenden kann. (Und spiele ebenfalls seit fast 20 Jahren)

Offline Naga

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #18 am: 12.09.2009 | 14:10 »
Diese beiden Punkte sind nicht zu unterschätzen, ich vermute allerdings dass Leute die darauf wert legen aussterben werden, die Frage ist nur wie schnell.

Glaub ich nicht. Lesen am Monitor ist einfach suboptimal. Gerade umfangreichere Werke, mit denen man sich länger beschäftigen will/muss sind ausgedruckt schlicht ergonomischer. Textsuche etc. sind ja nette Features für eine technische Dokumentation, aber für einen Roman oder eine Spielhilfe, die man eh von vorne bis hinten durchgeht bringt das vergleichsweise wenig.
Es hat eben schon seinen Grund, warum sich Roman-PDFs bis jetzt nicht durchgesetzt haben. Und an der Uni scheinen Arbeiten auch bevorzugt in der ausgedruckten Version durchgearbeitet zu werden.


Zitat
Es kauft auch keiner schwere Bierkisten, weil man damit ganz nebenbei seine Muskeln trainiert.

Eben. Mit 'nem Buch im Bett zu lesen ist halt deutlich komfortabler als mit 'nem vergleichsweise schweren Laptop aufm Bauch.

Vielleicht ändert sich das alles mit hochauflösendem digitalen Papier oder wirklich handlichen Readern. Aber derzeit sind PDFs einfach die schlechtere Lösung. Ich weiss ja auch nicht, welche Auflösung eure Monitore haben. Aber meiner kriegt keine komplette DinA4-Seite scharf und ermüdungsfrei dargestellt - will hier wirklich jemand Zoomen und Scrollen als echte Alternative zu pixelloser Darstellung verkaufen?

Offline JS

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #19 am: 12.09.2009 | 14:12 »
@JS
Das ist Haptik, was du beschreibst. ;)
Ich lese z.B. nicht im Bett. Das Bett ist für mich zum Schlafen und um mit meiner Partnerin Spaß zu haben da.

Das war es nun gerade nicht und hatte auch wenig damit zu tun, wo und wie andere Diskutanten hier Bücher zu lesen pflegen. Die Aussage war: Das Buch ist ein einfacher, unkomplizierter und - am wichtigsten - eigenständig funktionierender Gegenstand, egal, was man bei seinem Befummeln nun denkt und fühlt. Natürlich sprechen seine haptische und ästhetische Komponente noch mehr für das Buch und gegen das PDF. (Und ja, für das PDF sprechen wiederum andere Vorteile, die es in meinen Augen aber nicht dem Buche gleichwertig machen.)
;)

"Als haptische Wahrnehmung (griech.: haptόs „fühlbar“, haptikόs „zum Berühren geeignet“) bezeichnet man das aktive Erfühlen von Größe, Konturen, Oberflächentextur, Gewicht usw. eines Objekts durch Integration aller Hautsinne und der Tiefensensibilität."
« Letzte Änderung: 12.09.2009 | 14:21 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Samael

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #20 am: 12.09.2009 | 14:14 »
Meine RPG-Büchersammlung ist eine Art Prestigeobjekt für mich. Ich liebe es abends im Sessel zu sitzen und den Blick über die Regale schweifen zu lassen, ein Buch herauszuholen und etwas darin zu schmökern. pdfs sind praktisch, weil man schnell wichtige Tabellen, Dokumente, Landkarten ausdrucken kann. Aber einen Laptop am Spieltisch finde ich auch irgendwie gewöhnungsbedürftig (Hypertext SRD ist allerdings was ganz feines). Insgesamt würde mir gewaltig was fehlen, wenn es keine gedruckten Bücher mehr zu kaufen gäbe.

Callisto

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #21 am: 12.09.2009 | 14:15 »
Einer der Vorteile eines Buches ist, dass man es als Kunstwerk drucken kann, Stichwort Papierqualität.

Ich denke, es werden in Zukunft weniger Bücher gedruckt werden, aussterben wird es mMn aber nie. Romane werden eher als Hörbücher herauskommen, Gebrauchswerke und Sachbücher oft vor allem als PDF's.
Vor allem Kinderbücher werden weiterhin überwiegend gedruckt erscheinen, vielleicht mit einer Spiel-CD als Beilage.

Bücher werden nie überflüssig werden. Die Schallplatte stirbt aus, weil man zum Abspielen ein Plattenspieler benötigt und einen einfachen Plattenspieler kriegt man heutzutage kaum noch. Für ein Buch muss man keinen Reader kaufen.

ansonsten: was Naga schreibt.

Ein

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #22 am: 12.09.2009 | 14:18 »
@Naga
Das mit der A4-Seite, naja, das ist ja insofern schon eine Seifenblase, als das das menschliche Auge auf Lesedistanz gar keine komplette A4-Seite erfassen kann. ;)

Wichtig und richtig ist allerdings, dass digitale Medien andere Anforderungen an den Satz stellen. In Japan z.B. sind digitale Romane (z.B. als Blogs, aber auch für Handy) schon seit langen erfolgreich (so erfolgreich, dass sie verfilmt werden). Diese verwenden aber im Satz kürzere Absätze (vgl. den Satz, der hier im Forum genutzt wird), als dass man sie aus einem gedrucktem Roman kennt.

Zur Uni:
Ich kenne mehrere Leute, die nur noch PDFs lesen würden, wenn man diese problemlos kommentieren könnte.

@Samael
Ja, das kann ich verstehen. Das ist das, was ich unter Haptik zusammenfasse. Da ist es dann halt wie mit dem echten Rembrandt an der Wand. Oder dem Besuch an einem Ort gegenüber puren Bildern. Durch die Abstraktion des greifbaren Objekts verliert sich natürlich zu einem Stück der haptisch-ästhetische Genuss.

Offline Naga

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #23 am: 12.09.2009 | 14:37 »
@Naga
Das mit der A4-Seite, naja, das ist ja insofern schon eine Seifenblase, als das das menschliche Auge auf Lesedistanz gar keine komplette A4-Seite erfassen kann. ;)

Das ist jetzt insofern eine Scheinargument, dass der Scharfseh-Winkel eh nur 1,5° beträgt. Mit Augenbewegung kommt man aber eben durchaus auf 150°. Und das gilt sowohl für digitale Darstellung, als auch für Printmedien.

Nur dass Bildschirme derzeit bei der Schärfe der Darstellung noch deutlich hinterherhinken; von der Sehschärfe des Auges ist die Auflösung der meisten Bildschirme eben noch weit entfernt, während die Druckprodukte die voll ausreizen können. Das wird sich vielleicht mal ändern, ist aber derzeit ein nicht zu leugnender Nachteil.

Ich kenne mehrere Leute, die nur noch PDFs lesen würden, wenn man diese problemlos kommentieren könnte.

Kann man doch weitgehend mit kommerziellen Readern.
Wird hier auch in Vorlesungen genutzt (Tablet-PC und Beamer), oder wenn Anmerkungen/Kommentare über größere Entfernungen ausgetauscht werden sollen. Aber das sind alles keine Anwendungsfälle, wie sie normalerweise bei Rollenspielprodukten anzutreffen sind. Und zum längeren Durchlesen scheint das Printmedium schlicht praktikabler zu sein.

Ein

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #24 am: 12.09.2009 | 14:42 »
Gut, jetzt ist natürlich die Frage, welches Leseverhalten beim Rollenspiel vorherrschend ist: Sequenzielles Lesen, bei dem das Buch mehrmals von vorne nach hinten durchgelesen wird, oder diagonales und punktuelles, bei dem nur die Informationen ein Rolle spielen.

Ich persönlich lese Rollenspiele, egal ob Buch oder PDF, nur diagonal und punktuell, denn für mich sind nur die Informationen wichtig, die ich benötige, um das Spiel zu leiten.