Autor Thema: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?  (Gelesen 32221 mal)

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Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #25 am: 12.09.2009 | 15:01 »
Also ich will lieber Bücher, egal, ob RPG oder nicht. Unter anderem deswegen, weil ich das RPG Zeugs oft im Zug, auf der Terrasse beim Kaffee, aufm Klo oder in der Badewanne lese. Da sind elektronische Medien einfach nicht praktisch.  ;)

Ausserdem kann man in Büchern schnell mal zurückblättern, was in elektronischen Medien auch nicht so ohne weiteres geht. Und das tue ich grad in RPG Büchern doch sehr oft.
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Callisto

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #26 am: 12.09.2009 | 15:03 »
Zurückblättern geht bei PDF's doch viel einfacher? Zur Not kann ich sogar einfach die Phrase die ich suche automatisch suchen lassen und muss nicht durchs Buch blättern, bis ich die Stelle gefunden habe.

Aber ich bin trotzdem Buchfan :)

Offline JohnBoy

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #27 am: 12.09.2009 | 15:04 »
Boba Fett hat meine Meinung sehr genau getroffen. Sobald die Reader Besser/Günstiger/Verfügbarer sind beginnt der Abgang der Printmedien. Im Extremfall dauert es noch 1-2 Generationen, dann sind die Netzkinder am Zug ;)

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #28 am: 12.09.2009 | 15:22 »
Also in PDFs kann ich immer nur eine Seite ansehen und nicht mal kurz den Daumen reinhalten  und hin und her blättern. Ich klick nicht gern rum, daher bringt mir ne Suchfunktion nicht viel. Vor allem, wenn ich gar nicht weiß, WAS genau ich eigentlich suche und nur so ungefähr weiß, dass da ein oder zeri Kapitel früher doch mal was dazu stand  ;D
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Offline JohnBoy

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #29 am: 12.09.2009 | 15:25 »
"Daumen reinhalten" = Marker für aktuelle Seite. Dann kann man nach herzenslust herumsuchen und anschließend ganz bequem wieder auf "Aktuelle Seite" hüpfen. Nebenbei kann man sogar etwas anderes machen, was mit einem geblockten Daumen schwer fallen würde :)

Offline Glgnfz

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #30 am: 12.09.2009 | 15:42 »
Bei mir sind es auch die beiden Faktoren:

- Sammelleidenschaft
- kann auf Bildschirmen nicht länger als 2 Minuten lesen


Zumindest Punkt 2 kann wirklich mit den nächsten Entwicklungen ad acta gelegt werden.
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Offline Haukrinn

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #31 am: 12.09.2009 | 16:35 »
Abgesehen davon, dass ich Bücher mag, halte ich PDFs einfach nicht für geeignet, einen wirklichen Mehrwert zu haben. Das Durchsuchen ist, dank fehlender semantischer Information, zu umständlich und zu atomar, dazu fehlt es den meisten Readern bei größeren Dokumenten deutlich an Performanz. Regelwerke, die andere digitale Darreichungsformen verwenden (z.B. Wiki, evtl. noch getaggt), halte ich da für wesentlich nützlicher und die würde ich tatsächlich im Spiel jederzeit der gedruckten Variante vorziehen. Leider gibt es davon viel zu wenige.

Wenn es aber abseits vom Spiel nur um das "Lesen" an sich geht, dann ist das Buch immer noch das Medium der Wahl. Ebook-Reader sind mir zu teuer und zu inkompatibel zu vielen Dateiformaten, als dass sie für mich eine Alternative wären. Und mit dem Laptop im Bett oder auf dem Sofa rumliegen und lesen - das ist mir zu umständlich und zu unbequem.
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Alice Crocodile Coltrane

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #32 am: 12.09.2009 | 16:51 »
Alles was Nachschlagecharakter hat (Lexika, Regelwerke, Wörterbücher,...) willl ich eigentlich nur noch digital haben.

Bei anderen Sachen darf Papier und Druck durchaus gediegener und/oder abgefuckter sein, je nach Gebrauch.
« Letzte Änderung: 12.09.2009 | 16:53 von Alice Crocodile Coltrane »

Offline Xemides

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #33 am: 12.09.2009 | 16:58 »
Mahlzeit,

ich möchte mal ein Argument für Bücher in den Raum werfen, das speziell für Rollenspiele gilt und aus meiner praktischen Erfahrung her rührt:

In den Runden, in denen ich spiele, besitzen nie alle Spieler alle Regelbücher. Was macht man also ? Man reicht die Bücher hin und her. Sei es DSA, Mdgard, Shadowrun. Quasi überall wo man mehrere Bücher zum effektiven Spielen braucht, ist da so üblich.

Da selten jeder Spieler alle Bücher gleichzeitig braucht, häufiger aber mal einer ei Bc und ein anderer ein anderes, ist das mit Büchern kein Problem (Bsp. die Wege Bücher bei DSA, oder das GRW und das Arkanum  bei Midgard).

Wenn ich die jetzt nur noch PDFs auf einem Reader oder Notebook hätte, dann wäre das schwer, weil ja nur einer meinen Reader zur Hand hätte. Es wäre dann nicht mehr möglich, dass mehrere Spieler in unterschiedlichsten Büchern gleichzeitig lesen.

Verkäuflichkeit und Verschenkbarkeit sind zwei weitere Argumente die schon genannt wurden.

Ich behaupte, PDFs wären das Ende von FLGS und Buchhandlungen. PDFs braucht niemand mehr vorrätig zu haben, die kann ein Verlag online anbieten. Der Mensch ist auch ein sehr visueller Mensch. Wie viele Rezis beginnen mit Cover, Aufmachung und Layout. Wie viele Bücher werden wegen des coolen Covers gekauft ? Das fällt dann größtenteils weg. Man kann nicht mal eben in die Buchhandlunge gehen und im Buch blättern, das Cover bestaunen, den Klappentext lesen. Das geht nur noch online. Da würde mir echt was fehlen.

Und wenn ich das nicht mehr kann, würde ich nicht mehr in Buchhandlungen gehen. Das gleiche für Rollenspiele und FLGS.

Dazu kommt, wenn ich etwas verschenke, soll es auch gut aussehen. Und Bücher sehen nun mal gut aus, im Gegensatz zu PDFs. Die akann ich schön verpacken und ein Scheifcken drum machen. Bei einem PDF ?

Ich sehe den großen Nutzen von PDFs im Wesentlichen bei Tageszeitungen und Nachschlagewerken, bei RPGs als Ergänzung, aber nicht als Ersatz für Bücher.

Das Theater hat auch neben dem Fernsehen überlegt, das Kino trotz DVD. Und das gedruckte Buch wird trotz PDF überleben.

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Offline Xemides

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #34 am: 12.09.2009 | 17:00 »

Gewöhnung ist ein interessanter Punkt. Ich konsumiere z.B. seit 1998 den Großteil meines gelesenen Wortes digital. So wie andere Leute es lästig finden, am Computer zu lesen, finde ich es ziemlich lästig, in Büchern herumblättern zu müssen, um irgendwas zu finden, was ich jetzt sofort brauche.

Liest du auch Romane ? Da sucht man ja etwas nicht, weil man es braucht, sondern von vorn nach hinten um sich zu unterhalten. Da passt das das Argument nicht mehr.
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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #35 am: 12.09.2009 | 17:16 »
Nein, ich lese kaum noch Romane. Allerdings sehe ich Rollenspiele auch primär als Nachschlagewerke und nicht als Prosa an.

Offline Skele-Surtur

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #36 am: 12.09.2009 | 17:29 »
Ich mag Bücher. Sie strengen meine Augen nicht so an. KA warum, ist aber so.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Offline Xemides

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #37 am: 12.09.2009 | 17:32 »
Allerdings sehe ich Rollenspiele auch primär als Nachschlagewerke und nicht als Prosa an.

Das habe ich durchaus so verstanden. Es mir mir bei meiner Frage auch nicht um Rollenspiele sondern um wirkliche Prosa.
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Offline JohnBoy

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #38 am: 12.09.2009 | 17:33 »
Ich mag Bücher. Sie strengen meine Augen nicht so an. KA warum, ist aber so.
Stümmt. Mal sehen wie das zukünftige Reader/Lesegeräte in den Griff bekommen. Ob da wirklich mal Digitales Papier kommen wird?

Offline Ebenezer_Arvigenius

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #39 am: 12.09.2009 | 18:36 »
Nein, ich lese kaum noch Romane.

Was natürlich dies

Zitat
Ich konsumiere z.B. seit 1998 den Großteil meines gelesenen Wortes digital.

ein wenig relativiert.
Es hilft nichts, das Recht auf seiner Seite zu haben. Man muss auch mit der Justiz rechnen.
- Dieter Hildebrandt

Offline Bentley Silberschatten

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #40 am: 12.09.2009 | 18:55 »
Für mich gibt es kein oder. Buch und PDF bilden für mich eine inzwischen unverzichtbare Einheit. Wenn ich am Rechner was nachschlagen muss ist es hinderlich auf dem Schreibtisch ein oder gar mehrere Bücher offen zu haben. Auf meinem Rechner ist sowas kein Problem, wenn ich das Material mit auf Reisen nehme, geht mir das PDF in der Regel nicht kaput.
Aber am Spieltisch da mag ich es Bücher im Einsatz zu sehen. Auf einen Con mag ich meinen Laptop nicht mitnehmen. Wenn man einem Spieler was zeigen wollte kann ich die Seite aufschlagen und das Buch rüber reichen, mach ich auch nicht mit dem Latop.

Für mich ist das eine Einheit die sich Optimal ergänzt. Ich gebe da auch herzlich gerne mehr Geld aus um Buch und PDF mein eigen nennen zu dürfen.
Inzwischen ist es für mich schon so bedeutend das ich ein System zu dem es "nur" die Tote-Baum-Version gibt eher nicht leiten werde, solange ich nicht auch das PDF auf legalem Wege bekomme. (Opus Anima zeigt (neben anderen) das es auch funktioniert wenn das PDF gratis ist, Feder und Schwert zeigen das sie als einer der ganz wenigen deutschen Verlage, ihre Sachen zu günstigen Preisen bei DriveThru anbieten können, es geht also schon wenn man will. Bin gespannt wann Pegasus und Ullisies aufwachen, ihr könntet echt mehr von meinem Geld haben!)
Die nur PDF Version leidet unter diesem Nachteil nur wenn es dicke Wälzer sind...

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #41 am: 12.09.2009 | 19:02 »
Ein wichtiger Vorteil wurde noch garnicht angesprochen:
Bücher halten länger als 10 Jahre und sind von Formatänderungen nicht betroffen.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Zornhau

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #42 am: 12.09.2009 | 20:00 »
Ich gehöre ebenfalls zur "UND"-Fraktion.

Ich kaufe normalerweise die Druckausgabe UND das PDF.

Und wenn es NUR die Papier-Ausgabe gibt, dann verzichte ich auch oft genug auf den Kauf bzw. dann FEHLT mir was für die Spielpraxis (wie aktuell bei der deutschen Necropolis-Ausgabe, die ich für die Rundenvorbereitung und zum schnellen Nachschlagen einfach als PDF BRAUCHE).

Bei Romanen und Comics habe ich lieber ein Buch. Da ist das Lesegefühl als Ganzes wichtig.

Am Spieltisch will ich keinen Rechner sehen, sondern nur "natürliche Rollenspiel-Materialien" wie Plastik-Würfel, Papier-Szenerien, Schwermetall-Figuren, Fett&Kohlehydrat-Bomben als Nahrungsmittel, usw.

Aber für die Rundenvorbereitung da BRAUCHE ich den Rechner. Quer über viele Quellenbände oder Toolkits oder Settingbände zu suchen ist eine QUAL, wenn man das händisch machen muß (selbst bei Büchern, die entgegen der aktuellen Gewohnheit der Verlage sogar noch einen brauchbaren Index haben).

Ich kaufe mir Quellenbücher und Regelbücher am liebsten im "Bündel" aus PDF und Druckfassung. Zum Einlesen und direkt am Spieltisch nehme ich die Druckfassung mit. Auf Cons nehme ich hingegen einen billig gedruckten, zusammengetackerten Schwarz-Weiß-Ausdruck der Printerfriendly-Version mit, damit ich mich nicht gräme, wenn mal wieder einer die Kerzen am Tisch so umschmeißt, daß das Wachs auf meinen Rollenspielbüchern landet. Eine neue Version ist schnell wieder ausgedruckt.

PDF-Fassungen, die OHNE Printerfriendly-Version herauskommen (wie z.B. die alten Suzerain-Bände), sind MEGA-SCHEISSE. Vor allem da solche PDF-Bücher (Hellas, Suzerain, usw.) auch am Bildschirm eine QUAL zu lesen sind!

Von Hellas war ich ja in beiden Fassungen, PDF und Druckerzeugnis, enttäuscht. Nicht so sehr vom Inhalt, als mehr von der Art der Präsentation, der man eine Anstaltspackung Kopfschmerzmittel hätte beilegen sollen. Das PDF zu blättern heißt Zeit mitzubringen. Dann ist die Farbwahl und die Layer-Gestaltung so bescheuert, daß man manches kaum lesen kann.  Und das wird entgegen meinen Erwartungen in der Druckfassung NICHT BESSER!

Positive Beispiele gibt es auch. Z.B. bei der Originalausgabe von Necropolis, wo man all die beim Online-Lesen oder für eine billige Druckausgabe lästigen und tonerverschwendenden Ränder und Hintergründe ausblenden kann, wo man aber auch Bilder, Karten-Illustrationen usw. in ausreichender Auflösung aus den Abenteuern herausclippen und zu Handouts machen kann (bei manchen ist sogar möglich sie zu Battlemaps "aufzublasen").

Abenteuer kaufe ich mir NUR als PDFs. Und zwar, weil ich die mir einfach ausdrucken kann, sie nach Belieben vollkritzeln zur Vorbereitung und während des Spielens, und den Ausdruck dann nachher einfach wegschmeißen kann. In einem mit viel Farbe im aufwendig vom Text ablenkenden Hintergrund gestalteten Abenteuerband kann ich nicht so vorbereiten, wie ich das möchte.

Früher, als die Abenteuer üblicherweise in Schwarz-Weiß bzw. Hellblau-Weiß für die Karten gestaltet waren, da habe ich immer Photokopien zum Reinschmieren gemacht. Das geht bei den Layout-Exzessen heutiger Zeiten natürlich nicht mehr (vielfach kann man ja auch "non-printerfriendly"-PDF-Produkte nicht mal mehr lesbar ausdrucken, da dann der Helligkeitskontrast der Schriftfarbe zu Hintergrundfarbe auf dunkelgrau auf ein klein wenig dunkler grau hinausläuft).

Ich MAG PDF-Produkte. Die sind für mich die "Software" für das Spielen. Arbeitsdokumente, von denen man temporär für unterschiedliche Zwecke Arbeitsausdrucke oder Arbeitskopien macht, aus denen man einzelne Texte (z.B. Zauberbeschreibungen zur Abenteuervorbereitung) herausziehen kann, aus denen man Bilder und Karten als Handouts herausziehen kann

"Verstümmelte" PDFs, bei denen man keine volltextfähige Suche machen kann, bei denen das Herauskopieren abgeschaltet ist, die ohne druckerfreundliche Fassung daherkommen, sind ihr Geld nicht wert!

Bücher brauche ich für das Einlesen und für das Mitnehmen an den Spieltisch.

Ich treffe auch schon öfter die Entscheidung, ein Buch, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob ich es wirklich mal spielen werde, nur als PDF zu kaufen, es anzulesen, und, falls ich das dann doch spielen möchte, mir als Druckfassung zuzulegen.

Und Bücher, die NUR als Druckerzeugnis erscheinen, sind einfach ausgesprochen UNATTRAKTIV für mich.

Ja, ich weiß, daß es jede Menge illegaler Scans auch von solchen Büchern gibt. Aber wenn ein Verlag so doof ist und sich die Chance mit einem Buch bei mir ZWEIMAL Geld zu verdienen verbaut, dann ist er halt selbst schuld. - Illegale PDFs mag ich nicht und unterstütze das auch nicht.

Für mich sind Bücher UND PDFs inzwischen das "Power-Team" für meine Art zu spielen.

Ein

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #43 am: 12.09.2009 | 20:36 »
Zitat
ein wenig relativiert.
Stimmt, ich lese von Jahr zu Jahr weniger Prosa. Aber hier geht es ja um Rollenspiele.

@Preuss
PDF existiert seit 1993 und hat seit 1997 einen Standard. Das mit den Formaten so ein Totschlagargument aus der Frühzeit der Massen-EDV.

Offline Woodman

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #44 am: 12.09.2009 | 21:36 »
Zitat
PDF existiert seit 1993 und hat seit 1997 einen Standard.
An den sich nichmal Adobe als "Erfinder" richtig hält  ;)

Aber das Datenverlust Argument möchte ich auch nochmal entkräften, wenn mir meine Bücher abhanden kommen, verbrennen oder sonst wie unbenutzbar werden, kann ich die nur neu kaufen, meine gelöschten oder zerstörten pdfs kann ich einfach in dem Shop in dem ich sie gekauft habe neu runterladen nachdem ich mich eingeloggt habe, selbst umfangreiche Sammlungen könnte ich so innerhalb eines Abends ersetzen. (Davon das man solche Sachen vielleicht auchmal sichert will ich jetzt garnicht anfangen)

Die Ergonomie lässt für mich aber immer noch deutlich zu wünschen übrig, der Satz ist auf A4 ähnliche Formate ausgelegt, und das passt schon bei Textverarbeitungsprogrammen nicht ordentlich auf den Bildschirm, die tollen neuen 16:9 und 16:10 Formate machen das eher schlimmer als besser, und selbst gute TFT Monitore sind nachweislich deutlich anstrengender für die Augen als eine gedruckte Seite bei ausreichender Beleuchtung. Damit pdfs (oder andere elektronische Formate) für mich wirklich zur alternative werden bräuchte ich einen EInk reader in A4, am besten mit farbigem Display (ich will ja auch buntes Artwork sehen), mit ausreichendem Speicher, Slots für Standartmedien (SD-Card o.Ä.) und einem performanten Prozessor, für maximal 100€.
Wenn so ein Gerät nicht absehbar ist wird die nächste größere PC Investition wohl eher eine Farblaser mit Duplexeinheit, Bücher binden macht ja auch Spaß.

Offline carthinius

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #45 am: 12.09.2009 | 22:28 »
Stimmt, ich lese von Jahr zu Jahr weniger Prosa. Aber hier geht es ja um Rollenspiele.
Dann ist dir der Schmöker-Aspekt jedweder Literatur vollkommen fremd?  :o

@Preuss
PDF existiert seit 1993 und hat seit 1997 einen Standard. Das mit den Formaten so ein Totschlagargument aus der Frühzeit der Massen-EDV.
Hmm, okay. Ein "Standard" seit 15 Jahren gegenüber 500 Jahren Buchdruck... ist für mich jetzt nicht sooo das Argument, wenn ich ehrlich bin. Ich kann heute noch eine Lutherbibel in die Hand nehmen und lesen. Dass ich das mit einem PDF in 30 Jahren noch kann, kann mir niemand garantieren. Ein Buch werde ich immer lesen können, das ist offline. Und spätestens seit Amazon seine 1984-Aktion durchgezogen hat, kann man sehen, worauf man sich bei seinen digitalen Kaufprodukten verlassen kann.
Meine itch.io-Seite | Guild of Gnomes, ein Hack von Lasers & Feelings (bisher nur auf englisch verfügbar) | Böser Mond, du stehst so stille, ein Szenario für Warhammer Fantasy RPG 3rd | DURF (Deutsche Ausgabe), ein knackiges, regelleichtes Dungeon-Fantasy-Rollenspiel

Offline Xemides

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #46 am: 12.09.2009 | 22:50 »
meine gelöschten oder zerstörten pdfs kann ich einfach in dem Shop in dem ich sie gekauft habe neu runterladen nachdem ich mich eingeloggt habe, selbst umfangreiche Sammlungen könnte ich so innerhalb eines Abends ersetzen.

Naja, WotC hat gezeicht, dass das nicht immer stimmt, als sie sämtliche PDFs aus allen Shops zurück gezogen haben.
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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #47 am: 12.09.2009 | 22:56 »
meine gelöschten oder zerstörten pdfs kann ich einfach in dem Shop in dem ich sie gekauft habe neu runterladen nachdem ich mich eingeloggt habe, selbst umfangreiche Sammlungen könnte ich so innerhalb eines Abends ersetzen. (Davon das man solche Sachen vielleicht auchmal sichert will ich jetzt garnicht anfangen)
Das haben sich die Leute, die die D&D-PDFs gezogen haben, auch gedacht. Mittlerweile wurden die aus dem Verkehr gezogen.
Das mit dem Sichern ist ein wichtiger Hinweis. Du musst nicht nur die Dateien einmal sichern, sondern solltest alle 5 Jahre wieder neu sichern. Eine Sache, die sehr gerne vergessen wird.

Zum Thema Format, haben ja schon andere was dazu gesagt. :)
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #48 am: 13.09.2009 | 01:40 »
PDFs haben für mich nur einen Vorteil.
Wenn ich etwas im Index nicht finde.
Z.B. eine Regel zur Tragekapazität, dann kann ich im PDF zur Not das Ganze PDF danach durchsuchen bis ich die Seite finde.

Ansonsten kann ich im Buch an den 3 Seiten zwischen denen ich springen muss Zettel rein legen.
Mach das mal in einem PDF.

Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen einem 40€ Buch und einer 10€ PDF gäbe es bei mir 2 Situationen:
- Ich will mir das nur mal anschauen, da ich dem Produkt skeptisch gegenüber stehe: PDF (möglichen Verlust minimieren)
- Ich will das Produkt definitiv haben weil ich von seiner Güte überzeugt bin: Buch (erhöhter Nutzungskomfort)
- Das Buch ist so schwer, dass man es nicht bequem im liegen lesen kann: PDF (das kann man mit dem Laptop nämlich schon - habe ich allerdings nur bei Fachliteratur gesehen, daher ist das fürs Rollenspiel eher uninteressant)

PS: Bewegte Bilder in PDF fände ich doof. Bewegtes zieht die Aufmerksamkeit an sich, wenn ich dann nen Text habe und neben dran das Bild wackelt wird das lesen noch anstrengender (wobei man ja aufgrund der unscharfen Zeichenkanten am Monitor eh schon schneller ermüdet).
« Letzte Änderung: 13.09.2009 | 01:42 von SeelenJägerTee »

Offline Master Li

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Re: Druckwerke - Nur noch Nostalgie?
« Antwort #49 am: 13.09.2009 | 07:50 »
Ich kaufe bevorzugt PDFs.

Ich finde es als Arbeitsmaterial deutlich attraktiver. Man kann, wenn man vorbereitet, deutlich schneller mehrere Werke gleichzeitig nutzen. Man kann sich Textpassagen rauskopieren und für eigene Materialien nutzen etc. Aber zum Benutzen am Tisch oder zum lesen von langen Texten ist PDF eher ungeeignet. Wenn bei mir ein Spieler oder gar der SL mit Notebook am Tisch säße, fände ich das schon sehr befremdlich. Vor allem ist die Schnelligkeit am Tisch schnell nicht mehr gegeben. Da sind Druckwerke noch Längen voraus.

Ich drucke mir die PDFs deswegen einfach aus. Hier hatte ich auch schon eigens einen Thread dazu erstellt. Somit hat man beides. Die Vorteile von realen Büchern und die Vorteile von digitalen Büchern.
Und ein weiterer Nutzen von selbst ausgedruckten Werken ist die Wiederholbarkeit des Ausdrucks. Habe ich mir ein Buch für 40 Euronen gekauft, bin ich sauer oder angefressen, wenn da mal Kaffee drüber kippt. Bei einem Ausdruck sehe ich das weniger eng. Ist zwar nervig, aber bedeutend harmloser.

Was ich mir wünsche wäre, dass die Verlage in ihren geduckten Ausgaben einen Code zum kostenfreien oder vergünstigten Herunterladen von PDFs einlegten. Denn wenn ich mir ein Buch gekauft habe, dann auch nochmal 60-70% des Kaufpreises zusätzlich für ein PDF ausgeben zu müssen finde ich übertrieben.
Viel Spaß.
Master Li und der Hamster des Todes