Ich gehöre ebenfalls zur "UND"-Fraktion.
Ich kaufe normalerweise die Druckausgabe UND das PDF.
Und wenn es NUR die Papier-Ausgabe gibt, dann verzichte ich auch oft genug auf den Kauf bzw. dann FEHLT mir was für die Spielpraxis (wie aktuell bei der deutschen Necropolis-Ausgabe, die ich für die Rundenvorbereitung und zum schnellen Nachschlagen einfach als PDF BRAUCHE).
Bei Romanen und Comics habe ich lieber ein Buch. Da ist das Lesegefühl als Ganzes wichtig.
Am Spieltisch will ich keinen Rechner sehen, sondern nur "natürliche Rollenspiel-Materialien" wie Plastik-Würfel, Papier-Szenerien, Schwermetall-Figuren, Fett&Kohlehydrat-Bomben als Nahrungsmittel, usw.
Aber für die Rundenvorbereitung da BRAUCHE ich den Rechner. Quer über viele Quellenbände oder Toolkits oder Settingbände zu suchen ist eine QUAL, wenn man das händisch machen muß (selbst bei Büchern, die entgegen der aktuellen Gewohnheit der Verlage sogar noch einen brauchbaren Index haben).
Ich kaufe mir Quellenbücher und Regelbücher am liebsten im "Bündel" aus PDF und Druckfassung. Zum Einlesen und direkt am Spieltisch nehme ich die Druckfassung mit. Auf Cons nehme ich hingegen einen billig gedruckten, zusammengetackerten Schwarz-Weiß-Ausdruck der Printerfriendly-Version mit, damit ich mich nicht gräme, wenn mal wieder einer die Kerzen am Tisch so umschmeißt, daß das Wachs auf meinen Rollenspielbüchern landet. Eine neue Version ist schnell wieder ausgedruckt.
PDF-Fassungen, die OHNE Printerfriendly-Version herauskommen (wie z.B. die alten Suzerain-Bände), sind MEGA-SCHEISSE. Vor allem da solche PDF-Bücher (Hellas, Suzerain, usw.) auch am Bildschirm eine QUAL zu lesen sind!
Von Hellas war ich ja in beiden Fassungen, PDF und Druckerzeugnis, enttäuscht. Nicht so sehr vom Inhalt, als mehr von der Art der Präsentation, der man eine Anstaltspackung Kopfschmerzmittel hätte beilegen sollen. Das PDF zu blättern heißt Zeit mitzubringen. Dann ist die Farbwahl und die Layer-Gestaltung so bescheuert, daß man manches kaum lesen kann. Und das wird entgegen meinen Erwartungen in der Druckfassung NICHT BESSER!
Positive Beispiele gibt es auch. Z.B. bei der Originalausgabe von Necropolis, wo man all die beim Online-Lesen oder für eine billige Druckausgabe lästigen und tonerverschwendenden Ränder und Hintergründe ausblenden kann, wo man aber auch Bilder, Karten-Illustrationen usw. in ausreichender Auflösung aus den Abenteuern herausclippen und zu Handouts machen kann (bei manchen ist sogar möglich sie zu Battlemaps "aufzublasen").
Abenteuer kaufe ich mir NUR als PDFs. Und zwar, weil ich die mir einfach ausdrucken kann, sie nach Belieben vollkritzeln zur Vorbereitung und während des Spielens, und den Ausdruck dann nachher einfach wegschmeißen kann. In einem mit viel Farbe im aufwendig vom Text ablenkenden Hintergrund gestalteten Abenteuerband kann ich nicht so vorbereiten, wie ich das möchte.
Früher, als die Abenteuer üblicherweise in Schwarz-Weiß bzw. Hellblau-Weiß für die Karten gestaltet waren, da habe ich immer Photokopien zum Reinschmieren gemacht. Das geht bei den Layout-Exzessen heutiger Zeiten natürlich nicht mehr (vielfach kann man ja auch "non-printerfriendly"-PDF-Produkte nicht mal mehr lesbar ausdrucken, da dann der Helligkeitskontrast der Schriftfarbe zu Hintergrundfarbe auf dunkelgrau auf ein klein wenig dunkler grau hinausläuft).
Ich MAG PDF-Produkte. Die sind für mich die "Software" für das Spielen. Arbeitsdokumente, von denen man temporär für unterschiedliche Zwecke Arbeitsausdrucke oder Arbeitskopien macht, aus denen man einzelne Texte (z.B. Zauberbeschreibungen zur Abenteuervorbereitung) herausziehen kann, aus denen man Bilder und Karten als Handouts herausziehen kann
"Verstümmelte" PDFs, bei denen man keine volltextfähige Suche machen kann, bei denen das Herauskopieren abgeschaltet ist, die ohne druckerfreundliche Fassung daherkommen, sind ihr Geld nicht wert!
Bücher brauche ich für das Einlesen und für das Mitnehmen an den Spieltisch.
Ich treffe auch schon öfter die Entscheidung, ein Buch, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob ich es wirklich mal spielen werde, nur als PDF zu kaufen, es anzulesen, und, falls ich das dann doch spielen möchte, mir als Druckfassung zuzulegen.
Und Bücher, die NUR als Druckerzeugnis erscheinen, sind einfach ausgesprochen UNATTRAKTIV für mich.
Ja, ich weiß, daß es jede Menge illegaler Scans auch von solchen Büchern gibt. Aber wenn ein Verlag so doof ist und sich die Chance mit einem Buch bei mir ZWEIMAL Geld zu verdienen verbaut, dann ist er halt selbst schuld. - Illegale PDFs mag ich nicht und unterstütze das auch nicht.
Für mich sind Bücher UND PDFs inzwischen das "Power-Team" für meine Art zu spielen.