Autor Thema: Wie beendet man so ein Monstrum?  (Gelesen 6205 mal)

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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Wie beendet man so ein Monstrum?
« am: 19.09.2009 | 02:14 »
Ich brauch Hilfe: Wie endet man ein Monstrum von epischer Kampagne? Nicht inhaltlich, die letzte Session ist gut vorbereitet, sondern mit dem Drumherum, um die Spieler etwas aufzufangen.

6,5 Jahre lang einmal pro Monat 14 - 20 hrs Spielzeit und vollster Einsatz - Tränen über den Tod von Kameraden (und sogar über den einiger NSC, was bedeutet, daß meine größte Schwachstelle beim Spiel - NSC-Darstellung - sich sehr gebessert hat), Schwüre, Wutausbrüche, impotenter Zorn, kalte Rache, aber auch Wärme, hemmungsloses In-Game-Gelächter, Charakterentwicklungen im Sinne von Persönlichkeiten, Spiel von Stufe 1 bis auf Stufe 16 hoch, 4 beliebte Haupt-SC verloren, 5 Minor-SC aus der B-Serie gestorben. Volles Programm an Emotionen. Die hängen da wirklich drin. Alter: 23 - 38 Jahre.

Am 2. Oktober wird es sich entscheiden. In unserem Forum merk ich jetzt, was da alles so stattfindet. Angst, es nicht zu packen, sie wissen, wie schlecht ihre Charaktere vorbereitet sind und wie angeschlagen. Angst die Welt, die sie sehr mögen, im wahrsten Sinne des Wortes zu "verspielen". Angst um die Charaktere. Da wird tatsächlich Abschied genommen, quasi Testamente aufgesetzt ("Wenn alles schiefgeht, dann bringt meine Axt zu meinem Volk, bevor alles im Spalt verschlungen wird."), stoisch geplant, die eingeschränkten Resourcen werden gedreht und gewendet, Alles-auf-eine-Karte-Verzweiflungstaten durchdacht.

Das wird der letzte, der entscheidende Gang, das ist spürbar, und das geht mir blöderweise nahe, zumal ich weiß, daß ihre Siegchancen bestenfalls 50:50 stehen.

Wie fängt man die auf? Hat da jemand Erfahrung?

EDIT/ Noch schönere Orthographie.
« Letzte Änderung: 19.09.2009 | 02:23 von Lorom »
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Tele-Chinese

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #1 am: 19.09.2009 | 02:57 »
Wie fängt man die auf? Hat da jemand Erfahrung?

Indem man sie gewinnen lässt?!
Toastbrot (von englisch toast, „rösten“ aus lateinisch tostus, „getrocknet“) oder Röstbrot ist ein spezielles, feinporiges Kastenweißbrot mit dünner Kruste, das vor dem Verzehr scheibenweise geröstet wird, heute üblicherweise mit einem Toaster.

Brot kann schimmeln, was kannst du?

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #2 am: 19.09.2009 | 03:03 »
Ergebnisoffenes Spiel.
Dichter Plot über dem, was neuerdings "Sandbox" genannt wird.
Keine "Goldene Regel".
Tot ist tot. (Gilt auch für wichtige NSC (*ZÄHNEKNIRSCH*))
Kein Würfelbeschiß.
Maximale Figurenkapazität.

Insofern, nicht gar so sehr hilfreich, auch wenn ich zugeben muß, vorhin, als ich es überlegte, in Versuchung geraten zu sein. Aber das wäre für die noch schlimmer, wenn man mich dabei erwischte... Das würde alles retrospekt entwerten.

« Letzte Änderung: 19.09.2009 | 03:07 von Lorom »
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Heretic

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #3 am: 19.09.2009 | 03:07 »
Hm, eine Option wäre, dass man ihnen einen guten Fight liefert, den sie aber gewinnen können, weil eine unverhoffte Wendung zum Guten eintritt...
Dass sie einen "Alliierten" im Kampf erhalten, der gegen sie, aber mit gegen den/die Endboss(e) agiert, und der dann evtl. draufgehn kann, oder sie dann nach Besiegen des Endbosses plagt.

Wär z.B. so ein Ansatz, den man verfolgen könnte.


Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #4 am: 19.09.2009 | 03:09 »
Mir gehts weniger darum, wie sie gewinnen können. Das liegt nicht in meiner Macht. Wie fange ich sie nachher auf, als Menschen in der realen Welt, wenns schiefgegangen ist sein sollte (mal nicht pessimistisch werden)? Und auch im Siegfall isses ja so, daß alle Abschied nehmen von ihren Charakteren und der fiktiven Welt. Eine Tag-Scene vielleicht?

EDIT
Verbündete sind noch in der Hinterhand ("Auch den (meanwhile not quite so) "Unexpected Ally"), so isses ja nicht. Das wird dann alles in und um die Schwarze Feste(TM) kulminieren (Zwei Gruppen mit denselben Spielern im Cliffhangerverfahren). Es ist immer noch offen. Aber es wird schwer, mindestens knapp im Ausgang, und selbst wenns gut geht: Da kommen wohl auch nicht alle lebend raus.

Wie gesagt, weniger inhaltlich, vielmehr nachher.
« Letzte Änderung: 19.09.2009 | 03:19 von Lorom »
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Eulenspiegel

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #5 am: 19.09.2009 | 04:55 »
Ins Restaurant gehen und was essen. Oder alternativ selber zusammen etwas kochen.

Oder jeder soll reihum die Szene erzählen, die ihm am besten gefallen hat.

Oder du fragst gleich nach, was ihr euch als nächstes vorstellt? In welche Richtung die neue Kampagne gehen soll.

Online Sir Mythos

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #6 am: 19.09.2009 | 07:55 »
Oder alternativ selber zusammen etwas kochen.
Oder jeder soll reihum die Szene erzählen, die ihm am besten gefallen hat.

Die beiden Sachen zusammen halte ich für die beste Kombi. Gemütlich zusammen kochen/essen und über die letzten 6,5 Jahre reden. Immerhin hat man ja ne Menge Zeit miteinander verbracht, und vielleicht hat der ein oder andere schon wieder eine Szene vergessen.
Und sofern du nicht Mystery spielst, würde ich die Spieler nachher auch fragen, ob es bei Ihnen noch offene Punkte gibt, die sie gerklärt haben wollen.
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killedcat

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #7 am: 19.09.2009 | 09:40 »
Ich möchte einen gespielten Epilog vorschlagen. Zwanzig Jahre in der Zukunft.

Wenn sie gewonnen haben, könnte dies ein Treffen mit alten NSC-Bekannten sein. Vielleicht an dem Ort, an dem alles endete. Man erinnert sich, lässt alles revuepassieren und findet vielleicht ein paar alte Gegenstände und Relikte (die Waffe, mit der der Endgegner geschlagen wurde, und die dabei  zerbrach, könnte noch in den Trümmern liegen. Vielleicht bricht in diesem Moment ein neues Übel aus dem Boden und wird von neuen Helden, die just in diesem Moment auftauchen, erschlagen. Eine neue Generation hat übernommen.

Wenn die Spieler verloren haben, so kannst du ihnen Erststüfler ausgeben. Zwanzig Jahre in der Zukunft hat die dunkle Seite gewonnen. Lass die Helden direkt mit einem Kampf einsteigen, den sie gewinnen. Aber alles ist verloren. Alles? Allen Umständen zum Trotz existieren noch Reste der Zivilisation. Neue Helden werden geboren. Der Kampf geht weiter, aber diese Geschichte soll ein andermal... etc.pp.

So könnte ich mir das vorstellen.

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #8 am: 19.09.2009 | 10:01 »
Ganz klassisch und feierlich mit einer Flasche guten Sekt.

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #9 am: 19.09.2009 | 10:47 »
Ich würde auch einen Epilog vorschlagen. Man möchte doch gerne wissen, wie sich die Wellen, die man geschlagen hat, am Ende auswirkten, sowohl die guten als auch die schlechten Aspekte. Wenn es aber echt mies gelaufen sein sollte, wäre ein Hoffnungsschimmer in jedem Fall zu empfehlen (wir habens zwar nicht geschafft, aber wir haben den Weg geebnet für die nächste Generation...)
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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #10 am: 19.09.2009 | 11:29 »
Ich habe für meine 7-Jährige D&D-Kampagne am Schluß zwei Epiloge geschrieben.
Leider bin ich mit Computergimmicks ziemlich schlecht und PowerPoint nicht installiert, darum hab ich einfach mit "Paint" mehrere Bilder gemacht und die mit der Dia-Show nacheinander ablaufen lassen. Dann hab ich mir einen schön heroischen Musiktrack genommen, welcher von der Dauer mit der Diashow übereingestimmt hat.

Dadurch gab es ein "gutes Ende" und ein "schlechtes Ende", dass ich je nach Bedarf abspielen konnte.
Um die Sache danach aufzulockern hab ich noch einen "Cast" nach der selben Methode entworfen.
Zuerst kam ein "Starring", in dem alle Spielercharaktere aufgezählt wurden, jeweils mit dem Namen des entsprechenden Spielers dahinter, dann ein Co-Starring, in dem ich alle wichtigen NSCs aufgelistet habe und jeweils meinen Namen dahinter geschrieben habe, kleine NSCs wurden als "Komparsen" zusammengefasst und darunter kam dann noch mal mein Name. Zuletzt habe ich noch Sachen wie "Studiotechnik" etc. aufgeführt (dahinter kam dann der Name des Spielers, bei dem wir gespielt haben) etc.

Der Abspann wurde von den Spielern als würdiges Ende aufgenommen, der kleine Gag mit dem Cast hat sie mit einem kleinen Lacher zurück in die Realität geführt.
Das geht natürlich nur, wenn man entsprechende Abspielmöglichkeiten hat, denn bei acht Spielern, die sich um einen Laptop drängen, wirds a weng ungemütlich.
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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #11 am: 19.09.2009 | 11:51 »
Ich hätte jetzt auch einen Epilog vorgeschlagen, allerdings weniger allgemein auf die zukünftige Geschichte der Welt bezogen, sonder mehr so auf einzelnen Charakter.
Also je nachdem ob er fällt oder gewinnt: Vielleicht wird es eine Feier geben, wo der Toten gedach und die Lebenden geehrt werden (siehe: Star Wars 6) oder die Taten einzelner werden in Liedern besungen, es gibt Theaterstücke etc. Nur gib halt jedem noch so eine erzhählte "Abschiedszene" und zwar eine, von der der Charakter selbst gar nicht unmittelbar was mitbekommt. Vielleicht gelangt die Ausrüstung eines Gefallen über einen seiner Kameraden in sein Heimatdorf, dort gibt es denn ein großes Trauerfest und sein Freund erzählt seine Taten. Oder ein NSC der mit der Gruppe Kontakt hatte entwirft um einen der Charaktere ein (völlig überzogenes!) Theaterstück... sowas in der Art. Für jeden nochmal was zum Ausklingen... ich denke das könnte gut ankommen. Ist halt nur irre viel Arbeit, weil du für jeden 2 Versionen brauchst...
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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #12 am: 19.09.2009 | 12:04 »
Ich würde auch einen bzw. mehrere Epiloge spielen:
Wenn die Helden gewinnen, können sie zum nächsten Abend (an dem auch die Siegesfeier ausgespielt wird), kurze Szenen vorbereiten, was sie nun, da sie gewonnen haben, Helden sind, verkrüppelt wurden, etc. tun werden: Haus + Familie, Einsiedlertum, etc. Evtl. fallen ja auch ein paar der Helden und die Siegesfeier wird auch zur Trauerfeier, aber dennoch kann man hier die Kampagne ausklingen lassen, indem die Spieler das beschreiben, was sie noch tun. Den toten SCs kann man "Traumsequenzen im Himmel" geben, o.ä.
Sollten die Helden scheitern, würde ich auch die Idee aufgreifen Stufe 1 Chars in der Zukunft spielen zu lassen. Dabei sollten das Opfer der Helden dennoch dafür sorgen, dass die Stufe 1 Chars das Böse besiegen können (was ohne das Opfer nicht möglich gewesen wäre).

Auch kann man jeweils im Anschluss ein "Wiedersehen" spielen in dem die SCs Mentoren für neue SCs sind. Wenn man keine neue Kampagne möchte, entfällt die Möglichkeit natürlich.
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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #13 am: 19.09.2009 | 12:10 »
Ich hab nur eine allgemeine Version für alle gemacht. Wobei Single-Epilogs auch eine nette Idee sind, halt nur sehr Arbeitsaufwändig. Das Problem, dass ich da sehe, ist, dass man das ganze ja zusammenschneiden muss, damit es keine Vorführpausen gibt und das sind bei Single-Epilogs mit nur drei Spielern schon 8 Kombinationsmöglichkeiten.

Einen Abend nach der letzten Schlacht haben wir nicht mehr gespielt. Ich glaube, dass würde mich auch nicht so reizen. Bei mir war so zu sagen die Abschlussszene die, mit der die Helden den Ort des letzten Gefechts verließen, mit der abschließenden Bemerkung: (Sinngemäß) der Neuanfang bringt auch viele Herausforderungen, aber das ist eine andere Geschichte. Cast, Ende.
« Letzte Änderung: 19.09.2009 | 12:12 von Surtur »
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Offline Beral

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #14 am: 19.09.2009 | 12:15 »
Reden! Egal wie es ausgeht, vermutlich werden die Spieler von sich aus reden, alles noch mal durchgehen, nach Alternativen suchen, die doch hätten zum Erfolg führen können oder solchen, die den Erfolg hätten leicht vermiesen können. Patzer oder glückliche Erfolge werden durchdiskutiert, lustige/traurige Aktionen und so weiter. Für all das solltest du genug Zeit einplanen, das ist sozusagen die "Verdauung" der entscheidenden Sitzung und auch der ganzen Kampagne. Wenn es tragisch endet und die Spieler geschockt sind und kein Wort herausbringen, dann mach selbst den Anfang, z.B. mit "Oh Mann, wenn der eine Wurf von dir kein Patzer wäre, dann wäre ... und dann ...".

Wenn es wirklich viel zu verarbeiten gibt, organisier einen eigenen Abend für den Kampagnen-Rückblick. Fordere die Spieler auf, alle Aufzeichnungen zur Kampagne mitzubringen. Bereite selbst die wichtigsten Wendepunkte und einige besondere Momente der Kampagne vor, die du als roten Faden der Aufbereitung nutzen kannst. Das dürfte mehr als ausreichend sein, um die Erinnerungen übersprudeln zu lassen.

Und last but not least - und das meine ich ernst - ein Ritual. Am Ende der Kampagnen-Aufbereitung besiegelst du mit einem Ritual den Abschied. Das kann sehr simpel sein. Leg ein Seil um die Spieler herum. Sprich ein paar Abschiedsworte. Wenn die Spieler aus dem Seil-Kreis raustreten, sind sie endgültig aus der Kampagne raus. Das Seil packst du zusammen und räumst es weg, damit keiner zurück kann. Solche verbildlichenden Rituale haben eine enorme psychologische Wirkung.
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #15 am: 19.09.2009 | 12:26 »
Reden! Egal wie es ausgeht, vermutlich werden die Spieler von sich aus reden, alles noch mal durchgehen, nach Alternativen suchen, die doch hätten zum Erfolg führen können oder solchen, die den Erfolg hätten leicht vermiesen können. Patzer oder glückliche Erfolge werden durchdiskutiert, lustige/traurige Aktionen und so weiter. Für all das solltest du genug Zeit einplanen, das ist sozusagen die "Verdauung" der entscheidenden Sitzung und auch der ganzen Kampagne. Wenn es tragisch endet und die Spieler geschockt sind und kein Wort herausbringen, dann mach selbst den Anfang, z.B. mit "Oh Mann, wenn der eine Wurf von dir kein Patzer wäre, dann wäre ... und dann ...".

Das, denke ich, passiert automatisch.

Und last but not least - und das meine ich ernst - ein Ritual. Am Ende der Kampagnen-Aufbereitung besiegelst du mit einem Ritual den Abschied. Das kann sehr simpel sein. Leg ein Seil um die Spieler herum. Sprich ein paar Abschiedsworte. Wenn die Spieler aus dem Seil-Kreis raustreten, sind sie endgültig aus der Kampagne raus. Das Seil packst du zusammen und räumst es weg, damit keiner zurück kann. Solche verbildlichenden Rituale haben eine enorme psychologische Wirkung.
ARGH! Nach vier Semestern Soziale Arbeit will man sowas in seiner Freizeit echt nicht machen.  :P
Was richtig ist, ist dass man einen "Schlusspunkt" setzen muss. Dafür ist ein "Abspann" imho gut geeignet.
Nach dem Motto: "So, das wars. DAS habt ihr geleistet und jetzt ist es geschafft, ihr könnt stolz auf euch sein, denn wir haben eine tolle Geschichte erzählt."
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Offline TRIX

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #16 am: 19.09.2009 | 12:27 »
Fällt mir grad noch ein:
Vllt. einfach mal ein paar Epiloge von "epischen" Büchern lesen und sich da Inspirationen holen.

Das "Nachbesprechen" sollte auf jeden Fall teil der letzten Session sein. Evtl. gibts auch noch Szenen die damals nie ordentlich aufgelöst wurden. Ich als Spieler finde es immer gut (machen wir hin und wieder nach einzelnen Abschnitten einer Kampagne), wenn man die Ideen des SLs nochmal vorgelegt bekommt: Eigentlich war das so und so gedacht und eigentlich war die Wahrheit so und so. Aber das ist sehr von den Spielern abhängig (sprich obs sies mögen oder nicht, sollte man eigentlich vorher wissen, denn es gibt mit Sicherheit auch Spieler, die gewisse Mythen erhalten haben möchten; also keine "Auflösung")!!!

Auch ganz nett könnten einzelne "Outtake"-Szene sein. Ähnlich wie bei einem Filmabspann, wo Patzer, etc. eingeblendet werden.
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #17 am: 21.09.2009 | 03:31 »
Das hängt ein bischen davon ab, was ihr anschliessend vorhabt. Spielt ihr dann was neues, oder höhrt ihr ganz auf?

Nachbesprechung empfehle ich für einen anderen Abend, so ein paar Tage danach, am besten bei einem guten Essen. Hat sich bei beiden meiner bisher beendeten Epics gut bewährt.
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

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Offline bobibob bobsen

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #18 am: 21.09.2009 | 11:08 »
Frage jeden Spieler was er denn glaubt was der größte Wunsch seines Charakters sein wird und versuche diese am Ende zu erfüllen (natürlich nur wenn Sie siegen). Damit schaffst du einen runden Abschluß.
Dann würde ich Essen gehen und die letzten 6,5 Jahre Revue passieren lassen und einen Termin abmachen wann man sich wiedertrifft um zu planen wie es weitergehen soll.

Offline Joerg.D

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #19 am: 21.09.2009 | 11:19 »
Hinsetzen, spielen und Spaß haben.

Danach einen Termin zur Nachbesprechung machen und das Ende nach Lust und Laune feiern.

Es ist nur eine Kampagne und da du nicht weißt, wie sie ausgeht, macht es keinen Sinn, das Danach zu planen.
« Letzte Änderung: 21.09.2009 | 11:22 von Joerg.D »
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline dunklerschatten

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #20 am: 21.09.2009 | 12:23 »
 :o Es geht dabei aber noch um eine RPG Runde oder ...... wtf?
Man kann ja so ziemlich alles zu ernst nehmen.....

Aber so als Tipp , einfach spielen und genießen und danach ne wilde Party schmeißen.
Das wird dann entweder eine Sieges oder Abschiedsparty  ~;D
"Stellt Euch den Tatsachen, dann handelt danach!"
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Offline Skele-Surtur

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #21 am: 22.09.2009 | 12:44 »
:o Es geht dabei aber noch um eine RPG Runde oder ...... wtf?
Man kann ja so ziemlich alles zu ernst nehmen.....

Nein, kann man nicht.  ;)
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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #22 am: 23.09.2009 | 04:06 »
So, da ist ja einiges zusammen gekommen, vielen lieben Dank!!!!!!

Die "Gleich Weitermachen"-Tipps sind ebenso richtig wie hier nicht hilfreich, da ich für einige Zeit aufhöre nach dieser Kampagne. Die Spieler müssen also auf alle Fälle Abschied von der Welt und ihren Charakteren nehmen. Ein anderer SL übernimmt für mich in der Gruppe, und der macht ganz andere Dinge.

Gemütlich zusammen kochen/essen und über die letzten 6,5 Jahre reden. Immerhin hat man ja ne Menge Zeit miteinander verbracht, und vielleicht hat der ein oder andere schon wieder eine Szene vergessen.
Und sofern du nicht Mystery spielst, würde ich die Spieler nachher auch fragen, ob es bei Ihnen noch offene Punkte gibt, die sie gerklärt haben wollen.

Reden! Egal wie es ausgeht, vermutlich werden die Spieler von sich aus reden, alles noch mal durchgehen, nach Alternativen suchen, die doch hätten zum Erfolg führen können oder solchen, die den Erfolg hätten leicht vermiesen können.

Quatschen, auch über offene Punkten wird gemacht. Das Kochen nicht, das machen wir immer vor dem Spiel. Gemeinsames Essen ist wichtig für die Kraft, und auch um sich vor dem Spiel noch privat auszutauschen. Nach ~15 h hat zum Kochen dann niemand mehr Lust. Vielleicht ein Frühstücksgrillen in den Sonnenaufgang....

Ich möchte einen gespielten Epilog vorschlagen. Zwanzig Jahre in der Zukunft.

Man möchte doch gerne wissen, wie sich die Wellen, die man geschlagen hat, am Ende auswirkten, sowohl die guten als auch die schlechten Aspekte. Wenn es aber echt mies gelaufen sein sollte, wäre ein Hoffnungsschimmer in jedem Fall zu empfehlen (wir habens zwar nicht geschafft, aber wir haben den Weg geebnet für die nächste Generation...)

Ja, einen Epilog wirds geben, das ist ein guter Gedanke. Nur, den Hoffnungsschimmer kann ich ggf. nicht geben...

Frage jeden Spieler was er denn glaubt was der größte Wunsch seines Charakters sein wird und versuche diese am Ende zu erfüllen (natürlich nur wenn Sie siegen). Damit schaffst du einen runden Abschluß.

Das hat mir sehr gut gefallen, zumal ich die SC-Wünsche alle kenne. Mal sehen, das wäre ein gutes Ende des Epilogs.

Wenn es wirklich viel zu verarbeiten gibt, organisier einen eigenen Abend für den Kampagnen-Rückblick. Fordere die Spieler auf, alle Aufzeichnungen zur Kampagne mitzubringen. Bereite selbst die wichtigsten Wendepunkte und einige besondere Momente der Kampagne vor, die du als roten Faden der Aufbereitung nutzen kannst. Das dürfte mehr als ausreichend sein, um die Erinnerungen übersprudeln zu lassen.

Danach einen Termin zur Nachbesprechung machen und das Ende nach Lust und Laune feiern.

Und ein Erinnerungsabend... wenns gewünscht wird... mit Dias aus den Jugendtagen der SC  :D ~;P

VIELEN DANK AN ALLE.

Und als Threadersteller darf ich ja sogar OT gehen.

:o Es geht dabei aber noch um eine RPG Runde oder ...... wtf? Man kann ja so ziemlich alles zu ernst nehmen.....

Kann man nicht. Deswegen gibt es Threads über "Immersion" und "Grenzen der Belastbarkeit." Ich möchte meine Spieler ggf. nicht frustriert und am Boden zerstört in das Grau der Morgendämmerung schicken. Sie hängen ziemlich an der Kampagne. Nur mal so als Beispiel.
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Zitat von: korknadel
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Offline dunklerschatten

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #23 am: 23.09.2009 | 09:42 »
Zitat
Kann man nicht. Deswegen gibt es Threads über "Immersion" und "Grenzen der Belastbarkeit." Ich möchte meine Spieler ggf. nicht frustriert und am Boden zerstört in das Grau der Morgendämmerung schicken. Sie hängen ziemlich an der Kampagne. Nur mal so als Beispiel.

Easy :)
Ich war/bin überrascht das man sich da so reinhängt that´s all

Aber jetzt mal ganz platt, Frustrationen und Niederlagen gehören zum Leben und auch zum RPG-Leben dazu.
Und sind es nicht gerade die tragischen Helden die im Gedächnis bleiben ;)
Zu den Threads "Grenzen der Belastbarkeit"  und "Immersion" sag ich nix, die sind mir zu abgehoben

Von daher Jammert nicht kämpft ! >;D
« Letzte Änderung: 23.09.2009 | 09:46 von dunklerschatten »
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Quellcrist Falconer

Offline Boba Fett

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Re: Wie beendet man so ein Monstrum?
« Antwort #24 am: 23.09.2009 | 09:51 »
Was hälst Du denn davon anschließend eine Abschiedsparty zu geben?
Entweder eine Siegesparty oder eine Trauerfeier?
Eine Kerze anzünden und jeder sagt was zu seinem Erlebten...
Vielleicht Schweigeminute.
Und Du bedankst Dich als Spielleiter bei den Leuten.
Am Ende wird die Kerze von Dir ausgepustet als Symbol, dass es vorbei ist.

Und dann eine neue Kerze vom neuen SpL angezündet als Symbol, dass die nächste Kampagne weitergeht...

Ggf. ein kleines Präsent (Zinnfigur ihres Charakters) als Andenken...
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!