Autor Thema: [Spielbericht] Eine Grundsteinjagd auf der Cat-Con 2009  (Gelesen 2889 mal)

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Offline Bombshell

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Hallo,

im folgenden möchte ich auf Wunsch meinen Sermon zum Abenteuer Grundsteinjagd abgeben.  Ich werde kurz unsere Handlungen wiedergeben und am Ende vllt. noch Verbesserungsvorschläge.  Eine kleine Warnung vornweg, ich war ab und zu nicht ganz bei der Sache oder musste ein dringendes Geschäft erledigen, so dass ich Lücken in der Erinnerung habe und die Namen der Handlungsorte habe ich mir auch nicht so richtig gemerkt.

Die Spielgruppe

Vier der fünf Spieler spielten öfters zusammen und kannten somit die Marotten der Spieler, welche durchaus in das Spiel mit einflossen. Wir haben uns alle einen Charakter aus einer Anzahl vorgefertigter ausgesucht. Dabei ist mir aufgefallen, dass fast alle der Charaktere Flags hatten, die vorrangig für Kampagnen tauglich sind und bei einer Einsteigerrunde eher verwirren oder die Spieler gleich versuchen lassen aus dem Plot auszubrechen.

  • Ein menschlicher Dieb: Diese Figur wurde vom Spieler nicht gerade gruppenverträglich gespielt und es gab am Ende sogar einen Kampf zwischen ihm und dem eleganten Elfen.
  • Eine zauberisch begabte Fee: Eine nervige Figur mit einem Fetisch fürs Pinkeln. Ihre Flugfähigkeit hat uns aber in der einen oder anderen Situation gute Dienste geleistet.
  • Ein eleganter Elf: Ein Elf halt. Außer das er mit dem Degen umgehen konnte und alles betont elegant (der Spieler wusste nicht so recht wie er das Flag ausspielen sollte) gemacht hat, ist er nicht auffällig geworden.
  • Ein Gnom mit Pony: Über diesen Charakter weiß ich am wenigsten, eigentlich gar nichts.
  • Ein brummeliger Yeti-Schamane: Das war mein Charakter über den es nichts viel zu sagen gibt.

Das Abenteuer

Die oben beschriebene illustre Truppe saß also in einer klischeehaften Kneipe und hatte ihr „Auftrag gesucht“-Schild aufgestellt. Nach einer kurzen gruppeninternen Vorstellungsrunde sprach uns der örtliche Friedensrichter an und ertählte und folgende Geschichte: Vor dem letzten Krieg gab es hier eine Benimmschule von Exkleinkarierten, die während des letzten Krieges zerstört wurde. Dabei wurde der Grundstein der Schule geklaut. Nun will man die Schule wieder aufbauen und braucht dazu den Grundstein, weil er anscheinend mit irgendwelchen magischen Firlefanz umgeben ist. Ach genau eine Muse soll in dem DIng stecken. Nach einer kleinen Feilscherei, bei der alle feststellten, dass sie gar nicht Feilschen können, haben wir uns auf 6 SM pro Person hochhandeln lassen und den Auftrag angenommen.

Ich weiß nicht mehr ob wir darauf hingewiesen wurden oder ob wir selbst darauf gekommen sind, aber als erstes machten wir einen Ausflug zur Ruine der alten Schule. Dort konnten wir einen Eindruck von der Größe des Grundsteins und der verflossenen Magie erhalten. Auch trafen wir den Hausmeister der alten Grundschule (so lange kann der Krieg nicht vorbei sein, wenn es den Hausmeister noch gibt oder es ist ein irrer Typ, der mein in Ruinen gäbe es etwas zu machen). Er erzählte uns eine Legende, dass die Barden & Schaustellergilde den Grundstein geklaut haben soll und irgendwo versteckt hat. Auch sollen es irgendwelche kleinen Typen gewesen sein. Alles sehr verwirrend. Gut das wir uns an den schlechten Geigenspieler in der Taverne erinnerten.

Also kehrten wie in die Taverne vom Anfang zurück und befragten ungeschickt den Barden und Schausteller. Dieser wies alle Schuld seiner Gilde von sich und wollte auch keine Informationen preisgeben, aber er verwies uns an den „Geier“, dessen Großvater soll beim Raub dabei gewesen sein und auch ein Barde und Schausteller gewesen sein (War das jetzt ein indirektes Schuldeingeständnis?). Also machten wir uns auf zum „Geier“.

Bald wussten wir auch warum er „Geier“ genannt wurde. Dieser Zinken war nicht zu übersehen. Er bestätigte die Geschichte des Tavernenbarden und konnte sich noch an eine alte Ballade erinnern, die das Versteck des Grundsteins offenbaren sollte. Diese wurde ihm einige mal von seinem Großvater in seiner Kindheit vorgesungen, aber an den Inhalt oder Wortlaut konnte er sich nicht mehr erinnern. Also zurück zum Tavernenbarden. Wir hätten Kilometergeld vereinbaren sollen.

Der Tavernenbarde konnte sich nicht an so eine Ballade erinnern. Ich weiß nicht mehr wie, ob es uns der Barde oder ein paar Fertigkeitswürfe gesagt haben, aber im Endeffekt kam raus, dass die Ballade wohl von der Barden- und Schaustellergilde „vernichtet“ wurde und nur noch ein Exemplar im Hauptquartier lagert. Dieses befand sich in der „Wichtigsten Stadt“. Das klang alles sehr kompliziert und anstrengend, um es herauszufinden. Mir war noch in Erinnerung, dass der „Geier“ einmal zu oft erwähnte, dass er die Ballade in seiner Kindheit und so entstand ein Plan.

Also sind wir zurück zum „Geier“ und fragten ihn, ob er sich von einem Yeti in Trance versetzen lassen würde. Das tat er nur als wir ihm versprachen den guten Namen seiner Familie wieder reinzuwaschen. Also braute ich einen Sud aus Zukunftstrank und zog eine Schamanenshow ab. Nachdem der Proband in Trance war führte ich ihn in seine Kindheit zurück und bat ihn zusammen mit seinem Großvater die Ballade zu singen. So erfuhren wir durch hervorragende Gedichtsinterpretation, dass sich der Grundstein in Aria 51 befindet. Nur wie sollten wir dort hinkommen?

Die Preise für die Zwergenbahn konnten wir uns beim besten Willen nicht leisten und der Friedensrichter wollte uns das Geld auch nicht vorstrecken. Aber er konnte jedem außer Yeti ein Reitmittel zur Verfügung stellen. Ich gab mich mit einem Ochsenkarren zufrieden. Ich hätte auch hier gewartet, aber irgendwie wollten meine Kollegen nicht auf mich verzichten.

So reisten wir 2,5 Wochen zur Aria 51 und hatten noch ein Intermezzo mit Zwergen an dieser Bleistiftbrücke oder in der Nähe davon. Das habe ich aber größtenteils verpasst.

Angekommen in der Aria 51 fielen uns gleich die vielen Schilder auf, die wir alle geflissentlich ignorierten. Also folgten wir erstmal der Straße bis zum nächstbesten Haus an das wir anklopften, um nach dem Weg zu fragen. Zum war der Bewohner ein Orakelzwerg, der erstmal die halbe Truppe mit einem selbstgebrauten Kaffee in den Herzinfarkt trieb, aber am Ende konnte er uns die Stelle des Grundsteins recht brauchbar beschreiben. So gingen wir weiter.

Wir nutzen an einer Weggabelung unsere 50:50-Chance uns bogen erstmal falsch ab und landeten an einem Tor mit ein paar unfreundlichen Zwergen, die uns nicht sagen konnten ob sich die orakelte Örtlichkeit hier befindet und uns auch sonst nicht reinlassen wollten. Irgendwie stellten wir dann einen Zusammenhang zwischen Grundstein, orakelten Gebiet und experimentellen Gebiet in Aria 51 her und bemerkten, dass wir an der Weggabelung falsch abgebogen sind. Also zurück und anderen Weg beschritten.

Zwischendurch wurden wir irgendwann fast von einem Meteror erschlagen, aber unsere katzengleiche Eleganz hat uns gerettet.

Nebel umgibt meine Erinnerung und ich weiß nicht was auf dem Weg zum Eingang noch alles passiert ist, das nächste an das ich mich erinnere ist, dass wir die Tür zu einem Gewölbe geöffnet haben und danach von einer vierbeinigen Kampfbestie angegriffen wurden. Ich beschwör für 24 Magiepunkte einen Miniaturwasserelementar und löschte damit den Flammenwerfer der Bestie, den ich für den eigentlich Antrieb des ganze Viehs gehalten haben. Meine Kumpanen, bis auf den Dieb der sich erst schnell im Rückwärtsgang befand und später an uns vorbeischleichte, schlugen auf die Bestie ohne großen Erfolg ein und holten sich an den Kreissägen blutige Nasen. Am Ende besiegten wie es indem wir in einer Gemeinschaftsaktion dem Biest die Beine zusammenbanden und festzurrten. Danach merkten wir, dass der Dieb weg war.

Die weitere Erkundung ergab am Ende des Gangs einen Fahrstuhl mit sieben Piktogrammen für die Etagen. Im Endeffekt fuhren wir jede Etage und mussten diverse Rätsel lösen. Zwischendurch fuhren wir auch nach ganz unten und entdeckten den Säuresee mit der Insel in der Mitte auf der der Grundstein lagerte. Die Fee versuchte die im Stein eingeschlossene Muse davon zu überzeugen freiwillig mit zurückzukommen. Aber diese konnte erstens nicht, da sie ja an den Stein gebunden war und zweitens wollte sie auch nicht. Sie fand er hier so schon ruhig ohne diese nervigen Kinder. Ich konnte ihr da etwas nachfühlen, aber wir hatten einen Auftrag. Da wir schon ein paar Glaspaddel gefunden und dafür fast den Gnom geopfert hatten, weil der glaubte Parallelen würden sich im unendlichen nicht schneiden, war uns klar, dass wir auch die anderen Rätsel lösen mussten, um ein geeignetes Transportmittel zu finden. Die erwähnten Paddel fanden wir hinter einer Reihe von Kreissägen die aus der Wand herauskamen und nur durch schnelles Kopfrechnen aufzuhalten waren. Das Transportmittel Form eines Glaskanus hinter einem Gang mit beweglichen Bodenplatten. Unsere Fee verankerte ein Seil an dem Kanu und hielt mit Magie die Platten an. So konnten wir das Kanu ohne Probleme zu uns herrüber ziehen. Nun hatten wir ein Kanu und Paddel, aber meine Kumpanen wurden vom Ehrgeiz gepackt und wollten auch die anderen Rätsel lösen. Das Feuerrätsel wurde mit Hilfe göttlicher Eingebung aus dem Mund der großen Schwester eines Mitspielers gelöst und brachte ein weiteres Kanu zum Vorschein. Den Preis hinter dem Rätsel mit den schwingenden Guillotinen erkundete ebenfalls die Fee für uns und machte eine Lösung unnötig, da wir schon Paddel hatten. Für das oberste Rätsel mit so Blobs wussten wir keine Lösung und haben es auch nicht mehr intensiv versucht zu lösen, da wir da wohl auch nur Glaspaddel oder ein Glaskanu finden würden. Ein Rätsel fehlt noch, aber da war ich wohl wieder in anderen Gefilden. Im Endeffekt hatten wir nun alles was wir brauchen und machten uns auf den Weg zur Muse, um sie gegen ihren Willen zu befreien.

Wieder mal unten angekommen schipperten meine Kollegen über den See und versuchten den Grundstein zu entfernen, nur um festzustellen dass sich auf einmal hinter ihnen Gestalten materialisierten. Diese hatten große Ähnlichkeit mit ihnen selbst. Da packte sie die Angst und sie stellten den Stein zurück und schipperten zurück, um sich erstmal auszuruhen und Mut anzuschlafen oder so. Danach unternahmen sie einen neuen Versuch und es passierte das selbe nur diesmal kam die Fee auf die Idee ihr Spiegelbild anzusprechen und dabei festzustellen, dass das Spiegelbild wie es sich gehört alles nachmachte auch ein paar Schritte rückwärts in den Säuresee, um darin zu verschwinden. Nach zögern taten es auch die anderen mit ihren Spiegelbildern. So war der Weg frei den Grundstein zurückzubringen.

Damit beendetet der Spielleiter das Abenteuer und vergab noch ein paar Heldenpunkte, die auch von meinen Mitspielern fleißig investiert wurden.

Nun habe ich keinen Bock mehr noch Verbesserungsvorschläge zu machen, um die Abkürzungen durch geflügelte Wesen abzuwenden. Wobei man das nicht überall machen sollte, da sonst Feenspieler sich verarscht vorkommen würden.

MfG

Stefan
Kurze klare Worte