Autor Thema: Maritime SF nach der Polschmelze....  (Gelesen 11175 mal)

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Online Waldviech

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Maritime SF nach der Polschmelze....
« am: 29.09.2009 | 13:07 »
Dies ist die Fortführung des alternativen Unterwasser-SF-Entwurfes aus einem benachbarten Lodland-Thread. Primär geht es um eine moderat futuristische Welt nach der Polschmelze, in der sich die Menschheit nach einem ziemlich dunklen Jahrhundert ökologischer Katastrophen erholt hat und nun die ausgedehnten Meere des blauen (und nunmehr ziemlich tropischen) Planeten Erde besiedelt. Dieses Setting soll ausdrücklich keine Dystopie werden ! (Die Dystopie hat man mit dem Ende des dunklen Jahrhunderts mehr oder weniger überwunden - unter anderem, in dem die Menschheit auch mal Dinge richtig gemacht hat ;) )

Mal ein paar Zitate dazu aus dem alten Threat:

Zitat
Ich bin gerade am Überlegen, ob man statt die Kontinente praktisch unbewohnbar zu machen, nicht besser ein Szenario im Stil von "Agent Aika" oder einem moderaten "Waterworld" bauen sollte. Die Erderwärmung hat stattgefunden, die Polkappen sind geschmolzen, etliche Katastrophen haben das 21. Jahrhundert zu einem echt fiesen Zeitalter werden lassen, doch nun - 100 Jahre später -hat sich die Lage beruhigt. Die Menschheit hat´s überstanden und ist wider Erwarten NICHT komplett den Bach runtergegangen. Statt einem unserer geliebten neomittelalterlichen Endzeitsettings haben wir eine Welt, in der sich die Menschheit nach einer fiesen Dunkelphase wieder im Aufschwung befindet. Neuartige Unterwassertechnologie wird von den verschiedenen Nationen dazu benutzt, den Meeresboden zu kolonisieren, in den überschwemmten Gebieten Artefakte zu bergen oder Rohstoffe zu gewinnen. Trotz des Umstandes, daß die Welt nicht sonderlich dystopisch ist (Großmächte wie die kosmopolitische Euro-Islamische Union, Groß-Ozeanien, Brasilia oder Neo-Japan sind recht angenehme Orte zum Leben), gibt es doch einiges an Konfliktpotential. Natürlich gibt es die obligatorischen bösen Konzerne, Piraten, Spione, genmanipulierte Siedler am Meeresgrund, internationale Konflikte, gefährliche Überreste von sinistren Forschungsprojekten aus dem düsteren 21. Jahrhundert.....


Zitat
Zitat
Zitat
Das könnte richtig rocken wenn man das Konflikpotential so wählt, das man zwar immer was zu erleben hat, aber gleichzeitig keine riesigen Weltumspannenden Kriege ausbrechen.
Um das zu erreichen, würde ich den Fokus auf Piraterie, Verbrechersyndikate, Industriespionage, Verschwörungen mit genetisch geschaffenen Psi-Mutanten usw. wählen. Der Aufhänger wäre, daß die Großmächte sich auf Regierungsebene zwar alle vergleichsweise grün sind und nach langer Dunkelheit ein neues Zeitalter globalen Friedens anbricht, die Staaten in durch die ganzen Katastrophen des schwarzen 21. Jahrhunderts aber an Macht eingebüßt haben. Viele Teile der Unterwasserkolonisation liegen in der Hand privater Gruppen und gehen vergleichsweise planlos ab. Die zentralen Metropolen und das Kernland der neuen Großmächte mag ruhig und friedlich sein, aber unten/draußen an der nassen Frontier geht die Post ab, denn die Regierungen haben kaum die Möglichkeit, die Ozeane umfassend zu überwachen. Die Spieler könnten als Schmuggler, Piraten, Marinesoldaten, illegale Artefaktsucher, Prospektoren, Regierungsagenten, Kolonialmarshals usw. tätig werden - mit viel Spannung und Action und ohne das jede zweite Spielsession zwanghaft die Welt am Abgrund stehen muss....

Zitat
Nur Friede, Freude und Eierkuchen wäre für ein Rollenspiel sogar reichlich tötlich, da RPG-Settings meist von Konflikten leben. Stellt sich nur die Frage, wie und wo man die ansetzt. In meinem Vorschlag wollte ich gerne mal etwas weg vom Totalkaputt-Alles-Barbarisch-Jeder-Hasst-Jeden-Setting, das man gemeinhin sonst nach großen ökologischen Katastrophen ansiedelt. Etwas mehr Hoffnung und Positivismus ! Das kein genereller Kriegszustand herrscht und es Landstriche gibt, in denen man nicht mit der Pistole im Anschlag herumlaufen muss um die nächsten fünf Meter Gehweg zu überleben und die Menschheit nicht zu neomittelalterlichen, abergläubischen Neanderthalern degeneriert ist, bedeutet aber nicht, daß es keine interessanten Konflikte gibt - besonders, wenn man auf der Kopfgeldjäger/Detektiv/Artefaktjägerschiene fährt. Warum schwertschwingende, kriegsgeile Endzeitwarlords, wenn die Artefaktmafia, U-Boot-Piraten oder Offshore-Kasinobetreiber die frischeren und interessanteren Schurken abgeben


Zitat
Die Animes waren lediglich Beispiele, wie die Weltgrundlage aussehen könnte. Düster und dreckig darf es natürlich auch gerne geben, aber der entscheidende Punkt ist: Nicht nur ! Das wird nämlich irgendwann leidlich eintönig. Wo liegt der Unterschied zwischen düsterdreckigen Raumschiffen, U-Booten, Raumkolonien, Unterwasserkolonien usw, wenn sie alle gleich dystopisch-cyberpunkig-abgefuckt aussehen ? Ich mag düster-dreckig auch sehr gerne - nur gibt es das in allen nur erdenklichen Varianten im Dutzend billiger. Der Hintergedanke war, es eben mal etwas vom dreckig-depressiven abzuheben. Und warum nicht ein gepflegtes Hawaifeeling hier und dort ? Da kann es auch Drogendealer, Trickbetrüger und Attentäter geben....dafür muss nicht gleich die ganze Welt am Arsch sein M)

Zitat
Ich deinen Ansatz schon okay, aber ich weiß auch nicht, warum das immer alles so finster sein muss. Warum überhaupt die große Katastrophe mit der großen Verrohung der Zivilisation (hallo, dt. Geschichtsunterricht)? Warum nicht mal einfach ein locker flockiges (submarine) SciFi-Setting mit Sense of Wonder, Hulatanz und Südseeschönheit? Ein Setting, das sich selbst nicht so ernst nimmt? Ein Setting, dass nicht nach dem großen Knall ansetzt, sondern einfach weiterspinnt, was gerade auf der Welt los ist, ohne dabei in Emo-Allüren in Grau-Grau zu versinken? Ja, dann steigt der Meeresspiegel halt um 25cm, was solls so lange noch genug Strand übrig ist, um nach einem erfolgreichen Abenteuer eine Strandparty zu werfen?

Zitat
Was die Corestory anbelangt, würde ich sie beim bisherigen "Maritimen Entwurf" (der "Agent Aika Welt"  ) wie folgt definieren wollen:

- Western: im Sinne von "Der Meeresboden ist die New-Frontier"
- Mysterie: im Sinne von Krimiplot, Mafiaverschwörungen und Gangster jagen
- Hard-SF: Das Ganze sollte weitgehend auf dem Teppich bleiben und keinen übermäßig mystischen Mumbo-Jumbo beinhalten. Voodootaschenspieler oder PSI in Maßen ist tragbar, aber mehr wirklich nicht.
- Postapokalypse: im Sinne von "Die Menschheit hat eine globale Katastrophe von gigantischem Ausmaß überlebt und man kann in Ruinen Artefakte mitgehen lassen"
- NICHT Postapokalypse: im Sinne von "Wir ziehen uns dreckige Lederklamotten an, piercen uns bis der Arzt kommt und hauen uns stacheldrahtumwickelte Zaunlatten vor die Schnauze"
- Eco-Thriller: Die Natur hat sich nach der Klimaerwärmung und dem Einsatz von Biowaffen durchaus verändert.
- Eine Art "Post-Cyberpunk": Sozusagen Cyberpunk ohne allzuviel Punk....die Technologie ist zwar teilweise da, hat aber nicht zu der dystopischen Hölle geführt, wie sie in Gibsons Romanen geschildert werden. (Vielleicht war die Welt das vor der Polschmelze mal, aber die Dinge sehen nun etwas heller aus)


Zitat
Zitat
Ein Setting, dass nicht nach dem großen Knall ansetzt, sondern einfach weiterspinnt,

Guter Punkt - die Idee war ja, das 21. Jahrhundert als "Dunkles Zeitalter" zwischenzuschieben, in dem das Klima gekippt ist und die Pole schmolzen. Was wäre, wenn man das beibehält, aber der Große Knall durch eine nationenübergreifende Zusammenarbeit der Menschheit praktisch verhindert wurde - man hatte Naturkatastrophen, Seuchen, Kriege um Rohstoffe, riesige Slums und Miststände aller Art....und schaffte es ausnahmsweise mal, die Notbremse zu ziehen ? Ja, die Menschen sind weniger geworden, die Pole sind geschmolzen und die Klimaerwährmung hat stattgefunden, aber: HEY ! Es hätte schlimmer kommen können ! Die Menschheit ist noch da, nicht verblödet und es geht ihr eigentlich wieder sehr gut, nachdem das Licht am Ende des Tunnels erreicht ist.

Zitat
Also ich hab jetzt keine sonderlich finstere Vision, natürlich gibts in den Städten dunkle Ecken, und etwas Slummiges, aber ansonsten sieht die Welt eher aus wie Karibik, viel Wasser und viel Sonne nur halt jetzt mit aus dem Wasser ragenden Wolkenkratzern versunkener Städte. Dann ordentlich Piraten und sonstiges Gesocks auf den Meeren verteilt, der Unterwasserteil ist halt spannend weil in den alten Ruinen immer noch interessante Sachen aufs geborgen werden warten. Das ganze natürlich in passender Kleidung, also Hawaiihemden, Bermudashorts, Bikinis und bunte Wickelröcke. Erfolge kann man dann auch prima auf dem Dach des gemeinschaftlichen Wohnbüros bei leckeren Cocktails feiern.

Zitat
Ich denke, wir verstehen uns  . Und wo wir gerade bei Anime und Konsorten sind: Black Lagoon wäre vielleicht auch einen näheren Blick wert ! Man ergänze nun noch einige moderate SF-Technologien und U-Boote, und das trifft, was mir vorschwebt, eigentlich ganz gut. Zumindest den Teil mit den Kriminellen und Piraten  . Hat haufenweise Action, ist zuweilen auch hart, weil´s eben zwischen Piraten und Mafiosi spielt, aber nicht überdüstert und durch die tropische Kulisse und die skurrilen Charaktere auch hinreichend bunt und exotisch.

Das ist mehr oder weniger der Stand der Dinge.....ich hoffe nun, beim Zitieren nichts vergessen zu haben  :D
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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #1 am: 29.09.2009 | 13:13 »
Ich fände mal andere Global Player als die üblichen Amis, Europäer, Ostasiaten cool. So ein Setting schreit gerade zu nach einer Machtübernahme durch maritime Völker. Sprich ich will Malaien, Polynesier, Griechen, Algerier, Balten und Karibikvölker. ;)

Offline Kardinal

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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #2 am: 29.09.2009 | 13:16 »
So ein Setting schreit gerade zu nach einer Machtübernahme durch maritime Völker. Sprich ich will Malaien, Polynesier, Griechen, Algerier, Balten und Karibikvölker. ;)

...die dann - anders als die hochgelegen und mit Hitech-Dämmen gesicherten Länder - längst abgesoffen sind ;)
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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #3 am: 29.09.2009 | 13:31 »
...die dann - anders als die hochgelegen und mit Hitech-Dämmen gesicherten Länder - längst abgesoffen sind ;)
Nicht zwingend - im Gegensatz zu den altbekannten Völkern kennen sie das Wasser, und da die Pole vermutlich nicht in 5 Minuten schmelzen, könnten sie sich damit arrangieren und darauf einstellen. Während also die klassischen "global player" verzweifelt versuchten, ihren status quo trotz steigenden Wassers zu halten und dagegen angehen, könnten die Küstenvölker bereits mit wenigen Änderungen weiter damit leben, weil es schon immer Teil ihres Lebens war.
Klingt das jetzt zu sehr nach SR-Indianern, die die Magie schon immer kannten!? Ich hoffe nicht.  ;D
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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #4 am: 29.09.2009 | 13:34 »
Ich sehe schon: Geographiekenntnisse -> nicht vorhanden ;D

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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #5 am: 29.09.2009 | 13:36 »
Es gibt genügend hochgelegene Völker/Staaten die auch mal Rampenlicht brauchen könnten. Ich denk da so an die Anden oder Hymalaya.
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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #6 am: 29.09.2009 | 13:40 »
Ne, tut´s nicht. Keine Angst.  ;D. So total kippen würde ich die Weltlage nicht - das hätte sonst so ein bisschen was von Degenesis. Aber Machtverschiebungen darf es seeeehr gerne geben. Ein Favorit von mir wäre die bereits erwähnte Euro-Islamische Union - ein Verbund ALLER europäischen Staaten und Mittelmeeranreihner mit Zentrum in Teheran. Allein schon um mal auf die ganzen Prognosen in Richtung "2050 ist Europa islamisch" einzugehen - und ihnen flugs den Horrorbeigeschmack zu nehmen  ;D. (Hey, wenn sich über 3000 Jahre Kultur und Wissenschaft aus Orient und Okkzident zusammenschließen und die Fanatiker draußen bleiben, könnte da alá Toledo und Konsorten was echt Großes draus werden !)
Ebenso wie Brasilien als Großmacht im Westen - schon allein, weil die dann die Karibik kontrollieren  ;D.
Aber den Vorsprung der Maritimen Völker kann man da hervorragend einbauen. Balten, Algerier und Griechen wären z.b. wichtige Mitglieder der Euro-Islamischen Union....
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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #7 am: 29.09.2009 | 13:48 »
Naja, ich finde halt bei einem maritimen Setting sollte man auch maritime Orte, Völker, Nationen in den Mittelpunkt rücken, nur halt ohne den Anschluss ans Land zu verlieren. Aber trotzdem dabei gleichzeitig klarstellen, dass das Land, so wichtig es auch sein mag, irgendwie überkommene Vergangenheit ist.

Nach dem Motto: Wen schert Teheran? Das liegt über 1000km vom Ozean entfernt.

Im Übrigen fände ich eine EIU eine viel gravierendere Änderung als einige ehemals zweit- und drittrangige Nationen, die sich zu Handelsmächten hochschwingen. Aber gut YMMV. ;)

Offline carthinius

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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #8 am: 29.09.2009 | 13:49 »
Ich sehe schon: Geographiekenntnisse -> nicht vorhanden ;D
Richtig, ich dachte, das sei Bedingung zur Entwicklung von Settings!  ~;D
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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #9 am: 29.09.2009 | 13:51 »
Touché! ~;D

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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #10 am: 29.09.2009 | 14:01 »
Ne, tut´s nicht. Keine Angst.  ;D. So total kippen würde ich die Weltlage nicht - das hätte sonst so ein bisschen was von Degenesis. Aber Machtverschiebungen darf es seeeehr gerne geben. Ein Favorit von mir wäre die bereits erwähnte Euro-Islamische Union - ein Verbund ALLER europäischen Staaten und Mittelmeeranreihner mit Zentrum in Teheran. Allein schon um mal auf die ganzen Prognosen in Richtung "2050 ist Europa islamisch" einzugehen - und ihnen flugs den Horrorbeigeschmack zu nehmen  ;D. (Hey, wenn sich über 3000 Jahre Kultur und Wissenschaft aus Orient und Okkzident zusammenschließen und die Fanatiker draußen bleiben, könnte da alá Toledo und Konsorten was echt Großes draus werden !)
Ebenso wie Brasilien als Großmacht im Westen - schon allein, weil die dann die Karibik kontrollieren  ;D.
Aber den Vorsprung der Maritimen Völker kann man da hervorragend einbauen. Balten, Algerier und Griechen wären z.b. wichtige Mitglieder der Euro-Islamischen Union....


die Euro-islam Union hat was - und ist angesichts solcher Planungen wie dem Super Grid & DESERT TEC
http://en.wikipedia.org/wiki/Super_grid
gar nicht so abwegig - und wie wäre denn was wirklich cooles: ein *umgekehrtes* Atlantropa-Projekt, das einen Giga-Staudamm bei Gibraltar errichtet, der das steigende Atlantikwasser aus dem Mittelmeer fernhält, bzw. nur kontrolliert einläßt und nebenbei jede Menge Energie für Entsalzungs- und Wasserstoffgewinnungsanlagen erzeugt!!!
 >;D >;D >;D
« Letzte Änderung: 29.09.2009 | 14:06 von Kardinal »
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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #11 am: 29.09.2009 | 14:37 »
Zitat
und wie wäre denn was wirklich cooles: ein *umgekehrtes* Atlantropa-Projekt, das einen Giga-Staudamm bei Gibraltar errichtet, der das steigende Atlantikwasser aus dem Mittelmeer fernhält, bzw. nur kontrolliert einläßt und nebenbei jede Menge Energie für Entsalzungs- und Wasserstoffgewinnungsanlagen erzeugt!!!
Die Idee is HAMMERGEIL, ich bin dafür, auch weil es lustigerweise dann das Mittelmeer in der uns bekannten Art weitgehend erhalten würde.

Was machen wir eigentlich mit unseren maritimen Flachländern, also mit der ganze Nord und Ostseeküste, da wo die jetzt rumlaufen ist dann ja Meer. Und ich hab da mal ne Seite, die uns mit Google Maps die neuen Karten generiert Flood Maps

Online Waldviech

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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #12 am: 29.09.2009 | 15:19 »
Ich schau mir gerade mal die Floodmaps an. Schade, das es nur bis 14 Meter geht.......ich versuche mal, welche zu suchen, wo man das Wasser weiter steigen lassen kann  ;D
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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #13 am: 29.09.2009 | 15:23 »
Ja die 14m fand ich auch zu wenig und hab noch ein weiteres gefunden
Sea Level Riser
Da kann man relativ beliebige Werte eingeben und auf OK drücken, Ergebnis so bei ca. 45m Hab ich nen Strand vor der Tür  ;D

Online Waldviech

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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #14 am: 29.09.2009 | 15:31 »
Nicht übel. Damit probiere ich auch gerade rum....ich versuche gerade, Jerusalem unter Wasser zu setzen, aber leider hängt das Programm grade ein bisschen...

Edit: Probiert mal 150 Meter Wasseranstieg - die entstehende Karte finde ich ansich nicht übel, da Europa dabei schön "verinselt" wird....
« Letzte Änderung: 29.09.2009 | 15:39 von Waldviech »
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jafrasch

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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #15 am: 29.09.2009 | 16:10 »
was sagt den die wissenschaft zu dem anstieg des meeresspiegels bei vollständiger abschmelzung der polkappen?

Pyromancer

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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #16 am: 29.09.2009 | 16:13 »
was sagt den die wissenschaft zu dem anstieg des meeresspiegels bei vollständiger abschmelzung der polkappen?

50 bis 100 Meter.

Offline Woodman

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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #17 am: 29.09.2009 | 16:23 »
Wen interessiert die Wissenschaft, der Meeresspiegel steigt genau so hoch, das uns die Karte gefällt

Offline Asdrubael

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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #18 am: 29.09.2009 | 16:30 »
Wen interessiert die Wissenschaft, der Meeresspiegel steigt genau so hoch, das uns die Karte gefällt

bei 100 Metern hat Dortmund einen Seehafen. Dänemark ist ganz weg, die Dänen wahrscheinlich nach Grönland ausgewandert und kontrollieren nun die Seewege durchs Polarmeer

Wie lange können eigentlich Eisbären schwimmen?
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline Kardinal

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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #19 am: 29.09.2009 | 19:20 »
66 Meter sind realistisch - die besten Karten dazu finden sich IMHO bei WR Johnston:
http://www.johnstonsarchive.net/spaceart/cylmaps.html



dabei müßte man dann nur den Mittelmeer/Schwarzmeerbereich mit den üblichen Karten ersetzen :)
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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #20 am: 30.09.2009 | 10:57 »
Neuere Modelle gehen davon aus, dass das Schmelzwasser den Meeresspiegel nicht annähernd stark so stark hebt. Denn das Abtauen ist an ein Ansteigen der Umgebungstemperatur gekoppelt, welches wiederum die Verdunstung exponentiell beschleunigt.

Das mag nun zutreffen oder nicht, aber es ergäbe ein interessantes Szenario: Das Ansteigen des Meeresspiegels um nur wenige Meter sorgt bereits für neue Küstenverläufe, die meisten küstennnahen Städte von heute sind unbewohnbar. Gleichzeitig ist mehr Wasser in der Atmosphäre, welches sich bevorzugt in Kalt- und Warmgebieten abregnet: Der Norden und die Höhenlagen bekommen epische Schneefälle ab, anderswo werden Wüsten geflutet.

Kurz, das Polareis verteilt sich auf die Höhenlagen und in die Atmosphäre. Ach ja, und es wird auch wieder etwas kühler ... Verdunstung ist ein endothermer Prozess.
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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #21 am: 30.09.2009 | 11:24 »
Wir wollen aber doch garkein wissenschaftlich korrektes oder glaubwürdiges Modell, wir wollen nur viel Wasser, und die Verbindung zwischen Ostsee und schwarzem Meer bei 150m find ich schon ganz cool, und das tote Meer kriegt auch wieder Anschluß an die Weltmeere.

Achja unsere Mittelmeer Abdichtung müssen wir noch um erweitern, da kommt ja von hinten übers schwarze Meer auch Wasser, also brauchen wir noch Stauanlagen bei Istanbul, und den Suez Kanal müssen wir sicher auch irgendwie anpassen.

Online Waldviech

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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #22 am: 30.09.2009 | 12:05 »
Was die wissenschaftlich korrekte Polschmelze angeht: Richtig kritisch wird es meines Wissens dann, wenn das Eis auf dem antarktischen Festland verschwindet. Die Nordpolarkappe macht den Braten nur unerheblich fetter, da sie zu großen Teilen ohnehin "schwimmt". Wenn wir den 150-Meter-Level durch die Polschmelze allein nicht hinkriegen, dann lassen wir halt noch einen Kometen einschlagen . Die Weltmeere bestehen dann halt zum Teil aus geschmolzenem Weltraumeis.  ;D

Zitat
Achja unsere Mittelmeer Abdichtung müssen wir noch um erweitern, da kommt ja von hinten übers schwarze Meer

Richtig.....die Großinselei in Russland und Nordeuropa bleibt uns außerdem erhalten, denn das wird ja eh von der anderen Seite her unterwasser gesetzt. Im Übrigen wäre das Anti-Atlantropa auch eine prima Begründung für die Euro-Islamische Union ! Man hat sich durch das gigantische Bauprojekt zusammengefunden, um zu retten, was von Europa und Nordafrika noch zu retten ist. Da die Flut nicht plötzlich kam, sondern eher langsam, hat sich an den Bevölkerungszahlen von England, Deutschland, Frankreich und Konsorten übrigens nichts geändert - diese Länder sind nun reichlich überbevölkert und diese Überbevölkerung ist einer der initialen Gründe für die Kolonisierung des Meeresbodens. Ähnliches gilt für Brasilien, Japan oder die Küstenregionen von Indien.....
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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #23 am: 30.09.2009 | 13:02 »
Zitat
hat sich an den Bevölkerungszahlen von England, Deutschland, Frankreich und Konsorten übrigens nichts geändert
OK bei uns an der Küste leben ja eh nich viele Leute, aber bei dem bissle was von England über bleibt is da dann wirklich kuschelig. ICh wür da die Bevölkerung auch innerhalb der neuen Euröpäisch_islamischen-Union großzügig umverteilen, es gibt ja viele dünn besiedelte Landstriche, dadurch könnte man auch den zusammenhalt fördern.

Und jetzt hab ich auch genug Zeit mich zum Klima etwas auszulassen. Meine Vision wären stark ausgedehnte tropische und subtropische Klimazonen, eine starkes schrumpfen der Polarzonen, und  die gemäßigten Zonen schrumpfen auch stark und bilden eigentlich nur noch einen kurzen Übergangsgürtel von subtropisch zu subpolar. dadurch haben wir es in weiten Teilen der Welt deutlich wärmer als heute, wir müssen ja auch was vom Treibhauseffekt haben, dafür gibt es aber auch das extreme tropische Wetter mit starken Stürmen und heftigen Regenfällen (je nach Saison täglich). Die Polarzonen frieren nur um jeweiligen Winter zu und tauen im Frühling wieder ab, dadurch gibt es eine Jahreszeitliche Schwankung des Meeresspiegels, wenn beide Pole eisfrei sind ist er ein Paar Meter höher, also für uns im Herbst und für die auch der Südhalbkugel im Frühling.

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Re: Maritime SF nach der Polschmelze....
« Antwort #24 am: 30.09.2009 | 13:06 »
Die Weltmeere bestehen dann halt zum Teil aus geschmolzenem Weltraumeis.  ;D
 

Da könnte dann ja noch ein kleiner Cthulhu eingefroren gewesen sein...