Also das mit dem Verlag ist so:
Grundsätzlich wird Werbung für Titel gemacht, bei denen es sich auch sicher lohnt. Also von mir aus beim neuen Band der "Wilden Kerle". Da kann man sicher sein, dass das was man einnimt die Werbekosten einspielt.
Bei einem neuen Autor - Bernd das Brot hin oder her - tut man das eher nicht. Denn monatlich kommen einfach Bücher in rauen Mengen raus und wo fängt man an, wo hört man auf? Ganz klar: Das ist nicht gerade ein System, das neue Autoren fördert. Aber der Verlag hat ja - krass gesagt - überhaupt kein Interesse daran. Der Verlag will und muss Bücher verkaufen. Und der "bessere" Weg ist eben zum Beispiel der, Fortsetzungen erfolgreicher Titel noch mehr zu puschen.
Generell macht es nach meiner Erfahrung keinen Sinn, als Autor/in Manuskripte bei Verlagen einzuschicken. Ohne einen Literaturagenten ist das hoffnungslos. Man muss wissen, wem man es bei welchem Verlag schickt und wie oft man den dann anrufen kann ohne dass er schon bei der nummer auf dem Display auflegt. Bei den Verlagen landen monatlich tw. hunderte von Manuskripten. Da kann man sich schon über eine Absage freuen, denn das bedeutet immerhin dass jemand das Werk in der Hand hatte. Sarkasmus? Ja. Aber angebracht. Und lebensnotwendig.
Zudem hilft einem der richtige Agent beim Bearbeiten des Buches, damit es entsprechende Voraussetzungen erfüllt. Von der richtigen Formatierung eines Manuskripts angefangen bis zu Kommafehler-Korrektur und Hinweis auf bestimmten Punkte an denen jetzt "endlich mal was mit der Hauptfigur passieren müsste"... Solchen Tipps sollte man sich nicht verschließen, denn letztlich haben nicht immer alle nur unrecht. OK, das kommt natürlich auf den Agenten an, aber in meinem Fall hatte ich da großes Glück.
Wenn man zu einem "echten" Verlag will, dann muss man sich auch den Anforderungen und der Maschinerie aussetzen. Teil der Leistung ein Buch rauszubringen, ist eben auch das. Nicht nur das Ausdenken und Tippen.
Ansonsten: Der Verlag gibt Kataloge raus und da können die Buchhändler schon früh entscheiden ob sie sich aufgrund der Info diese oder jene Bücher in den Laden stellen werden. Dann sieht man, wie der Vorverkauf läuft. Der sagt aber gar nicht so arg viel aus, wie das Buch laufen wird, denn noch wissen wir z.B. nicht, wieviele Exemplare die Buchhändler uns vielleicht wieder zurückschicken!