Autor Thema: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)  (Gelesen 3901 mal)

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Wolf Sturmklinge

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Mit dem baldigen Erscheinen der 2. Edition von Space Gothic habe ich mir bereits Gedanken über ein erstes Abenteuer gemacht. Allerdings gibt es in diesem Abenteuer Szenen, die ich gerne sehen würde, aber ich bin mir sicher, daß diese nicht geschehen werden. Das liegt an dem Spielstil, der sich ja über lange Zeit irgendwo hin entwickelt hat.
Jetzt möchte ich das ganze etwas umkrempeln es und meinen Spielern sozusagen einfach machen, mal eine ganz andere Art und Weise auszuprobieren, an die sie vielleicht gar nicht gedacht haben.

Ein neues System, ein passendes Abenteuer, hab ich ja. Jetzt meine Idee:
Ich will den Spielern exakt sagen, was sie tun könnten (sofern es ihnen nicht selbst einfällt). Also ähnlich einem Rollenspielbuch, wo man nach jeder Textstelle einige Auswahlmöglichkeiten hat. Natürlich können die Spieler ihre eigenen Ideen verfolgen.

Das die Immersion dann möglicherweise den Bach runter geht, wenn man die Lösungen/Möglichkeiten vorgekaut bekommt, ist mir klar. Ich möchte von Euch gerne wissen, ob meine Idee für Euch Sinn machen würde oder nicht. Und falls Ihr andere Vorschläge habt, nur her damit.

Gruß,
Wolf

Offline SeelenJägerTee

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #1 am: 13.10.2009 | 15:15 »
Ich würde persönlich nicht sagen:
Ihr habt Optionen A und B (und vlt. noch C) zur Auswahl.

Ich würde schon sagen:
Was tut ihr? Ach übrigen, ihr könnt unter Anderem auch A oder B machen.

Ist aber halt ne Frage des persönlichen Geschmackes (ich hasse Erdbeerjogurt, bin aber für Brombeere durchaus zu haben.)

Offline Hotzenplot

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #2 am: 13.10.2009 | 15:15 »
Ich finds gut. Warum nicht mal etwas anderes ausprobieren?

Bist du denn mit dem Spielstil deiner Gruppe unzufrieden oder willst du einfach mal so etwas neues ausprobieren. Warum funktionieren bestimmte Szenen nicht? Wonach wählst du die Wegpunkte aus, wo du denen exakt sagst, was sie tun könnten? "Du hast ein Bier getrunken, du könntest jetzt ein zweites trinken, einen Schnapps trinken oder mit dem Trinken aufhören. Was tust du?" ;)

Ich weiß nicht, ob unbedingt die Immersion unter deinem vorgeschlagenen Weg leiden muss. Man kann trotzdem immersiv spielen, denke ich. Ist wohl auch eine Frage der Definition von "Immersion".

Ich als Spieler würde es immer begrüßen, wenn jemand mal etwas neues vorschlägt. Nur solltest du darauf vorbereitet sein, dass es manchen, vielleicht auch der Mehrheit, nicht gefällt und dann auch mit entsprechender Kritik leben können.
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Offline Tourist

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #3 am: 13.10.2009 | 15:21 »
und vorher drüber mit den Leuten reden :)

...ansonsten, was ich ab und an mal mache ist zusätzliche Informationen rüberschieben die die Charaktere ja auch haben,

Ala "Dein Charakter als beinharter Söldner weiß dass...."

dadrüber hat sich noch niemand beschwert, wie es ist wenn man das verdichtet macht. Keine Ahnung :)

Offline Lord Verminaard

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #4 am: 13.10.2009 | 15:27 »
Wenn du das deinen Spielern vorher entsprechend ankündigst, finde ich die Idee gut. Ich würde es vielleicht nicht gleich einen ganzen Abend durchziehen. Sich als eingespielte Gruppe von den über Jahre eingeschliffenen Gewohnheiten zu lösen, ist erfahrungsgemäß sehr schwer. Daher scheint mir der Griff zu sehr expliziten und sehr klaren Methoden absolut sinnvoll. Erzähl mal, wie es lief!
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Wolf Sturmklinge

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #5 am: 13.10.2009 | 16:27 »
Bist du denn mit dem Spielstil deiner Gruppe unzufrieden oder willst du einfach mal so etwas neues ausprobieren. Warum funktionieren bestimmte Szenen nicht?
Unzufrieden ist nicht ganz korrekt. Ich denke, etwas frischer Wind könnte uns allen sehr gut tun.
Ich habe bei Shadowrun momentan ein Abenteuer am laufen, bei denen die Charaktere einige Zukunftsvisionen hatten, aber die wurden so gut wie nicht genutzt.

So sah einer der Chars folgendes:
Das Szenario wechselt, ein Tunnel, vielleicht die Kanalisation, viele kleine schwarze Streifen fliegen hektisch durchs Bild, nicht unähnlich den alten Filmen der Mitte des letzten Jahrhunderts. Dein Sichtfeld rast durch den Tunnel bis zu einer Lichtquelle hoch oben, mehrere schwarze, verschwommene Dinge fallen herunter, die in schwarzem Teer zu Deinen Füßen versinken. Deine Sicht wendet sich um 180° und Du siehst wie leuchtende Humanoide durch den Tunnel geschleudert werden, während das Leuchten sie verläßt.


Und erhielt folgende Erklärung, die er auch bestätigte:
Aufgrund Deines Wissens: Der Traum scheint aus der Perspektive der Astralebene zu sein.
Schwarze Dinge = Leblos
Leuchten = Je heller desto mehr Essenz/Magie


Die Szene an sich ging zwar nicht schief, aber einer der Charaktere stand direkt unter dem Loch als da 6 Granaten eingeflogen sind... Und der Träumer sagte leider nichts, was zur Folge hatte, daß der gegranatete Char erstmal ins KKH mußte...

Zitat
Wonach wählst du die Wegpunkte aus, wo du denen exakt sagst, was sie tun könnten? "Du hast ein Bier getrunken, du könntest jetzt ein zweites trinken, einen Schnapps trinken oder mit dem Trinken aufhören. Was tust du?" ;)
Naja, ich würde diese Hinweise nur machen, wenn die Spieler nicht selbst drauf kommen. Aber genau wie Du es beschrieben hast.

Zitat
Ich als Spieler würde es immer begrüßen, wenn jemand mal etwas neues vorschlägt. Nur solltest du darauf vorbereitet sein, dass es manchen, vielleicht auch der Mehrheit, nicht gefällt und dann auch mit entsprechender Kritik leben können.
Das ist mein engster Freundeskreis, das geht schon.

Eine Ankündigung wird es auf jeden Fall geben, schon allein um Missverständnissen vorzubeugen.
« Letzte Änderung: 13.10.2009 | 16:28 von Wolf Sturmklinge »

Offline Grey

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #6 am: 13.10.2009 | 16:48 »
Naja, ich würde diese Hinweise nur machen, wenn die Spieler nicht selbst drauf kommen. Aber genau wie Du es beschrieben hast.
Wenn ich recht drüber nachdenke... ich mach' das immer so. ;D

In absoluten Notfällen, wenn das Spiel wirklich einzuschlafen droht, die Spieler ratlos am Tisch sitzen und auch vom "Plotbuch" her gerade keine neuen Ereignisse hinzukommen können, um das Ganze wieder in Schwung zu bringen, stelle ich die Spieler durchaus schon mal vor die Wahl: "Macht was. Ihr könnt die Tür öffnen, ihr könnt umkehren, ihr könnt den Gefangenen mit dem Kopf davorhämmern... aber macht was."

Interessanterweise fühlen sich manche Spieler, wenn man ihnen eine solche Auswahl vorlegt, plötzlich angespornt, sich etwas ganz anderes einfallen zu lassen. ;)
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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #7 am: 13.10.2009 | 16:49 »
Also die Vision fand ich jetzt nicht sehr hilfreich, weil es arg vage mit wenig Bezugspunkten ist. Aber vielleicht ergab sich aus dem Plot ja Brauchbares.

Bezüglich der Hilfen: Liefere ihnen doch ingame Optionen. Ich hatte mal ne Idee mit einem magischen Tagebuch oder einem Spiegel, der den SC sporadisch Infos zukommen lässt, das Ganze nicht steuerbar. Da tauchen ab und an einfach Texte bzw. Bilder mit Visionen o.ä. auf, die dann konkret oder vage sein können. Man muss die SC aber darauf trimmen, dass sie auch regelmäßig nachschauen.
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Offline dunklerschatten

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #8 am: 14.10.2009 | 10:49 »
Zitat
Jetzt möchte ich das ganze etwas umkrempeln es und meinen Spielern sozusagen einfach machen, mal eine ganz andere Art und Weise auszuprobieren, an die sie vielleicht gar nicht gedacht haben.

Einfach ist bäh, ich finde es nicht so dolle so zu spielen.
Und die Runden die ich kenne würde schon alleine aus Prinzip, einen anderen Weg beschreiten und weitere Optionen finden, die der SL gar nicht bedacht hat.

Und was die Vision angeht ..oO holy crap welcher Spieler soll denn damit irgendwas anfangen ?
Da kommt doch kein Spieler mit und so bleibt dann die Vision ungenutzt.
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Offline Benjamin

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #9 am: 14.10.2009 | 11:47 »
Wenn ich Soloabenteuer will, spiel ich Soloabenteuer.

Wenn Du willst, dass die Spieler Deinen Roman verfolgen, mach ne Vorleserunde.

Nachtrag: Wenn Du dem Spieler sowas wie "Du träumst von einem Tunnel und von oben regnet es Granaten" gesagt hättest, wäre dann nicht einiges klarer gewesen?
« Letzte Änderung: 14.10.2009 | 12:40 von r0tzl0effel »

Offline Bad Horse

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #10 am: 14.10.2009 | 13:38 »
Wenn ich Soloabenteuer will, spiel ich Soloabenteuer.

Wenn Du willst, dass die Spieler Deinen Roman verfolgen, mach ne Vorleserunde.

Hat er ja so nicht gesagt. Er möchte den Spielern nur Vorschläge machen, was in der Situation alles möglich ist. In seinem Eingangspost schrieb er ja, dass die Spieler gern auch anders handeln können - aber wenn die Gruppe sehr eingefahren ist, dann haben die Spieler vielleicht ein Standardvorgehen und kommen durch die Hinweise des SL mal aus ihrem Trott heraus.
Die Gefahr besteht natürlich, dass die Spieler den Vorschlägen nicht folgen, sondern auf ihre übliche Art und Weise weitermachen. Dann finden sie ihre übliche Art und Weise wohl toll.

Ich hatte kürzlich als SL eine sehr hitzige Diskussion in meiner Spielrunde über ein Problem, das meiner Meinung nach völlig irrelevant war, zumal wir aufgrund von Zugverbindungen im Zeitdruck waren. Ich habe meine Spieler also darauf hingewiesen, dass sie da aus einer Mücke einen Elefanten machen, und sich lieber um das eigentliche Problem kümmern sollten, aber das wollten die nicht - die fanden jetzt das andere Problem wichtiger. Also haben sie munter weiterdiskutiert. In anderen Situationen haben sie solche "Macht euch da mal keinen Kopf drum, ihr habt ja genug Probleme"-Hinweise aber auch schon angenommen.

Und wenn meine Spieler hängen, kommen von mir auch immer mal wieder "Wollt ihr nicht X machen?"-Nachfragen (X wurde meistens vorher von den Spielern angesprochen und entweder wieder vergessen oder totdiskutiert) oder "Ihr könntet ja auch X tun"-Vorschläge. Das wird manchmal angenommen, manchmal auch nicht, je nachdem. Das hat nichts damit zu tun, die Spieler zu bevormunden, sondern damit, einen Hänger zu überbrücken. Manche Sachen erscheinen halt in einem anderen Licht, wenn man alle Infos hat, und bevor wir alle nur herumsitzen, während die Charaktere überlegen, was sie jetzt machen könnten, und uns langweilen oder frustriert sind, versuche ich als SL, die Handlung wieder anzuschubsen.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Grey

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #11 am: 14.10.2009 | 13:54 »
Und wenn meine Spieler hängen, kommen von mir auch immer mal wieder "Wollt ihr nicht X machen?"-Nachfragen (X wurde meistens vorher von den Spielern angesprochen und entweder wieder vergessen oder totdiskutiert) oder "Ihr könntet ja auch X tun"-Vorschläge. Das wird manchmal angenommen, manchmal auch nicht, je nachdem. Das hat nichts damit zu tun, die Spieler zu bevormunden, sondern damit, einen Hänger zu überbrücken. Manche Sachen erscheinen halt in einem anderen Licht, wenn man alle Infos hat, und bevor wir alle nur herumsitzen, während die Charaktere überlegen, was sie jetzt machen könnten, und uns langweilen oder frustriert sind, versuche ich als SL, die Handlung wieder anzuschubsen.
Hinzu kommt noch ein weiterer Effekt: manchmal vergessen oder überhören die Spieler einfach etwas, das den Charakteren präsent ist.

Wenn ich als SL in einer Beschreibung der Umgebung eine Leiche erwähne, kann es schon mal passieren - wenn die Beschreibung sehr lang ist, wenn ausgerechnet in dem Moment der Pizzabote klingelt usw. -, daß die Spieler das einfach überhören. Da die Charaktere die Leiche ganz einfach sehen und riechen (und das die ganze Zeit, nicht nur kurz beim Reinkommen, wenn die Stimme aus dem Off ;) ihnen den Raum beschreibt), ist es dann und wann sinnvoll, sie noch mal daran zu erinnern. Je nach Situation kann das durchaus in Form eines Vorschlags geschehen: "Will sich eigentlich keiner die Leiche mal näher ansehen?"
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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #12 am: 14.10.2009 | 17:03 »
Je nach Situation kann das durchaus in Form eines Vorschlags geschehen: "Will sich eigentlich keiner die Leiche mal näher ansehen?"

Das wäre mir zu suggestiv. Von wegen "an der Leiche gibt es etwas Interessantes zu entdecken"  :korvin:
Aber ein einfaches "was macht ihr mit der Leiche?" bringe ich schon mal. Immerhin kann man erwarten, dass auf offensichtliche Elemente der Szene reagiert wird (auch ignorieren ist dabei eine Raktion, aber das muss auch als Reaktion deutlich sein).
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Offline Benjamin

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #13 am: 14.10.2009 | 17:13 »
Zitat
Allerdings gibt es in diesem Abenteuer Szenen, die ich gerne sehen würde, aber ich bin mir sicher, daß diese nicht geschehen werden.
Argh. Romane schreiben. Fertig.

Offline Grey

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #14 am: 14.10.2009 | 17:15 »
Das wäre mir zu suggestiv. Von wegen "an der Leiche gibt es etwas Interessantes zu entdecken"  :korvin:
Jaja, hast ja recht... das Beispiel war jetzt so aus'm Ärmel geschlackert... ::)
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Wolf Sturmklinge

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #15 am: 16.10.2009 | 08:37 »
Argh. Romane schreiben. Fertig.
Lesen lernen, Zweitaccount zum Trollen löschen, fertig.

Sicher hätte man die Vision anders (einfacher) gestalten können.

Aber zum eigentlichen Thema: Ich werde mich mal im "subtile Hinweise geben" üben. Erfahrungsbericht kommt dann.


Offline Benjamin

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #16 am: 16.10.2009 | 09:25 »
Zweitaccount zum Trollen löschen
wtf?

Schau: Bestimmte Szenen haben zu wollen ist mMn Drehbuchautorenjob. Kannst Du diese Aussage irgendwie nachvollziehen?

Offline Yvo

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #17 am: 16.10.2009 | 10:33 »
Alte Spielszene meiner Gruppe einmal (verkürzt):

SL: "Ihr kommt an eine Kreuzung, rechts ist nichts besonderes, gradeaus ist eigentlich auch nichts... ...links ist was irrsinnig interessantes, ein großes Pilzhaus mit Leuchten und Geräuschen und boaaah, ist das interessant!"
Spielgruppe: "Hmmm, wir gehen gradeaus!"
SL: "Whoööh? Aber links ist doch..."
Spielgruppe: "Das ist zu offensichtlich, bestimmt ist gradeaus ein Schatz oder so, der Schein trügt..."
SL: "Okay, jetzt erst fällt euch ein riesiges, rotes Schild in Form eines Pfeils nach links auf, auf dem steht ´rechts und gradeaus gibt es wirklich nichts interessantes, da geht der Plot weiter´!"

Aber ich fand das gut. Ist so vielleicht nicht optimal in der Umsetzung gewesen, aber hat uns vor "Zeitverschwendung" bewahrt und es ging interessant weiter. Natürlich sollte von vorne bis hinten ohne Wahlmöglichkeit sein, aber auf einige vorbereitete Szenen/Gebäude/NSCs darf der SL gerne hinarbeiten...

Idealerweise natürlich indirekt...
"Du als erfahrener Söldner hälst jenes Vorgehen für die beste Alternative, weil..."
"Aus Erfahrung weiß dein Dieb, dass..."

Wichtig ist, dass es dann aber auch wieder Szenen gibt, wo totale Freiheit herrscht.

Ich bin als SL mit totaler Freiheit auch einmal fast auf die Schnauze gefallen. Die SCs mussten von einem Fabrikgelände entkommen. Mir sind 5 Fluchtmöglichkeiten eingefallen, habe die aber nicht genannt oder angedeutet. Die Spielergruppe entschied sich für Nummer 6... ...die ihren sicheren Tod bedeutet hätte, was ich als SL wusste, was die Spieler(charaktere) aber nicht wissen konnten. Auf die Variante bin ich zuvor nicht gekommen, aber ich hab sie machen lassen, denn "sie sollen ja die freie Wahl haben"...
Dann hatte ich die schwierige Aufgabe, weiterzuleiten und dabei irgendwas zu improvisieren, warum sie doch nicht allesamt sterben und die Kampagne vorbei ist.
Im Nachhinein wäre ein "Du weißt nicht... ...als du den Plan überdenkst, hast du irgendwie ein komisches Gefühl bei der Sache" oder ein out-of-game "Die Idee ist ja gar nicht schlecht... ...aber aufgrund einer Sache, die eure Charaktere noch nicht wissen, würdet ihr bei dem Plan ausnahmslos sterben!" vielleicht besser gewesen.
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Offline Benjamin

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #18 am: 16.10.2009 | 10:39 »
... sterben sie eben? Aber ey, das gabs schon. Alle waren unterschiedlicher Ansicht.

Offline Grey

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #19 am: 16.10.2009 | 11:00 »
SL: "Okay, jetzt erst fällt euch ein riesiges, rotes Schild in Form eines Pfeils nach links auf, auf dem steht ´rechts und gradeaus gibt es wirklich nichts interessantes, da geht der Plot weiter´!"
Also, derart extremes Railroading würde mir als Spieler ganz eindeutig den Spaß versauen.

Als Spieler möchte ich immer auch ein wenig die Umgebung erkunden, selbst wenn sie nicht "plotrelevant" ist: mir die schöne Landschaft angucken, Kontakt zu den Einheimischen suchen, mich als "Tourist" ein wenig ausleben (und daneben benehmen 8))... und so vielleicht schon ein Gefühl dafür bekommen, wie die Leute in dieser Gegend ticken, bevor ich in den ersten plotrelevanten Kontakt mit einem örtlichen NSC hineinrausche.

Aber ich fand das gut. Ist so vielleicht nicht optimal in der Umsetzung gewesen, aber hat uns vor "Zeitverschwendung" bewahrt und es ging interessant weiter. Natürlich sollte von vorne bis hinten ohne Wahlmöglichkeit sein, aber auf einige vorbereitete Szenen/Gebäude/NSCs darf der SL gerne hinarbeiten...
Sicher, aber wenn die Spieler partout nicht zu dem pilzförmigen Gebäude hingehen wollen, egal wieviele NSCs, mit denen sie auf der Straße ins Gespräch kommen, gerade "zufällig" dorthin unterwegs sind, dann sind sie selber schuld, daß ihnen (a) eine coole Szene entgeht und sie sich (b) möglicherweise gerade wertvolle Informationen/Verbündete/Hilfsmittel zum Lösen ihres Plots durch die Lappen gehen lassen.

Im Übrigen halte ich es da als SL mit der Regel: "Nicht zum Einsatz gekommene Szenen sind recyclingfähig." ;)

Ich bin als SL mit totaler Freiheit auch einmal fast auf die Schnauze gefallen. Die SCs mussten von einem Fabrikgelände entkommen. Mir sind 5 Fluchtmöglichkeiten eingefallen, habe die aber nicht genannt oder angedeutet. Die Spielergruppe entschied sich für Nummer 6... ...die ihren sicheren Tod bedeutet hätte, was ich als SL wusste, was die Spieler(charaktere) aber nicht wissen konnten.
War dieser sichere Tod ein "Sudden Death", oder hätte es eine Möglichkeit gegeben, daß sie, solange sie noch die Möglichkeit zur Umkehr haben, einen beinahe-tödlichen Schuß vor den Bug bekommen?

In letzterem Fall hätte ich diesen Warnschuß abgegeben. Falls sie dann immer noch nicht umgekehrt wären... Hey, Helden leben nun mal gefährlich. >;D
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Offline Yvo

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #20 am: 16.10.2009 | 12:51 »
Vielleicht hätte ich statt "verkürzt" lieber "überspitzt" schreiben sollen...
...das mit dem roten Pfeil hat er so nicht gesagt, aber hat sich bei uns zu einem kleinen Runninggag entwickelt, weil das daraufhinlenken des SLs ähnlich deutlich war.

Natürlich sind die Spieler selbst Schuld, wenn sie:
(a) eine coole Szene entgeht und sie sich
(b) möglicherweise gerade wertvolle Informationen/Verbündete/Hilfsmittel zum Lösen ihres Plots durch die Lappen gehen lassen.

Ist ja auch nicht so, dass der SL uns gezwungen hat (auch wenn es nah dran war, so offensichtlich wie er seine "Lenkung" betrieben hat  ;D )

Aber es ist durchaus relevant für den SL darauf hinzuweisen, dass da eine coole Szene und wertvolle Informationen warten und das andere eine Sackgasse ist. Und gelegentlich soll man ja auch ruhig in Sackgassen wandern. Aber wenn wir 10 Minuten durch den Wald wanderten und eigentlich nichts passiert und wir dann noch weiter sinnlos durch den Wald gewandert wären und da 20 Minuten rumsuchen, ohne das was zu finden ist, haben weder Spieler noch SL was davon.
Wie gesagt, die Optimallösung war es nicht, aber in der Situation war es besser und relevant.

---------------------------------------

Nein, es wäre der sichere Tod gewesen... ...jede Idee, wie sie dennoch überlebt hätten bei dem Plan wäre unplausibel und hätte zudem die geplante Kampagne vorraussichtlich komplett zerstört.
Ich habe dann, leider erst spät, weil mir vorher nichts einfiel, ein unüberwindbares Hindernis improvisiert, weshalb sie von ihren Plan abrücken mussten. Das war nicht glücklich gelaufen, aber ich denke noch besser, als alle zu töten und eine neue Kampagne auszutüfteln.

----------------------------------------

Back to Topic:
Ich halte es also durchaus für relevant, wenn SLs das Spiel lenken und auch mal zwei-vier mögliche Alternativen vorschlagen, so lange dies nicht immer überall bei jeder Szene geschieht...
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Offline Lord Verminaard

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #21 am: 16.10.2009 | 12:58 »
Ich werde mich mal im "subtile Hinweise geben" üben. Erfahrungsbericht kommt dann.

Meiner Erfahrung nach sind subtile Hinweise im Rollenspiel kein probates Mittel. Was sich hingegen für mich als erstaunlich effektiv erwiesen hat, sind offene Hinweise "von SL zu Spieler". Dabei macht allerdings der Ton die Musik.

Falsch: "Mensch Leute, ist doch klar, was ihr jetzt machen müsst, also schön, ich sag's euch, und jetzt aber hopp!"

Richtig: "Also ich hab mir gedacht, ihr könntet vielleicht dies oder jenes machen/daraus schließen, wäre das okay?"
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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #22 am: 16.10.2009 | 13:04 »
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass subtile Hinweise meist gar nicht oder falsch ankommen.
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Pyromancer

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Re: Rollenspiel als Schonkost (zur Weiterentwicklung)
« Antwort #23 am: 16.10.2009 | 13:15 »
Generell und allgemein halte ich da gar nichts davon. Punktuell und in Einzelfällen kann es aber legitim und hilfreich sein.