Danke, Grimnir, dass Du mir die Arbeit abgenommen hast! Ich fand Feast beim ersten Mal auch nicht schlecht, war aber nicht so begeistert. Erst beim zweiten Mal hat es geknallt.
Feast-Spoiler:
Ich fand es wahnsinnig wohltuend, dass nach der ganzen Dramatik und dem Chaos der ersten Bände einmal das Tempo rausgenommen wurde. Westeros, und vor allem die vom Krieg verheerten Teile davon, kommt/-en da erst richtig zur Blüte. Schon beim ersten Lesen war der Brienne-Plot für mich ein absolutes Highlight, diese dumme, quälende, von vornherein vergebliche Suche, konsequent sinnlos, aber mit so dermaßen vielen Details ausgestattet, die mich ergötzen (
). Die Outlaws, der dumme Page, Sams Vater, das Kloster auf der Insel, die Gerüchte über den Hund und sein Untergang. Da werden einfach auch so viele Details und Aspekte berücksichtigt, die man sonst in der Fantasy vergeblich sucht, die ganzen Nachkriegswirren und -nöte. Und dann das herrlich bittere Ende, das nenne ich einmal eine Ritterqueste!
Sehr gefallen hat mir auch der Sansa-Plot, und Cerseis Paranoia nach dem Mord an ihrem Sohn. Und da werden am Rande auch wieder so viele Details weitergeführt (zum Beispiel Bronns Lordschaft und die "Kirchenreform"), da bekommt die Welt endlich mal den Raum, den sie zum Atmen braucht, und hetzt nicht von einem krassen Twist zum nächsten. Zumal ich die Entwicklungen auf den Iron Islands und in Dorne jetzt auch nicht gerade als ein Auf-der-Stelle-Treten empfinde, sondern im Gegenteil mit großer Spannung gelesen habe. Dass Arya zwischen zwei Kapiteln einen abscheulich-kaltblütigen Mord begeht, hat mich auch ungemein entzückt.
Und zu all dem kommt, dass ich die Bücher auch wegen des Essens liebe. Auch das ist etwas, was in der Fantasy für gewöhnlich viel zu kurz kommt.