- Bran: Atmosphärisch gelungen, aber für meinen Geschmack zu langatmig. Hier wie überall sonst kommt die Handlung über das Set-Up nicht hinaus. Was also
bewirkt er denn nun? Wem offenbart er sich? Darauf habe ich gewartet, das blieb aus.
- Tyrion: Stimme dir zu, Grimnir, ein guter Dialogpartner hätte geholfen, aber dennoch, der Essos-Roadtrip war unfassbar langatmig. Ja, ein paar ganz coole Motive, aber viel zu viele Kapitel, ohne dass irgendwas passiert, das irgendwie die große Handlung voran bringt. Plus zu reaktiv, wie du richtig schreibst.
- Connington und Young Griff: Interessante Charaktere, auch wenn es mir langsam auf den Sack geht, dass ständig irgendwelche Totgeglaubten sich als quicklebendig entpuppen. Am Interessantesten finde ich, welches Licht diese Geschichte auf Varys wirft. Aber: Mit diesem Handlungsstrang wird das ohnehin schon überfrachtete Handlungsgeflecht noch unauflösbarer, als es ohnehin schon ist. Ich habe leider das Zutrauen in GRRM verloren, dass er das befriedigend auflösen kann.
- Dany: Ein Zaudern, Hadern, Flennen, es war ja nicht zum Aushalten. Die Hochzeit, was zum Geier, der gordische Knoten wird immer dicker und wo führt das alles hin? Nirgendwo! Dass sie Darioo in ihr Bett lässt, fand ich da noch erfrischend, das verlieh dem Charakter noch mal deutlich Tiefgang. Das Ende mit den Dothraki ist ja an sich cool, hat Potential, hätte eben zur Mitte des Buches passieren müssen und dann wäre es richtig losgegangen.
- Barristan Selmy: Hm, ja, als Charakter okay, wenn er nur tatsächlich so etwas wie eine Handlung zu erzählen hätte.
- Quentin Martell: So überflüssig wie ein Kropf. Echt jetzt mal. So ein Aufwand, nur um die verdammten Drachen zu befreien? Die Kapitel um ihn fand ich komplett langweilig und belanglos, die ausschweifende Schilderung der Söldnertruppen und -generäle? Ersatzlos streichen. Die Drachen können auch irgendwie anders rauskommen. Z.B. durch:
- Victarion: Unfassbar. Drei Kapitel und er kommt nicht an. Es passiert nichts. Überhaupt nichts, was irgendwie von Bedeutung oder auch nur Interesse wäre. Ja toll, er hat den blöden Priester aus dem Wasser gefischt. Das ist mit gutem Willen drei Seiten wert. Maximal ein Kapitel, um ihn nach Mereen zu bringen, und dann die anderen beiden für die Seeschlacht, Herrgott. Also wirklich. Und was war jetzt mit dem Drachenhorn?
- Theon: Das einzige Highlight. Zu Beginn für meinen Geschmack etwas zu arg brutal, später wirklich gut und auch spannend. Aber YMMV.
- Stannis via Asha: Unfassbar. Kapitellang bleibt die Armee im Schnee stecken. Und nichts passiert. Keine Auflösung, kein Höhepunkt, nichts. Einziges Highlight auch hier die Sexszene am Anfang, damit wäre dann wohl auch endgültig geklärt, aus welcher Ecke GRRM diesbezüglich kommt.
- Davos und die Manderlys: Ja, noch ein totgeglaubter, der gar nicht tot ist, es wird wirklich alt. Die Sisters und White Harbour sind jetzt minutiös beschrieben, das war ja auch ganz nett, aber ein Roman ist doch kein Setting-Quellenband. Dass Manderly offenbar die Freys an die Boltons verfüttert, ist mir aus lauter Frust über die fehlende Handlung total entgangen. Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, wann er denn endlich was
unternimmt. Aber auch hier Fehlanzeige.
- Jon: Ja, dazu ist wohl schon alles gesagt. Unlogisch, unglaubwürdig, viel zu ausschweifend. In jedem Kapitel derselbe Konflikt, mit kaum veränderten Vorzeichen und nur anderen Namen. Viel zu viele viel zu schlechte Entscheidungen, die er trifft. Enttäuschend.
- Melisandre: Das Kapitel war cool, aber auch hier nur ein nicht eingelöstes Versprechen. Was also passiert, was unternimmt sie, wie geht es weiter? Plus, oho, Mance Raider ist auch nicht tot. Vom reitenden Berg scheinen zumindest Teile ja auch noch zu existieren. Brienne, naja gut, war ja mit Ansage. Wer steht als nächstes wieder auf? Der Bluthund? Tywin Lannister? Lisa Arryn? Harumpf.