Was genau hast du denn erwartet? Dass Kill Bill extrem brutal werden würde, dürfte wohl jedem klar gewesen sein. Und nach Filmen wie Reservoir Dogs oder From Dusk Till Dawn erst recht.
Und Kill Bill ist bei weitem nicht so extrem, wie du hier schreibst.
Der Film versucht nicht im geringsten, die Schlachterei als "gerechte Rache" zu verlaufen. Natürlich sympathisiert man mit Uma Thurman nach dem Hochzeitsgemetzeln. Aber es ist ja nicht so, dass sie all die Leute töten würde, nur weil sie sich an Bill rächen will. Sie lässt das Kind gehen, weigert sich anfangs, mit dem Mädchen zu kämpfen, und auch die Schergen bekämpft sie nur, weil sie keine andere Wahl hat.
Und in welcher Szene Folter glorifiziert wird, musst du mir noch erklären.
Ganz abgesehen davon zieht sich durch den Film hindurch eine derart dicke Portion Selbstironie, dass man sie mit dem Messer schneiden könnte. Wenn ein Kopf abgetrennt wird, und nach 3 Sekunden Pause eine Blutfontäne wie ein Springbrunnen hochschießt, dann weiß ich nicht, wie man das ernst nehmen kann.
Ja, ich habe bei dem Film gelacht. Nein, wenn ich Kriegsopfer im Irak im Fernsehen sehe, dann lache ich nicht. Das ist durchaus möglich, sofern man Realität und Fantasie unterscheidet.
Darüber hinaus ist Kill Bill sicherlich nicht die "Übertreibung jedes je gesehenen Gewaltlevels" (schon mal Braindead gesehen?) - sondern eher ein, wenn auch äusserst brutaler, erfolgreicher Film mit einem guten Schuß (schwarzem) Humor und viel Style.
Wenn man das ganze jedoch bitter ernst nimmt, wird einem der Film natürlich nicht gefallen.
Dann kann man aber auch sagen, dass Herr der Ringe den Krieg als die Lösung aller Probleme glorifiziert und somit ein militaristisches Machwerk ist.