Doch, das würde man.
Wer ist "man"? Verwechsele dich selbst doch bitte nicht mit der Welt.
Musikalische Qualität KANN in einigen Dingen auch ganz objektiv gemessen werden. Und nochmals, auch wenn ich diese Diskussion mit dir mittlerweile als Genuine Zeitverschwendung ansehe:
Mir sind irgendwelche Whataboutism über Spiele oder Filme vollkommen egal.
Und was sind deine "objektiven" Kriterien? Stimmvolumen? Anzahl der im Song verwendeten Akkorde? Songtext? Ja, dann sag schon. Geschmacksurteile, nichts anderes. Du magst es halt nicht. Nur ist dein Geschmack nicht über jeden Zweifel erhaben.
Du kannst auch einfach akzeptieren, dass du es nicht magst, andere Leute es mögen und keiner die Erhabenheit der Objektivität auf seiner Seite hat. Dazu kennen du und ich uns – würde ich annehmen – auch mit Musik beide nicht gut genug aus (und dass es auch bei Leuten, die sich zumindest einigermaßen auskennen große Geschmacksabweichungen geben kann, sehen wir an den Jurypunkten im Wettbewerb). Zumindest nehme ich dich im Hören-Channel jetzt nicht als superaktiv wahr, was die Kuratierung angeht... oder irre ich mich und du jagst hier regelmäßig die erstaunlichsten Jazz-Giganten durch die "Was hört ihr gerade?"-Liste. Dann tut es mir leid.
Also, versuche hier mal nicht deine eigene Meinung zum Thema mit dem imaginären Weihwasser der "Objektivität" zu besprenkeln, nur weil dir die Klamotten, die die Künstler:innen dort anhaben, zu fleischfarben sind, oder die Melodien zu schleifenförmig.
Dir gefällt's nicht, das muss reichen. Da noch eine Objektivität hineinzukonstruieren, ist albern.
Das alles ist hier nicht der Fall.
Woher willst du denn wissen, welchen künstlerischen Zweck die Nackheit in den jeweiligen Performances verfolgt? Hast du mit den Künstler:innen oder den Choreographen gesprochen? Du hast die Show ja noch nicht mal gesehen, sondern nur "reingeschaut", after the event, nach eigener Aussage. wenn
Es ist bestenfalls vollkommen mittelmäßige Popmusik, die ihre mangelnde Güte mit einem Fremdschäm-induzierenden Wettbewerb darüber überdecken versucht, wer nun die allerspeziellste Luxusproblem-Schneeflocke ist und am meisten nackte Haut auf die Bühne bringt.
Ah, daher weht der Wind. Klar musst du das alles sofort in eine "die stellen sich bloß an"-Ecke schieben, wobei der Einzige, der sich hier anstellt, eigentlich du selbst bist.
Seien wir doch ehrlich: Du hättest dir doch den ESC überhaupt nicht angeschaut! Aber es hat halt ein junger Non-Binärer im Rock gewonnen. Eine willkommene Gelegenheit, Negativität auszugießen, obwohl du in der Veranstaltung eigentlich gar keine Aktien hast. Dich kratzt doch der ESC nicht.
Wie bereits gesagt, die Prioritäten sind falsch (erst die Inszenierung, dann die Musik) und entsprechend billig wirkt das auf (offensichtlich nicht nur) mich.
Ja, auf dich. Und ein paar andere. Völlig okay. Aber von "man" sind wir weit entfernt. Und selbst wenn die meisten Menschen das so sähen: Auch Mehrheitsverhältnisse haben keinerlei Gewicht bei Geschmacksurteilen.
Da:
https://youtu.be/qetW6R9Jxs4?si=6-COACB1mo9OjC6r
Das ist der Stereotype Vertreter dessen über das ich mich hier so aufrege.
Das Lied ist so generischer Müll wie es nur irgendwie geht, der einzige Grund warum das irgendwie bekannt ist, ist super offensichtlich.
Kann man so machen.
Okay, du hast also eine persönliche Fehde mit Eric Prydz. Angekommen. Ich glaube ja, dass "Call on Me" deshalb so großen Erfolg hatte, weil man im Club hervorragend dazu tanzen konnte. Ich würde sagen, der Einfluss eines lasziven Musikvideos auf die Verbreitung eines Liedes hält sich in Grenzen, aber was weiß ich schon.
Und dass dir der Song auf den Wecker fällt, kann ich ja auch nachvollziehen. Mir geht's so mit "We Didn't Start the Fire" von Billy Joel. Das hasse ich mit absoluter Leidenschaft. So ein kreuzdümmlicher Mist.
Aber wenn du das bei einem Musikwettbewerb machst, wirst dich halt damit abfinden müssen als billig angesehen zu werden.
Kommt schon ein bisschen drauf an, was für einen Musikwettbewerb man macht, ne? Die haben ja nicht alle dieselbe Zielsetzung. Und den grundsätzlichen Vibe des ESC haben wir ja schon umrissen. Der hat sich von einem schlagerlastigen Wettbewerb über die letzten Jahrzehnte zu einem Camp-Pop-Wettbewerb gewandelt.
Manchmal ändern sich Wettbewerbe mit ihrem Publikum. Und du bist nicht das Publikum.
Mehr muss ich dazu auch eigentlich nicht schreiben. Ist halt Geschmackssache.