@Jiba
Gibt wenig was ich Diskurstechnisch so uninteressant finde wie dieses maximale relativieren von dir.
Relativieren?!? Weltbilder?!?
Ich glaube ja, es geht mehr um Diskussionsstile. Du willst über Güte diskutieren? Dann lege doch endlich einmal Kriterien für den ESC fest, über die wir diskutieren können! Und versteife dich nicht auf Aussagen wie "Ahhhh, meine Ohren, singen die da alle schlecht!" oder "Wahhhh, meine Augen, sind die da alle nackt!". Denn das sind wahrlich Geschmacksurteile.
Ich meine, ich habe ja wenigstens versucht beim Thema zu bleiben (und verzeih, dass ich Filme, Rollenspiele und andere Medienprodukte mit in den Argumentationstopf geworfen habe... aber auch über diese kommen wir auf ähnlichen Wegen zu Geschmacksurteilen, obwohl es sicher objektive Betrachtungskriterien für ihre Bewertung gibt – auf die muss man sich halt nur Verständigen.) Und mein Ausgriff auf die Musik- und ESC-Historie ist nun wirklich kein Relativieren. Den Schlenker auf die angebliche "Schneeflockigkeit" der Teilnehmenden, der natürlich überhaupt nichts mit deren Gesangs- oder Performance-Eignung zu tun hat, den hast du vollführt.
Und ja, da clashen unsere Weltbilder vielleicht wirklich, weil ich das Folgende nur ganz, ganz ungern tun würde: Die eigene gefühlte Rationalität zuerst wie eine Monstranz vor mir hertragen, aber dann beim ersten oder zweiten Anflug von Gegenwind, direkt Menschen abwerten, deren Werdegang, Gefühlswelt und Konfrontation mit Schwierigkeiten ich nicht kenne. "Luxusprobleme" haben eben immer die anderen.
Nochmal: Ich kann mir nicht vorstellen, dass du in der Diskussion im ESC für dich selbst viel zu gewinnen hättest... außer eben, die Diskussion
zu gewinnen . Du diskutierst hier sonst auch nicht mit. Du setzt dich dafür nicht jedes Jahr (oder auch nur alle Jubeljahre) vor den Fernseher. Du hast dich mit den diesjährigen ESC-Beiträgen überhaupt nicht um ihrer selbst Willen beschäftigt, sondern bloß dazu, deine eigene Position mit raschen Argumenten zu ummauern.
Willst uns andere, die wir Freude daran haben, aber belehren, dass der ganze Wettbewerb ja irgendwie Mist ist und die Künstler:innen keine hochtrabende Musik mit Gütesiegel machen würden – ein Gütesiegel, dessen Kriterien du schuldig bleibst. Aber mit bloßem Geschmack habe das ja alles nichts zu tun. Wir, die wir unseren Spaß am ESC hatten seien ja – und nichts anderes behauptest du – bloß nicht in der Lage die objektive Schrottigkeit der Veranstaltung zu verstehen. Dass diese Schrottigkeit aber einen großen Teil des Appeals ausmacht, dass ist dir nicht von mir und auch nicht von den anderen User:innen, die mir hier beipflichten irgendwie klar zu machen.
Du magst den ESC nicht. Du findest, dass er mies ist, grundsätzlich. Schon als Konzept. Das ist okay. Aber es ist ein subjektives Urteil, dass du das so empfindest. Und: Nicht alles, was es gibt, ist auch für dich. Das hier offensichtlich nicht. Also, sei so gut, und mach halt einen eigenen Thread auf, wenn du darüber sprechen willst, wie ein Musikwettbewerb, der sich nach deinem Geschmack richtet, aussehen sollte.
Ich glaube zwar nicht, dass du das tun wirst, weil du auch sonst keinen hohen Drang zur qualitative Analyse von Musik hier im Forum zeigst – zumindest nicht so, dass ich es mitbekäme. Ich denke, das ist dir eigentlich alles nicht wichtig genug. Zumindest nicht der fricking "Eurovision Song Contest". Warum du mit solcher Vehemenz hier noch dagegen schießt und sogar die Ebene gesellschaftlicher Problemlagen mit einbeziehen musst... das weißt nur du allein.
Ist dir das den Stress wert? Über eine Veranstaltung zu diskutieren, die du nicht magst, vorher eigentlich ehrlicherweise aber sowieso nie verfolgt hast? Warum?
Naja, musst nicht antworten.