Autor Thema: MMORPGs versauen Spieler  (Gelesen 10381 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Toshi

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 188
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Toshi
Re: MMORPGs versauen Spieler
« Antwort #75 am: 9.11.2009 | 21:14 »
Ja, dann sagt das doch gleich das wir hier über verschiedene Spielstile reden und nicht darüber ob WoW eine inhaltliche und spielerische Bedrohung fürs Rollenspiel am Tisch ist.
Eben!

Und wenn man nicht auf einem RP-Server ist (da gibts bei WoW eine Unterscheidung!)
und/oder in Elwynn am See sitzt, dann wird man in WoW nur sehr selten RP erleben.
Ich sag nur "Brachlandchannel"...

Das Spielen auf einem PvP-Server hat denke ich mehr mit CS als mit "echtem" Rollenspiel gemein.

Aber es stimmt schon, es gibt Systeme und vor allem Spielstile, die sehr WoW/CS-lastig sind.
Ich kenne SR-Runden die doch recht STark an CS erinnerten, und das gibt nicht mal als mmoRPg.

Eran

  • Gast
Re: MMORPGs versauen Spieler
« Antwort #76 am: 14.11.2009 | 12:32 »
Ganz einfach, beim P&P-Rollenspiel trifft man sich persönlich. Mir dürfen da Gestik und Mimik nicht fehlen. Und mit Freunden an einem Tisch zu sitzen ist für mich was ganz anderes als online zocken. MMORPGs haben nicht alles was P&P hat, nur viel besser. Bei denen die sowas schreiben frage ich mich warum sie hier sind und nicht gerade zocken.

Das P&P Hobby vergreist doch immer mehr. Es hat halt nicht jeder jugendliche Bock drauf neben WoW auch noch P&P zu spielen, manche schon, aber halt nicht alle. In meinem Freundeskreis gibt es einige alte Rollenspieler die sich nur einmal montalich zu spielen treffen, weil sie noch ganz viel andere Sachen machen. Klar als jugendlicher hat man mehr Zeit, aber da ist es doch auch eine Frage von Prioritäten. Natürlich gibt es weniger Rollenspieler wegen WoW und anderen Onlinespielen.
Damit gibt es sowohl weniger junge Leute die "selten" P&P spielen, als auch weniger Nerds wie uns die einen großen Teil ihrer Zeit für P&P investieren. Ganz einfach eine Frage von Zeitressourcen. Und MMORPGs und P&P haben eine große Schnittmenge bezüglich ihrer Zielgruppe, wage ich zu behaupten.

Daher ist nicht die Frage ob MMORPGs Spieler versauen, sondern ob diese P&P die Spieler abziehen.

Humpty Dumpty

  • Gast
Re: MMORPGs versauen Spieler
« Antwort #77 am: 14.11.2009 | 12:40 »
Zitat
MMORPGs versauen Spieler
Ach was, Unsinn. Eher noch versauen Foren die Spieler.

Dennoch halte ich die beiden Thesen von Ein für falsch. Erstens bieten P&P-Rollenspiele eine Menge Aspekte, die MMORPGs komplett abgehen. Und zweitens ist die Hypothese des Generation Gap angesichts der Altersstruktur der MMORPG-Spieler nicht zu halten.

Offline pharyon

  • Bleistift der Herzen
  • Famous Hero
  • ******
  • Wir kümmern uns darum.
  • Beiträge: 2.879
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: pharyon
Re: MMORPGs versauen Spieler
« Antwort #78 am: 15.11.2009 | 12:22 »
Ich glaube mittlerweile wenn Rollenspieler vom Übel der MMORPGs sprechen, dann kommen dabei zwei Dinge durch:

1. Schiss. Schiss, weil MMORPGs alles bieten, was, wenn wir mal ehrlich sind, eine übliche flache Rollenspielrunde so bietet, nur in hübscher Grafik und SFXs. Manche Spiele bieten sogar noch Chicks mit bouncy tits. Beim Rollenspiel muss man da erst seine Fantasy bemühen.

2. Unverständnis/Generation Gap. Rollenspieler sind nicht mit MMORPGs aufgewachsen, vor allem für die, bei denen das Buschtelefon noch auf dem Hof zwischen den Schweinen stand, ist das der Fall. Was man nicht kennt wird erstmal abgelehnt. Es fehlt aber auch die Zeit sich intensiv genug damit auseinander zu setzen, um sich so dafür zu begeistern.
Zu 1.: P&P-Runden, die nicht als flach empfunden werden, bieten wiederum einiges, dass ein MMORPG derzeit noch nicht bieten kann, bspw. eine auf den gespielten Charakter zugeschnittene Geschichte (und damit spielergewünschte Einbeziehung). Außerdem kann man in P&P-Runden ja auch evtl. das "Glück" haben und brauch sich bt nicht vorzustellen (sondern sollte nur auch woanders hin schauen können *humor ende)

Zu 2.: Da ist bestimmt etwas dran. Man hat vor dem Kennenlernen evtl. noch bestimmte Klischees im Kopf, die die Motivation des Erstkontakts senken.

Was bietet mir P&P, was ein MMORPG (noch) nicht bietet:
+ persönlicher dirketer Kontakt zu den Mitspielern und kontrolliertes Spiel (man kann das Spiel jederzeit "unterbrechen", theoretisch auch mitten im Kampf), das ist jetzt natürlich nicht der Hauptsinn beim P&P, aber ein toller Sideeffect
+ mehr gefühlter Einfluss des Spielers/ der Spieler hat zig kleine Stellrädchen mehr, an denen er mitwirken kann
+ eine emotional/intellektuell ansprechendere Runde (hier kann bei flexiblen SLs der Content und die Spielart sehr schnell an die Süielerwünsche angepasst werden)
+ Feedback auf nonverbaler Ebene durch Mimik, Gestik, Stimme (hab ich als SL/Spieler eine tolle Stimmung aufbauen können? Wie kam diese/jene Aktion an?) --> macht mMn das Erleben noch eine Nuance "echter" und bereitet unter Umständen damit mehr Spaß
+/- ein höherer Störungsgrad (schlechte OT-Witze/-Beiträge, aber auch geniale Kommentare)

Versauen MMORPGs Rollenspieler?
Teils, teils. Aber eher nicht. Woran liegt das? Die Umgebung in der ich am PC spiele ist eine andere als mit Freunden an einem Tisch. Da gibts genügend cues, die mich von in MMORPGs gezeigtem Verhalten (unabhängig von deren Qualitäten) "abhalten".

Schaden MMOPRGs den P&P-RPGs?
Finanziell ein wenig. Sie ziehen eher die Spieler ab, die sich eh nicht besonders tief mit den "aufwändigen" Aspekten des P&Ps beschäftigt hätten, wecken aber durchaus beim ein oder anderen das Interesse an P&Ps. Ich nehme aber an, dass in dem Maße in dem ein PC-/MMO-RPG die "Rückstände" zum P&P abbaut, sich mehr Leute diesem Hobby zuwenden (weil sie auch einige Vorteile haben wie teilweise Unabhängigkeit der Zeitinvestition: Ich kann nach der Arbeit einfach den Rechner anschalten und hab in der Regel genügend Leute, die mir beim Erleben eines bestimmten Storyelements zur Verfügung stehen, eine P&P-Runde hab ich meist nicht so schnell/einfach zusammengestellt). Die Zeit lässt sich halt "effizienter" nutzen.

@Cowboy und Indianer vs. RPG:
Bei den meisten RPGs gibts inzwischen Regelungen zu "fairem" Verhalten. Beim C&I-Spiel setzt sich das gemeinere, willensstärkere Kind durch.
Andererseits: Rollenspiel wird eh zu stark glorifiziert. So groß sind die "Fortschritte" zum Räuber und Gendarme-Spiel nicht.

p^^
"Natürlich werden sie ihn foltern - es sind PRAIOS-Geweihte!" (vielen Dank, Kristin ^^)

"Lassen Sie uns die leichten Raumanzüge anziehen - schließlich wollen wir ja nicht ins All." (Danke, Bob Miller und Koloth, Sohn des Rodoth)

Eulenspiegel

  • Gast
Re: MMORPGs versauen Spieler
« Antwort #79 am: 15.11.2009 | 22:33 »
Teils, teils. Aber eher nicht. Woran liegt das? Die Umgebung in der ich am PC spiele ist eine andere als mit Freunden an einem Tisch. Da gibts genügend cues, die mich von in MMORPGs gezeigtem Verhalten (unabhängig von deren Qualitäten) "abhalten".
Es ist nicht nur eine andere Umgebung, sondern ein komplett anderes Spiel:

Bei TableTop sitze ich auch gemütlich mit Freunden am Tisch. Trotzdem zeige ich ein komplett anderes verhalten als bei RPGs.

Zitat
Sie ziehen eher die Spieler ab, die sich eh nicht besonders tief mit den "aufwändigen" Aspekten des P&Ps beschäftigt hätten,
Also zumindest, was den Zeitwaufwand betrifft, sind MMORPGs doch wesentlich zeitaufwendiger als Pen&Paper. (Jedenfalls, wenn man es "ernsthaft" spielen möchte.)

Offline Jiba

  • OSR-Papst
  • Mythos
  • ********
  • Bringing the J to RPG
  • Beiträge: 11.419
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Jiba
Re: MMORPGs versauen Spieler
« Antwort #80 am: 16.11.2009 | 08:35 »
Ich kann im Rahmen genau dieser Diskussion auch nicht verstehen, warum, nach mehr als 5 Jahren, die es "das Spiel" oder besser "die Spiele" schon gibt noch kein deutscher Verlag auf die Idee gekommen ist, sich die Rechte des "World of Warcraft"-P&P zu sichern und es zu übersetzen. Das Setting wäre doch eine Schnittstelle, mit der viele Neulinge zum P&P gebracht werden könnten, oder übersehe ich etwas? WoW ist derart beliebt und inzwischen fast schon gesellschaftlich ethabliert, dass es eigentlich auf großes Interesse stoßen dürfte...
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Medizinmann

  • grosser Tänzer!
  • Legend
  • *******
  • Pastafari des fliegenden Spaghetti-Monsters
  • Beiträge: 5.155
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Medizinmann
Re: MMORPGs versauen Spieler
« Antwort #81 am: 16.11.2009 | 09:07 »
schon gibt noch kein deutscher Verlag auf die Idee gekommen ist, sich die Rechte des "World of Warcraft"-P&P zu sichern und es zu übersetzen
Es gibt/gab ein WoW D20 aber da WotC ja ihr D&D4  ::) vermarkten war wohl keine Chance das auf Deutsch zu übersetzen.Paizo ist ja der einzige,der noch an D20 Festhält und die heben mehr als genug damit zu tun Ihr eigenes Pathfinder auszubauen.
Also "Blame it on the Wizards of the Coast",denn die haben ja mit ihrem D&D4 ihre eigene Schnittstelle zu den WoW Spielern.

JahtaHow
Medizinmann

Offline Teylen

  • Bloodsaurus
  • Titan
  • *********
  • Tscharrr Tscharrr Tscharrr
  • Beiträge: 20.864
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Teylen
    • Teylen's RPG Corner
Re: MMORPGs versauen Spieler
« Antwort #82 am: 18.11.2009 | 13:46 »
Ich glaube nicht das MMORPGs der P&P Szene schaden.
Genauso wenig wie k.A. Schachspielen und echte Ponyhoefe der P&P Szene schaden. Es ist halt ein anderes Hobby.
Vielleicht bringt es die Leute zum Powergamen, aber das kann auch durch ein Mathematik Studium oder so passieren.

Zitat
Das Setting wäre doch eine Schnittstelle, mit der viele Neulinge zum P&P gebracht werden könnten, oder übersehe ich etwas?
Die Tatsache das es gut laufende WoW Server gibt?
Wieso sollte ein Spieler sich fuer eine Runde mit WoW Hintergrund an einen Tisch setzen und es ohne Graphik spielen wo er die gesamte Spielwelt staendig 24/7 offen hat mit viel mehr Menschen? Zumal er, sie in der Zeit eben nicht WoW als PC Game spielen kann.

Nun und auch als Spielleiter denke ich das es relativ reizlos ist eine menschliche Version des WoW Rechenzentrum zu geben.

Wenn ich mir da auch WoW spielende Abeteilungsleiter, Chefs ansehe, ich glaube nicht das die Neugierig auf eine WoW ohne Rechner sind,..


Naja und die Vorteile.
Gerade WoW scheint doch mit den Raids ein Spiel zu sein das die Spieler zum Kontakt miteinander zwingt. Die kommunizieren dann auch mit Team Speak und Webcam relativ persoenlich.
Man hat in der WoW viele Stellraedchen die sich drehen lassen, das es beim P&P andere gibt macht es nicht unbedingt besser. Eher koennte man der WoW zu gute halten das es kein Diskussionsanlass gibt.
Auf intellektueller Ebene spricht WoW die Statistik / Rechen Faehigkeiten des Spielers hinsichtlich des strategischen Vorgehens und korrekten Leveln an. Ist halt idR. technischer als P&P.
Plus es scheint Leute zu geben die WoW mit einer Art improvisierten Rollenspielfaktor spielen - glaubt man Web Comics. Das heisst die gehen Raiden, lungern herum und kombinieren es damit InCharakter zu Chatten und so..
Meine Blogs:
Teylen's RPG Corner
WoD News & Artikel

Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase