Ich finde die Idee einer generellen Unsterblichkeit gar nicht so unattraktiv.
Bist du zufällig ein Mädchen?
In einem Sandboxsetting beim Tod ohne Ausrüstung im letzten Tempel aufzuwachen hat doch was. So als Sicherungsmaßnahme für die Erforschung der Welt. Wenns ganz doof läuft, rennen in einer Sandbox die SC am zweiten Abend in die falsche Richtung und werden korrektamente gegrillt. Ende. Neue Chars. Oder im schlimmsten Fall Abbruch der Kampagne. Wenn man dann noch einmal "von vorn" anfangen könnte, das hätte doch was. Dann könnte man auch vorher Ressourcen einlagern, damit man nicht komplett nackt da steht.
Ja, das hat was. Wir machen Rast im Tempel und schicken ein paar unserer Leute auf Erkundung. Wenn die abgeschlachtet werden, wachen sie ja gleich neben uns auf, dann schicken wir sie erneut. Und zwar so lange, bis sie mit den nötigen Infos zurückkehren.
Im Sandboxsetting würde ich direkt einen Priester als Char bevorzugen und mit ihm eine Tempel-Kette aufbauen, die Abenteuern als Ausgangspunkt für ihre Unternehmungen dient. Das ganze wird zu einer Vollindustrie ausgebaut, mit Hotels, Nutten, Medizinern, Pflegern, tempeleigenen Schmieden, Einkaufszentren usw.
Was passiert eigentlich, wenn die Feinde in den Tempel gelangen, wo wir respawnen? Müssen die uns dann im Endloszyklus abschlachten?!
Andersherum kann ich da nur immer wieder und wieder Actionfilme und Romane heranziehen. Obwohl man in beiden Fällen von vornherein weiß, dass der Hauptcharakter nicht sterben wird, bleiben die Geschichten eben doch interessant, weil es weit mehr und bessere Möglichkeiten gibt Spannung aufzubauen, als durch schnöde Tödlichkeit.
Ich gehe sogar soweit zu sagen: Nein, uns interessiert nicht, ob der HC überlebt. Und interessiert allein, ob der HC die Prinzessin rettet oder nicht.
Heldengeschichten sind so attraktiv, weil sie mit der Struktur des Heldenmythos einen wichtigen Teil der psychischen Entwicklung reflektieren. Nicht die Spannung macht sie attraktiv, sondern die Spiegelung deiner Selbst in der Geschichte.
Dass der Held die Prinzessin rettet, ist genauso (un)klar, wie sein Überleben. Erstaunlich, dass dich das eine interessiert und das andere nicht.