Autor Thema: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?  (Gelesen 12936 mal)

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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #25 am: 7.11.2009 | 23:59 »
Die wahren Wohlstandshobbies sind doch viel eher Skifahren und teure Autos. Verglichen damit (und diese Hobbies sind ja nun nichts ungewöhnliches in Deutschland) ist RPG wohl eher ein breitgestreutes Produkt für den Normalbürger.

Denke ich nicht. Du hast recht, was Deine Definition von "Wohlstandhobbies" angeht (Boote, Autos, Ski the Lot). Aber ich sehe P&P RPG nicht als "breitgestreutes Produkt für den Normalbürger". Ich weiß nicht, ob ein gewisses Bildungsniveau Voraussetzung ist (glaube aber schon), aber Tatsache ist doch, daß sich eher wenige Menschen aus bildungsfernen Milieus mit dem Hobby beschäftigen.
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Heddaclin

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #26 am: 8.11.2009 | 00:03 »
WTF??

das sind doch wohl eher Luxushobbys...
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Offline Tequila

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #27 am: 8.11.2009 | 00:16 »
Imho ist jedes Hobby ein Wohlstandshobby. Ich glaube kaum, dass man sich ein Hobby wählt, wenn man nicht das nötige Geld dafür übrig hat.

Sehe ich anders...man kann durchaus ein Hobby haben, das man sich (eigentlich) nicht leisten kann, aber dann macht man woanders Abstriche, um eben doch Geld freizumachen...

Offline Beral

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #28 am: 8.11.2009 | 00:27 »
Warum? Nun ja, weil Rollenspiel einfach viel Zeit in Anspruch nimmt. Deshalb muss man als Rollenspieler genügend Zeit über haben, die man nicht in das eigene Überleben investieren muss. Das geht am besten in einer Wohlstandsgesellschaft, wo der Überfluss an lebenswichtigen Gütern herrscht.
Deine Argumentation beruht auf der falschen Annahme, dass wir in unserer Wohlstandsgesellschaft mehr Freizeit haben. Das Gegenteil ist der Fall. Je "primitiver" eine Gesellschaft, desto weniger Zeit muss sie für das Überleben aufwenden und desto mehr Freizeit bleibt übrig. Klingt vielleicht paradox, ist aber so.

Der in meinen Augen limitierende Punkt für Rollenspiel ist, dass man freiwillig eine Menge Zeug lesen und sich darüber intensiv Gedanken machen muss. Genau das tun bildungsfremde Schichten/Milieus vergleichsweise wenig bis gar nicht. Damit bleibt Rollenspiel ein Hobby der Gebildeten und die sind zufällig auch die Wohlhabenden. (Das trifft auch für Schüler und Studenten zu, denn solange sie am Tropf der Eltern hängen, zählen sie zur Schicht der Eltern.)

Auf die Threadfrage müsste man eigentlich antworten: Rollenspiel ist ein Hobby, in dem Wohlhabende überdurchschnittlich repräsentiert sind.
Wohlstandshobby klingt so, als sei der Wohlstand entscheidend. Das gibt es auch, z.B. Polo, da gibt es dann nicht nur eine Korrelation, sondern auch einen kausalen Zusammenhang.
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Offline tartex

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #29 am: 8.11.2009 | 00:44 »
Deine Argumentation beruht auf der falschen Annahme, dass wir in unserer Wohlstandsgesellschaft mehr Freizeit haben. Das Gegenteil ist der Fall. Je "primitiver" eine Gesellschaft, desto weniger Zeit muss sie für das Überleben aufwenden und desto mehr Freizeit bleibt übrig. Klingt vielleicht paradox, ist aber so.

Würde mich interessieren, wo die These herstammt. Kannst mir die Quelle angeben?

Auch unter den nerdigen Hobbies ist Rollenspiel bei weitem eines der billigsten. Andere Beispiele: Modellflugzeuge, Aquarium, Band/ Gitarren, Photographie, Schallplatten- oder Comics sammeln. Nur so, was mir aus meinem Bekanntenkreis spontan einfällt.
Um von Reisen, etc. erst gar nicht zu reden.

Und Wohlstand und Bildung korreliert wohl nur bedingt, wenn ich mir so meine ehemaligen Geistes- und Sozialwissenschaftler-Studienkollegen so anschaue. Was die Programmierer so mit ihrem Geld machen, hat sich mir auch nie so wirklich erschlossen. Ansehen tut man es ihnen ja nicht.
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Offline Yvo

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #30 am: 8.11.2009 | 01:22 »
1. Für Rollenspiel braucht man kein Geld. Ich gebe im Jahr vielleicht 20€ für Rollenspielkram aus, 2009 hab ich mir nur ein paar Würfel geholt...

2. Auch wenn man mehr ausgibt, ist es verglichen mit Sportvereinen, viele Sammelgeschichten, Computerspiele, Theater, größere Handwerkssachen... ...noch eher billig.

3. Ich sehe den Begriff "Wohlstand" mal national und nicht global. Zudem leben Hartz-IV-Empfänger und Niedrigverdiener auch global gesehen nicht im Wohlstand, sondern nah am Existenzminimum. Das Problem ist nicht, das die Armen in diesem Land doch weltweit gesehen im "Wohlstand" leben, weil es vielen noch beschissener geht... ...sondern das viele Menschen weltweit sehr weit unter dem Existenzminimum leben müssen. Das diesen Menschen durch Ausbeutungsmechanismen die Zeit fehlt, macht Rollenspiel oder Hobbys allgemein nicht zu "Wohlstandshobbys".

4. Die Statistiken, das Rollenspiel ein bildungsnahes Hobby ist, habe ich ebenfalls gelesen. Glaube ich auch, obwohl das bei meinen Runden oft nicht der Fall ist...

5. Bildungsnah ist in diesem Land oft, aber nicht immer, gleichbedeutend mit wohlhabend.

6. Das "Zeithaben"-Argument zieht nicht. Auch jeder Mallocher mit 50-Stunden-Woche hat Sonntagnachmittag Zeit. Zudem gibt es in der Unterschicht einen größeren Anteil an Hartz und Teilzeit...

7. Rollenspiel ist ein "Wohlstandshobby"... ...nicht weil es dies sein muss (aufgrund von Geld oder Freizeit), sondern durch andere Faktoren. Ich glaube schon, dass die Durchschnittsnettoeinkommen von Rollenspielern oder ihrer Eltern über den Bundesdurchschnitt liegt.
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Offline Arbo

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #31 am: 8.11.2009 | 01:40 »
@ Dealgathair:

Ausnahmen bestätigen die Regeln. Deshalb schrieb ich ja auch "i.d.R." ... :P

Aber im Ernst: Ich glaube schon, dass sich einem "Free-RPG-Szene" hauptsächlich erst mit der Rollenspielbeschäftigung eröffnet. Das mag ggf. daran liegen, dass mensch erst nach etwas längerer Tätigkeit der Sinn nach abgefahrenen Sachen, nach eigenen Dingen usw. steht. Aber wie gesagt, das ist nur mein Eindruck.


@ Beral:

Die These mit der Freizeit würde ich generell nicht verallgemeinern. Was Du schreibst, ist natürlich richtig, fußt aber - soweit ich weiß - auf den Beobachtungen, die Ethnologen z.B. im Amazonasgebiet gemacht haben. Hinzu kommen dann noch bestimmte Aussagen aus "dem Mittelalter", die dieser Sicht (früher = mehr Freizeit) zustimmen. Aber ehrlich gesagt wäre ich mir nicht so sicher, denn prekäre Lebensverhältnisse gab es auch schon zumindest seit den Griechen. Da gleichen manche Gesellschaften eher der heutigen, modernen Gesellschaft. Und da gab's halt "malochende Unterschichten", bei denen ich das Zeitfenster nicht so groß einschätzen würde.

Wie gesagt, ich will's nicht gänzlich in Abrede stellen, zumal ich das Argument - gerade auch für die "primitiven Stämme" - kenne. Aber so zu 100% würde ich weder "Heute = viel Freizeit", noch "Gestern = viel Freizeit" gelten lassen.

Btw.: Ich halte Rolands Einwurf - Studierende und Schüler|innen haben Zeit für das Hobby - zum Teil für sehr berechtigt (Wie's beim Bachelor heute mit dem Zeitfenster für's Rollenspiel ausschaut, kann ich allerdings nicht sagen).

Arbo
« Letzte Änderung: 8.11.2009 | 01:42 von Arbo »
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Offline Heinzelgaenger

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #32 am: 8.11.2009 | 02:34 »
Würde mich interessieren, wo die These herstammt. Kannst mir die Quelle angeben?

Da brauchts keine Quelle.

Kein Naturvolk ist bescheuert genug, eine 40 Stunden- Woche oä einzuführen.

Bei primitiven Kulturen ist das Leben einerseits hart - hohe Säuglingssterblichkeit, Kindessterblichkeit, Jugendsterblichkeit...eigenlich jede Form der Sterblichkeit, Krankheiten, Stammesfehden, Parasiten etc.
Aber ohne hochorganisierte Arbeitsverteilung im landwirtschaftlichen Bereich und vermutlich eine gewisse steil abgestufte Hierarchie plackert sich keiner ewig an Ackerkrume oder derer Bewässerung.

Dagegen; schau dir die modernsten westlichen Gesellschaften (USA & Japan) an:
In Japan malochst du bis zu Karoshi.
In Übersee ist es fast ähnlich, ich erinnere mich an eine Schlüsselszene unter Bush Junior:
Eine ärmere Frau klagt ihm nach einer Ansprache gewissermassen ihr Leid, und dass sie drei Jobs bewältigen muss, um ihre Kinder durchzubringen. Bush erklärt ihr, wie stolz er ist und das sich andere Amis ein Beispiel an ihr nehmen sollten, der Arsch.
Das der (National)Sozialismus dies ebenso verklärte, muss ich nicht erst darlegen (Held der Arbeit etc).

Unsere Gesellschaft schätzt den Müssiggang nicht.
Evtl ist diese, auf individueller Ebene krasse Idiotie aber der Grund für unsere Machtfülle.

Offline Heinzelgaenger

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #33 am: 8.11.2009 | 02:43 »
3. Ich sehe den Begriff "Wohlstand" mal national und nicht global. Zudem leben Hartz-IV-Empfänger und Niedrigverdiener auch global gesehen nicht im Wohlstand, sondern nah am Existenzminimum. Das Problem ist nicht, das die Armen in diesem Land doch weltweit gesehen im "Wohlstand" leben, weil es vielen noch beschissener geht... ...sondern das viele Menschen weltweit sehr weit unter dem Existenzminimum leben müssen. Das diesen Menschen durch Ausbeutungsmechanismen die Zeit fehlt, macht Rollenspiel oder Hobbys allgemein nicht zu "Wohlstandshobbys".

4. Die Statistiken, das Rollenspiel ein bildungsnahes Hobby ist, habe ich ebenfalls gelesen. Glaube ich auch, obwohl das bei meinen Runden oft nicht der Fall ist...

6. Das "Zeithaben"-Argument zieht nicht. Auch jeder Mallocher mit 50-Stunden-Woche hat Sonntagnachmittag Zeit. Zudem gibt es in der Unterschicht einen größeren Anteil an Hartz und Teilzeit...

7. Rollenspiel ist ein "Wohlstandshobby"... ...nicht weil es dies sein muss (aufgrund von Geld oder Freizeit), sondern durch andere Faktoren. Ich glaube schon, dass die Durchschnittsnettoeinkommen von Rollenspielern oder ihrer Eltern über den Bundesdurchschnitt liegt.


zu3: Global verdient der Harz4 Mann ganz Gewiss den Status eines Dandy mir Platin-Krawattennadel und Seidenhandschuhen.

zu 4: Die Bildungskluft ist steiler, als du glaubst; versuch mal, Hauptschülern mit "Migrationshintergrund" DSA näherzubringen.

zu6: eben Mal einen Nachmittag frei und sofort losgezockt klappt nur, wenn du jahrelang im Training warst. Sonst wäre RPG im Altersheim der Hammer, erst Recht in punkto Kosten.

zu7: yep


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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #34 am: 8.11.2009 | 08:25 »
Amüsant wie hier Dinge wie Wohlstand oder Bildung an den Extrempunkten arbeitsloser Hauptschulabgänger mit Migrationshintergrund und polospielende Oberschicht-Studenten manifestiert werden.

Da kann man wohl nur sagen: Klogriff bei Gesellschaftskunde Deutschlands.

Aufgrund meiner Erfahrung würde ich die Rollenspieler eher analog zu Visionär einordnen. Denn sowohl die untere Unterschicht als auch auf obere Mittelschicht und aufwärts scheinen mir primär mit anderen Dingen beschäftigt.

Ich sehe auch keine sonderliche Anforderung für Bildungsnähe. Die Regeln von Rollenspielen sind primitiver als die Regeln diverser gesellschaftlicher Glücks- und Geschicklichkeitsspiele, denen in bildungsfernen Schichten gefrönt wird. Dem entsprechend hatten meine bildungsfernen Jugendfreunde, die mit mir Rollenspiele gespielt haben, auch nie Probleme damit gehabt, Rollenspiele zu lesen und zu verstehen.

Wäre auch lächerlich wenn dem so wäre, denn die Nähe des Rollenspiels zur Trivialliteratur ist enorm stark ausgebildet. Da nicht nur alle Rollenspieler, die ich bisher kennengelernt habe, in großem Maße Trivialliteratur (angefangen bei HdR) verschlungen haben, auch die Autoren haben einen enormen Drang zum trivialen.

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #35 am: 8.11.2009 | 12:26 »
Man muss nicht gebildet sein, um Rollenspiel zu betreiben. Die Tendenz dazu ist aber da. Dass gebildetere Schichten im Allgemeinen mehr Einkommen haben, verbindet Wohlstand und Rollenspiel aber nur mittelbar.

Aber auch der Zusammenhang zwischen Bildung und Rollenspiel dürfte nur mittelbar sein. Rollenspiel zieht nun mal vermehrt Menschen an, die z.B. Interesse daran haben, sich in andere Rollen hineinzuversetzen, Fiktion zu erschaffen, ausgeklügelte Taktiken zu entwerfen, fiktive Personen zu Persönlichkeiten zu formen oder deren Fähigkeiten in Hinblick auf Effizienz zu optimieren etc. etc. Dazu muss man wie gesagt nicht bebildet sein. Aber Menschen, die Spaß an oben genannten Dingen haben, werden eher auch Interesse an Wissen und Zusammenhängen haben. Sie werden sich eher bilden.
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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #36 am: 8.11.2009 | 13:04 »
Die These mit der Freizeit würde ich generell nicht verallgemeinern.
Sie ist verallgemeinerbar. Aber wie immer in Biologie oder Soziologie handelt es sich bei solchen Aussagen um Durchschnitts-Aussagen mit mehr oder weniger großer Streuung. Im Einzelfall wird es Abweichungen geben, aber allgemein ist die Gesetzmäßigkeit empirisch bestätigt.
Für unsere Lebensverhältnisse kann man das leicht ausrechnen: 8 Stunden Arbeit + 1 bis 2 Stunden Anfahrt + Einkaufen (wiederum mit Anfahrtszeiten!) + Haushalt (Kochen, Putzen, Reparieren) + Kindererziehung. Was bleibt denn da noch übrig? Mittlerweile sparen wir unsere Zeit dadurch ein, dass wir nur sehr wenige oder gar keine Kinder in die Welt setzen und unseren Schlaf um 1-2 Stunden reduzieren.

Es passt einfach nicht zu unserem Weltbild, dass der Mensch mit jeder neuen Kulturstufe immer mehr arbeiten muss. Wir interpretieren lieber jeden Wechsel als Fortschritt, der nur Gutes bringt.
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Offline Crimson King

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #37 am: 8.11.2009 | 13:15 »
Ist vermutlich nicht völlig falsch. Bis zur Industrialisierung arbeitete der Mensch nicht gar zu viel, weniger als heute. Während der Industrialisierung ging die Arbeitszeit teilweise auf 90 Wochenstunden hoch.

Allerdings würde ich davon ausgehen, dass altertümliche Sklaventreibergesellschaften auch schon recht hohe Wochenarbeitszeiten hatten.

Die Arbeitszeit hängt allerdings nicht nur von der Kulturstufe ab. Wir produzieren heute wie blöde und ersetzen voll funktionsfähige Produkte durch neue Produkte, die kaum besser sind. Gerade zuletzt wurden tausende funktionsfähiger Autos verschrottet, damit die Leute sich neue kaufen. Konsum wie blöde. Aber nur so schafft man es einigermaßen, die notwendigen Kapitalrenditen zu erwirtschaften.

Wenn man produzieren würde, um Bedarf zu decken, anstatt um Arbeitsplätze zu schaffen, deren ausgezahlter Lohn in den Produktions- und Konsumkreislauf einfließt, würde die Arbeitszeit auch massiv sinken.
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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #38 am: 8.11.2009 | 13:21 »
@ Beral:

Sie ist nicht verallgemeinerbar. Warum, das habe ich oben geschrieben. Dein Hinweis auf "Streuung" zeigt nur, wie wenig solche "Durchschnitte" etwas taugen.

Es passt einfach nicht zu unserem Weltbild, dass der Mensch mit jeder neuen Kulturstufe immer mehr arbeiten muss. Wir interpretieren lieber jeden Wechsel als Fortschritt, der nur Gutes bringt.

1) Das ist auch wieder verallgemeinert! Was bitteschön ist "unser" Weltbild? Wer ist "wir"? Bitte adressiere das doch mal genauer. Solche polemischen Floskeln über den Tisch zu fegen, das kann ja nun wirklich jedEr.

2) Völlig unabhängig, wie ich zu "Fortschritt" stehe (jaja, was ist das schon!), muss ein Fortschritts-Pessimismus nun auch nicht gerade sehr zielführend sein. Um's klar zu sagen: Leider lässt sich das Problem real nicht in so eine schöne Schwarz-Weiß-Schablone "Fortschritt-Euphorie" und "Fortschritt-Pessimismus" einteilen. Da gibt es unzählige Schattierungen dazwischen. Dazu zählen dann auch kritische Fragen.


@ Crimson King:

Guter Punkt!

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Offline Heinzelgaenger

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #39 am: 8.11.2009 | 13:34 »
Es passt einfach nicht zu unserem Weltbild, dass der Mensch mit jeder neuen Kulturstufe immer mehr arbeiten muss. Wir interpretieren lieber jeden Wechsel als Fortschritt, der nur Gutes bringt.
Interessante Beobachtung.
Ich würde es aber anders formulieren.
Die meisten wissen überhaupt nicht, wie unsere Vorfahren gelebt haben und wie andere Gesellschaften funktionierten.
Man nimmt im christlich geprägten Abendland an, dass nur tägliche, harte Arbeit von früh bis spät das tägliche Brot auf den Tisch schafft oder schaffen kann.
Speziell die deutsche Mentalität ist in dieser Richtung stark ausgeprägt.

Offline Heinzelgaenger

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #40 am: 8.11.2009 | 13:37 »
Ist vermutlich nicht völlig falsch. Bis zur Industrialisierung arbeitete der Mensch nicht gar zu viel, weniger als heute. Während der Industrialisierung ging die Arbeitszeit teilweise auf 90 Wochenstunden hoch.
Allerdings würde ich davon ausgehen, dass altertümliche Sklaventreibergesellschaften auch schon recht hohe Wochenarbeitszeiten hatten.

Das mit den Slavengesellschaften ist schwierig zu sagen, auf jeden Fall nicht verallgemeinbar.

Im alten Rom zB definitiv nicht. In jungen Amerika wiederum definitv ja- da wurden Menschen teilweise wie Arbeitsvieh genutzt.

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #41 am: 8.11.2009 | 13:39 »
Das mit den Slavengesellschaften ist schwierig zu sagen, auf jeden Fall nicht verallgemeinbar.

Im alten Rom zB definitiv nicht. In jungen Amerika wiederum definitv ja- da wurden Menschen teilweise wie Arbeitsvieh genutzt.







@ Arbo: werd mal bitte konkreter.

Offline Orakel

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #42 am: 8.11.2009 | 13:40 »
Öhm:

Mittelschicht = Wohlstand.

Unterschicht = Überleben.

Oberschicht = Luxus.

Das Problem ist nur, dass diese Begriffe in unserer Postmodernen Bildungsgesellschaft noch weniger funktionieren, als sie es vorher taten. Eines dieser Eingeständnisse war ja erst letzten die einführung des Begriffes "Präkariat", der eigentlich nur eine Aufspaltung der Unterschicht in Unterschicht und bildungsferne Unterschicht darstellt, dadurch allerdings offnebart hat, dass diese gesammte Schubladeneinteilung bereits mehr oder weniger in sich zusammengekracht ist, da man zeitgleich vom sich selbst abbauenden Mittelstand sprechen muss und weitere Probleme in anderen Bereichen sich immer mehr offenbahren.

Von daher entzieht sich die Diskussion erstmal ihrer Grundlage, weil man keine brauchbaren Klassifikationen für das erwähnte "Schichtenmodell" mehr hat, die sich so in der Realität auch nur ansatzweise herabstrahieren lassen.
Das würde Laws zu mir sagen: Method Actor 75%; Storyteller 75%; Specialist 58%; Tactician 58%; Casual Gamer 25%; Power Gamer 25%; Butt-Kicker 17%

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Offline 8t88

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #43 am: 8.11.2009 | 13:54 »
Also: Jede Zivilisation der es gut geht hat Zeit für Irgendetwas... jeder der es nicht gut geht hat trotzdem zeit und Energie um sich das bisschen zeit das zwischen verhungern und sterben bleibt zu vertreiben.
Somit sind alle Hobbys "Wohlstandshobbys".

Wenn ich mir nen Satz Würfel für jeden hole (5*7,50€ =37,50)
Ein SW:GE Buch (24,95€)
Stifte und Papier kann man glaub ich vernachlässigen, genau wie Strom und kosten für musik
Wenn man dann 3 Mal die Woche spielt (MO+MI+SA) und je abend für getränke und Essen 2 Euro kalkuliert, kommt man auf einmalig 12,49€ für jeden und 6 Euro die "Woche" für, sagen wir mal, 14 Stunden Gesamtspielzeit.
Mit der SW:GE kann man ohne Probleme 3 Jahre so Rollenspiel betreiben (Auch mit vielen anderen Grundbüchern, DSA 4.1 zB)
Ohne etwas dazu zu kaufen.

6Euro*50Wochen (Weil irgendwann hat immer mal einer keine Zeit) = 300 Euro im Jahr (Grundbuch nicht Inbegriffen) für 700 Stunden (29 Tage, also billiger als jeder Jahresurlaub mit Wegfahren) Spielspaß (Plus Kumpels sehen, lachen, einfach so reden etc.)

Wer Unter der Woche nicht nur 4 Stunden Spiel und SA nicht nur 6 Stunden kommt auf noch besseres Verhältniss.

Um auf 700 Stunden Kino zu kommen (2 Stunden = 7,00 Euro (günstiges Kino, wenig essen kaufen) brauche ich 2450 Euro.
Wer danach noch etwas trinken geht um sich über den Film zu unterhalten addiert noch mal 4 Euro je Kinobesuch zusätzlich, denn im Kino selber spricht man ja nicht so viel.

Ich finde unser Hobby rechnet sich!
« Letzte Änderung: 8.11.2009 | 14:02 von 8t88 »
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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #44 am: 8.11.2009 | 14:03 »
Warum immer dieser Vergleich mit Kino? Das ist einfach mal fast die teuerste Variante 2 Stunden zu verbringen. Vergleichs mal lieber mit einem Videospiel (25-50h Spielzeit), oder mit Buchlesen. Davon abgesehen sind die 3 Spieltermine pro Woche utopisch. Das hab ich selbst als Schüler nicht hingekriegt.

EDIT: Außerdem: Wer spielt schon nur mit einem Grundbuch (und dann noch für die ganze Gruppe) 3 Jahre lang? Doch wohl beinahe niemand.

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #45 am: 8.11.2009 | 14:07 »
Warum immer dieser Vergleich mit Kino? Das ist einfach mal fast die teuerste Variante 2 Stunden zu verbringen. Vergleichs mal lieber mit einem Videospiel (25-50h Spielzeit), oder mit Buchlesen. Davon abgesehen sind die 3 Spieltermine pro Woche utopisch. Das hab ich selbst als Schüler nicht hingekriegt.

EDIT: Außerdem: Wer spielt schon nur mit einem Grundbuch (und dann noch für die ganze Gruppe) 3 Jahre lang? Doch wohl beinahe niemand.
"Kann" nicht "muss".
Nen Kumpel von mir leitet seit 2 Jahren ne Copkampagnie, mit dem nWoD Grundbuch, dem "Tales from 13th Prencinct" und jetzt nach 2 Jahren hat er mir für 14 Euro das Second sight abgekauft... Ich denke das rechnet sich für Ihn schon.
Und ich habe 3 Spieltermine die Woche (Eben MO, MI und SA)
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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #46 am: 8.11.2009 | 14:26 »
Man kommt bei Rollenspielen sicher mit wenig Geld klar. Dass der "Unterschichten"-Zeitvertreib eher in andere Richtungen geht, hat sicher nichts mit dem Einkommen zu tun.
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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #47 am: 8.11.2009 | 14:48 »
Also: Jede Zivilisation der es gut geht hat Zeit für Irgendetwas... jeder der es nicht gut geht hat trotzdem zeit und Energie um sich das bisschen zeit das zwischen verhungern und sterben bleibt zu vertreiben.
Somit sind alle Hobbys "Wohlstandshobbys".

Nein, sind sie nicht. Zum zweiten Male in diesem Thread schrillt die Redundanz-Sirene. Du sagst es ja selber.

Selbst in russischen oder deutschen Arbeitslagern Mitte des 20sten fanden die Leute wenigstens ein paar Minuten für Müssiggang, Albernheiten oder eben "Hobbys".
Hobbys sind deswegen keine "Wohlstandsgwohnheiten" sondern menschliche Wesenszüge.

Offline Heinzelgaenger

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #48 am: 8.11.2009 | 14:51 »
Amüsant wie hier Dinge wie Wohlstand oder Bildung an den Extrempunkten arbeitsloser Hauptschulabgänger mit Migrationshintergrund und polospielende Oberschicht-Studenten manifestiert werden.

Da kann man wohl nur sagen: Klogriff bei Gesellschaftskunde Deutschlands.

Würde gerne wissen, was du damit meinst.
Niemand hat vom "arbeitslosen Hauptschulabgänger mit Migrationshintergrund" gesprochen , ausser dir natürlich.
Mich dünkts, du spielst den Moralvertreter vom hohen Ross.

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Re: Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?
« Antwort #49 am: 8.11.2009 | 14:53 »
Das Problem ist nur, dass diese Begriffe in unserer Postmodernen Bildungsgesellschaft noch weniger funktionieren, als sie es vorher taten. Eines dieser Eingeständnisse war ja erst letzten die einführung des Begriffes "Präkariat", der eigentlich nur eine Aufspaltung der Unterschicht in Unterschicht und bildungsferne Unterschicht darstellt, dadurch allerdings offnebart hat, dass diese gesammte Schubladeneinteilung bereits mehr oder weniger in sich zusammengekracht ist...
Warum? Die Begriffe werden allseits weidlich verwendet. Wenn sie heute nichts mehr bezeichnen...warum hört man sie von überall...?
Prekariat definiert sich imho auch vor allem durch die Unsicherheit der Arbeits- bzw. Einkommensverhältnisse und deren Folgen...
Außerdem: Wenn schon neue "treffende" Begrifflichkeiten, dann welche???
Denn Gleichheit setzt Erwachsenheit voraus: die Fähigkeit vom Privaten und Persönlichen abzusehen und nur das öffentlich Relevante zu behandeln.
  - Robert Pfaller

Massenhafte Übereinstimmung ist nicht das Ergebnis einer Übereinkunft, sondern ein Ausdruck von Fanatismus und Hysterie.
- Hannah Arendt