Lieber Jörg,
Na gut, dann antworte ich mal hier.
Witzigerweise habe ich gerade entdeckt, dass Vermi in seiner
Forge in einer Nussschale diesen Begriff als Übersetzung für 'Gamism' gewählt hat. Das meine ich aber nicht.
Eigentlich wollte ich ja "Rollenspiel als Leistungssport" schreiben, aber irgendwie ist daraus dann "Leistungsrollenspiel" geworden. Ein wenig wollte ich mich ja mit der Verwendung eines solchen Kunstwortes auch um die Erklärung drücken, da es mir schwer fällt, da genau den Finger drauf zu legen -- das hat aber nun nicht geklappt.
Ich meine damit eine bestimmte Herangehensweise an das Spiel und diese hat sicherlich mehrere Dimensionen. Mir fiel das das erste mal auf, als Du beschriebst, wie Du Deine Kampagne plantest, die Absprachen mit den Mitspielern bis hin zum real vorliegenden Spielervertrag. Beim Spiel ist es Dir sehr wichtig, dass möglichst coole Sachen geschehen, die Charaktere möglichst interessantes machen und in den Szenen immer etwas passiert. Es soll halt immer rocken.
Dazu die Nutzung aller möglichen Techniken: von Flags bis R-Map etc.
Auch Dein Bericht, dass Kampagnen bei Dir eigentlich immer ein definitives Ende haben, vor allem, da den Charakteren bis dahin soviel zugestoßen ist, dass eine Fortführung nur begrenzt sinnvoll erscheint, deutet in eine ähnliche Richtung: die einzelnen Sessions sind vermutlich bis obenhin voll mit awesome.
Du merkst, es fällt mir schwer, das genauer zu umreißen. Vermutlich ist meine Leistungssportmetapher noch das beste Bild: viele Leute haben ja an sportlichen Tätigkeiten nur Spaß, wenn es dabei auch um Leistung (und evtl. Wettkampf) geht. Ich kann das gut verstehen, ticke aber selber halt nicht so.
Vielleicht komme ich nach weiterem Nachdenken noch zu einer befriedigerenden Antwort.
Liebe Grüße
kirilow