Autor Thema: Nachtrag: Leistungsrollenspiel  (Gelesen 15537 mal)

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Offline Hector

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #100 am: 28.11.2009 | 14:36 »
Okay, stopp... verlangt ihr wirklich von euren Spielern, dass sie sich auch extra für jede Runde ein Regelwerk kaufen? Das finde ich ehrlich ein bisschen krass, denn ich habe auch einige Leute in meinen Runden gehabt, die dafür auch gar nicht finanziell aufkommen könnten. Und bei einigen Spielern hatte ich auch eine Sprachbarriere, weil die des Englischen nicht allzu mächtig waren und es daher keinen Sinn machte, denen noch ein englisches Regelwerk ins Regal zu stellen. Was ich gemacht habe, sind Handouts mit Informationen zu Setting, Spielwelt und Regeln, aber ich halte es für recht krass von jedem Spieler zu verlangen, dass er das Regelbuch in und auswendig kennt - ich kann mir höchstens noch vorstellen, dass man die Regelteile auf die Spieler verteilt und sich jeder Spieler mit einem Teil besonders auskennen muss, vorzugsweise die, die seinen Charakter betreffen.
Wir spielen Midgard, die Regeln gibt es gebraucht für sehr kleines Geld bei ebay. Man braucht sie nicht nur für die Steigerung seines Charakters (ich sehe nicht ein, warum ich meine Zeit opfern sollte um mit den Leuten ihren Charakter zu steigern, weil sie zu geizig sind, sich für einen Zehner oder so gebrauchte Regeln zu kaufen) sondern es ist auch hilfreich, wenn man sich mal die Kampfregeln und die Beschreibung seiner eigenen Fertigkeiten anschaut, damit nicht jedes mal die gleichen komischen Fragen kommen. Und wenn ich mir schon (freiwillig, ohne Druck der Gruppe, und trotz entsprechender Warnungen) einen Sondercharakter aussuche, der a) zaubern kann und dessen genaue Regeln b) nur im Kompendium stehen, sollte ich mich nicht wundern, wenn die Gruppe genervt ist, weil ich selbige Regeln nach einem Jahr immer noch  nicht kenne und als Entschuldigung nur sage: ich hab halt die Regeln nicht.

Zitat
Ich sage mir eigentlich immer, dass es ja eigentlich wirklich nur ein Hobby ist, ein Zeitvertreib, ob man den jetzt leistungsmäßig betreibt oder nicht... also: ich kann niemanden zu etwas zwingen, was er nicht will.
Ich glaube nicht, dass ich mich Leuten, die ich nicht leiden kann, im Spiel so sehr emotional öffnen könnte, das richtig intensives Spiel dabei rauskommt. Ich lege zwar immer noch rollenspielerische Professionalität an den Tag und trenne IT von OT (auch was Streitereien angeht), aber wenn es wirklich richtig emotional im Spiel wird, dann könnte ich das nicht. Gerade bei solchen Emotionen wie Liebe oder Trauer nicht. Das ist einfach viel zu intim. Das ginge nur mit Spielern mit denen ich zusätzlich auch befreundet bin - da hätte ich viel zu viel Angst, das mein Mitspieler das nicht mit der Professionalität aufnimmt, die ich mir wünschen würde. Das krieg ich ja schon bei meiner wöchentlichen 7th Sea-Runde nicht hin und mit den Leuten kann ich eigentlich ganz gut - trotzdem ist da immer noch zu viel Distanz, um richtig emotional zu spielen - viele bei uns am Tisch wollen das auch nicht.
Man kann auch intensiv spielen, ohne dabei intim zu werden. Das tun selbst Laiendarsteller auf dem Dorftheater. Wenn die die anderen Schauspieler nicht leiden können und die trotzdem gut spielen, warum denn nicht? Meinst du, dass denen deswegen ihr eigenes Spiel keinen Spaß macht?
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ErikErikson

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #101 am: 28.11.2009 | 14:38 »
Profi-Schauspieler mögen sich untereinander aus Prinzip nicht, und das wird umso schlimmer je besser sie werden.  :)

Offline Teylen

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #102 am: 28.11.2009 | 14:41 »
Was kann der Spieler den konkret für Leistungen erbringen?
Just so aus Neugier. Vielleicht sowas wie:

 - Pünktlichkeit
 - Erinnerung an die vorherigen Spielrunden
 - Konzentration
 - Regelkenntnisse
[.. ? ..]

Wobei es bei meiner beschränkten Erfahrung nach z.b. kein Problem war hinsichtlich der Regeln zu sagen: Sag mir einfach wann/was ich würfeln muss.
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Offline Hector

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #103 am: 28.11.2009 | 14:46 »
@ teylen: Das ist genau der Punkt, der mich nervt. Wenn jemand so viel offensichtliches Desinteresse am Hobby zeigt, dass er es nicht nötig hat, sich mit den Regeln in irgendeiner Form zu befassen. Und die übrigen Punkte finde ich auch zutreffend. Ein Spieler, der sein Hobby ernst nimmt, sollte z.B.:

- einigermaßen pünktlich zu den Runden kommen,
- regelmäßig zu den Runden kommen, wenn er sich entscheidet, mitzuspielen, muss er halt auch mal einen interessanten Film im Fernsehen sausen lassen oder Verabredungen zum essen gehen auf andere Tage als die Spieltage legen.
- absagen, wenn er mal aus wichtigen Gründen nicht kann, und zwar so früh wie möglich,
- sich aufs Spiel konzentrieren und nicht erst mal eine Stunde lang über Politik oder andere OT-Sachen reden. Wenn er unbedingt drüber reden will, kann er ja sagen: "Hey, gehn wir nach dem Spiel noch in die Kneipe ein bisschen Quatschen?"
- die allgemeinen Regeln und die für seinen Charakter wichtigen Sonderregeln kennen,
- sich Notizen über den verlauf der Kampagne machen, damit er für seinen Char wichtige Dinge nicht ständig vom SL neu erfregen muss.
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Offline Bad Horse

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #104 am: 28.11.2009 | 14:48 »
@Großkomtur (und Jörg, aber nur am Rande): Gibt es in eurer Gegend keine Kopierer? Da kann man ihr das Regelwerk ausleihen und sie kann sich die relevanten Seiten kopieren. Oder man kann den Euro investieren, um ihr die Seiten zu geben.

@Erik: Klar, man kann seine Erwartungen runterschrauben und trotzdem einen netten Abend haben. Und man kann in einer engagierten Runde auch einen Knacks haben und es wird nix. Aber die Chance auf eine wirklich großartige Runde ist bei einer Gruppe, in der sich alle reinhängen, eben höher.
Ich habe eine Spielerin, die meistens sehr Casual ist und daran auch Spaß hat. Aber wenn sie zur Hochform aufläuft, strengt sie das zwar an, aber das Ergebnis ist auch viel großartiger. Das kann ich aber nur dann provozieren, nicht erzwingen.  :)

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Offline Hector

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #105 am: 28.11.2009 | 14:53 »
@ Bad Horse: Da sie sowas nicht mal fragt, gehe ich davon aus, dass es kein Interesse gibt und dass die Aussage, es sei zu teuer, nur vorgeschoben ist.
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Offline Joerg.D

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #106 am: 28.11.2009 | 15:12 »
Die Basics für jede Runde sind wohl:

Pünktlichkeit/Zuverlässigkeit
Gegenseitige Rücksichtnahme
Genügend Interesse am Plot um diesen verfolgen zu können.

Ein Muss für meine Runden ist:

Er muss ein schlüssiges Charakterkonzept haben und dieses auch durchziehen.
Er muss darstellerische oder taktische Kompetenzen besitzen.
Er muss seinen Mitspielern Vorlagen liefern und ihre Ideen unterstützen.
Er muss wissen, wann es Zeit ist aus dem Charakter zu handeln und wann aus dem Autors Stance.
Er muss die Regeln zu seinem Charakter kennen und auch anwenden können (minimum)



Gerne angenommene Leistungen meiner Spieler:

Der Spieler kennt die Regeln so gut,  dass er schwächeren Mitspielern helfen kann. (perfekt)

Der Spieler kann für den SL Handouts bauen.
Der Spieler kann für den SL Übersetzungen machen.
Der Spieler kann für den SL SLC bauen oder diese Übernehmen um den SL zu entlasten.
Der Spieler kann für die Gruppe Diarys verfassen um die Handlung nachvollziebar zu halten.
Der Spieler kann für den SL Regeländerungen oder Zauber und ähnliches entwickeln.

Ich hatte in meiner letzten Runde ZWEI so engagierte Spieler, (MSch und Chaos Aptom) die mich beim Leiten und Vorbereiten der Runde sehr unterstützt haben. Die fingen dann auch die Casual Gamer auf, die sich nicht so viel Mühe gegeben haben. Nebenbei habe ich noch einen Rookie, der zwar nicht immer so gut spielt, wie an seinen guten Tagen, bei dem ich aber eine ständige Entwicklung als Rollenspieler sehe und der seinen Charakter für die Story auch gerne mal in Stücke reíßen lässt.
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Offline Hector

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #107 am: 28.11.2009 | 15:19 »
@ Joerg: Punkt 4 (stance) interessiert mich, kannst du den mal näher erläutern?
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Offline Joerg.D

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #108 am: 28.11.2009 | 15:34 »
Stance oder Position: Die Position steht für den kognitiven Standpunkt einer Person zu einem fiktiven Charakter. Unterschiede zwischen den Positionen dürfen nicht mit dem Unterschied zwischen "In Charakter" oder "Out of Charakter" verwechselt werden.

Der Actor Stance oder die Schauspieler Position: Die Person spielt einen Charakter der als Grundlage für die Art seiner Entscheidungen und Handlungen nur mit dem Wissen und der Wahrnehmung arbeitet, welche der Charakter haben auch würde. Diese Haltung schließt nicht zwangsläufig die Identifikation mit dem Charakter ein oder einfühlen in das, was er oder sie "fühlt". Diese Position benötigt auch keine „In Charakter“ Dialoge. Es geht schlicht und einfach um die Steuerung des Charakters aus der Position des Selbigen.

Autor Stance oder die Autoren Position: Die Person spielt einen Charakter bestimmte den Charakter und seine Entscheidungen oder Maßnahmen auf der Grundlage seiner eigenen Prioritäten. Diese Position ist unabhängig von der Art, dem Wissen und der Wahrnehmung des Charakters. Die Autoren Position eine rückwirkende "Motivation" für die Handlungen des Charakters enthalten, muss aber nicht. Wenn diese Funktion fehlt, sie wird diese Position fehlt als Pawn Stance oder Verpflichtungs/Pfändungs Position bezeichnet.

Direktor Stance oder Die Regisseur Position: Die Person spielt einen Charakter und passt bestimmt Aspekte in Bezug auf die Art der Umwelt an. Die Entscheidungen werden völlig unabhängig von der Art des Wissens oder die Fähigkeit Dinge zu beinflussen getroffen. Dabei hat der Spieler nicht nur den Charakter und seine Aktionen, sondern auch einen zeitlichen Kontext und die räumliche Situation der Maßnahmen, im Auge. Oft wird die Betrachtung des Charakters sogar sogar von der Welt und ihren Zeichen getrennt vorgenommen. Die Direktoren Position wird oft mit einer off Topic Erzählung oder einen In-Game-Event verglichen. Etwa so wie die Regiesseur Kommentare beim Directors Cut eines Videos es geht um die losgelöste Entscheidung zugunsten der Story oder des Dramas, nicht der Logik.


Was bedeuten diese Stances jetzt fürs Rollenspiel oder die Kampagne?


Viele Leute werden sagen man kann die Entscheidungen des Charakters nicht getrennt von eigenen Entscheidungen treffen. Das schöne ist, all diese Leute haben Recht und gleichzeitig Unrecht, denn es geht um theoretische Grundlagen die es einem als Spieler erleichtern sollen, Entscheidungen zu fällen. Dabei wählt man bewust abstakte Positionen um einen emotionalen Prozess besser auf die Sachebene zu transportieren. Deshalb ist es gut, wenn man neben den Gedanken zur Figur und dem Charakter auch die verschiedenen Positionen aka Stances kennt und diese beim Überlegen mit einbezieht.


Aus welcher Warte will ich die Entscheidungen treffen oder will mein Charakter das nicht und was passiert der Kampagne, wenn mein Charakter das nicht will?


Der Actors Stance ist gut um Entscheidungen aus der Sicht des Charakters zu fällen, aber jeder Spieler sollte wissen, das es manchmal besser ist in den Autor Stance oder Directors Stance zu wechseln, weil es einfach besser fürs Spiel ist. Manchmal geht es darum, die Figur und den Plot zu sehen und nicht den Charakter.

Ja, es ist nicht 100% Charaktergerecht, aber es ist gut für die Gruppe und den Plot. „Also überlege dir bitte noch mal, ob dein Charakter das wirklich will. Denn Dein Charakter ist eine Fiktion und existiert nur in der Fantasie und deine Mitspieler leiden gerade real unter den Auswirkungen seiner Bockigkeit.“

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« Letzte Änderung: 28.11.2009 | 15:44 von Joerg.D »
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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #109 am: 29.11.2009 | 09:19 »
Danke fürs Erklären. Aus persönlicher Erfahrung zähle ich Spieler, die ausschließlich aus der Actor Stance spielen, zu den unangenehmesten Personen, die man am Spieltisch erleben kann. Bei Spielbeginn die Scheuklappen auf, und dann als Dampframme durch die Handlung; an jeder möglichen und unmöglichen Stelle anecken und bei aufkommender Empörung seitens der übrigen Mitspieler kommt das Totschlagargument: "Mein Charakter ist aber so, das ist jetzt nicht gegen Euch, aber ich muss das so spielen". Meistens werden sozial inkompetente Charaktere, z.B. Barbaren, gewählt, die die Gruppe durch vermeintlich charaktergetreues Verhalten von einer üblen Situation in die andere zerren, was Eingangs noch lustig sein mag, nach der dritten Sitzung aber nur noch im besten Fall ein ärgerliches Stirnrunzeln der anderen Spieler auf den Plan ruft. Kurzum: Egoismus pur, darauf könnte ich in einer Leistungs-Rollenspielrunde gerne verzichten.
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Offline Akhorahil

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #110 am: 29.11.2009 | 10:11 »
Reine One-Stance-Spieler gibt es imho ebensowenig wie reinrassige Spielertypen.

Den von dir beschriebenen Fall würde ich eher als "Figuren, die von ihrem Autor keine Möglichkeit zur Evolution gegeben bekommen" beschreiben.

Hypothetisch reine Charakterdarsteller müssen ihre Figur nicht so aggressiv spielen, wenn sie die Motivation und Eigenheiten ihrer Figur mit der grössten Schnittmenge der Gruppe vereinbaren können. Manchmal braucht das etwas Zeit, in der die Gruppe mit dem "Querschläger" zu kämpfen hat, aber auch Barbaren kann man versuchen in die zivilisierte Welt zu integrieren ;).

Klar ist es einfacher oder man kann darüber diskutieren ob es dann in obigem Beispiel nicht schon so ist, das der Spieler in die Director´s Stance wechselt, allerdings ist das genaugenommen eine Evolution der Spielfigur aus ihr selber raus und daher wohl eher Actor`s Stance.

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #111 am: 29.11.2009 | 11:34 »
Da steckt in meinen Augen in der Regel Vorsatz dahinter. Der betreffende Spieler will aggressiv spielen und will die anderen und den SL provozieren. Das er seine Aktionen nur durch die engstirnige Sichtweise eines sozial inkompetenten Charakters durchführt, ist ein Abbild seiner eigenen sozialen Inkompetenz. So einen Mist habe ich früher, als ich mehr Zeit zum Spielen hatte und 5 Tage die Woche in unterschiedlichen Gruppen unterschiedlichster Zusammensetzung zugange war, öfter erlebt. Der krasseste Fall war einer, der einen seiner Meinung nach "ehrenhaften" Barbaren gespielt hat und sich Strichliste geführt hat, wer den Barbaren wann und wie (seiner Meinung nach) ingame beleidigt hat. Egal ob NSC oder SC. Und als Konsequenz hat er dann ständig Gott und die Welt zum Duell gefordert. "Ja klar, das schadet jetzt der Gruppe wenn ich den Diener des Grafen enthaupte, aber mein Charakter ist nun mal so, da kann ich nichts gegen machen, ich spiele halt charaktergetreu!" In anderen Worten: "Ich zieh jetzt meine Egonummer durch und es ist mir scheißegal, ob ich euch anderen den Abend damit versaue oder nicht."
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Offline Akhorahil

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #112 am: 29.11.2009 | 12:42 »
Wenn er sowas durchzieht, muss er auch mit den Konsequenzen leben - und da ist es scheissegal, ob ER die Figur lenkt oder der Kaiser von China.
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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #113 am: 29.11.2009 | 17:33 »
Woher hast du diese Definition von Method Actor her? Ich kannte das bisher als einen Spielertyp, der sehr viel Spaß daran hat, seinen Charakter plausibel und glaubwürdig darzustellen, und für den Charakterspiel sehr interessant ist. Sicherlich wird ein solcher Spieler größtenteils aus der Actor Stance heraus agieren, aber wenn er kein sozial verkrüppeltes Arschloch ist, dann legt er seinen Charakter von vorneherein so an, dass er mit der Gruppe harmoniert und er die Stance gar nicht erst verlassen muss.

Der Spielertyp, den du da beschreibst, wird meistens als "Arschloch" bezeichnet...  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline dunklerschatten

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #114 am: 29.11.2009 | 17:41 »
Zitat
Solange man als SL beim Spielen kein Geld fürs Leiten bekommt ist Spaß die maßgebende Währung fürs Leiten. Natürlich kann man sich auch in Naturalien auszahlen lassen, (lecker Essen und trinken lassen eines vieles vergessen) aber der Spaß für den SL ist nun mal wichtig.

Sicher, aber der Spass ist für die Spieler eben auch die Währung und wichtig.

Zitat
Lachen ihn die Spieler aus, weil er mehr Leistung oder etwas anders von ihnen verlangt, sollte er auf Brettspiel oder Videoaktivitäten mit der Gruppe ausweichen, wo er keine Arbeit investieren muss oder soll.

Seid wann hat der SL das "RECHT" etwas zu verlangen ? Er kann in einem Gespräch darum beten bzw, versuchen die Gruppe davon im Gespräch zu überzeugen, aber der SL ist doch nicht der Diktator am Spieltisch ...
Wenn mich der SL um etwas bittet oder mich in einem Gespräch auf den Punkt anspricht, bin ich ja auch gerne gewillt Kompromisse einzugehen, aber wenn der SL aus welchem GRund auch immer anfängt etwas zu verlangen, ja was soll dann noch übrigen bleiben außer lachen ?

Zitat
Die Spieler sind meiner Meinung nach genau so für eine gute Runde verantwortlich wie der SL.

Da bin ich zweifelsohne auf deiner Seite !

Zitat
Wenn sie sich nur bespaßen lassen wollen, dann können sie das ja gerne.

Naja schon mal drüber nachgedacht, das Spieler und SL, 2 ganz unterschiedliche Rollen im System Rollenspiel bekleiden und daher auch andere Werkzeuge haben um sich am System zu beteiligen ?

Zitat
Wenn ich einem Spieler sage, das er sich mehr einbringen soll und er mich auslacht, dann kann er froh sein, wenn er nur aus der Runde fliegt und nicht aus der Wohnung.

Die Frage ist doch wie man sowas sagt !
Stellst du Dogmen auf ? Dann kannst du froh sein wenn du nur ausgelacht wirst ?!
Gut hier wird evtl etwas polarisierend Diskutiert, daher lege ich das jetzt mal alles nicht so auf die Goldwaage.
Aber wenn du wirklich so knallhart und Kompromislos agieren solltest wie das stellenweise rüber kommt, na dann gute Nacht

Das fällt dann wohl unter klassisches baculum im rectum Problem .... (bitte nicht als pers. Angriff werten.)


Zitat
Ein SL der seiner Gruppe sagt, dass er unzufrieden ist und der dann ausgelacht wird.... Da ist nicht der SL arrogant.

Der Ton macht die Musik ! Wenn er es nicht mit einem Sendungsbewusstsein und dogmatischen Ansatz macht, bin ich auf  deiner Seite.


Zitat
- einigermaßen pünktlich zu den Runden kommen,
- regelmäßig zu den Runden kommen, wenn er sich entscheidet, mitzuspielen, muss er halt auch mal einen interessanten Film im Fernsehen sausen lassen oder Verabredungen zum
essen gehen auf andere Tage als die Spieltage legen.

- absagen, wenn er mal aus wichtigen Gründen nicht kann, und zwar so früh wie möglich,

- sich aufs Spiel konzentrieren und nicht erst mal eine Stunde lang über Politik oder andere OT-Sachen reden. Wenn er unbedingt drüber reden will, kann er ja sagen: "Hey, gehn wir nach dem Spiel noch in die Kneipe ein bisschen Quatschen?"

- die allgemeinen Regeln und die für seinen Charakter wichtigen Sonderregeln kennen,


Das würde ich ja im großen und ganzen auch so unterschreiben, aber ab und an kann man auch mal nicht pünktlich sein oder ist mit seinen Gedanken wo anders. Und freut sich trotzdem auf das RPG.


Zitat
@Großkomtur (und Jörg, aber nur am Rande): Gibt es in eurer Gegend keine Kopierer? Da kann man ihr das Regelwerk ausleihen und sie kann sich die relevanten Seiten kopieren. Oder man kann den Euro investieren, um ihr die Seiten zu geben.

Das habe ich mir eben auch gedacht....



Zitat
Er muss ein schlüssiges Charakterkonzept haben und dieses auch durchziehen.

Schlüssig in Sinne von was ?

Zitat
Er muss darstellerische oder taktische Kompetenzen besitzen.

Wie definierst du denn taktische Kompetenzen ?

Zitat
Er muss seinen Mitspielern Vorlagen liefern und ihre Ideen unterstützen.

Öhm wie meinst du das genau ?
Wenn ich also rein hyphotetisch einen Paladin spiele, dann müßte ich bei dir zwingend die Ideen des Diebes unterstützen ?? Auch wenn es völlig gegen das Konzept meines Charakters läuft ??? oO

Zitat
Er muss die Regeln zu seinem Charakter kennen und auch anwenden können (minimum)

Kennst du als SL ALLE Regeln  und kannst sie alle aus dme Stand anwenden ?


Zitat
"Ich zieh jetzt meine Egonummer durch und es ist mir scheißegal, ob ich euch anderen den Abend damit versaue oder nicht."

Solche Ansichten sind im RPG natürlich für den Arsch, aber was spricht dann dagegen das die Gruppe den Egomanen erledigt und weiter ihren Spass hat ?

Ganz am Rande, an der Stelle muss ich auch sagen ihr versucht  gerade die argumentative Quadratur des Kreises ...

Erst heisst es, ihr wollt durch Leistungrpg mehr Immersion, ein bessers Erlebnis,Einsatz und hohen Anspruch, wenn dann aber einer seinen Charakter knallhart durchzieht , auch  wenn es dadurch mächtig im Getriebe knirscht,dann kommt:

Zitat
Ja, es ist nicht 100% Charaktergerecht, aber es ist gut für die Gruppe und den Plot. „Also überlege dir bitte noch mal, ob dein Charakter das wirklich will. Denn Dein Charakter ist eine Fiktion und existiert nur in der Fantasie und deine Mitspieler leiden gerade real unter den Auswirkungen seiner Bockigkeit.“

Also das beisst sich meiner Meinung nach dezent...

Zumal es gibt doch nichts bessers wenn die Charaktäre durch ihre eigenen Intentionen das Spiel betreiben und antreiben. Und da kann auch ein gepflegter Ingame Konflikt mit PvP dazu gehören...
« Letzte Änderung: 29.11.2009 | 17:43 von dunklerschatten »
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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #115 am: 29.11.2009 | 17:50 »
Ich verstehe nur nicht, wo du diese Definition des Begriffs her hast. Kein Grund, eingeschnappt zu reagieren.

Du hast schließlich die Definition in den Raum geworfen, die aus einem Method Actor einen Egomanen macht. Da wäre es als Antwort sinnvoller gewesen, wenn du mir einfach nen Link oder ne PM geschickt hättest.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #116 am: 29.11.2009 | 18:54 »
Nun dunklerschatten,
wenn du fleißig weiter in diesem Forum liest, wird sich dir vielleicht irgendwann die Erkenntnis offenbaren, was hier gemeint war und ist.

Aber wenn ich ehrlich bin zweifle ich daran.

Edit:
@ Bad Horse
MSch hat zu dem von mir hauptsächlich verwendeten System (Reign/ORE) tolle Regelzusamenfassungen gemacht. Ich habe den Kern sogar übersetzt und gebe den Spielern auf Wunsch auch die Ausdrucke der von ihnen benötigten Regeln.

Viele der Sachen habe ich auch im ORE Channel online gestellt.
« Letzte Änderung: 29.11.2009 | 19:10 von Joerg.D »
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« Antwort #117 am: 29.11.2009 | 19:11 »
@Joerg: Wie wäre es denn, wenn du ihm seine Fragen beantwortest?

Mit einigen seiner Fragen und Kommentare muss ich ihm durchaus zustimmen - er stört sich weniger an der Tatsache, dass du möchtest, dass sich deine Spieler mehr einbringen, sondern daran, dass du es hochherrschaftlich "verlangst". Für jemanden, der dich nicht kennt, klingt das schon sehr tyrannisch.

Und ein SL, der zu mir kommt und sagt: "So, ich leite hier und ich fordere, dass ihr euch mehr einbringt!", bei dem will ich gar nicht erst spielen. Da kann auch gar kein Leistungsrollenspiel mehr zustande kommen, weil die Kommunikationsebene ab diesem Moment eingeknickt ist.

Für ein wirklich gutes Spiel, bei dem alle zusammenziehen, ist eine gemeinsame Kommunikationsebene und gegenseitiger Respekt nun mal (für mich) eine Grundvorraussetzung. 
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #118 am: 29.11.2009 | 19:17 »
ich denke nicht, das sich mich weiter mit jemanden auseinandersetzen möchte, der nett umschrieben Finger in den Po zu mir sagt.

Falls du für dich etwas hinterfragen möchtest, stehe ich aber gerne Rede und Antwort
« Letzte Änderung: 29.11.2009 | 20:15 von Joerg.D »
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Offline dunklerschatten

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #119 am: 29.11.2009 | 19:43 »
Ja Himmel ...nun mal nicht so empfindlich.
Sollte ich dir mit meinem Spruch zu nahe getreten zu sein, sorry das war nicht so gemeint und sollte nur als Metapher zur Verdeutlichung dienen.
Wie gesagt, wollte niemand auf die Füße treten sorry.


Nur wenn man selber durchaus provokative Thesen in einem Forum aufstellt, dann muss man wie ich finde auch Rede und Antwort stehen.

Aber gut, wenn du das nicht willst oder kannst werde und muss ich das respektieren.
Jedoch wird sich mein Eindruck nicht dadurch ändern nur weil ich hier mitlese.

UND die RPG Welt ist zum GLück gross, bunt und vielfältig, da können alle ihr Glück finden.

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #120 am: 29.11.2009 | 20:16 »
Es ist eine Sache ob man verlangen negativ besetzt. Man kann natürlich sagen "bitte, bitte" Doch letzten Endes ist bei einer Runde die anspruchsvoll spielen will von beiden Seiten eine gewisse Erwartungshaltung, also ein Verlangen nach etwas bestimmten vorhanden.

Spieler die bei mir Spielen wollen, erwarten/verlangen von mir eine gute Leistung als SL. Ich erwarte/verlange im Gegenzug das die Spieler mich mehr unterstützen, als sie es in einer klassischen Runde von ihrem SL gewohnt sind.

Natürlich könnte ich sagen, das ich es erwarte, das währe aber schlicht und einfach nicht die Wahrheit. Ich verlange es. Wenn die Leute bei mir spielen wollen, dann müssen sie diese Vorraussetzungen erfüllen. Haben sie da keine Lust zu, dann sollten sie sich einen anderen SL suchen.

Das mag in Euren Augen tyrannisch sein, aber ich kann da gut mit leben.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
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Offline dunklerschatten

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #121 am: 29.11.2009 | 23:41 »
Ich halte weder die "bitte bitte" noch die "ich verlange" Tour für richtig im Kontext RPG. Aber das ist nur meine bescheidene Sicht der Dinge, ich will da letztlich niemand bekehren.

Zitat
Natürlich könnte ich sagen, das ich es erwarte, das währe aber schlicht und einfach nicht die Wahrheit. Ich verlange es. Wenn die Leute bei mir spielen wollen, dann müssen sie diese Vorraussetzungen erfüllen. Haben sie da keine Lust zu, dann sollten sie sich einen anderen SL suchen.

So lange du da mit glücklich bist/wirst ist doch alles im Lack, mir ging es hier auch net drum jemand  Spielstil madig zu machen, nur die Aussagen hier pro "LeistungsRPG" gemacht wurden sind stellenweise eben schon provokant und angreifbar.


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Offline Teylen

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #122 am: 30.11.2009 | 02:35 »
@ teylen: Das ist genau der Punkt, der mich nervt. Wenn jemand so viel offensichtliches Desinteresse am Hobby zeigt, dass er es nicht nötig hat, sich mit den Regeln in irgendeiner Form zu befassen.
Was die Regeln betrifft so gibt es, nach meiner Einschätzung, einfach ebenso Spieler wie Spielleiter denen nun irgendwie der Hintergrund fehlt sie zu behalten. Das heißt sie können sie nicht weil sie nicht wollen, teilweise noch nicht mal weil sie nicht versucht hätten sie zu lernen, sondern weil es nicht ausreichend hängen bleibt bzw. die Organisationsgabe das ganze kurz zusammen zu fassen nicht da ist.
In dem Fall halte ich es für keinen großen Nachteil entweder während der Runde zu blättern oder ein Handout zu erstellen.

Zitat
Und die übrigen Punkte finde ich auch zutreffend.
Die waren auch durchaus ernst gemeint.

@Joerg:
Zum Großteil würde ich zu stimmen.
Mich irritiert da höchstens der Punkt:
Er muss wissen, wann es Zeit ist aus dem Charakter zu handeln und wann aus dem Autors Stance.
Eigentlich sollte ein Charakter nach der Zulassung so gestaltet sein das es in Bezug auf Gruppe nicht nötig ist in die "Autor Stance" zu wechseln. Was den Plot betrifft so würde ich es, rein aus meiner Warte heraus, wenn ich die SL wäre als eigene Schwäche werten von den Spielern zu erwarten das sie ihre Charaktere an den Plot anpassen.
Das heißt ich habe Probleme wo es besser ist die den Plot vor der Figure bzw. dem Charakter zu sehen.

Die Punkte:
Zitat
Der Spieler kann für den SL Handouts bauen.
Der Spieler kann für den SL SLC bauen oder diese Übernehmen um den SL zu entlasten.
Der Spieler kann für den SL Regeländerungen oder Zauber und ähnliches entwickeln.
Gehen meiner Meinung nach zu sehr in Richtung Player Empowerment bzw. ist der Spieler in dem Punkt eigentlich doch bereits Co-SL.
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oliof

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #123 am: 30.11.2009 | 03:48 »
Ich seh das ja so:

Wenn jemand – so wie Jörg es als Spielleiter tut – viel Mühe und Herzblut in etwas steckt, dass er dann mit anderen teilt – indem er eine Kampagne anbietet und leitet – , dann will er eben auch, dass die anderen Leute – also die Mitglieder der Spielrunde – das wertschätzen und mitziehen.

Um vielmehr geht es nicht.

Offline Hector

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Re: Nachtrag: Leistungsrollenspiel
« Antwort #124 am: 30.11.2009 | 06:50 »
...

Das würde ich ja im großen und ganzen auch so unterschreiben, aber ab und an kann man auch mal nicht pünktlich sein oder ist mit seinen Gedanken wo anders. Und freut sich trotzdem auf das RPG.

Mir geht es hier auch nicht um gelegentliche Ausrutscher, sondern um Leute, die das systematisieren, denen es also wirklich am Arsch vorbeigeht (und davon habe ich mehr als genug kennengelernt).  ::)

Zitat
Kennst du als SL ALLE Regeln  und kannst sie alle aus dme Stand anwenden ?

Ich kenne die wichtigsten Regeln, um flüssig spielen zu können, und ich erwarte, dass die Speiler nach einer Weile zumindest die für ihren Charakter (den sie sich selbst freiwillig ausgesucht haben) relevanten Regeln für ein flüssiges Spiel kennen (oder zumindest schon mal davon gelesen haben). Wenn man nicht Freestyle, sondern systemgebunden spielt, sollte man den Regeln ein Minimum an Aufmerksamkeit widmen. Oder vielleicht mal drüber nachdenken, ob man nicht doch lieber Freestyle machen möchte.

Zitat
Solche Ansichten sind im RPG natürlich für den Arsch, aber was spricht dann dagegen das die Gruppe den Egomanen erledigt und weiter ihren Spass hat ?

Ganz am Rande, an der Stelle muss ich auch sagen ihr versucht  gerade die argumentative Quadratur des Kreises ...

Erst heisst es, ihr wollt durch Leistungrpg mehr Immersion, ein bessers Erlebnis,Einsatz und hohen Anspruch, wenn dann aber einer seinen Charakter knallhart durchzieht , auch  wenn es dadurch mächtig im Getriebe knirscht,dann kommt:

Also das beisst sich meiner Meinung nach dezent...

Zumal es gibt doch nichts bessers wenn die Charaktäre durch ihre eigenen Intentionen das Spiel betreiben und antreiben. Und da kann auch ein gepflegter Ingame Konflikt mit PvP dazu gehören...

Da beißt sich überhaupt nichts. Das "knallhart" ist das Schlüsselwort. Ich habe nichts dagegen, wenn einer seinen Charakter spielt, im Gegenteil. Aber wenn einer weiß, dass er mit seinem "knallharten" (ob nun vermeintlichen oder vorgeschobenen sei dahingestellt) Charakterspiel die Gruppe immer wieder reinreitet und merkt, dass die Gruppe sich dadurch gestört fühlt, sollte er sich Möglichkeiten überlegen, seinen Charakter glaubwürdig, aber dennoch gruppenverträglich zu spielen. Oder vielleicht doch lieber lieber mit dem Hexenmeister vom flammenden Berg, Einsamer Wolf, etc. weitermachen.
Metal-Opa, greiser Püppchenschieber und Retro-Rollenspiel-Veteran