Autor Thema: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?  (Gelesen 62936 mal)

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Joe Dizzy

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #75 am: 26.11.2009 | 17:48 »
Vielleicht verstehe ich Dich auch falsch. Schau mal dort: Oder dort:Gut, die beiden Aussagen widersprechen sich ein bisschen. Aber dort ist doch von Gruppenverträgen die Rede. Oder?

Wenn ich Gruppenverträge meinen würde, dann würde ich auch Gruppenverträge schreiben.

Was ich meine sind Absprachen. Also das was "social contract" im englischen Sprachfeld in dem Zusammenhang darstellt. Gruppenvertrag ist im Deutschen allgemein und in diesem Forum speziell ein Begriff, der nicht gängig benutzt werden kann, weil es einfach kein gängiges Verständnis darüber gibt, wovon die Rede ist.

Deshalb spreche ich nicht von Gruppenverträgen. Ich spreche von Absprachen und diese können explizit ("Als Spieler entscheidet man ob der Charakter dieses, dieses oder jenes tut.") oder halt implizit ("Wir spielen ein Rollenspiel, weißt scho'.") sein. Und wenn diese gebrochen werden, kann das durch Railroading passieren. Es kann durch andere Dinge passieren. Schliesslich können diese Absprachen recht weit fassen.

Warum du jetzt darauf bestehst Gruppenverträge hier reinzubringen (du warst der erste der das überhaupt reinbrachte) und diese dann irgendwie dann doch wieder rauszuboxen, das weißt nur du. Wenn du aber versuchen willst Absprachen als essentiellen Bestandteil zur Betrachtung von Rollenspielen und auch von "Railroading" rauszuschmeissen... dann stehst du alleine da. Das halte ich für vollkommen an der Realität vorbei.

Offline Joerg.D

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #76 am: 26.11.2009 | 18:18 »
Noch mal für alle Blöden und ganz Blöden die
Erklärung von Lord Verminard:
Zitat
(Crosspost mit den Blutschwertern.)

SL: „Bei Sonnenaufgang wacht ihr auf.“
Spieler: „Boah nee, voll das Railroading!“

Mal echt jetzt. Um ein für alle mal meinen Sermon dazu abgelassen zu haben und in Zukunft hierauf verweisen zu können. Manche Leute haben eine absurde Vorstellung davon, was Railroading sein soll. Die denken, immer wenn der SL etwas entscheidet ohne die Spieler oder die Regeln einzubeziehen, ist das Railroading. Der SL, der gar nichts mehr allein entscheiden darf, ist aber ganz schön aufgeschmissen. Also noch mal von vorn.

Railroading soll ja etwas Negatives bezeichnen. Was ist am Railroading negativ? Die Entmachtung der Spieler. Dass der SL Entscheidungen der Spieler entwertet, indem er den Entscheidungen der Spieler einen Einfluss auf den Fortgang der Ereignisse verwehrt.Zum Mitschreiben: Einfluss auf den Fortgang der Ereignisse.

Wenn der SL, ohne die Spieler zu fragen, bestimmt, was mit den Charakteren geschieht... dann ist es möglicherweise Railroading. Aber nur dann, wenn die Spieler ein Interesse daran hatten, diese Geschehnisse zu beeinflussen. Wenn den Spielern diese Geschehnisse aber völlig egal sind, bzw. sie überhaupt erst den Ausgangspunkt für eine Szene darstellen, auf deren Ausgang die Spieler allen Einfluss haben... dann ist es auch kein Railroading.

Sondern dann ist es Scene Framing. Der SL überspringt unwichtige Ereignisse und unterstellt bestimmte Dinge, denen zu widersprechen die Spieler gar keinen Grund haben, weil es egal ist. Weil die interessante Situation erst noch kommt. Scene Framing heißt Schwerpunkte setzen. Heißt dahin steuern, wo es interessant wird (im Gegensatz zu wahllos einfach alles ausspielen).

Man kann Scene Framing auch sehr aggressiv betreiben. Ist Geschmacksfrage.

SL: „Nachdem ihr zwei Tage unbehelligt durch den Zentaurenwald gewandert seid, haben sie eure Spur aufgenommen. Eine Weile konntet ihr ihnen entgehen, doch schließlich bleibt euch nichts übrig, als euch auf einem Hügel zu verschanzen. Die Zentauren lassen sich Zeit, euch einzukreisen, ehe sie mit wütendem Gebrüll einen Sturmangriff beginnen. Initiative bitte!“

Das ist kein Railroading! Das ist Aggressive Scene Framing. Natürlich gibt es Spieler, die das ablehnen. Die wollen gerne die Verfolgung ausspielen, bzw. vorher schon ausspielen, wie sie es vielleicht schaffen, nicht entdeckt zu werden. Und dann, wenn sie doch verfolgt werden, selbst entscheiden, ob und wann sie sich verschanzen und den Angriff erwarten.

Railroading ist es, wenn man all das ausspielt und die Charaktere am Ende trotzdem genau auf diesem Hügel von Zentauren eingekreist enden, für den der SL praktischer Weise bereits einen Bodenplan vorbereitet hat.

Klar soweit?

Hervorhebungen von mir.

Das ist soweit ich weiß die Deutung von Railroading, wie sie sich an diesem Forum nach einer langen und intensiven Doskussion durchgesetzt hat. Wenn ihr über dieses Thema schreibt, dann sollte dieser Text als gemeinsame Grundlage des Verstehens und Diskutieren herhalten.

Denn sonst redet der Eine über Gurken und der andere über Bananen.

Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

oliof

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #77 am: 26.11.2009 | 18:21 »
Ach, es ist vergebens. Die Diskussionen hier verlaufen doch in sehr vorhersehbaren Kreisbahnen.

Das Tanelorn verkommt quasi zu einem Railroading-Forum. Oder ist es doch nur Illusionismus?

Humpty Dumpty

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #78 am: 26.11.2009 | 18:27 »
Vollkommen korrekt, Jörg:

Einfluss auf den Fortgang der Ereignisse.

Nix mit social contracts (die sich natürlich fundamental von Gruppenverträgen unterscheiden, sonst wäre das selbstverständlich erwähnt worden).

Nur bei dem Zusammenhang zwischen Scene Framing und Railroading müsste Frank aus meiner Sicht noch mal nachdenken. Dann wird er vermutlich zu einem anderen Ergebnis kommen. Oder auch nicht. Wenn ich ein Brett vorm Kopf habe, gebe ich das gerne zu. Meinetwegen auch hier im Thread übrigens. Aber dieser Quatsch mit dem "Railroading kann nur in der Gruppe beobachtet werden" ist doch hanebüchen. Wenn in einem Abenteuer geschrieben steht "Borbarad überlebt diese Begegnung zwingend", dann konstituiert das aus meiner Sicht eindeutig den Umstand von Railroading. Da muss ich nicht wissen, ob die Gruppe sowas in Ordnung findet oder nicht. Und dazu muss ich auch nicht wissen, ob ein Social Contract was anderes ist als ein Gruppenvertrag. Schwachsinn.

oliof: Deine Meinung würde mich interessieren. Spendier doch mal eine Zeile bitte.
« Letzte Änderung: 26.11.2009 | 18:30 von TAFKAKB »

Samael

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #79 am: 26.11.2009 | 18:34 »
Jörg:

Bitte locker bleiben und das Rumschreien und Beleidigungen unterlassen.

Joe Dizzy

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #80 am: 26.11.2009 | 18:35 »
Nix mit social contracts (die sich natürlich fundamental von Gruppenverträgen unterscheiden, sonst wäre das selbstverständlich erwähnt worden).

Du stellst dich doch sonst nicht so an? Glaubst du denn es geht bei der Frage wer darüber bestimmt wie etwas im Rollenspiel weitergeht NICHT um Absprachen?

Aber dieser Quatsch mit dem "Railroading kann nur in der Gruppe beobachtet werden" ist doch hanebüchen. Wenn in einem Abenteuer geschrieben steht "Borbarad überlebt diese Begegnung zwingend", dann konstituiert das eindeutig den Umstand von Railroading. Da muss ich nicht wissen, ob die Gruppe sowas in Ordnung findet oder nicht. Punkt.

Davon redet nur niemand. Du verstehst nicht was ich dir die ganze Zeit sage. Welche Form Railroading annimmt, hängt von der Gruppe ab.

Railroading ist Borbarads Überleben erst, wenn die Frage, ob er lebt oder stirbt überhaupt zur Debatte steht. Wenn es also überhaupt darum geht, dass Borbarad im Laufe des Spiels von den Charakteren abgemurkst werden kann. (Ich kenne das Abenteuer nicht und setze das einfach mal blind voraus.) Und ob das der Fall ist, hängt von der Gruppe ab. So schwer ist das doch wirklich nicht.

Wenn der SL zu Beginn des Abenteuer sagt: "hört mal Kinners, Borbarad wird erst sterben, wenn XYZ passiert ist und vorher könnt ihr dem nix" und alle am Tisch sagen: "ist super, so machen wir das". Dann ist das kein Railroading. So einfach ist die Chose. Ob das im Abenteuer so steht oder nicht oder wie die Szene aussieht und ob der SL dafür dem Charakter sein Schwert wegnehmen muss... völlig egal.

Offline Joerg.D

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #81 am: 26.11.2009 | 18:35 »
Ich wüsste nicht, wo ich geschrienen habe.

Zitat
Wenn in einem Abenteuer geschrieben steht "Borbarad überlebt diese Begegnung zwingend", dann konstituiert das aus meiner Sicht eindeutig den Umstand von Railroading. Da muss ich nicht wissen, ob die Gruppe sowas in Ordnung findet oder nicht. Und dazu muss ich auch nicht wissen, ob ein Social Contract was anderes ist als ein Gruppenvertrag. Schwachsinn.

Frage: Nimmt dieser Satz den Spielern den Einfluss auf den Fortgang der Geschichte?

Wenn ja: Railroading
Wenn nein: Kein Railroading

« Letzte Änderung: 26.11.2009 | 18:43 von Joerg.D »
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Samael

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #82 am: 26.11.2009 | 18:43 »
Dein Beitrag kam irgendwie aggro rüber.

Offline Feuersänger

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #83 am: 26.11.2009 | 18:53 »
*einmisch*

Frage: Nimmt dieser Satz [["Borbarad überlebt zwingend"]] den Spielern den Einfluss auf den Fortgang der Geschichte?

Wenn ja: Railroading
Wenn nein: Kein Railroading

Klar. Wobei dieser Satz natürlich quasi der absolute Archetyp des Railroadingmechanismus ist. Weiter ausgewalzt heisst es doch nichts anderes als "Egal was die Spieler sich ausdenken, wie sie es auch drehen und wenden, egal wieviel Initiative sie zeigen, ihre Bemühungen sind immer null und nichtig."
Oder umgedreht: könnten sie Borbarad in der betreffenden Szene bereits killen, wäre das ja wohl der größtmögliche Einfluss auf den Fortgang der Geschichte, der in dieser Kampagne denkbar ist.
Also 100% Railroading.
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oliof

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #84 am: 26.11.2009 | 19:02 »
TAFKAKB: Bei einer Zeile wirds nicht bleiben, deswegen

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Offline Medizinmann

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #85 am: 26.11.2009 | 19:06 »
Okay, dann solltet Ihr aber auch DSA-Runden nicht mehr so freimütig Railroading vorwerfen. Das ist dann nämlich in den meisten Fällen inkorrekt.

Hmmm,Mir kommt da der Vergleich zu Gewalt/Schläge im Schlafzimmer.
Die ja auch schon erwähnt wurden
Auch wenn das beide Partner wollen, ist das Immer noch Gewalt/Schläge.
Auch wenn die DSA Gruppe Ihr Railroading will ist es immer noch Railroading

mit vergleichendem Tanz
Medizinmann

Offline Joerg.D

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #86 am: 26.11.2009 | 19:14 »
@ Feuersänger

Dieser Satz kann dazu führen, dass es Railroading gibt. Er wird aber in meinen Augen erst dann wichtig, wenn die Gruppe Borberad mit dem Ziel angreift, ihn zu töten.

Solange dieses Vorgehen der Spieler nicht gegeben ist, muss ich als SL kein Railroading walten lassen. Meine Gruppe hat in der Saga nicht im Geringsten den Versuch gemacht ihn zu töten. Sie haben ihn gefangen genommen und ihn später gegen eine unschuldige Maid ausgetauscht die sonst getötet worden währe. Klar kann man sagen, das war wieder illusionismuss, den egal, was die Spieler machen, es läuft auf das Selbe raus. Aber das ist es halt nicht, denn die Spieler hatten den ernsthaften Gedanken daran, dem guten Mann die Kehle durchzuschneiden und die Maid mit Plan B zu befreihen.

Aber sie haben sich entschieden, das sie Helden sind und den Tausch gemacht. Da kann man als SL auch mal tricksen und sie OT auf ihren Status hinweisen oder ganz plump sagen, was es für Auswirkungen auf die Welt haben könnte, wenn sie es machen (Träume schicken, die als Folge des Todes von Borberad den Untergang der Welt nach sich ziehen, war meine Alternative um Druck aus zu üben)
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Chiungalla

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #87 am: 26.11.2009 | 19:17 »
@ Jörg D.:
Irgendwie kommt mir das was Du da von Vermi gepostet hast mehr wie eine Abgrenzung von Scene Framing zu Railroading vor, als wie ein Definitionsversuch für Railroading.

@ Topic:
Das Problem an der klassischen Definition von Railroading, und der Grund warum ich diese ablehne ist folgender:

Wenn man Railroading als schlechten Spielleiterstil definiert der den Spielern Einflussmöglichkeiten raubt, die die gerne hätten, dann begibt man sich auf sehr sehr sehr dünnes Eis.
Das ist eine äußerst schwammige Definition und es ist im Einzelfall so gut wie unmöglich objektiv zu sagen, ob etwas bestimmtes Railroading war oder nicht.

Das sieht man in jedem x-beliebigen Railroading-Thread im Forum.
Ein Spielleiter oder auch ein frustrierter Spieler beschreibt sehr detailiert eine bestimmte Situation.
Dann folgen dutzende subjektive Meinungen warum und wieso das denn jetzt Railroading (nach der Definition als schlechter SL-Stil) ist, und alle sind sich im Grunde uneinig.
Was sagt der Gruppenvertrag dazu? Wie haben es die anderen Spieler empfunden? Hat der SL aus guten Absichten gehandelt? u.s.w.

Also hat man so zwar einen klar umrissenen Begriff, der aber fast nie (außer in absoluten negativen Extremfällen) unzweifelhaft anzuwenden ist. Damit taugt die Definition in meinen Augen ausschließlich als Schlag- und Schimpfwort.

Während man eine Definition von Railroading die nur das Stilmittel ohne Wertung in den Mittelpunkt stellt sehr viel leichter objektiv zu bewerten ist. Da spielt es plötzlich nämlich keine Rolle mehr wie es den Spielern gefallen hat.

Offline Falcon

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #88 am: 26.11.2009 | 19:27 »
da muss ich Chiungalla zustimmen. Oder er mir? Ist ja egal.
Viel weiter ist das hier zumindest noch nicht, wenn dieselben Argumente schon das dritte Mal ausgetauscht werden.

dieser Wikiquote zuvor ist doch völlig i.O. und sagte auch schon dasselbe aus:

"Railroading is a GMing style in which, no matter what the PCs do, they will experience certain events according to the GMs plan. In general, this is considered a flaw, displaying a lack of flexibility, naturalness of the scenario, and lack of respect for meaningful choices by the players."
« Letzte Änderung: 26.11.2009 | 19:30 von Falcon »
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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #89 am: 26.11.2009 | 19:38 »
6 hat mit seinem Verweis auf RPG-info wirklich alles gesagt.

@The Rest
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Offline Feuersänger

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #90 am: 26.11.2009 | 19:42 »
@Jörg: dann ist das aber trotzdem entweder Railroading oder schlechter Illusionismus. Sorry wenn ich jetzt hier mit Eulenspiegelschen Fallunterscheidungen anfange, aber:
A: die Spieler denken, dass sie B. töten könnten, wenn sie wollten. Entscheiden sie sich trotzdem für den Austausch, dann ist es Illusionismus im Sinne von Vorspiegelung falscher Tatsachen, nämlich ihrer Entscheidungsfreiheit. Die Seifenblase würde sofort platzen, wenn sie sich anders entscheiden würden.
B: die Spieler wissen (meta), dass das Skript verbietet, B. zu töten. Dadurch werden sie von vornherein in ihrer Planung beeinflusst, denn sie werden es gar nicht erst versuchen. Sie werden quasi dazu gezwungen, ihn auszutauschen. Railroading.
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ErikErikson

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #91 am: 26.11.2009 | 19:45 »
Naja, is ja ganz nett, das RR nur dann ist, wenn der SL Entscheidungen verwehrt, an denen die Spieler interessiert sind.

Nur was wenn die Spieler auch noch an Entscheidungen interessiert sind, die dem SL total irrelevant erscheinen?

SL: Ihr wacht am Morgen auf...
Spieler: Ey Mann, voll das Railroading. Ich wollte heut eigentlich ohne speziellen Grund schon vor Morgengrauen aufstehn.
(bzw. der Spieler meint; Hey Meister, Ich bestimme ALLES über meinen Char, lass deine Schmutzfinger weg.)

Dann haste aber den Ärger.  

Offline Joerg.D

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #92 am: 26.11.2009 | 19:55 »
@ Feuersänger=

a.) Wirklich, oder wird es erst zu illusionismuss wenn sie sich anders entscheiden und ich ihn irgenwie retten muss? Ich sehe das etwas differenzierter, weil es um eine Könnte Situation geht und nicht um eine Ist-Situation.

b.) Nein, Du schreibst mit Verlaub gesagt zu diesem Punkt Schwachsinn.

Noch mal der Kernpunkt von Vermis Aussage:

Zitat
Railroading soll ja etwas Negatives bezeichnen. Was ist am Railroading negativ? Die Entmachtung der Spieler. Dass der SL Entscheidungen der Spieler entwertet, indem er den Entscheidungen der Spieler einen Einfluss auf den Fortgang der Ereignisse verwehrt.Zum Mitschreiben: Einfluss auf den Fortgang der Ereignisse.

Wenn der SL, ohne die Spieler zu fragen, bestimmt, was mit den Charakteren geschieht... dann ist es möglicherweise Railroading. Aber nur dann, wenn die Spieler ein Interesse daran hatten, diese Geschehnisse zu beeinflussen. Wenn den Spielern diese Geschehnisse aber völlig egal sind, bzw. sie überhaupt erst den Ausgangspunkt für eine Szene darstellen, auf deren Ausgang die Spieler allen Einfluss haben... dann ist es auch kein Railroading.

Der SL entmachtet die Spieler nicht. Er verlangt von ihnen, das die den Author Stance benutzen um die Folgen ihrer Handlungen zu beachten. Er übergibt ihnen die Macht über die Situation. Er nimmt ihnen nicht den Einfluss auf den Fortgang der Ereignisse. Er gibt ihnen den Einfluss sogar unmittelbar, vertraut auf sie und bindet ihre Entscheidung, die sie aufgrund des Wissen haben ins Spiel ein.

Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Joerg.D

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #93 am: 26.11.2009 | 19:56 »
@The Rest
Ihr langweilt.

Ich habe dich auch lieb Ein.
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Humpty Dumpty

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #94 am: 26.11.2009 | 19:59 »
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« Letzte Änderung: 26.11.2009 | 20:01 von TAFKAKB »

Offline Feuersänger

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #95 am: 26.11.2009 | 20:04 »
zu B.: also macht der SL die Spieler zu Storynutten?  >;D
Mag sein, dass das tatsächlich die beste Möglichkeit ist, G7 "by the book" zu spielen. Immerhin ist den Spielern dann auch gleich klar, was sie erwartet. Andererseits ist dieser Spielstil halt (mit Recht) nicht jedermanns Geschmack. Der Durchschnittspieler (behaupte ich mal) will eben ein Abenteuer doch eher erleben - und mit seinem Charakter Einfluss nehmen - als inszenieren.
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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #96 am: 26.11.2009 | 20:11 »
zu B.: also macht der SL die Spieler zu Storynutten?  >;D
Die Borbaradkampagne kann man nur als Storynutte mit Freude spielen. Ja. Aber gemäß der Forge-Definition wäre der gewaltige Schienenstrang des Abenteuers kein Railroading, weil ja keine Absprache gebrochen wurde. Das finde ich ja gerade so hanebüchen.

Mag sein, dass das tatsächlich die beste Möglichkeit ist, G7 "by the book" zu spielen. Immerhin ist den Spielern dann auch gleich klar, was sie erwartet. Andererseits ist dieser Spielstil halt (mit Recht) nicht jedermanns Geschmack. Der Durchschnittspieler (behaupte ich mal) will eben ein Abenteuer doch eher erleben - und mit seinem Charakter Einfluss nehmen - als inszenieren.
Schon klar. Mein präferierter Stil ist das auch nicht. Aber man kann doch die vielen begeisterten Railroader nicht als minderwertig abkanzeln. Das schwingt doch hier im Hintergrund mit. "Böh, Du bist Railroader, Pappnase. Nur ich weiß, wie gutes Rollenspiel geht." So ein Unfug. Aber halt aus mittlerweile aus der anderen ideologischen Richtung mit Wucht vorgetragen.

Offline Crimson King

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #97 am: 26.11.2009 | 20:20 »
Wenn Scene Framing Railroading ist, ist alles Railroading, was nicht das Einverständnis der Spieler einholt. Wenn man nicht von einer Szene zur nächsten offensichtlich plotrelevanten springt, sondern jeden Mist dazwischen ausspielen will, weil theoretisch irgendwas passieren könnte, ist das von daher kein Railroading, weil es die Entscheidungsfreiheit der Spieler nicht einschränkt. Es sind nämlich überhaupt keine Entscheidungen zu treffen. Aber die meisten Scene Framer springen auch nicht einfach so nach Laune, sondern mit Einverständnis der Spieler, zur nächsten Szene.

Wenn ein SL railroadet, sobald er Fakten schafft, weil er damit die Einflussmöglichkeiten der Spieler einschränkt, ist die Definition von Railroading für die Praxis vollkommen wertlos.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Feuersänger

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #98 am: 26.11.2009 | 20:26 »
Also, Scene Framing hat imho mit RR nix zu tun, aber die Diskussion hatten wir auch schon "mal".
Bei uns hat sich das so eingebürgert, dass der SL fragt "Habt ihr jetzt grad noch was akutes vor, oder können wir springen?" oder halt sinngemäß in der Art.
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Zitat von: ErikErikson
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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #99 am: 26.11.2009 | 20:57 »
zu B.: also macht der SL die Spieler zu Storynutten?  >;D
Mag sein, dass das tatsächlich die beste Möglichkeit ist, G7 "by the book" zu spielen. Immerhin ist den Spielern dann auch gleich klar, was sie erwartet. Andererseits ist dieser Spielstil halt (mit Recht) nicht jedermanns Geschmack. Der Durchschnittspieler (behaupte ich mal) will eben ein Abenteuer doch eher erleben - und mit seinem Charakter Einfluss nehmen - als inszenieren.

Jede Gruppe muss ihre eigene Art finden, das Abenteuer zu spielen. Es gibt keine allgemein gültige Aussage zum guten Geschmack. Ich habe es mit einer Mischung aus dem bei mir sehr beliebten agressiven Scene Framing, etwas Illusionismuss und einer Priese Railroading gespielt und die Spieler waren hoch zufrieden.

Entscheidend ist, wie viel Spaß die Runde am Ende hatte und nicht wie es dazu gekommen ist. Jeder mag bitte nach seiner eigenen Facon spielen.

Ich hätte die Gruppe Borberad auch umbringen lassen um ihn an einer anderen Stelle wieder auftauchen zu lassen. Dass wäre dann Illusionismus gewesen, aber so ist es, wenn man diese Abenteuer spielt und die Leute darauf bestehen sie bis zum Ende zu spielen.

Die Dosis macht das Gift und man sollte nich alle Mittel pauschal als schlecht verdammen. Ab und an darf man auch mal zu "schlechten" Mitteln greifen um den Plott wieder in die richtige Richtung zu lenken.
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