Autor Thema: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?  (Gelesen 63029 mal)

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Eulenspiegel

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #225 am: 1.12.2009 | 01:28 »
Und was ist, wenn der SL selber nicht sicher war, ob er railroaden will oder nicht, aber gar nicht in die Situation kam, in der er das herausfinden musste?
Das ist genau das gleiche wie "Was ist, wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich Angst habe?"

Zitat
Railroading passiert mMn dann, wenn die Spieler die Schienen verlassen wollen und nicht dürfen.
Das kann gerne deine Definition sein. Ich habe im Nachbarthread ja bereits gesagt, dass es keine richtigen und falschen Definitionen gibt, sondern nur unterschiedliche.

Aber das "Ich will die Schienen verlassen und darf das nicht.", würde ich dann getreu der Eisenbahn-Analogie eher als "schaffnern" bezeichnen: Die Fahrgäste wollen die Eisenbahn verlassen, aber der Schaffner hindert sie daran.

  • Railroading ist es, wenn die Passagiere mit der Eisenbahn fahren. (Unabhängig davon, ob sie wollen oder nicht.)
  • Und schaffnern wäre es, wenn die Passagiere die Eisenbahn verlassen wollen, aber daran gehindert werden.
  • Und "Bahnentgleisung" wäre es dann, wenn es den Passagieren gelingt, die Schienen zu verlassen. (Ob mit oder ohne Einverständnis des SLs, ist dabei egal.)

Zitat
Nicht in dem Moment, wo der SL die Gleise verlegt. Der Knackpunkt ist: Können sie runter, wenn sie wollen?
Klar: Wenn sie die Gleise ohne Probleme verlassen können, wenn sie wollen, dann gab es ja scheinbar keine Gleise. Gleise zeichnen sich ja dadurch aus, dass man sie nicht ohne Weiteres verlassen kann. (Nicht ohne den Zug zu entgleisen, oder irgendwie den Absprung vom Zug zu schaffen. :))

Aber es geht ja gar nicht um die Frage: "Was ist, wenn die Spieler den Plot verlassen wollen?"

Die Frage lautet ja: "Was ist, wenn die Spieler den Plot nicht verlassen können, aber ihn auch gar nicht verlassen wollen?"

Wir haben insgesamt 4 Möglichkeiten:
1) Spieler wollen den Plot ändern und können das auch. --> kein Railroading
2) Spieler wollen den Plot ändern, aber können das nicht. --> Railroading
3) Spieler wollen den Plot nicht ändern, aber könnten es, falls sie wollten --> kein Railroading
4) Spieler wollen den Plot nicht ändern und könnten es auch nicht, selbst wenn sie wollten --> Punkt über den Uneinigkeit herrscht.

Nochmal:
Wenn man den Plot verlassen kann, existieren keine Gleise und somit auch kein Railroading.
Die Frage lautet ja: "Was ist, wenn man den Plot nicht verlassen kann (und auch keinen Einfluss auf den Plot ausüben kann)?" Ist es dann immer Railroading?

Going by train ist übrigens eine sehr aktive Handlung. Man legt eine Strecke zurück und delegiert nur die Anstrengung an Andere.
Also wenn du das als aktiv betrachtest, dann ist "einen Plot planen und durchziehen" ja wohl erst recht aktiv.

Zitat
Railroaden ist übrigens nur eine denglische Version und sagt damit genau dasselbe aus wie Railroading.
Kommt darauf an, wie du Railroaden definierst.  :P

Man kann definieren, dass Railroaden das gleiche wie Railroading ist. Aber man kann die beiden Begriffe auch unterschiedlich definieren.

Zitat
Wenn die Spieler nach dem Abend nicht das Abenteuer sezieren und hypothetische Gedankenspiele betreiben, werden sie nichts bemerken.
Ja, so etwas nennt man auf gut deutsch "Betrug".

Eine Wesenheit von Betrug ist es, dass die Leute sehr häufig niemals merken, dass sie betrogen wurden. (Und den Betrüger evtl. sogar in guter Erinnerung behalten, bis sie irgendwann evtl. sogar Jahre später herausfinden, dass er ein Betrüger ist.)

Ich habe das Skatbeispiel nicht ohne Grund gewählt: Wenn du das Skatspiel nicht anschließend genau sezierst (was viele Skatspieler durchaus tun), dann wirst du niemals herausfinden, dass dein Mitspieler betrogen hat.

Zitat
Sie haben ihre Entscheidungen getroffen und zwar aus freien Stücken. Ergo dürften sie mit sich ganz zufrieden sein.
Ja, dass sie ihre Entscheidungen getroffen haben, bestreitet doch niemand!
Es geht darum, dass ihre Entscheidung keinen Einfluss auf den Plot hat.

Sie können also nicht beurteilen, ob es eine gute oder schlechte Entscheidung war. Weil die Entscheidung einfach nichtig ist.

Versteh mich nicht falsch: Wenn du damit zufrieden bist, dass deine Entscheidungen keinen Einfluss haben, dann ist das schön für dich. Dann bist du einer derjenigen Spieler, die Spaß am Railroaden haben.
Aber es denken eben nicht alle Spieler wie du. Es gibt durchaus Spieler, die daran keinen Spaß haben.

@ Feuersänger
Für dich
hat Railroading eine negative Konnotation. Für mich dagegen nicht.

Offline Sashael

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #226 am: 1.12.2009 | 13:42 »
Versteh mich nicht falsch: Wenn du damit zufrieden bist, dass deine Entscheidungen keinen Einfluss haben, dann ist das schön für dich. Dann bist du einer derjenigen Spieler, die Spaß am Railroaden haben.
Aber es denken eben nicht alle Spieler wie du. Es gibt durchaus Spieler, die daran keinen Spaß haben.
Ich habe keinen Spass am Railroaden.
Wenn ich merke, dass ich nicht eine Geschichte erlebe, sondern erraten muss, wie es jetzt weitergehen soll, dann verlier ich komplett die Motivation und fange an, sehr schlechtes Rollenspiel zu betreiben. Wenn ich aber (aus welchen Gründen auch immer) zufällig immer genau dem Gedankengang des Autors des Abenteuers folge (möglicherweise, weil der Autor mich persönlich kennt und sein Abenteuer an meine Denke angepasst hat), dann werde ich großartig spielen und wir alle haben verdammt viel Spass.

Ist jetzt das Abenteuer jetzt Railroading?
Objektiv betrachtet - ja.
Subjektiv habe ich aber das Gefühl, ich kann machen was ich will und komme im Abenteuer super voran.

Und das ist doch der Knackpunkt. Railroading ist doch per se eine subjektive Sache. Der Versuch, sie durch objektive Analyse wertneutral zu machen, muss scheitern. Was für den einen Railroading, das ist für den anderen Scene Framing und für den Dritten stinknormales RP. Die persönlichen Meinungen und Erfahrungen sind entscheidend für die Wahrnehmung von Railroading. Daher MUSS eine auch nur annähernd allgemeingültige Definition die Befindlichkeiten der Betroffenen mit einbeziehen. Ansonsten wird es immer jemanden geben, der sagt "Nö, das ist auf gar keinen Fall Railroading".

Aber das "Ich will die Schienen verlassen und darf das nicht.", würde ich dann getreu der Eisenbahn-Analogie eher als "schaffnern" bezeichnen: Die Fahrgäste wollen die Eisenbahn verlassen, aber der Schaffner hindert sie daran.
Das ist es, was ich meine. Die einen bezeichnen dieses Verhalten als Railroading, du sagst, dass es etwas anderes sei, nämlich "schaffnern". Du erschaffst einen neuen Begriff für ein Phänomen, das eine Menge anderer Leute bereits mit dem Begriff Railroading belegt haben. Du versuchst, einen negativ konotierten Begriff wertneutral zu beschreiben und weil du dabei an eine Grenze stößt, erfindest du für Dinge, die hinter dieser Grenze passieren, einen neuen Begriff.

So kann es aber nicht funktionieren.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Callisto

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #227 am: 1.12.2009 | 14:06 »
@Sashael: Deswegen hab ich ja auch ZWEI Definitionen von RR. Einmal eine allgemeine und einmal eine Definition von "verdammungswürdigem" RR. Dann ist nur zweiteres negativ, wobei ersteres das zweitere beinhaltet.

Eulenspiegel

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #228 am: 1.12.2009 | 14:24 »
Ich habe keinen Spass am Railroaden.
Ich habe nicht gesagt, dass du Spaß an Railroaden hast. (Was schon deswegen schwierig ist, weil wir zwei verschiedene Vorstellung von Railroaden haben. - Wenn, dann würde ich sagen: Du hast Spaß am Eulenspiegelschen Railroaden, aber keinen Spaß am Sashaelschen Railroaden.)

Ich habe nur gesagt, dass du (scheinbar) Spaß daran hast, wenn deine Entscheidungen keinen Einfluss haben. (Ob dem so ist, weiß ich natürlich nicht. Aber so lesen sich nunmal deine letzten beiden Posts.)

Ob "Spaß daran, obwohl Entscheidungen keinen Einfluss haben" jetzt auch "Spaß, obwohl Railroading" bedeutet oder etwas anderes ist, hängt von der Definition von RR ab.

Zitat
Und das ist doch der Knackpunkt. Railroading ist doch per se eine subjektive Sache.
Vielleicht so, wie du es definierst.
Aber ganz sicher nicht so, wie ich es definiere.

Zitat
Die persönlichen Meinungen und Erfahrungen sind entscheidend für die Wahrnehmung von Railroading.
Wieso?

Zitat
Du erschaffst einen neuen Begriff für ein Phänomen, das eine Menge anderer Leute bereits mit dem Begriff Railroading belegt haben.
Das Problem ist:
Eine Menge Leute haben ein Phänomen mit einem Wort besetzt, dass schon belegt ist.

Jetzt kann man ein und das gleiche Wort (Railroading) entweder für zwei verschiedene Phänomene verwenden, oder aber man überlegt sich, dem einen Phänomem einen neuen Namen zu geben.

Und da "Railroad" im Deutschen nunmal die Eisenbahn bzw. die Schienengleise sind, wäre ich dafür, doch einfach bei der Bahnmetapher zu bleiben.

Zitat
Du versuchst, einen negativ konotierten Begriff wertneutral zu beschreiben und weil du dabei an eine Grenze stößt, erfindest du für Dinge, die hinter dieser Grenze passieren, einen neuen Begriff.
Falsch.

Es gibt zwei verschiedene Phänomene:
1) Der SL hat einen Plot, den er auf alle Fälle durchzieht.
2) Die Spieler sind mit dem Plot, so wie er gespielt wird unzufrieden, aber können ihn nicht ändern.

Das Problem ist nun, dass einige Leute Phänomen 1 den Namen "Railroading" verpasst haben und andere Leute haben Phänomen 2 den Namen Railroading verpasst.

Wie ich schon im Nachbarthread sagte, gibt es keine richtigen und falschen Definitionen. Es gibt nur sinnvolle und weniger sinnvolle Definitionen.

So oder so, muss man bei einem Gespräch aber klar machen, ob man über Phänomen 1 oder Phänomen 2 spricht. Und am einfachsten geht dies, wenn man einem der beiden Phänomene einen neuen Namen gibt.

Und hier gilt nunmal:
Bei "Der SL hat einen Plot, den er auf alle Fälle durchzieht", denke ich automatisch an eine Eisenbahn und die Spieler sitzen in dieser Eisenbahn und folgen den Schienen.
Die Metapher ist sonnenklar.
Daher bin ich persönlich dafür, dieses Phäomen 1 auch "Eisenbahnwesen" oder auf englisch halt "Railroading" zu nennen.

Bei Phänomen 2 dagegen kann ich keine Eisenbahmetapher erkennen.
Klar, die Spieler sind unzufrieden mit dem Plot. - Aber irgendwie baut sich vor meinem inneren Auge kein Bild von einer Eisenbahn oder von Schienen auf. Daher kann ich auch nicht verstehen, wieso man dieses Phänomen unbedingt Railroading nennen will.

Die Metapher "Spieler können den Plot nicht verlassen. --> Spieler befinden sich in einer Eisenbahn." ist mir sonnenklar.
Aber die Metapher "Spieler sind mit dem Plot unzufrieden, aber können ihn nicht verlassen --> Spieler befinden sich in einer Eisenbahn", will sich mir nicht so recht einleuchten.
Die Metapher passt einfach nicht.

Zitat
So kann es aber nicht funktionieren.
Les dir mal den Thread über Definitionen durch.

Offline Hector

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #229 am: 1.12.2009 | 14:27 »
...
Es gibt zwei verschiedene Phänomene:
1) Der SL hat einen Plot, den er auf alle Fälle durchzieht.
2) Die Spieler sind mit dem Plot, so wie er gespielt wird unzufrieden, aber können ihn nicht ändern.

Das Problem ist nun, dass einige Leute Phänomen 1 den Namen "Railroading" verpasst haben und andere Leute haben Phänomen 2 den Namen Railroading verpasst.

Wie ich schon im Nachbarthread sagte, gibt es keine richtigen und falschen Definitionen. Es gibt nur sinnvolle und weniger sinnvolle Definitionen.

So oder so, muss man bei einem Gespräch aber klar machen, ob man über Phänomen 1 oder Phänomen 2 spricht. Und am einfachsten geht dies, wenn man einem der beiden Phänomene einen neuen Namen gibt.

Und hier gilt nunmal:
Bei "Der SL hat einen Plot, den er auf alle Fälle durchzieht", denke ich automatisch an eine Eisenbahn und die Spieler sitzen in dieser Eisenbahn und folgen den Schienen.
Die Metapher ist sonnenklar.
Daher bin ich persönlich dafür, dieses Phäomen 1 auch "Eisenbahnwesen" oder auf englisch halt "Railroading" zu nennen.

Bei Phänomen 2 dagegen kann ich keine Eisenbahmetapher erkennen.
Klar, die Spieler sind unzufrieden mit dem Plot. - Aber irgendwie baut sich vor meinem inneren Auge kein Bild von einer Eisenbahn oder von Schienen auf. Daher kann ich auch nicht verstehen, wieso man dieses Phänomen unbedingt Railroading nennen will.

Die Metapher "Spieler können den Plot nicht verlassen. --> Spieler befinden sich in einer Eisenbahn." ist mir sonnenklar.
Aber die Metapher "Spieler sind mit dem Plot unzufrieden, aber können ihn nicht verlassen --> Spieler befinden sich in einer Eisenbahn", will sich mir nicht so recht einleuchten.
Die Metapher passt einfach nicht.

Wieso passt die nicht?

Variante 1: Die Spieler sitzen fröhlich lachend im Zug und erfreuen sich an der an ihnen vorbeiziehenden Landschaft, weil sie Eisenbahnfahren toll finden.
Variante 2: Die Spieler sitzen mit verkniffenen Gesichtern im Zug und meckern über die an ihnen vorbeiziehende Landschaft, weil sie lieber zu Fuß gehen würden.
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Eulenspiegel

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #230 am: 1.12.2009 | 14:56 »
Wie gesagt:
Railroading sagt ja erstmal nur, ob die Spieler im Zug sitzen oder nicht.

Ob die Spieler nun fröhlich lächelnd oder mit verkniffenen Gesichtern im Zug setzen, darüber sagt "Railroading" imho nichts aus.

Das heißt, wenn jemand sagt: "Ich betreibe Railroading.", weiß ich nur, dass er im Zug sitzt.
Ob ihm die Zugfahrt Spaß macht, oder ob er Zug fahren blöde findet, weiß ich jedoch nicht. Darüber sagt das Wort "Zug fahren" bzw. "Railroaden" nichts aus.

Offline Teylen

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #231 am: 1.12.2009 | 14:59 »
Die Spieler sitzen aber doch so oder so in einem Zug da jeder SL der nicht komplett aus dem Aermel herraus improvisiert doch allein dadurch railroaden wuerde das er einen Plot erstellt,..

Nun und da wirklich fast alle Zug fahren finde ich es unnoetig einen extra Begriff allein dafuer einzufuehren. Da ergibt Zug fahren aber eigentlich net Zug fahren wollen / im falschen Zug sitzen eher Sinn.
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Offline Hector

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #232 am: 1.12.2009 | 15:02 »
Wie gesagt:
Railroading sagt ja erstmal nur, ob die Spieler im Zug sitzen oder nicht.

Ob die Spieler nun fröhlich lächelnd oder mit verkniffenen Gesichtern im Zug setzen, darüber sagt "Railroading" imho nichts aus.

Das heißt, wenn jemand sagt: "Ich betreibe Railroading.", weiß ich nur, dass er im Zug sitzt.
Ob ihm die Zugfahrt Spaß macht, oder ob er Zug fahren blöde findet, weiß ich jedoch nicht. Darüber sagt das Wort "Zug fahren" bzw. "Railroaden" nichts aus.

Aber gerade diese Argument zeigt doch, wie überflüssig ein neutral belegtes Railroading ist. Der Begriff bringt nicht weiter, weil er dann viel zu allgemein ist.
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Eulenspiegel

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #233 am: 1.12.2009 | 15:14 »
@ Teylen
Die Spieler sitzen aber doch so oder so in einem Zug da jeder SL der nicht komplett aus dem Aermel herraus improvisiert doch allein dadurch railroaden wuerde das er einen Plot erstellt,..
Nein. "Normalerweise" haben die Spieler einen Einfluss auf den Plot.

Der SL überlegt sich vielleicht grob eine Plotstruktur. Aber wie der Plot nun genau aussieht, in welche Richtung sich der Plot entwickelt und wie er ausgeht, das alles wird von den Spielern durch ihre Aktionen mitbestimmt.
Die Entscheidungen der Spieler sind also nicht nur Farbe,sondern haben einen signifikanten Einfluss auf den verlauf des Plottes.

Vielleicht war es vor 10 Jahren noch so, dass wirklich alle Zug gefahren sind. Und vielleicht kennen einige Altmeister das auch gar nicht anders. Oder vielleicht hast du das Glück/Pech, in Gruppen zu spielen, in denen nur Zug gefahren wird.
Das ändert aber nichts daran, dass es zahlreiche andere Gruppen gibt, in denen nicht Zug gefahren wird. (In denen die Spieler also nicht dem Plot des SLs folgen, sondern den Plot eigenständig fortentwickeln.)

Zitat
Nun und da wirklich fast alle Zug fahren finde ich es unnoetig einen extra Begriff allein dafuer einzufuehren. Da ergibt Zug fahren aber eigentlich net Zug fahren wollen / im falschen Zug sitzen eher Sinn.
1) Wie gesagt: Es gibt zahlreiche Runden, in denen man keinen Zug fährt.
2) Wenn man kein Problem mit Zug fahren hat und einfach nur mit dem aktuellen Zug unzufrieden ist (sich aber in einem anderen Zug vollkommen wohl führen würde), dann ist das etwas vollkommen anderes als Leute, die mit Zug fahren sowieso unzufrieden sind und sich lieber vollkommen frei ohne Gleisbeschränkung bewegen wollen.

Und ja, es gibt beides:
1) Leute, die den aktuellen Zug nicht mögen, aber prinzipiell keine Probleme mit Zügen haben. (Die also kein Problem mit vorgefertigten Plots haben, sondern nur diesen speziellen Plot nicht mögen.)
2) Leute, die prinzipiell keine Züge mögen. (Die also immer Probleme mit vorgefertigten Plots haben und den Plot mitentwickeln wollen.)

@ Großkomtur
Nein, der Begriff bringt einem so enorm viel weiter.
Denn damit kann man aussagen, ob man Probleme damit hat, dass der SL den Plot definiert und die Spieler ihm nur folgen (man also ein Problem mit Railroading hat) oder ob man es gut findet, dass der SL den Plot vorgibt und die Spieler den Plot einfach nur folgen wollen (an also Railroading toll findet).

Bei meiner Definition könnte ein Gespräch in etwa so aussehen:
Spieler 1: "Ich hasse Railroading."
Spieler 2: "Also mir macht Railroading hin und wieder Spaß."
Spieler 3: "Wenn unser SL nur selten Railroadet, ist das ja in Ordnung. Aber ich hasse es, wenn das zu häufig passiert."

Bei deiner Definition würde genau das gleiche Gespräch so aussehen:
Spieler 1: "Wenn der SL einen Plot fest vorgibt und ich keine Einflussmöglichkeiten darauf habe, dann ist es für mich Railroading."
Spieler 2: "Also für mich wäre so eine Situation hin und wieder kein Railroading."
Spieler 3: "Wenn unser SL nur selten einen Plot fest vorgibt und ich keine Einflussmöglichkeiten habe, ist das nicht unbedingt Railroading. Aber es ist Railroading, wenn er das zu häufig macht."

Beide male wurde exakt das gleiche gesagt. Aber bei meiner Definition ist das Gespräch viel kürzer (und imho exakter) gewesen. In meiner Definition kann Spieler 1 seine Meinung kurz und prägnant auf den Punkt bringen. Wenn er dagegen deine Definition verwendet, muss er elend lang erzählen.
« Letzte Änderung: 1.12.2009 | 15:17 von Eulenspiegel »

Offline Hector

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #234 am: 1.12.2009 | 15:23 »
@ Großkomtur
Nein, der Begriff bringt einem so enorm viel weiter.
Denn damit kann man aussagen, ob man Probleme damit hat, dass der SL den Plot definiert und die Spieler ihm nur folgen (man also ein Problem mit Railroading hat) oder ob man es gut findet, dass der SL den Plot vorgibt und die Spieler den Plot einfach nur folgen wollen (an also Railroading toll findet).

Bei meiner Definition könnte ein Gespräch in etwa so aussehen:
Spieler 1: "Ich hasse Railroading."
Spieler 2: "Also mir macht Railroading hin und wieder Spaß."
Spieler 3: "Wenn unser SL nur selten Railroadet, ist das ja in Ordnung. Aber ich hasse es, wenn das zu häufig passiert."

Bei deiner Definition würde genau das gleiche Gespräch so aussehen:
Spieler 1: "Wenn der SL einen Plot fest vorgibt und ich keine Einflussmöglichkeiten darauf habe, dann ist es für mich Railroading."
Spieler 2: "Also für mich wäre so eine Situation hin und wieder kein Railroading."
Spieler 3: "Wenn unser SL nur selten einen Plot fest vorgibt und ich keine Einflussmöglichkeiten habe, sit das nicht unbedingt Railroading. Aber es ist Railroading, wenn er das zu häufig macht."

Beide male wurde exakt das gleiche gesagt. Aber bei meiner Definition ist das Gespräch viel kürzer (und imho exakter) gewesen. In meiner Definition kann Spieler 1 seine Meinung kurz und prägnant auf den Punkt bringen. Wenn er dagegen deine Definition verwendet, muss er elend lang erzählen.
Pardon, das stimmt nicht. Mit der klassischen (von dir mit "meiner") Definition wäre das Gespräch eher so:
Spieler 1: Ich hasse Railroading!
Spieler 2: Ja, aber ein bisschen Erzählonkel ab und zu ist ganz okay.
Spieler 3: Wenn's zuviel wird, ist es nicht okay.
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Offline Teylen

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #235 am: 1.12.2009 | 15:28 »
Zitat
Nein. "Normalerweise" haben die Spieler einen Einfluss auf den Plot.
Nein, in den meisten Systemen, ist kein kreativer Einfluss des Spielers auf den Plot selbst vorgesehen. Konzepte bei denen Spieler Szenerien erschaffen wie bei Western City sind doch deutlich in der Unterzahl.

Zitat
Der SL überlegt sich vielleicht grob eine Plotstruktur.
Richtig, und damit "railroadet" er.
Unabhaengig davon ob er es im Abschluss bzw. im Verlauf wage haelt oder eine Vielfalt von Abzweigungen festlegt.

Solange der SL die Plotstruktur bestimmt ist das freie handeln der Spieler nichts weiter als eine Illusion bei der sie letztenendes doch nur die Farbe bestimmen.

Die Signifkants der Entscheidung ist dabei nicht wesentlich hoeher als bei einem PC Spiel, hoechstens variabler.


Wenn man ein Begriff braucht der Konzepte wie Western City im Gegensatz zu traditionellen Runden abbildet sollte man es Player Empowerment (oder so) nennen. Nur ist selbst da das Gegenteil von Player Empowerment nicht Railroading.
Zumal der Begriff Railroading immer eine Abwertung gegenueber der Person stellt die so gezwungen wird ihn fuer ihre Spielweise zu verwenden.
« Letzte Änderung: 1.12.2009 | 15:40 von Teylen »
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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #236 am: 1.12.2009 | 15:33 »
Gut zu wissen, dass es andere Leute noch genau so sehen wie ich!

Go Teylen, GO!  :d
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Mein biete Thread - schau doch mal rein. :)

Eulenspiegel

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #237 am: 1.12.2009 | 15:43 »
Pardon, das stimmt nicht. Mit der klassischen (von dir mit "meiner") Definition wäre das Gespräch eher so:
Spieler 1: Ich hasse Railroading!
Das wäre ja (fast) eine Tautologie.
Da könnte Spieler 1 genau so sagen: "Der Ball ist rund." oder "Schmerz tut weh." oder "Das Viereck hat vier Ecken."
Alles sind Tautologien, weil du das definierende nur noch mal erwähnst.

Nach deiner Definition hasst JEDER Mensch Railroading. (Weil es ja per Definition nur Railroading ist, wenn du es nicht magst.)

In meinem Gespräch hat der Spieler aber nicht gesagt, dass er es hasst, wenn ein Plot gespielt wird, den er nicht mag. Er hat ausgesagt, dass er es nicht mag, wenn der SL den Plot vorgibt.

Verglichen wir die drei Sätze doch mal, indem wir das Definierende in die Definition einsetzen.
Wir haben die drei folgenden Sätze:
1) "Ich hasse eulenspiegelsches Railroading."
2) "Wenn der SL einen Plot fest vorgibt und ich keine Einflussmöglichkeiten darauf habe, dann ist es für mich großkomtursches Railroading."
3) "Ich hasse großkomtursches Railroading."

So, jetzt ersetzen wir mal in allen drei Aussagen die Definition. Dann erhalten wir:
bei 1) "Ich hasse es, wenn der SL einen Plot fest vorgibt und ich keine Einflussmöglichkeiten darauf habe."
bei 2) "Wenn der SL einen Plot fest vorgibt und ich keine Einflussmöglichkeiten darauf habe, dann ist es für mich so, dass der SL den Plot fest vorgibt, ich keine Einflussmöglichkeiten darauf habe und ich den Plot nicht toll finde."

Jetzt können wir Aussagenlogik darauf anwenden, etwas kürzen und erhalten bei 2):
"Wenn der SL einen Plot fest vorgibt und ich keine Einflussmöglichkeiten darauf habe, dann ist es für mich so, dass ich den Plot nicht toll finde."

bei 3) "Ich hasse es, wenn der SL den Plot fest vorgibt, ich keine Einflussmöglichkeiten darauf habe und ich den Plot nicht toll finde."

Du siehst: Bei 1 und bei 2 werden die gleichen Aussagen getroffen:
Sie finden es nicht toll, wenn der SL den Plot fest vorgibt und sie keine Einflussmöglichkeiten haben.

Bei deinem Spieler weiß man jedoch nicht, ob er es toll oder schlecht findet, wenn der SL den Plot fest vorgibt und der Spieler keine Einflussmöglichkeiten hat.
Bei deinem Spieler weiß man nur, dass er es nicht toll findet, wenn er den Plot nicht toll findet.

Aber darüber, ob er es toll finden würde, wenn er den Plot an sich toll finden würde (obwohl der SL den Plot fest vorgibt und er keine Einflussmöglichkeiten hat), darüber hat Spieler 3 keine Aussage getroffen.

Bei 1) und bei 2) erfahre ich etwas neues über den Spieler:
Er findet es nicht toll, dass der SL den Plot fest vorgibt und die Spieler keine Einflussmöglichkeiten haben.

Bei 3 (also den Satz, den du vorgeschlagen hast), erfahre ich nur etwas, was ich im Prinzip sowieso schon wusste:
Er findet es nicht toll, dass er den Plot nicht toll findet.

Deine Aussage hat also keinerlei Mehrwert, sondern ist fast schon eine Tautologie.

Zitat
Spieler 2: Ja, aber ein bisschen Erzählonkel ab und zu ist ganz okay.
Spieler 3: Wenn's zuviel wird, ist es nicht okay.
Was ist jetzt schon wieder ein Erzählonkel?
Ist "Erzählonkel" für dich das gleiche wie Railroading oder ist das etwas anderes?
« Letzte Änderung: 1.12.2009 | 15:45 von Eulenspiegel »

Offline Hector

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #238 am: 1.12.2009 | 15:48 »
Erzählonkel ist für mich das Eulenspiegelsche Railroading.  ;D

Edit: In Großkomturschen Worten: Einer labert, die andern hören zu und findens gut oder auch nicht. Und wenns sie's nicht gut finden, dann ist es für die betroffenen Railroading.
« Letzte Änderung: 1.12.2009 | 15:49 von Großkomtur »
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Callisto

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #239 am: 1.12.2009 | 16:00 »
Die Spieler sitzen aber doch so oder so in einem Zug da jeder SL der nicht komplett aus dem Aermel herraus improvisiert doch allein dadurch railroaden wuerde das er einen Plot erstellt,..

Nun und da wirklich fast alle Zug fahren finde ich es unnoetig einen extra Begriff allein dafuer einzufuehren. Da ergibt Zug fahren aber eigentlich net Zug fahren wollen / im falschen Zug sitzen eher Sinn.

Neyneyney. Im Normalfall gibt es regelmäßig Weichen, die die Spieler umstellen dürfen, bei verdammenswertem RR gibts die nicht. Im Idealfall können Spieler auch Weichen stellen, obwohl da vorher gar keine vorgesehen waren. Laßt die Spieler Autofahren, vielleicht wollen sie ja ans selbe Ziel wie der Zug.

Offline Teylen

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #240 am: 1.12.2009 | 16:04 »
Spieler 1: Ich hasse Railroading!
Das wäre ja (fast) eine Tautologie.
Richtig. Deshalb ist die Aussage unsinnig.

Ebenso waere es nach deinem Vorschlag eine Tautologie zu sagen "In der DSA Runde gestern wurde gerailroadet" weil in jeder DSA Runde die kein System hat bei denen sich die Spieler Einflussnahme auf das Plot Design kaufen koennen jede Runde gerailroadet waere.

Es macht durchaus auch Sinn es negativ zu belegen wenn der Ansatzpunkt ist eine Befindlichkeit fest zustellen. Wenn Spieler 1 sagt:
"Gestern hatte ich das Gefuehl von Railroading."
Bringt er damit zum Ausdruck das der Plot in negativer Weise Fremd bestimmt wurde.

Als praktisches Beispiel.
Ich finde den Plot von Dragon Age ganz okay, nur bei der Szene des Vorspiel zum adligen Menschen hatte ich das Gefuehl das ganz uebel gerailroadet wurde.

Railroading ist ein Mangel innerhalb einer Erzaehltechnik.

Zitat
Er hat ausgesagt, dass er es nicht mag, wenn der SL den Plot vorgibt.
Die SL gibt den Plot aber fuer gewoehnlich immer vor.
Egal was Spielern mit Weichen im Detail machen.
Deswegen ist es auch eine Spiel*Leitung* weil sie leitet.
Die ursaechliche Daseinsberechtigung / Sinn von SLs ist der Plots vorzugeben.

Die Aussage: "Ich fand das es zu Railroading kam." Ist nicht analog zu
"Ich hasse es wenn der SL einen Plot mit eingeschraenkten Moeglichkeiten vorgibt." sondern zu:
"Ich hasse es wenn der SL einen Plot mit eingeschraenkten Moeglichkeiten vorgibt welche mir in dem Kontext den Spielspass verdarben."

Basierend auf der letzten Aussage kann man dann analysieren wieso er es in dem Fall nicht mochte. Das koennte sein weil:
 - Er allgemein starre Plot Strukturen schlecht findet
 - Weil die Szene unstimmig beschrieben ward
 - Weil der Verlauf der Szene mit der Erwartungshaltung hinsichtlich der Moeglichkeiten des Charakters kollidierte
 - Weil der Verlauf der Szene mit der Erwartungshaltung hinsichtlich der Entwicklung der Geschichte kollidierte
 - Weil die Pizza noch schief im Magen lag
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Offline Hector

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #241 am: 1.12.2009 | 16:16 »
Richtig. Deshalb ist die Aussage unsinnig.

Leute, wenn Ihr klugscheißert, klugscheißert bitte richtig. Etwas hassen ist nicht gleichbedeutend mit etwas nicht mögen oder etwas als störend empfinden. Nicht im Ansatz. Also wirklich.   wtf?
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Offline Teylen

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #242 am: 1.12.2009 | 16:18 »
Etwas hassen ist nicht gleichbedeutend mit etwas nicht mögen oder etwas als störend empfinden. Nicht im Ansatz. Also wirklich.   wtf?
Also es gibt Sachen die du hasst aber dennoch magst und die dich auch nicht stoeren?  wtf?
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Offline Hector

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #243 am: 1.12.2009 | 16:23 »
Nein. Es gibt Sachen, die ich als störend empfinde. Unangemessenen Eingriff des Spielleiters in meine Handlungen (aka Railroading) zum Beispiel. Es gibt Sachen, die ich nicht mag. Kohlsuppe beispielsweise. Und es gibt Sachen die ich hasse. Nazis beispielsweise. Ich würde aber nicht so weit gehen, zu sagen, dass ich Railroading hasse. Ich kenne aber sehr wohl Leute, die das tun.

Und warum bitteschön, ist es daher Unsinn, wenn jemand sagt: Ich hasse Railraoding?
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Eulenspiegel

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #244 am: 1.12.2009 | 16:28 »
Leute, wenn Ihr klugscheißert, klugscheißert bitte richtig. Etwas hassen ist nicht gleichbedeutend mit etwas nicht mögen oder etwas als störend empfinden. Nicht im Ansatz. Also wirklich.
Geh doch lieber auf den Inhalt ein, anstatt hier rumzuklugscheißen.

Falls es dir dann besser geht, kann ich den ganzen Post nochmal editieren und überall, wo hassen steht, dieses durch "nicht mögen" ersetzen. Die Aussage meines Posts bleibt die selbe.

Offline Teylen

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #245 am: 1.12.2009 | 16:33 »
Gut, die Runde Erbsen geht an dich. Man kann natuerlich feststellen in welchen Grad man einem negativen Sachverhalt negativ eingestellt ist. Wobei es insofern nichts bringt als das es nicht impliziert das es eine positive Seite gibt.
Wenn ich sage: "Ich hasse schlechte Nachrichten in Belgien"
Heisst das nicht das schlechte Nachrichten wo anders positiv sein koennen.
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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #246 am: 1.12.2009 | 16:36 »
Damit rennst Du bei mir offene Türen ein.
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Eulenspiegel

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #247 am: 1.12.2009 | 16:40 »
Na scheinbar nicht:

Man kann definieren:
- "Gummiblablub sind Nachrichten in Belgien."
Dann ist es sinnvoll zu sagen: "Ich hasse Gummiblablub."

Man kann aber auch definieren:
- "Gummiblablub sind Nachrichten in Belgien, die ich nicht mag."
Dann ist der Sachverhalt "Ich hasse Gummiblablub." weit weniger sinnvoll. (Er ist nicht falsch. Und er ist nicht tautologisch. Und er hat sicherlichen einen winzigkleinen Sinn. Aber die Sinnhaftigkeit ist nicht so hoch, wie bei dem oberen.)

Aber wiegesagt: Anstatt sich am Wörtchen "hassen" aufzuhängen, ersetze einfach in den obigen Posts das Wörtchen "hassen" einfach durch "nicht mögen".

Offline Sashael

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #248 am: 1.12.2009 | 19:41 »
Wenn die Defnitionen der verschiedenen Leute soweit abweichen, dann sollte man doch mal noch mal zurückgehen und fragen:

Was bedeutet es, wenn ein Spieler sagt "Der SL hat das ganze Abenteuer gerailroaded"?

Was will der Spieler damit aussagen? Ist der Satz wertneutral oder will er damit seine Emotionen über das Abenteuer beschreiben?
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Eulenspiegel

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Re: Definition Railroding: Ja was isses denn nun?
« Antwort #249 am: 1.12.2009 | 19:57 »
Kommt auf die Betonung des Satzes an.

Aber Gegenfrage: Was bedeutet es, wenn der Spieler sagt: "Der SL hat die ganze Zeit mit der neuen Spielerin rumgeflirtet."

oder wenn der Spieler sagt: "Der SL hat die ganze Zeit erst in der Nase gepopelt und dann in die Chipstüte gefasst."

oder wenn der Spieler sagt: "Der SL hat die ganze Schokolade alleine aufgegessen."

Sind diese Aussagen wertneutral oder bedeuten sie was und der Spieler will damit seine Emotionen über den Abend ausdrücken?

Und angenommen: "In der Nase popeln und anschließend in die Chipstüte fassen" ist nicht wertneutral, sondern abwertend gemeint: Was sagt uns das jetzt über die Definition von "Nase popeln" und "in die Chipstüte fassen" oder von "ganze Schokolade alleine essen"?