Autor Thema: Rolemaster noch zeitgemäß?  (Gelesen 56226 mal)

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Offline D. M_Athair

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #225 am: 23.01.2011 | 22:57 »
Dass etwas, das sich seit 20 Jahren nicht nennenswert weiterentwickelt hat, nicht zeitgemäß ist, scheint mir doch ein recht objektives Argument zu sein - zumindest im 21. Jahrhundert.
Hmmm ... Prince Valiant hat 20 Jahre auf dem Buckel, Everway 15 und dennoch sind beide Spiele noch immer ihrer Zeit voraus. Noch nicht zeitgemäß.

Das zeitliche Argument ist zwar durchaus ein objektives, aber dennoch kein aussagekräftiges Argument.
Dadurch ist sein Nutzen für die Diskussion marginal.
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ErikErikson

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #226 am: 23.01.2011 | 22:59 »
Ich, als anerkannte RSP-Autorität sage, das Rolemaster zeitgemäß ist.

Offline Darius

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #227 am: 23.01.2011 | 23:37 »
Ich glaube ich kann mich durchaus als sehr alter Rolemaster Fanboy bezeichnen, der jetzt RM-mäßig in Rente ist. ;)

Mein Urteil zu Rolemaster mit etwas Abstand fällt eigentlich doch unterm Strich positiv aus.

Ich habe jetzt in den vergangenen Monaten sehr viele andere/"moderne"/neue"/geyhpte Systeme getestet und angespielt und auch selbst geleitet. Unterm Strich sind die ganzen anderen Systeme auch nicht in dem Maße viel moderner oder altbackener als Rolemaster, finde ich.

Die meisten Systeme spielen doch immer noch mit den selben Mechanismen, OK, sagen wir viele, nicht die meisten. Es gibt Attribute oder was Ähnliches und es gibt Skills und deren Entwicklung. Genau wie bei Rolemaster. Mal ist das Ganze in blau, mal in Grün, mal in Gelb. Aber jetzt vollkommen revolutionär war jetzt nichts, was ich gesehen habe.

Manche lösen einzelne Aspekte besser und schneller, dafür sind sie in anderen Teilbereichen für mich auch schwach gelöst im Vergleich zu Rolemaster. Das Rolemaster Kampfsystem finde ich z.B. nach wie vor nicht schlecht und es rockt schon gewaltig. Da sind mir manche Systeme zu einfach gestrickt. Dafür finde ich manche Sachen zu komplex gemacht bei Rolemaster.

Ich habe das schon in der Vergangenheit so gesagt und bleibe dabei. Zeitgemäß ist für mich ein ziemlich kompliziertes Wort, wenn man von RPGs spricht. Nur, weil jetzt Savage Worlds komplett hoch gehypt wird und am lautesten dafür argumentiert wird, muss es ja nicht gleich das zeitgemäßeste sein finde ich.

Ich möchte übrigens verstanden wissen, dass ich bei den "anderen Systemen" von klassischen RPG Systemen rede und nicht von Indie oder Erzählsystemen. Habe ich jetzt auch einige probiert und gemischte Erfahrungen damit gemacht. Man kann sie aber nicht mit Rolemaster, Pathfinder, WHFRPG, SoIaFRPG oder Ähnlichen Systemen vergleichen finde ich. Das wäre ein hinkender Vergleich meiner Meinung nach.
« Letzte Änderung: 23.01.2011 | 23:40 von Darius »
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Offline Brakiri

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #228 am: 23.01.2011 | 23:43 »
*seufz*

Es ist schwer etwas zu vermitteln, wenn die Leute krampfhaft versuchen alles falsch zu interpretieren, nur weil es nicht zu ihrer Meinung passt. Also nochmal, und nun als LETZTER Beitrag zu RM:

1.   Ich schrieb, dass ich die Kategorie/Skill-Aufteilung unnötig kompliziert finde, für den „Mehrwert“ den es bringt. Das ist wie alles hier eine MEINUNG. Ich sehe z.B. die Default-Reglung bei GURPS als gleichwertig an in ihrer Effektivität mit wesentlich weniger Aufwand. Also eine höhere „Regelproduktivität“ wenn ich das so sagen darf.

2.   Schablonen-Char-Generierung. Für Leute die sowas brauchen, mag das gut sein. Ich finde es nicht gut, weil ich gerne nach meinen eigenen Vorstellungen bastele. Ich habe in RM Schablonen die nicht zu dem passen, was ich möchte/mir vorstelle. Die Generierung bei RM ist im Prinzip zum grossen Teil nur mehrer ähnliche Schablonen(Jugend, Klasse, Ausbildungspakete, Hobbyskills) übereinanderlegen, und gucken, wo welche Skillbonis hinzukommen. Das finde ich extrem öde. Wieder nur meine MEINUNG, nach meinen Vorlieben und Bedürfnissen ans RPG. Das die Generierung aber so abläuft ist ein Fakt, und kein ausgedachter Blödsinn, um euch zu ärgern. Das in RMFRP Talente hinzukommen ist ein grosses Plus!

3.   Magiesystem. Kann man drüber streiten. Ich finds ok. Nicht toll, aber ok. Viele Zauber sind recyled, da sie einfach nur in mehreren Versionen mit höherer Reichweite drinstehen. Ausserdem wiederholen sich viele Zauber auf verschiedenen Listen. Das ist ein Fakt, kann jeder nachlesen. Ich finds unnütz, hätte man sich sparen können, und komplett mit einem Manipulierskill ersetzen können. Gleiche Spells, andere Reichweite ist reine Anzahl-Streckung, nichts weiter. Über Sinnlos-Zauber kann man streiten, ich persönlich finde viele Zauber sinnlos, und habe das Gefühl, es soll einfach nur die Liste gestreckt werden, damit man erst später an die „guten“ Spells kommt, die man haben möchte. Again: Meine MEINUNG.

4.   Regellücken. Gibt es in RM. Gibt es auch woanders. Gibt es überall. No big deal. Aber es gibt sie eben auch hier.

5.   Entwicklungspfad. Ich bin D&D, GURPS, PF, DSA4 uvm. gewohnt, wo der Entwicklungspfad wesentlich interessanter und vielseitiger ist. In RM hat man bis Level 5 oder so ein paar Attrib-Steigerungen, und danach nurnoch Skills um ein paar % hoch und ein paar Zauber was immer weniger wird, je weiter man kommt. Bei anderen Systemen gibs noch Feats, Special Powers und Abilities von der Klasse, man kann Prestigeklassen nehmen, nach und nach gewisse Fähigkeiten „freischalten“ uvm. Daher ist es meine MEINUNG, dass der RM-Entwicklungspfad im Vergleich dazu eher öde ist.

6.   Krits. Ja sie machen den Kampf interessanter, auf alle Fälle. Kehrseite ist halt, und das kann man jeden halbwegs mathematisch begabten Kollegen fragen, dass die w100-Streuung das eben auch sehr random und im Ernstfall sehr tödlich macht. Ich mag die Krit-Tabellen, finde aber, das diese Art der Verteilung nicht immer z.B. für Ambush eine gute Lösung ist. Obiges Fakten, und am Ende meine MEINUNG.

7.   Universalsystem. Wie schon gesagt wurde, fehlt hier eine gute Anleitung. das macht es schonmal als ein solches weniger geeignet und es lässt sich nicht alles damit abbilden. Beides Fakten. Da einige meinten, RM  will kein US sein, kann ich ja den Punkt droppen.

8.   Verwaltungsaufwand. Drantos meinte das wäre in D&D usw. nicht anders. Das ist falsch. Warum? Weil die von ihm genannten Verfassungen wie stunned usw. sehr sehr selten auftreten. Es gibt dafür Spezialmanöver, und einige Zauber/Fähigkeiten die das können. Ich habe diese in meinen über 15 Jahren wärenden AD&D/D&D-Erfahrungen extrem selten bis nie erlebt. In Rolemaster sind ALLE diese von mir aufgezählten RM-Verfassungen wie Benommenheit usw. ein integraler und in jedem Kampf vorkommende Bestandteil. Das bedeutet, ich muss auf jeden Fall irgendwie eine Tabelle führen, sonst verliere ich den Überblick. Ich behaupte:In RM ist die Häufigkeit der Kämpfe OHNE diese Zustände, vergleichbar hoch, wie sie bei D&D MIT diesen Zuständen ist. Die Häufigkeit ist bei D&D so gering, dass man es verwaltungstechnisch vernachlässigen kann. Das es dort ebenfalls solche Zustände GIBT, bestreite ich nicht, nur kommen sie vernachlässigbar selten zum Einsatz.

So ich hoffe es ist jetzt klar geworden, dass ich das System nicht bashen will, um Liebhaber dieses Systems zu ärgern, sondern, weil es einfach Teile enthält die mir nicht gefallen, bzw. bei denen ich anders geartete Lösungen vorziehe.

For anything else: Read my signature!

PS: Ich entschuldige mich für eine Sache: Nicht zeitgemäss.
Ich weiss nichtmal was das im Kontext mit Systemen zu bedeuten hat.
Wenn "nicht zeitgemäss" bedeutet, dass ein System an Konzepten festhält, die "neue" Systeme nicht mehr haben, dann ist RM wohl nicht mehr zeitgemäss.
Da es aber alles mögliche heissen kann, nehme ich diese Bemerkung zurück, und entschuldige mich für das unqualifizierte und schwammige Nachplappern einer leeren Worthülse.
PPS: Völlig ernst gemeint, keine Ironie!
« Letzte Änderung: 24.01.2011 | 00:11 von Brakiri »
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Offline Darius

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #229 am: 23.01.2011 | 23:55 »
Ich habe deinen Kritikpunkten übrigens auch nichts entgegen zu setzen. Kurz: Du hast all jene Punkte getroffen, die auch wir/ich in den letzten 20 Jahren mit Rolemaster auch gefunden haben.

Wir hatten uns dann mal vor einigen Jahren ein Haussystem Rolemaster gebaut. Darin gab es keine "Berufe" mehr, keine Berufsboni und keine Spell Listen. Das heißt jeder konnte seine Skills frei lernen. Es gab auch keine XP Points mehr, sondern am Ende jeder einzelnen Sitzung "Ranks" als Erfahrung, also Kreuze, mit denen dann Skills gesteigert werden konnten. Die Wertigkeit der Ranks lag bei 6/4/3/2/1 also immer in den bekannten 10er Schritten. Die Erhöung diente dazu den Levelbonus auszugleichen.

Zauber wurden einzeln gelernt und verschiedenen Gebieten, die als Skills ausgebildet wurden zugeteilt. Z.B. Rituelle Magie, Kraftübertragung, Körperkontrolle usw. Wenn man also einen Spruch lernen wollte, wurde der ausgearbeitet und bekam einen Schwierigkeitsgrad zugewiesen. War viel Arbeit, aber es kam halt nicht wie bei den alten Spruchlisten dann der Lichtzauber XII auf Stufe 13 des Magiers oder so ähnlich. ;)

Kurz, wir machten uns Rolemaster "freier". Nutzten noch die Kampftabellen und Skills und einige Ideen. Ein lockeres Grundgerüst. Das war zwar auch nicht viel schlanker und viel schneller, aber halt freier und weniger in Schablonen gepresst. 
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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #230 am: 23.01.2011 | 23:57 »
@Darius

Um Himmels willen, dass war nicht an dich gerichtet! :)
War an Drantos & Althair gerichtet.
Du hast nur zufällig vor mir gepostet ;)

Die Änderungen finde ich btw. sehr gut! Notiere ich mir mal, für den Fall das mal jemand RM spielen mag, aber nix gegen mehr Freiheit hat.
Danke! :)
« Letzte Änderung: 24.01.2011 | 00:04 von Brakiri »
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Offline Darius

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #231 am: 24.01.2011 | 00:03 »
Habe es auch nicht als Kritik an mir empfunden.

Vor noch nicht mal 1 Jahr als echter Rolemaster Fanboy hätte ich es wohl eher verteidigt das System, aber jetzt bin ich dahingehend entspannter. Das kam durch viel neues probieren. Hat meinen Horizont deutlich erweitert. Das hatte aber auch zur Folge, dass ich wie oben schon erwähnt erkennen musste, dass natürlich auch andere Systeme nur mit Wasser kochen.

Im Übrigen würde ich GURPS gerne mal testen. Habe ich noch nie gespielt und kann deshalb gar nix dazu sagen. Mein Bruder Dorin leidet nur an einer unbegründbaren GURPS Ablehnung von der sogar selber sagt, er weiß nicht woher sie kommt. Ich glaube er hat es mal angespielt und es war einfach eine schlechte Runde, die etwas in die Hose ging.

Was ich an GURPS vom Hören faszinierend finde, ist das es wohl möglich ist fast alles damit zu spielen. Also Dark Fantasy, genau so wie Star Trek High Tech Future. Bin also für alles offen. Und GURPS ist ja ein Schwergewicht und muss also nochmal getestet werden. ;)
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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #232 am: 24.01.2011 | 00:07 »
Habe es auch nicht als Kritik an mir empfunden.

Vor noch nicht mal 1 Jahr als echter Rolemaster Fanboy hätte ich es wohl eher verteidigt das System, aber jetzt bin ich dahingehend entspannter. Das kam durch viel neues probieren. Hat meinen Horizont deutlich erweitert. Das hatte aber auch zur Folge, dass ich wie oben schon erwähnt erkennen musste, dass natürlich auch andere Systeme nur mit Wasser kochen.

Im Übrigen würde ich GURPS gerne mal testen. Habe ich noch nie gespielt und kann deshalb gar nix dazu sagen. Mein Bruder Dorin leidet nur an einer unbegründbaren GURPS Ablehnung von der sogar selber sagt, er weiß nicht woher sie kommt. Ich glaube er hat es mal angespielt und es war einfach eine schlechte Runde, die etwas in die Hose ging.

Was ich an GURPS vom Hören faszinierend finde, ist das es wohl möglich ist fast alles damit zu spielen. Also Dark Fantasy, genau so wie Star Trek High Tech Future. Bin also für alles offen. Und GURPS ist ja ein Schwergewicht und muss also nochmal getestet werden. ;)

Ok :)

Also wenn wir uns gut verstehen in der Runde, dann kann ich gern mal einen lustigen Oneshot in GURPS leiten.
Ich würde euch da lieber vorsichtig ranführen, denn mit einer Sache haben die Kritiker recht: GURPS ist ein Koloss, den man erstmal bändigen muss.
Ich persönlich finde aber, dass die Mühe mehr als lohnt. :)

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #233 am: 24.01.2011 | 00:12 »
Ja das machen wir mal. GURPS antesten würde ich sofort mal und auch Dorin würde sicher nochmal mitspielen. Vielleicht mal 2 Settings probieren.

Einmal Fantasy, einmal SciFi.

Ist hier jetzt aber Off-Topic.

Das machen wir mal so aus, wenn wir uns sehen oder so.
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Offline D. M_Athair

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #234 am: 24.01.2011 | 00:32 »
Es ist schwer etwas zu vermitteln, wenn die Leute krampfhaft versuchen alles falsch zu interpretieren, nur weil es nicht zu ihrer Meinung passt.
Wie? Was? Wo?

So ich hoffe es ist jetzt klar geworden, dass ich das System nicht bashen will, um Liebhaber dieses Systems zu ärgern, sondern, weil es einfach Teile enthält die mir nicht gefallen, bzw. bei denen ich anders geartete Lösungen vorziehe.
War nicht genau das der Punkt, an dem wir in der Diskussion schon angekommen waren?


PS: Ich entschuldige mich für eine Sache: Nicht zeitgemäss.
Das ist doch Quatsch.
Da gibt es nicht's, was auch nur entfernt nach einer Entschuldigung verlangen würde.

Ich weiss nichtmal was das im Kontext mit Systemen zu bedeuten hat.
Wenn "nicht zeitgemäss" bedeutet, dass ein System an Konzepten festhält, die "neue" Systeme nicht mehr haben, dann ist RM wohl nicht mehr zeitgemäss.
Nicht zeitgemäß? Im Moment ist das Angesichts der OSR, den Story Games, den Leichtgewichten (Barbarians of Lemuria & Co.), den Schlachtkreuzern (Pathfinder, Rouge Trader) und den kartenspiel-beeinflussten RSP (WFRP 3, D&D 4, John Sinclair) ein Begriff, der wenig Kraft hat. All diese Rollenspiel-Typen finden ihre Zielgruppe und werden gespielt. Einzig cinematische Spiele sind derzeit weitestgehend "out".


@ GURPS-Spielen:
Nehmt doch ein Setting für das sich Dorin begeistern kann.
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Offline Brakiri

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #235 am: 24.01.2011 | 00:46 »
War nicht genau das der Punkt, an dem wir in der Diskussion schon angekommen waren?

Nicht ganz.
Drantos mag es meine Meinung damit zu "invalidieren" das es keine absoluten Wahrheiten sind, wo es leider in der Natur dieser Sache liegt, das diese nicht existieren.
Alles was ich gesagt habe, sind Fakten die sich auf RM beziehen. Die Meinung dabei ist einfach, was ich davon halte. Das ist alles.

Mist ich wollte doch dazu nix mehr sagen..hmpf..

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Offline Drantos

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #236 am: 24.01.2011 | 16:40 »
Nicht ganz.
Drantos mag es meine Meinung damit zu "invalidieren" das es keine absoluten Wahrheiten sind, wo es leider in der Natur dieser Sache liegt, das diese nicht existieren.
Alles was ich gesagt habe, sind Fakten die sich auf RM beziehen. Die Meinung dabei ist einfach, was ich davon halte. Das ist alles.

Mist ich wollte doch dazu nix mehr sagen..hmpf..

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Deine Meinung will ich dir nicht nehmen. Aber wenn du falsche Fakten nennst, um sie zu untermauern, möchte ich diese "Tatsachen" nicht unwidersprochen stehen lassen.


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Offline Treehorn

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #237 am: 9.02.2012 | 17:52 »
Rolemaster ist wie Latein.

Ich bin froh es früher einmal geleitet/gespielt zu haben. Es hilft mir heute, andere Systeme schnell zu durchschauen, aber benutzen kann ich es heutzutage nicht mehr.  ~;D

Offline Brakiri

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #238 am: 11.04.2012 | 08:25 »
Rolemaster ist wie Latein.

Ich bin froh es früher einmal geleitet/gespielt zu haben. Es hilft mir heute, andere Systeme schnell zu durchschauen, aber benutzen kann ich es heutzutage nicht mehr.  ~;D

Hehe, vielleicht ist das der Grund, warum ich RM nicht so sehr mag. Ich bin mit anderen Systemen gross geworden z.B. mit GURPS, und dort finde ich einfach viele Strukturen und Regeln besser konstruiert. Maximale Freiheit bei der Generierung, zusammen mit weitreichendem aber einfachem Skillsystem gepaart mit einem an sich simplen Grundmechanik.

RM ist ein Dino der RPG-Welt, aber es geht mir mit RM genauso wie mit Tolkien. Ich spreche dem HdR nicht seine Verdienste bezüglich Fantasy und auch RPG ab, aber literarisch finde ich die Bücher detailüberladen, ermüdend, streckenweise regelrecht langweilig, und vom Schreibstil nur schwer verdaulich.
Das liegt aicher auch daran, dass ich Tolkien erst spät gelesen habe, und vorher Fantasy gelesen habe, die mir persönlich im Stil viel eher zugesagt hat, lebendiger ist usw.
Z.B. die ersten 3 Bücher von Schwert der Wahrheit. Sicher wird es ab Buch 4/5 ein wenig dünner, aber die ersten 3 oder 4 Bücher waren für mich Kopfkino vom feinsten.

RM ist ein System was gute Anleihen hat. Aber die hohe Ergebnisstreuung und die schablonenhafte Charaktererschaffung, wo am Ende trotz hohen Aufwands nie das rauskommt, was man sich vorgestellt hat, laufen einfach meinen RPG-Bedürfnissen entgegen.

Die Tabellen oder die Zauberlisten oder die Berechnungen der Sachen im Kampf haben mich nie gestört.
Im Prinzip muss ich meinem Ex-RM-SL ein Kompliment machen.
Das er den Überblick über so viele Gegner mit x verschiedenen Konditionen von stunned bis bleeding meist so tadellos behalten konnte, ist im nachhinein beeindruckend.
Ich Dröbel habe letztens schon teilweise den Überblick verloren, als ich 3 Gegner mit komplett unterschiedlichen Zauberlisten(Psion, Cleric, Wizard) bei Pathfinder steuern musste.
« Letzte Änderung: 11.04.2012 | 08:26 von Brakiri »
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Offline D. M_Athair

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #239 am: 30.04.2012 | 17:24 »
Ich bin mit anderen Systemen gross geworden
Dasselbe.

z.B. mit GURPS, und dort finde ich einfach viele Strukturen und Regeln besser konstruiert. Maximale Freiheit bei der Generierung, zusammen mit weitreichendem aber einfachem Skillsystem gepaart mit einem an sich simplen Grundmechanik.
Bei GURPS geht's mir wie mit Esperanto. Nette Ideen, EIGENTLICH einfach, letztendlich weicht es aber von meinen Wünschen und Erwartungen immer 1-2 cm ab. Unbefriedigend.

Charaktererschaffung, wo am Ende trotz hohen Aufwands nie das rauskommt, was man sich vorgestellt hat, [...]
=> bei mir: GURPS, DSA 4.X. Bei RM habe ich gerade durch die Schablonen von vorn herein etwas, an dem sich mein Charakterkonzept messen lassen muss.
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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #240 am: 13.06.2012 | 15:39 »
Ach ja, zeitgemäß...
Antwort: Nö isses wohl nicht, aber zeitgemäß ist wohl das unwichtigste Bewertungskriterium beim Rollenspiel, das es gibt. Siehe Retro-Welle... ;)


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Offline Vanis

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #241 am: 13.06.2012 | 15:51 »
Wie bei allem gilt: Es kommt auf die Einstellung an, mit der man an eine Sache rangeht. Wenn ich von vorne herein aus der Indie-Ecke komme und alle älteren Rollenspiele wie RM, GURPS oder wasweißich scheiße finde, dann wird man auch keinen Spaß mit denen haben. Ich hab damals viel Rolemaster gespielt. Heute würde ich wohl keine 100+ Euro in die ganzen Regelwerke investieren. Aber mal zocken? Warum nicht?

Offtopic:

Dasselbe.
 Bei GURPS geht's mir wie mit Esperanto. Nette Ideen, EIGENTLICH einfach, letztendlich weicht es aber von meinen Wünschen und Erwartungen immer 1-2 cm ab. Unbefriedigend.
 => bei mir: GURPS, DSA 4.X. Bei RM habe ich gerade durch die Schablonen von vorn herein etwas, an dem sich mein Charakterkonzept messen lassen muss.

GURPS hat diese Schablonen auch. Wenn die einem nicht passen, werden sie halt passend gemacht. Wo ich ein Problem sehe ist, dass der Aufwand irgendwann richtig groß wird.
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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #242 am: 13.06.2012 | 16:00 »
Heute würde ich wohl keine 100+ Euro in die ganzen Regelwerke investieren.

Das GRW [€ 39,95] ist stand alone sehr gut spielbar...
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Offline Vanis

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #243 am: 13.06.2012 | 16:02 »
Das GRW [€ 39,95] ist stand alone sehr gut spielbar...

Ja, schon, aber wir wissen doch alle, wohin das bei uns Rollenspielern hinausläuft... ;)
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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #244 am: 13.06.2012 | 16:37 »
Dann will ich mal - wenn auch verspätet - eine Lanze für Rolemaster brechen.

Denn ja, ich habe jahrelang Rolemaster gespielt, damals, in den 90ern. Ob ich es heute nochmal spielen würde? Wohl eher nicht, was aber nicht an RM an sich liegt, sondern daran, dass ich mich insgesamt zunehmend von regellastigen Systemen abwende. Allerdings muss ich sagen, dass RM längst nicht so regellastig ist wie sein Ruf. Wenn man erst mal die ganzen Kampf- und Zaubertabellen in nette Ringbücher ausgelagert hat, sind die eigentlichen Regeln sogar sehr kompakt. Mit dem Regelwust eines Schwarzen Auges o.ä. kann Rolemaster keinesfalls mithalten.

Was mir rückblickend an Rolemaster gut gefallen hat, ist zum einen seine universelle Verwendbarkeit (keine feste Bindung an bestimmte Spielwelten) und zum anderen sein flexibles Magiesystem mit den abertausend Zaubersprüchen (gerade in den Erweiterungsbüchern). Aber auch das (mit Verlaub) saugefährliche Kampfsystem hatte seinen Charme, und ich habe davor und danach nie wieder so viele Fingernägel in Rollenspielsitzungen runtergekaut wie bei Rolemaster-Kämpfen.

Wenn man drauf steht, Charaktere "hochzuspielen", dann besticht Rolemaster zudem durch eine echt steile Entwicklungskurve der Figuren. Anfängerfiguren sollten sich schon vor einem einzelnen Wildschwein oder drei marodierenden Goblins in Acht nehmen (wer glaubt, dass ein Erststufen-DSA-Held nichts kann, soll mal einen Erststufen-Rolemaster-Char spielen), während Profis ein ganzes Wehrdorf in Schutt und Asche legen können. Und das, ohne dass es sich so Marvel-Superhelden-mäßig anfühlt wie beispielsweise bei D&D.

Ist all dies nicht mehr zeitgemäß? Keine Ahnung. Ich habe den Eindruck, dass die Gesamtheit der Systeme, die hier auf Tanelorn manchmal als "nicht mehr zeitgemäß" bezeichnet werden, gefühlte 95% des Rollenspielmarktes unter sich aufteilen. Zeitgemäß ist doch, wenn noch jemand Spaß daran hat. Und ich glaube, dass es durchaus Leute (gerade auch aus der Tactician-, Buttkicker- und Specialist-Fraktion) gibt, die an Rolemaster ihre helle Freude haben könnten. Wenn sie es denn ausprobieren würden.
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Offline JPS

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #245 am: 13.06.2012 | 17:45 »
Sind eigentlich nicht sehr komplexe Ziegelsteine gerade dann zeitgemäß, wenn das Rollenspiel von den Cracks dominiert wird, oder ist das der Grund warum dies der Fall ist? Wie paradox doch das Wort "zeitgemäß" sein kann...

Offline tartex

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #246 am: 13.06.2012 | 17:51 »
sein flexibles Magiesystem mit den abertausend Zaubersprüchen (gerade in den Erweiterungsbüchern).

Also das Magiesystem empfand ich nie als flexibel. Warum muss ich immer eine ganze Spruchliste lernen, wenn mich nur ein Zauber davon interessiert?
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Offline Weltengeist

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #247 am: 13.06.2012 | 18:00 »
Also das Magiesystem empfand ich nie als flexibel. Warum muss ich immer eine ganze Spruchliste lernen, wenn mich nur ein Zauber davon interessiert?

Von der Logik her finde ich das gar nicht so verkehrt - warum sollte man als ersten Bewegungszauber gleich einen Teleport lernen können, ohne vorher kleinere Bewegungszauber lernen zu müssen? Wir haben allerdings bei Bedarf auch eifrig neue Listen aus existierenden zusammengebastelt, die besser zu den Figuren passten, was dann dein Problem eigentlich lösen müsste.

Für den Spielleiter haben die Listen zudem den Vorteil, dass sich magiebegabte NSCs sehr schnell erstellen lassen - man wählt halt eine Handvoll passender Listen aus, was viel einfacher ist, als jeden Zauber einzeln rauszusuchen.
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Offline tartex

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Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #248 am: 13.06.2012 | 18:05 »
Stimmt eh, aber flexibel ist eindeutig was anderes.
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays
Kumpel von Raven c.s. McCracken

LöwenHerz

  • Gast
Re: Rolemaster noch zeitgemäß?
« Antwort #249 am: 15.06.2012 | 08:21 »
Ich finde einen wichtigen Punkt nicht zeitgemäß.

Die Vorbereitung einer Runde als SL oder die Zeit einen Charakter zu erstellen ist nicht zeitgemäß. Heute geht alles ruckzuck und flott von der Hand. Auch die Mechaniken selbst in den aktuellen Systemen sind schnell und intuitiv. Das kann RM nicht.
Was ich aber gerade sympathisch finde ;D Ich brauche dieses Gefrickel und die dait einhergehende Identifikation (so zumindest bei mir). Ich arbeite richtig daran, mir meinen Wunschcharakter zu erschaffen.

Zeitgemäß nein. Mein Geschmack ja.