Autor Thema: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"  (Gelesen 53247 mal)

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Humpty Dumpty

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Re: Kirilow blubbert über VeG
« Antwort #50 am: 28.12.2009 | 12:14 »
Dafür war die verkaufte Auflage aus heutiger Sicht enorm. Ulisses wär froh, wenn sie heute soviel absetzen würden. Damals lief das unter Peanuts.
Ging sozusagen ab wie Schmidt´s Katze. Hihi. Kleiner Kalauer. Lustig, was?

Ansonsten, lieber Akhorahil, haben Deine Gruppe und Du ganz offensichtlich ein ausgeprägtes Faible für das, was nach meinem Eindruck eine recht üppige Mehrheit hier im Forum (mich eingeschlossen) etwas abfällig mit dem Begriff der "Hartwurst" bezeichnet. Du magst die Alternative gerne seelen-, atem- oder orientierungslos nennen und liegst damit vielleicht nicht einmal falsch ;)

Das Thema Erotik im Rollenspiel ist ein weiteres Pulverfass. In allen Gruppen (bis auf eine) hatte bislang jedenfalls so gar keine Lust darauf, Erortik auszuspielen. Ich rege jedoch an, die Diskussion hier im Thread auf Gründe für die augenscheinlich ausgeprägte Homoerotik in DSA zu begrenzen und alternativ entweder einen neuen Thread aufzumachen oder einen der alten Endlosthreads zu diesem Thema zu reanimieren.

Ansonsten: Der Anteil von schwulen Pärchen in Aventurien liegt zwar fraglos weit über dem Genre-, aber keineswegs über dem tatsächlichen Bevölkerungsschnitt der echten Welt. Andererseits ist P&P-Rollenspiel eines derjenigen Hobbies, die nach meinem Eindruck maximal unattraktiv für Schwule und Lesben sind. Zumindest habe ich in all den Jahren noch keinen einzigen schwulen Rollenspieler kennengelernt, obwohl ich im Freundes- und Bekanntenkreis massenhaft Schwule herumlaufen habe. Das Hobby ist zwar ziemlich testoteronschwanger, riecht aber einfach ein bisschen zu stark nach Heavy Metal, langen Haaren, ungesunder Ernährung und dementsprechenden Massen von Körperfett. Vielleicht war es ja eine Bestrebung der DSA-Urväter, diese ungesunde Beschränkung etwas aufzuweichen. Wer weiß...

Offline Quendan

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #51 am: 28.12.2009 | 17:55 »
Ich möchte dabei anmerken, dass Homoerotik in DSA bisher fast immer bedeutete: heißer Lesbensex. Schwule Pärchen gab es in DSA bisher so gut wie nie. Ausnahmen waren da Al'Anfa mit dem Bi-Patriarchen und seinen Geliebten. Aber sonst wird es mau.

Aufgrund persönlicher Erfahrung über den Anteil bestimmter Personengruppen an der Rollenspielerschaft zu urteilen halte ich für gewagt. Wie ich sowas auf Basis persönlicher Erfahrungen immer für gewagt halte. Denn ich zum Beispiel kenne einige schwule und lesbische Rollenspieler. Eigentlich sind fast alle Schwule und Lesben die ich kenne auch Rollenspieler. Was sagst uns das jetzt? Nix. Genau. ;)

Offline Bad Horse

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #52 am: 28.12.2009 | 18:14 »
Andererseits ist P&P-Rollenspiel eines derjenigen Hobbies, die nach meinem Eindruck maximal unattraktiv für Schwule und Lesben sind. Zumindest habe ich in all den Jahren noch keinen einzigen schwulen Rollenspieler kennengelernt, obwohl ich im Freundes- und Bekanntenkreis massenhaft Schwule herumlaufen habe. Das Hobby ist zwar ziemlich testoteronschwanger, riecht aber einfach ein bisschen zu stark nach Heavy Metal, langen Haaren, ungesunder Ernährung und dementsprechenden Massen von Körperfett. Vielleicht war es ja eine Bestrebung der DSA-Urväter, diese ungesunde Beschränkung etwas aufzuweichen. Wer weiß...

Na komm, Kim Basinger, das ist aber auch schon lange nicht mehr so. Zumindest nicht nur. Deine Argumentation, warum sich Schwule und Lesben nicht für Rollenspiel interessieren, klingt stark nach den Argumenten, warum so wenig Frauen rollenspielen (dem sog. "Hygiene-Argument", wo immer mal wieder den Rollenspielern empfohlen wird, mal ein Deo zu verwenden). Findest du dich da wirklich drin wieder? Würde mich sehr überraschen.  ;)

Klar, auf dem Dreieich-Con konnte dieser Eindruck tatsächlich aufkommen, aber auch da gab es attraktive, gepflegte und sozial kompetente Rollenspieler (größtenteils Tanelornis, natürlich  8]).

Ich kenne übrigens mehr schwule Rollenspieler als schwule nicht-Rollenspieler (das ist aber auch natürlich, ich kenne viel mehr Rollenspieler als Nicht-Rollenspieler).  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Humpty Dumpty

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #53 am: 28.12.2009 | 21:30 »
Ich möchte dabei anmerken, dass Homoerotik in DSA bisher fast immer bedeutete: heißer Lesbensex. Schwule Pärchen gab es in DSA bisher so gut wie nie. Ausnahmen waren da Al'Anfa mit dem Bi-Patriarchen und seinen Geliebten. Aber sonst wird es mau.
Hm, da ist was dran. Hatte ich gar nicht so auf dem Plan und war von einer homogeneren (noch ein Kalauer; die werden auch einfach nicht besser) Verteilung ausgegangen.

Aufgrund persönlicher Erfahrung über den Anteil bestimmter Personengruppen an der Rollenspielerschaft zu urteilen halte ich für gewagt.
Natürlich ist das gewagt. In Ermangelung handfester Daten ist das jedoch alternativlos.

Na komm, Kim Basinger, das ist aber auch schon lange nicht mehr so. Zumindest nicht nur. Deine Argumentation, warum sich Schwule und Lesben nicht für Rollenspiel interessieren, klingt stark nach den Argumenten, warum so wenig Frauen rollenspielen (dem sog. "Hygiene-Argument", wo immer mal wieder den Rollenspielern empfohlen wird, mal ein Deo zu verwenden). Findest du dich da wirklich drin wieder? Würde mich sehr überraschen.  ;)
Ja, ich halte das Hobby für extrem nerdig. Meine nicht zu verleugnenden Nerd-Anteile springen darauf ebenfalls voll an. Deo, Metal und Fett mag überzogen sein, aber einen gewissen Zusammenhang halte ich in der Tat für höchst wahrscheinlich.

Ich kenne übrigens mehr schwule Rollenspieler als schwule nicht-Rollenspieler (das ist aber auch natürlich, ich kenne viel mehr Rollenspieler als Nicht-Rollenspieler).  ;)
Also das finde ich höchst bemerkenswert. Das ist bei mir wirklich KOMPLETT anders.

@ kirilow: Wo zur Hölle bleibt Deine Fortsetzung? Ich rede mich hier in Abwesenheit Deines Beitrags um Kopf und Kragen!

Samael

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #54 am: 28.12.2009 | 21:35 »
Zumindest habe ich in all den Jahren noch keinen einzigen schwulen Rollenspieler kennengelernt,

Ich aber schon. Und jetzt? ;)

Ansonsten: Guter thread. Solche Diskussionen bräuchte das Tanelorn öfter.

 

Humpty Dumpty

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #55 am: 28.12.2009 | 21:39 »
Ich aber schon. Und jetzt? ;)

Aufgrund persönlicher Erfahrung über den Anteil bestimmter Personengruppen an der Rollenspielerschaft zu urteilen halte ich für gewagt.

Natürlich ist das gewagt. In Ermangelung handfester Daten ist das jedoch alternativlos.

oliof

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #56 am: 28.12.2009 | 23:05 »
Ich kenne einen Haufen LGB(T)-Rollenspieler. Deren sexuelle Ausrichtung hat auch nichts mit deren Hang zur Reinlichkeit oder den Vorlieben bei Rollenspielsystemen oder -welten zu tun.

Das wäre ja auch zu einfach (-:

Offline kirilow

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #57 am: 28.12.2009 | 23:12 »
Ich kenne einen Haufen LGB(T)-Rollenspieler. Deren sexuelle Ausrichtung hat auch nichts mit deren Hang zur Reinlichkeit oder den Vorlieben bei Rollenspielsystemen oder -welten zu tun.

Das wäre ja auch zu einfach (-:
Naja, manchmal ist Welt auch einfach. :D

Viel interessanter finde ich ja momentan die Frage: Greifen die eher zu DSA, da Homosecxualität dort präsenter ist, es interessantere Rollenangebote beinhaltet etc.?
Also: Bringt diese (in Sachen Geschlechtergleichheit sogar ganz offen akzentuierte) Offenheit etwas in Sachen Zielgruppenerschließung?

Grüße
kirilow

P.S.: Ja, Teil II ist in Arbeit.
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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #58 am: 29.12.2009 | 00:40 »
kirilow schreibt was zu Von eigenen Gnaden — Teil II: Einstieg ins Abenteuer

Von eigenen Gnaden ist eher Minikampagne denn Abenteuer. Man kann hier auf verschiedene Weisen zählen, grob ist die Struktur aber folgendermaßen. An ein kleines Abenteuer, das die Helden erst in die rechte Region und dann auf den thron befördert, schließt sich die Herrschaft der Abenteurer über Zweimühlen an. Die nimmt den größten Teil des Bandes in Anspruch und besteht selbst wiederum aus drei größeren Abenteuern und mehreren kleineren Szenarien.

Beginnen wir — ganz traditionell — von vorne und mit dem Einstiegsabenteuer: Ein Licht der Hoffnung.
Das Abenteuer beginnt wie so oft mit einer Anwerbung und anschließender Reise. Diesmal ist es ein Pilgerzug des Dreischwesternbundes (eine Kooperation der Travia-, Peraine und Tsakirche), der dringend benötigte Güter (man ist versucht, 'hilfsgüter' zu sagen, die Kulte sind ja gewissermaßen die NGOs Aventuriens) nach Wutzenwald und dort zum Pfleger des Landes bringen soll. "Was ist ein 'Pfleger des Landes'?" mögen die des heutigen Aventuriens Unkundigen fragen. Ich jedenfalls wußte es nicht, TAFKAKB sei Dank habe ich ja auch das Schild des Reiches hier, das Aufklärung verheißt. ... Doch ach, habe nun ein wenig herumgesucht und nichts dazu finden können; es wird sich wohl um irgendeine klerikale Sache handeln. Es ist auch für das Abenteuer nicht weiter wichtig.

Die Reise sind Wutzenwald ist ziemlich genau das — eine Reise. Da sie auch in erster Linie dazu dient, die Helden 1. an den Ort des Geschehens zu bringen, und 2. die netten Bauern kennenzulernen, deren geraubte Kinder sie bald wiederbeschaffen sollen, ist das auch völlig o.k. Nebenbei trifft man auch schon zum ersten Mal auf einen der zukünftigen Widersacher in der Kampagne, den fiesen Intriganten Fenn Weitenberg von Drolenhorst.
Dieser Part ist als 'nothing to call home about', wie der Angelsachse sagt, wäre da nicht eine sehr feine Tabelle mit Zufallsbegegnungen. Meine zwei liebsten Einträge will ich hier kurz wiedergeben, damit Ihr einen Eindruck gewinnen könnt:
Zitat
7: 3W6 Orks treffen auf die Pilger und wollen entweder Zoll eintreiben (1-3 auf 1W6), Handel treiben (4), einen rituellen Zweikampf ausfechten (5), oder Blut vergießen (6). [...]
8-12: Der Zug trifft auf einen bewaffneten Haufen (2W6+6 Leute) unter dem Banner des Reiches (1-3 auf 1W20), eines örtlichen Adligen (4-7), eines anderen Kriegsfürsten (8-17) oder gänzlich auf eigene Rechnung (18-20). Diese können gemeinsam mit dem zwölfgöttlichen Zug Nachtlager halten (1 auf 1W6), Geleitschutz für eine kurze Strecke gewähren (2-3), die Pilger vor Gefahren auf dem weiteren Weg warnen (4) oder aber Zoll oder Bestechungsgeld verlangen (5-6).
Man muss kein Freund von Zufallstabellen sein, um sich an 3W6 Orks, die schlicht Blut vergießen wollen, zu erfreuen.
Hier ein kleiner Kritikpunkt am Rande: die wichtige Information, dass man ab der Grenze zur Wildermark zwei mal pro Tag auf der Tabelle würfeln soll, findet sich nur versteckt im Fließtext. ich fände es praktischer, wenn man dies auch auf der Tabelle erführe. Fließtext ist doof zum suchen. Noch etwas: total doof finde ich, dass alle Karten einen Maßsstab vermissen lassen, das ist sehr unpraktisch!


Auf jeden Fall werden die Helden letztlich mehr oder minder wohlbehalten den Wutzenwald erreichen und ein bisschen Belohnung erhalten. Soweit so gut.
Danach können sie dann entweder wieder mit dem nun leeren Pilgerzug zurückreisen oder noch ein paar Tage in der Ortschaft bleiben.
Zitat
Lassen Sie die Gruppe in diesem Fall einfach einige Tage am Leben im Dorf teilhaben und bei Aussaat, Holzfällerei und und Aufbaumaßnahmen helfen, ...
(Ich habe mit mir gerungen, aber ich konnte Euch diese Perle nicht vorenthalten.)
Wie dem auch sei, die Helden erfahren, dass der Hof der gastfreundlichen Bauern — der werte Leser kennt die Familie schon aus Teil I — zerstört, der Vater bei lebendigem Leibe verbrannt, die Mutter misshandelt und die Kinder geraubt sind. Offenbar werden hier Helden gebraucht und sind ja — Rondra sei Dank! — auch vor Ort.

Hier bietet skizziert das Abenteuer mehrere Möglichkeiten, wie die Spieler dem Entführer auf die Spur kommen sollten, sei es mit Fährtensuche, Detektivarbeit oder der Hilfe zwielichten Gesindels. Sehr schöne Vorschläge mit sehr konkreten Angaben, gefällt mir.

Auf welchem Wege auch immer, den Helden wird es nach einiger Zeit gelingen, auf den Drahtzieher dieser und anderer Entführungen zu kommen: es ist der Mogul Nekrorius, der seit einem halben Jahr die Herrschaft über Zweimühlen innehat. Warum braucht er die Kinder? Für Blutmagie, er ist Nekromant. Ich liebe sprechende Namen!
Die Spieler können die Befreiung der Kinder und — wie zu hoffen ist — die Vernichtung des Moguls nun auf verschiedene Weise angehen. Wieder bietet der Autor einen bunten Strauss von Optionen. Die Lage in der Stadt, die Möglichkeiten, um an Informationen zu gelangen, die Reaktionen der verschiedenen Gruppen in der stadt auf das Vorgehen der Helden — all dies ist gut und nützlich aufbereitet und sollte es leicht machen, diesen Teil des Abenteuers zu leiten.

Obwohl das schon fast euphorisch klingen mag, so hat die Sache doch, ach, einen hässlichen Pferdefuß. Da dies uns noch öfter in Von eigenen Gnaden begegnen wird, fasse ich mich hier kurz: fast alles bleibt im Ungefähren, es fehlen schlicht wichtige Fakten. Ich habe heute in Vorbereitung dieses Texte das entsprechende Kapitel und den Anhang noch einmal gelesen und es war mir nicht möglich, herauszufinden, wie viele Söldner Nekrorius denn nun hat, wie viele Hausangestellte sich im Schloß befinden und wie viele Auftständische es gibt. Diese Frage verrät weder besondere Hartwurstigkeit noch ist sie nur für 'taktisches Rollenspiel' wichtig. Eine der ersten Fragen, die ich als Spieler in meiner fröhlichen Erzählonkelrunde stellen würde, wenn ich mich mit den Aufständischen treffen würde, wäre die nach der Zahl ihrer Mannen (und Frauen). Das ist ein blödes und unnötiges Versäumnis und leider kein Einzelfall. Ich werde noch darauf zu sprechen kommen...

Nachdem es den Helden dann gelungen ist, ins Schloss zu gelangen, kommt es zum "Finale", wie dieser Abschnitt auch überschrieben ist. Nun  müssen sie eigentlich nur noch in den Keller und den Schwarzmagier umbringen. Tatsächlich hält sich dieser offenbar immer dort auf, denn egal wann und wie die Helden ihn stellen, er ist gerade dabei, das superkrasse Ritual zu vollenden, just in diesem Augenblick steht die schröckliche Opferung an. Ich finde das ja ein wenig schwach. Nachdem das Abenteuer bis dahin so wunderbar optionsreich daher kam, ist all dies am Ende doch recht egal. Nun ist es nicht so, dass ich hier einen Spielstil diskreditieren möchte, in dem der videospielmäßige Endkampf, just in letzter Minute, ein Muss darstellt. Ich finde so etwas schon o.k. ABER: das kann ich nun wirklich auch schnell on-the-fly improvisieren, wenn ich das will. Hingegen wäre eine Übersicht über den Tagesablauf des Schwarzmagiers (etc.) nützlich gewesen und viel aufwendiger selbst zu machen.

Nun gut, durch diesen Reifen müssen die Helden nun springen und er brennt auch wahrlich lichterloh. Fast eine ganze Seite ist dem taktischen Vorgehen dieses Endgegners gewidmet, der auch, so erscheint es zumindest meinem unkundigen Auge, ein ordentlicher Brocken ist. Das scheint so ganz fein durchdacht und ermöglicht sicherlich einen spannenden Kampf auch für die taktisch versierte Gruppe.

Nachdem dieser Gegber bezwungen ist, werden die Helden von der begeisterten dorfbevölkerung (wir erinnern uns: Mit Blick auf den Boden, Mütze in der Hand) empfangen und als neue Herren des Städtchens Zweimühlen begrüßt.

Damit beginnt denn auch der Hauptabschnitt der Minikampagne, davon mehr in den nächsten Teilen.

Fazit: Ein nettes, vermutlich gut spielbares (kleines) Abenteuer, das am Ende etwas schwächelt.
(Ich weiß, das Fazit ist sehr knapp, aber ich schreibe lieber zum Ende der Reihe ein etwas ausführlicheres Fazit.)

« Letzte Änderung: 29.12.2009 | 01:22 von kirilow »
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Offline kirilow

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #59 am: 29.12.2009 | 00:43 »
Tut mir leid, dass das so heruntererzählt daherkommt. Ich habe die richtige Form für diese Reihe nch nicht gefunden.

Ist das so nützlich oder nur tl;dr?

Grüße
kirilow
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Offline Quendan

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #60 am: 29.12.2009 | 01:30 »
Nützlichkeit der Erzählform muss jemand anderes bewerten, ich kenne den Inhalt ja weshalb ich schwerlich beurteilen kann, was jemand ohne Textkenntnis braucht.

In jedem Fall bringen mir Anmerkungen wie die Angabe der Würfel bei der Tabelle selbst und die Maßstäbe durchaus etwas, wenn dir sowas nochmal auffällt, dann immer her damit.

Was aber die Perle angeht stehe ich dazu. :P Es ist ja auch immer eine Frage, was man da unter Ausspielen versteht.

Zur 'finalen' Kritik: Ja, das stimmt schon. Aber das ist in diesem Fall durchaus bewusst so, ich halte sonst auch wenig von dem gescripteten Ritual am Ende. Das ganze Abenteuer ist aber auch augenzwinkernd an die gute alte Zeit' geschrieben (man siehe nur mal den Klischee-Schwarzmagier) und da wollte ich auch das Klischee-Ritual einbauen.

Zu den Söldnern, Bediensteten und Widerständlern:
Huch, tatsächlich. Das erscheint mir heute auch als Versäumnis. Konkrete Zahlen stehen nämlich erst im nächsten Kapitel. Söldner etwa 25 (allerdings ohne Neb und einige andere, also vorher um die 30), Widerständler ein Dutzend, beides Seite 24. Bedienstete sind eine Köchin, eine Magd ein Hausdiener, dazu noch Zordan. Seite 25. Hätte man (=ich) definitiv vorne noch hinpacken sollen.

Callisto

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #61 am: 29.12.2009 | 01:47 »
 :d
Zitat von: wiki aventurica
Hierarchie innerhalb der Kirche
    Diener des Lebens, Pfleger des Landes, Hüter der Saat, Meister der Ernte, Diener der Ähre, Knecht der Göttin
Zitat von: wiki aventurica
Die Pfleger des Landes sind die Erzpraetoren der Peraine-Kirche. Sie werden in Regionen eingesetzt, in denen Peraines Hilfe in den Augen der Kirche am meisten benötigt wird

Trotz einer im Grossen und Ganzen positiven Bewertung wird auch das mich nicht wieder zu DSA bringen. Ich glaube, es wird niemals meinen Geschmack wirklich treffen. Egal.

Offline kirilow

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #62 am: 29.12.2009 | 01:49 »
Zu den Söldnern, Bediensteten und Widerständlern:
Huch, tatsächlich. Das erscheint mir heute auch als Versäumnis. Konkrete Zahlen stehen nämlich erst im nächsten Kapitel. Söldner etwa 25 (allerdings ohne Neb und einige andere, also vorher um die 30), Widerständler ein Dutzend, beides Seite 24. Bedienstete sind eine Köchin, eine Magd ein Hausdiener, dazu noch Zordan. Seite 25. Hätte man (=ich) definitiv vorne noch hinpacken sollen.
Na, das ist mir nun wieder peinlich. Schließlich gibt es die Zahlen ja doch im Buch. Mir war auch so, doch als ich nochmals nachsah, waren sie nicht da; da war ich noch empörter. :D
Tatsächlich war mir auch nicht so klar, dass die Zahlen dort anzuwenden sind. Gerade bei den Aufständischen ist im Text nicht so klar, ob die 12 die sind, die sich nun anwerben lassen oder die Gesamtzahl der Aufständischen. Kein Beinbruch, aber etwas 'unpraktisch'.
Und ja, es wäre gut, die Zahlen auch vorne schon hinzuschreiben. :)

Liebe Grüße
kirilow
« Letzte Änderung: 29.12.2009 | 02:44 von kirilow »
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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #63 am: 29.12.2009 | 01:50 »
@Callisto
Danke. Zum Glück haben wir hier immer einen DSA-Fan an Board, der sich auskennt. :)

Grüße
kirilow
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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #64 am: 29.12.2009 | 01:52 »
@Callisto
Danke. Zum Glück haben wir hier immer einen DSA-Fan an Board, der sich auskennt. :)

Grüße
kirilow

Und zur Not gibts ja die Wiki Aventurica wenn mal keiner da ist. Ich gehe einfach mal davon aus, dass du mit DSA-Fan nicht mich gemeint hast. Ich kann nur Google-Fu.

Offline kirilow

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #65 am: 29.12.2009 | 01:56 »
Zur 'finalen' Kritik: Ja, das stimmt schon. Aber das ist in diesem Fall durchaus bewusst so, ich halte sonst auch wenig von dem gescripteten Ritual am Ende. Das ganze Abenteuer ist aber auch augenzwinkernd an die gute alte Zeit' geschrieben (man siehe nur mal den Klischee-Schwarzmagier) und da wollte ich auch das Klischee-Ritual einbauen.
Interessant. Mir war das gar nicht aufgefallen (der Hartwursttransport hingegen ist mir sofort ins Auge gesprungen), da Fantasy ja immer ein wenig vom Klischee lebt.

Ich finde ja spannend, dass du selbst das gescriptete Finale ablehnst. Ich hätte das nach der Lektüre ganz anders eingeschätzt, schließlich enden dort drei der vier 'großen' Abenteuer in dieser Weise. Aber darauf kommen wir sicher beizeiten noch zu sprechen.

Liebe Grüße und Danke für Deine unermüdliche Auskunftsbereitschaft
kirilow
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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #66 am: 29.12.2009 | 01:58 »
Ich gehe einfach mal davon aus, dass du mit DSA-Fan nicht mich gemeint hast.
Niemals. ::)
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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #67 am: 29.12.2009 | 02:01 »
Niemals. ::)

OT: Wenn du nicht diesen verwirrenden Smiley dahinter gesetzt hättest, würde ich dir das sogar glauben. Böses Kirilow.

Offline Quendan

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #68 am: 29.12.2009 | 02:17 »
@kirilow:
Oh, ich lehne gescriptete Finale keineswegs völlig ab. Sonst wäre es ja sehr seltsam, wenn ich sowas überhaupt selbst schreibe. :D Ich mag es normalerweise nicht, wenn am Ende ein großes Ritual steht, das immer im kritischen Moment endet. Zumindest alternativlos. Bei den anderen Abenteuern des Bandes ist das in meinen Augen anders gelagert als beim ersten (zwei Mal wird darauf eingegangen, wenn die Helden schneller sind, zwei Mal ist es gänzlich anders). Aber ja,  da kommen wir sicher noch zu. :)

Humpty Dumpty

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #69 am: 29.12.2009 | 02:23 »
Vielen Dank, werter kirilow. Mehr als mich Deinem Urteil voll und ganz anzuschließen, bleibt mir nicht. Ich freue mich auf die weiteren Husarenstreiche und bin nach wie vor gespannt auf die "Mogelpackung"  :D

Offline kirilow

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #70 am: 29.12.2009 | 02:26 »
Vielen Dank, werter kirilow. Mehr als mich Deinem Urteil voll und ganz anzuschließen, bleibt mir nicht. Ich freue mich auf die weiteren Husarenstreiche und bin nach wie vor gespannt auf die "Mogelpackung"  :D
Hmm, zustimmung. Langweilig. :D

Die "Mogelpackung" kommt — so wie ich mir die weitere Entwicklung dieser Reihe momentan vorstelle — wohl eher zum Schluss. Mal sehen.

EDIT: Wie hältst Du es denn mit den gescripteten Endkämpfen? Hui oder pfui?

grüße
kirilow
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Humpty Dumpty

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #71 am: 29.12.2009 | 02:40 »
Hmm, zustimmung. Langweilig. :D

Die "Mogelpackung" kommt — so wie ich mir die weitere Entwicklung dieser Reihe momentan vorstelle — wohl eher zum Schluss. Mal sehen.

EDIT: Wie hältst Du es denn mit den gescripteten Endkämpfen? Hui oder pfui?

grüße
kirilow
Lustig. Hatte einen Satz mit einem Langeweilekommentar gelöscht.

Bei gescripteten Endkämpfen muss man als SL aus meiner Sicht Fingerspitzengefühl haben. Wenn die Spieler absolut heiß auf einen Endkampf sind und/oder das gerade wunderbar passt, solls den auch geben. Nenn das meinetwegen Illusionismus/Partizipationismus. Üblicher Weise lasse ich die Runde aber organisch laufen. Zwingende Endkämpfe sind natürlich vollkommen Banane.

Offline Horatio

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #72 am: 29.12.2009 | 04:50 »
Wollte auch meinen Spass an diesem Thread zum Ausdruck bringen und ihn mit einem eigenen Post gleichzeitig markieren um ihn leichter im Auge behalten zu können :D.
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
- Eero Tuovinen: A Loveletter to a Story Gamer

Offline Akhorahil

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #73 am: 29.12.2009 | 10:42 »
Zitat
Ansonsten, lieber Akhorahil, haben Deine Gruppe und Du ganz offensichtlich ein ausgeprägtes Faible für das, was nach meinem Eindruck eine recht üppige Mehrheit hier im Forum (mich eingeschlossen) etwas abfällig mit dem Begriff der "Hartwurst" bezeichnet. Du magst die Alternative gerne seelen-, atem- oder orientierungslos nennen und liegst damit vielleicht nicht einmal falsch ;)

Joar.....ich würde die Alternative eher "stark questorientiert" nennen, mit wenig Fokus auf das was nebenher abläuft. Und das nimmt zwangsläufig Farbe aus dem Spiel. Handlung, Action, Spannung, alles da, aber eben n bisschen DSAminator in S/W.

In meinen derzeit 4-7 Runden werden verschiedene Spielstile gespielt. Mit einigen kann ich mich gut anfreunden, mit anderen weniger. Das Schöne ist die Vergleichsmöglichkeit. Ich spiele solche Szenen wie oben ganz gerne, aber eben gut dosiert über das AB verteilt, eben weil sie nicht "der Plot" sind, aber sehr wohl wichtig für ihn oder meine Figur sein können.

Zitat
Eine der ersten Fragen, die ich als Spieler in meiner fröhlichen Erzählonkelrunde stellen würde, wenn ich mich mit den Aufständischen treffen würde, wäre die nach der Zahl ihrer Mannen (und Frauen). Das ist ein blödes und unnötiges Versäumnis und leider kein Einzelfall.

Zum Glück kamen die Zahlen später ;). Noch ein Grund warum man sowas nicht aufreissen und sofort zocken sollte. Aber selbst wenn die Zahlen nicht dort stehen würden sollte es nicht schwer sein, den Widerstand der Gruppenstärke anzupassen. Ansonsten würden aus einigen Ecken wieder so Kommentare kommen wie ".....viel zu viele Söldner....." oder ".....viel zu schwache Gegner.....".

Zitat
Hingegen wäre eine Übersicht über den Tagesablauf des Schwarzmagiers (etc.) nützlich gewesen und viel aufwendiger selbst zu machen.

Datum festlegen und groben Tagesablauf aufschreiben : max. 5min, oder spontan entscheiden, das der Knilch gerade tut wenn die Gruppe ihn stellt. Aber ich stimme dir zu, praktischer wäre es sowas gleich vorliegen zu haben, falls die Gruppe einem anderen Spielstil folgt und ein gescriptetes Ereignis eher als gescriptet denn als glücklichen Zufall empfindet.

Ich weiss nicht, was genau "Nekrorius" ( bitte Namen als SL ändern, der geht ja mal gar nicht ) da versucht zu rufen aber wenn die Gruppe trödelt hätte ich keine Skrupel, sie mit den Auswirkungen ihres Versäumnisses zu konfrontieren - ausser es liegt WEIT hinter dem Kompetenzhorizont der Gruppe, also kein Rahastes oder sowas.
"Habt ihr eine Schaufel ?"
"Ja - aber warum ?"
"Für später."

Aufrgund der Rezession wird das Licht am Ende des Tunnels ab sofort ausgeschaltet.
- gez. GOTT

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Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
« Antwort #74 am: 29.12.2009 | 10:44 »
Ist es eigentlich göttliche Fügung, dass ich beim Überfliegen der Seite immer "Kiesow blubbert über "Von eigenen Gnaden"" lese? 8]
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