Um nochmal auf die Frage nach "wirklich fremdartigen Wesen" zurückzukommen:
- Stanislaw Lem, Solaris
- ders., Der Knirps
- ders., Der Unbesiegbare
Und noch ein paar, deren Titel mir inzwischen nicht mehr sicher im Kopf sind. "Die Ratte im Labyrinth" könnte eins sein... Boris und Arkadi Strugatzki haben auch einige im Repertoire, nur fehlen mir auch da die Erinnerungen an einzelne Titel. Eventuell "Picknick am Wegesrand"?
Ansonsten bin ich auch der Ansicht, daß der "limitierende Faktor" die Möglichkeiten sind, unterhaltsam und doch wenigstens halbwegs entspannt vor sich hin zu fabulieren. Die Wesen in "Der Unbesiegbare" sind fremdartig und - vermutlich ohne bösen Willen - gefährlich. Aber sie zu spielen... sicher, in der Art einer Naturkatastrophe, aber darüber hinaus? Und alle Tage wieder eine Naturkatastrophe ist vermutlich nicht lange unterhaltsam. Ich könnte auch das Wesen aus "Solaris" nicht länger als eine Spielsitzung interessant spielen. Man kommt nicht weiter mit ihm, weil man weder begreift, woher es kommt, noch was es ist, noch in welchen Bereichen es entwicklungsfähig ist und in welche Richtung seine Entwicklung gehen könnte - und obwohl es einen vielleicht völlig durchschaut (was der Spielleiter nicht spielen kann, weil er dieses Maß an "Durchschauensfähigkeiten" eben nicht selbst hat, aber auch nichts, was substituieren könnte).
Das Problem ist, daß ein hoher Anspruch an die Fremdartigkeit nur durch anscheindende Absurdität zu befriedigen ist, (weil alles Nichtabsurde und sogar manches Absurde im Bereich des Menschenmöglichen liegt und damit vertraut erscheint,) aber ein hohes Maß an Absurdität schnell langweilig und sogar frustrierend wird - und die meisten Rollenspieler (klar, die hohe Elite hier hat das Problem natürlich nie und nimmer, darum sind sie ja auch die Elite und nicht Teil der dumpf vor sich hinvergetierenden Masse, die sich mit Tolkien schon ganz gut abfinden kann) spielen eben aus Gründen der Unterhaltung.