Ich würde zunächst zwischen "Rollenspiel im Shadowrun-Setting" und "der typische Run - Rollenspielabenteuer" unterscheiden!
Das typische "Run" Rollenspielabenteuer im Shadowrun Universum IST pures Dungeoncrawling!
Die Spielregeln erschweren das aber und die übertriebene Vorbereitungsphase, die mehr Zeit kostet als das eigentliche Ausführen des Runs führt das ad absurdum.
Durch die daraus resultierenden Auswirkungen und auch durch die Romane, die einen Einblick ins Shadowrun- gewähren, sorgen dafür, dass viele sich von dem "typischen Run" abwenden und letztendlich "Rollenspiel im Shadowrun-Setting" spielen.
Dieses "Rollenspiel im Shadowrun-Setting" ist aber vollkommen undefiniert - "Rollenspiel im Shadowrun-Setting" kann alles mögliche sein.
D&D4 supportet mit seine Regelmechanismen genau das was den typischen Run ausmacht.
D&D4 verhindert aber nicht "Rollenspiel im Shadowrun-Setting", denn auch wenn es sich aufs Dungeon-Crawling spezialisiert, erlaubt es aber auch, ganz anderes Rollenspiel damit zu machen...
Spezialisierung bedeutet ja nur, dass etwas für einen bestimmten Bereich besonders gut geeignet ist, nicht, dass andere bereiche völlig unmöglich sind. Klar muss nur sein, dass einige andere Bereiche ggf. umständlich oder mit viel Eigenarbeit umgesetzt werden können (zB weil es dafür noch keine Regeln gibt).
Charakterklassen gibt es zwar offiziell nicht bei SR, inoffiziell spricht aber trotzdem alles vom Straßensamurai, Ki-Adepten, Magier und Schamanen. Auch wenn man irgendwelche Mischlingstypen (Ki-Magier) spielen kann, letztendlich läuft es auf Schubladen-Denken hinaus.
Stufen gibt es zwar genauso wenig in SR, letztendlich existieren sie inoffiziell aber doch, und gerade DAS erschwert vieles im Spiel, denn das Powerniveau lässt sich nur ungenau abschätzen, Fehleinschätzungen können aber drastische Auswirkungen haben.
Meine Meinung:
D&D4 als Regelsystem ist sehr gut für Shadowrun geeignet. Es würde sogar einige Unklarheiten beseitigen und bei dem, was den ursprünglichen Kerninhalt ausmacht (den "Run") mit den Regeln gründlich aufräumen.
Also wenn dann würde ich für DnD ein eigenes Fiction-Setting kreieren und es "Dungeons and Dragons 40.000 the pure munchkinism" nennen.
d20 modern (& Future) zusammen mit dem Urban Arcana Campaign Setting IST ein leicht abgewandeltes Shadowrun...
in SR4A ists eindeutig besser geworden
"besser" bedeutet nicht automatisch "gut", sondern kann auch "weniger schlecht" heissen.
Ich habe mir die SR4 Regeln gerade vor ein paar Wochen angeschaut, weil ich das spielleiten sollte.
Irgendwann habe ich sie "in die Ecke geworfen" und mir überlegt, ob ich mir nicht ein leicht abgewandeltes Setting schustere und das mit Savage Worlds oder Cyberpunk2020 oder eben mit D&D / d20 Regeln baue.
Parallel dazu haben sich 5 Spieler Charaktere machen wollen. Was soll ich sagen? Nach 4 Wochen (!) hatten 4 davon aufgegeben und einer hatte seinen Charakter. Nun spielen wir Earthdawn...
SR mit D&D4 hingegen fände ich richtig reizvoll..
Wieso gibt es eigentlich noch kein D&D4 modern?