Das hier ist in erster Linie ein Bericht über einen Konvertierungsversuch und eine erste Erfahrung im Warhammer 3.
Klappentext - Charaktererschafftung:
Zwischen Weihnachten und Neujahr war mal wieder RSP mit der alten Gang möglich, und ich konnte drei Interessierte für eine Warhammersession gewinnen. Geplant war eigentlich ein Spiel nach den Regeln der 2nd edittion, aber da alle Spieler Warhammerneulinge (wenn auch erfahrene Rollenspieler) waren, bestanden noch keine Vorbehalte gegen die 3. Edition (außer dem üblichen Rollenspielerkonservatismus gegen Actionkarten
).
Zwei der Spieler haben mir per Mail recht umfassende Charakterkonzepte geschickt Der dritte wollte in erster Linie einen Caster spielen, hat sich aber sonst dankenswerterweise nicht ausgiebig zu seinem Charakter ausgelassen. Ich sollte die Charaktere dann regeltechnisch umsetzen, damit wir mehr Zeit zum Spielen haben. Damit entfiel zwar die warhammertypische Zufallserschaffung, aber ich will ja builtsystemverwöhnten Spielern, die nahe am Erzählspielertum siedeln (
) nicht zu viel Zufall auf einmal für zwei Spieltage zumuten.
Ein Spieler wollte einen alternden, kinderlosen, ehemaligen Handwerker spielen, der mangels Nachfolger nach dem Tod seiner Frau entschieden hat, seine mehr schlecht als recht laufende Werkstatt aufzugeben und sich als Söldner bei den kaiserlichen Truppen im Kampf gegen Archaon zu verdingen. Nach kurzer Rücksprache wurde er nach 2nd ed. zu einem Milizionär (ein Handwerksskill, militärische Grundausbildung), der noch nicht lang im Militätr ist.
Der andere Spieler wollte einen Jugendlichen spielen, der als Bastard eines Klerikers geboren wurde, eine Zeit im Haus seines Vaters als Diener und Botenjunge gearbeit hat, dabei ein paar Brocken akademisches Wissen aufgeschnappt hat, in eine kriminelle Sache verwickelt wurde, aus dem Haus gejagt wurde und nun einen Mentor aus der Halb- oder Unterwelt gefunden hat, der ihn anlernt. Nach 2 ed. Regeln habe ich da einen Grabräuber gebastelt (Diebesfertigkeiten und Alte Sprache: Khazalid).
Auf der Fahrt zu meinen Eltern fiel mir dann ein, wie ich die gewünschten Konzepte ohne viel zu drehen auf 3E umschreiben könnte: Der eine Spieler wurde zum Söldner (Mercenary) und erhielt noch 4 Bonus-EP, woraus ich dann einen Advanced Skill (Carpentry) machte. Der andere Spieler wurde zum Dieb (Thief) und erhielt für 4 Bonus-Ep den Advanced Skill Education. Dem dritten Spieler entwarf ich einen Sigmarpriester, dem ich für 4 Bonusep den Advanced Skill Smithery gab (ein Schmied, der in den letzten Monaten seine Berufung zu Sigmar erlebt hat, tiefgläubig, aber ohne akademische Priesterausbildung).
Alle Charaktere starteten "Poor" (1 Punkt auf Wealth). Der Dieb erhielt eine Armbrust, ein Schwert und eine beschlagene Lederrüstung (Brigandine Armour), sowie eine Laterne, Rucksack, Feuerstein und Stahl. Der Söldner erhielt ein Schwert, eine beschlagene Lederrüstung und einen Rundschild, der Priester einen Kriegshammer, eine beschlagene Lederrüstung, einen Buckler und ein heiliges Symbol.
Bei der Charaktererschaffung habe ich allen Charakteren viele Skills gegeben (3 oder 4 Punkte). Jakob, der Dieb, beherrschte Skullduggery (Schlösser öffnen, Fallen entschärfen etc.), Stealth, Coordination (Akrobatik, Balancieren etc.) und Guile (Ausflüchte, Bluffen) mit Spezialisierung auf Blather (Redeschwall, wer liebt das nicht?). Wladimir, der Söldner, beherrschte Weapon Skill, Ballistic Skill, Guile und Intimidation und der Priester konnte Piety, Invocation (+1 trained) und Charm.
Mir fiel auf, dass den Charakteren ein Wahrnehmungsspezialist fehlte, was sich natürlich aufs Abenteuer auswirkte, aber die Regeln geben eben nicht alles her. Nach der 2nd ed. hätte der Grabräuber über die nötigen Fertigkeiten verfügt.
Die Attributsverteilung war ziemlich klassisch, 4 STR, 4 TOU und 2 INT für den Söldner, 4 AGI und 2 WIL für den Dieb und 4 STR, 2 AGI, 2 INT, 4 WIL und 4 FEL für den Priester. ansonsten alle Werte durchschnittlich (3).
Actionkarten wurden folgende zugeteilt: Söldner: Sword&Board, Setup Strike, Improved Parry; Dieb: Nimble Strike, Knockback Shot, Sniper Shot; Initiat des Sigmar: Battle Call, Righteos Strength (+ 3 minor Blessings) Außerdem die Basiskarten, für die die Charaktere qualifiziert waren, und Curry Favour für den Priester.
Um gleich ohne Umschweife und lange Kennenlernphase mit dem Spielen anfangen zu können, habe ich den Spielern gesagt, dass ihre Charaktere sich alle seit der Schlacht um die Brücke von Untergard kennen. Der Dieb ist mit seinem Mentor den Marektendern der kaiserlichen Truppe gefolgt, um in betrügerischer Absicht den abergläubischen Soldaten "Zaubermittelchen" für die Schlacht zu verkaufen. Er musste nicht an der Schlacht teilnehmen, weil er den kaiserlichen Werbern Keuchhusten vorgetäuscht hat und im Lazarett gelandet ist. Der Söldner hat an der Schlacht teilgenommen, wurde verletzt und ins Lazarett in Untergard geschickt, wo der neu berufene Priester den Sterbenden den Trost Sigmars spendete, nachdem der bisherige Priester Untergards in der Schlacht gefallen ist. Das Abenteuer begann, als Wladimir der Söldner alle seine Wunden ausgeheilt hatte und der Haupttrupp des Heeres Untergard schon wieder verlassen hat.
Wie es weiter ging mit dem Konvertieren demnächst hier in diesem Thread mit dem
Prolog: Durch den Drakenwald