Mal angenommen, das wäre passiert, also das unterbreiten der Nachricht dem Anwalt gegenüber und das ganze dann als Pressemeldung rausgeben, was meinst du, wie andere Verlage zu solch einem Vorgehen stehen?
Du kannst das nicht so isoliert betrachten. Unabhängig davon, dass die Forderung von NaSta die Rezension zu entfernen (ich weiß nichts über den Inhalt der Forderung! Also: Vermutung!) nicht die klügste Entscheidung war, werden andere Verlage das möglicherweise nicht so sehen wie der normale User oder auch die Forenleitung. Viel eher wird man sich als Verlag denken: "Aha, sie nehmen also unsere Rezensionsexemplare, wenn wir aber ein Problem haben, wird das nicht nur nicht ernst genommen, sondern auch noch ausgeschlachtet und wir an den Pranger gestellt." Welche Folgen so etwas für den beiderseitigen Umgang hat, kann sich sicherlich jeder denken.
Natürlich kann man das jetzt wieder polarisieren, hingehen und die Verlage für ganz böse erklären, usw. Ebenso könnte man polarisieren und unterstellen, das man so indirekt die Rezensenten bzw. das Forum "gekauft" habe. Aber das ist zu eindimensional betrachtet. Die Verlage bringen Rollenspiele zu aller erst mal aus geschäftlichem Interessen heraus. Letztenendes sind Verlage, ja auch Rollenspielverlage, Unternehmen. Das heißt, alles was sie tun, soll finanziell so gut wie möglich ablaufen. Natürlich bringen sie die Rollenspiele auch aus Liebe zum Hobby heraus (denn Geld verdient man damit wahrlich nicht, viel eher kann man froh sein, wenn es ein Nullsummenspiel wird und man durch anderweitige Standbeine den Laden am laufen hält). Dennoch sind die finanziellen und geschäftlichen Aspekte sehr stark vorhanden und auch notwendig. Denn ein supertoller Verlag, der nur an die Community denkt undalles für sie tut und es jedem recht machen will, den gibt es nur sehr sehr kurz. Das wird gerne in solchen Betrachtungen vergessen.
Ebenso die Lage des Forums. Das Forum scheißt kein Geld. Ich weiß nicht, was manch einer für Vorstellungen von Werbeeinnahmen und dem Verhältnis zu den Kosten eines solchen Forums hat. In der Regel zahlt man drauf. Und das nicht zu knapp. Wenn man nun seinen Usern den Service regelmässiger Rezensionen bieten will, dann ist man darauf angewiesen, dass die Verlage einem Rezensionsexemplare zugestehen. Dass dennoch eine unabhängige Rezension verfolgt wird und wurde ist der Forenleitung ganz besonders hoch anzurechnen in solch einer Situation. Denn es ist ein ziemliches Vabanquespiel, es sich auf der einen Seite nicht mit den Verlagen zu verscherzen, andererseits aber den Usern unabhängige und objektive Rezensionen zu bieten.
@krilow: Wenn du als Mann durchschnittlichesn Einkommens, der noch dazu "mal eben" 'n paar Zehn- bis Hundertausend Euro Schulden bei der Bank hast, wegen deinem Haus, und jeden Monat schauen musst, das alles auf die Runde zu kriegen, dir die Anwaltskosten, die damit einhergehenden Zeit- und Stresssituationen erlauben kannst, es "drauf ankommen zu lassen", hast du echt Respekt verdient.