Die ganze Diskussion ist ja an sich interessant, aber doch irgendwie jetzt auch durch, oder? Festzuhalten bleibt:
1. Kein Verlag hat irgendeinen Anspruch darauf, "objektiv" rezensiert zu werden. Die Rezension ist schon ihrem Charakter nach eine "Meinung".
2. In der betreffenden Rezension ist auch nichts von Verleumdung oder übler Nachrede zu entdecken.
3. NaSta hat also absolut keine Handhabe für irgendwelche Rechtsmittel, wenn die Blutschwerter sich einschüchtern lassen, sind sie selber Schuld.
4. So oder so sind die Drohgebärden von NaSta schlechter Stil. Wer ein Produkt an die Öffentlichkeit bringt, muss auch mit übelsten Verrissen leben können. Dass solche Verrisse dem Herausgeber, der hinter seinem Produkt steht, nicht objektiv erscheinen, versteht sich von selbst, ist aber keinen Grund, Druck auf Rezensenten und Rezensionsmedien auszuüben.
Nebenbei: Ich habe auch schon Rezensionen geschrieben, bei der die Ansage bestand: "Muss positiv ausfallen", weil es sich z.B. um Werbepartner handelte. Das ist manchmal ärgerlich, aber okay, solange man die Ansage vorher erhält und die Rezension bei Nichtgefallen des Produkts dann auch wieder abgeben kann. Eine negative Rezension hinterher "zurückzuziehen" finde ich dagegen extrem unsouverän.
Insgesamt klingt das Verhalten von NaSta für mich ehrlich gesagt Nach kleiner Mann mit Hut tut sich groß. So eine Aufplusterei hat eigentlich kein Verlag, der sich ernst nimmt, nötig. Und jeder halbwegs professionelle Herausgeber weiß, dass er absolut keine Rechtsmittel gegen eine negative Rezension in der Hand hat. Gelobt sei die Pressefreiheit!
Außerdem sollte man als Rezensent niemals denken, dass man dankbar für ein Rezensionsexemplar sein muss. Rezensionen, positive wie negative, haben immer eine Werbewirkung für das Produkt. Die ist mit einem Rezensionsexemplar im Verhältnis zu sonstigen Werbekosten eher dürftig abgegolten. Letztlich sind es die Verlage, die für billige Werbung dankbar sein müssen.