Autor Thema: Nackter Stahl, Blutschwert und die negative Rezi von Frostzone  (Gelesen 65409 mal)

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Belchion

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@Diskussion zum Artikel 5 GG: Der deckt durchaus auch solche Fälle ab.
Nein, tut er nicht. Das Grundgesetz bindet als direkt geltendes Recht nur den Staat, für das Verhältnis der Bürger untereinander wirkt es erst indirekt durch Gesetze (bzw. deren Fehlen). Abgesehen davon würde der hier sowieso nicht greifen, da NaSta folgendes als Grund für ihr Verhalten angibt: "In der Rezension waren allerdings sachlich falsche Behauptungen aufgestellt, um etwas Aufmerksamkeit zu bekommen". Falsche Tatsachenbehauptungen sind aber niemals Meinungen im Sinne des Art. 5 GG.

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@Schwerttänzer
Du hast keine Ahnung wie die Geschichte mit NS / PG damals abgelaufen ist. Hört man sich beide Seiten an und betrachtet man die Fakten ist deine Position einfach lächerlich.

Inetressant , ich beurteilte PG nach den Aussagen von PG !
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Lichtschwerttänzer

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Aha. Na toll, wird trotzdem kein skandal draus. Überzogende Termine und auch geänderte Umfänge passieren schonmal.
aber massive Seitenüberziehung suggestiv als positiv hinstellen, es wurde mehr geliefert als verlangt.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Kermit

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Also, da ich immer gerne beide Seiten habe, habe ich auch mal mit NaSta gesprochen. Die haben mir den Ablauf so geschildert, dass die Blutschwerter auf der Messe zu ihnen gekommen sind und um ein Rezensionsmuster gebeten haben. Von sich aus haben die Blutschwerter betont, dass die Rezi sachlich und freundlich werden würde und dass sie mit dem Konflikt um Prometheus nichts zu tun hätten. Das wäre von NaSta nicht angesprochen worden und die Aussage hätte dort sogar eher stutzig gemacht, weil eine Rezi ja nichts mit Verlagsstreitigkeiten zu tun hätte. Desweiteren sei NaSta versichert worden, dass die Rezi an einen kompetenten und aufgeschlossenen Rezensenten vergeben würde und die (schon im Vorhinein) neugierige und grundsätzlich eher positive Meinung der Blutschwerter als Einheit widerspiegeln sollte.
Nachdem nun die Negativrezi veröffentlicht wurde, habe NaSta natürlich nachgefragt, was das denn solle und ob diese tatsächlich die Meinung des Blutschwerter-Teams widerspiegele. Dies sei von Seiten der Schwerter dann bestritten worden. Gedroht worden wäre nie, jedoch natürlich auf die Absprache und die gemachten Versprechungen auf der Spiel hingewiesen worden.
Mir gegenüber sagte man, dass man bewußt NICHT gegen diese Rezi in irgend eine Form von Aktion oder Forderungshaltung treten wolle, um ihr nicht mehr Gewicht zu verleihen als nötig. Durch die Reaktion der Blutschwerter ist das dann ja wohl in die Hose gegangen.
Bei NaSta ist man sicherlich auch übersensibilisiert und fürchtet oft Verschwörungen, wo keine sind. So auch hier. Daher hat man sich überhaupt zu eine "Beschwerde" bei den Blutschwertern hinreissen lassen.
Wenn diese Schilderung stimmt, muss ich sagen, dass das Einknicken der Blutschwerter mir nun als reine Überreaktion erscheint. Es würde mich interessieren, wie sie die Abläufe darstellen, um mein Bild zu vervollständigen.
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Offline Thot

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[...]
Mir gegenüber sagte man, dass man bewußt NICHT gegen diese Rezi in irgend eine Form von Aktion oder Forderungshaltung treten wolle, um ihr nicht mehr Gewicht zu verleihen als nötig. Durch die Reaktion der Blutschwerter ist das dann ja wohl in die Hose gegangen.

Naja, klüger wäre wahrscheinlich gewesen, da erst mal gar nichts zu sagen.

Zitat
Bei NaSta ist man sicherlich auch übersensibilisiert und fürchtet oft Verschwörungen, wo keine sind. So auch hier. Daher hat man sich überhaupt zu eine "Beschwerde" bei den Blutschwertern hinreissen lassen.

Aber das wäre Deiner Schilderung ihrer Aussage zufolge ja hier gar nicht der Fall gewesen. Sie haben einfach nur darauf hingewiesen, dass sie das nicht besonders fein finden. Dass man von gewissen Teilen der Onlinecommunities genervt sein kann, wird wohl jeder hier nachvollziehen können. ;) Dafür braucht es keine "Übersensibilisierung".

Zitat
Wenn diese Schilderung stimmt, muss ich sagen, dass das Einknicken der Blutschwerter mir nun als reine Überreaktion erscheint. Es würde mich interessieren, wie sie die Abläufe darstellen, um mein Bild zu vervollständigen.

Finde ich nicht. Wenn man eine Absprache trifft und feststellt, dass man sie nicht einhalten konnte, versucht man doch den Schaden für den Absprachepartner zu minimieren.

Offline Lichtschwerttänzer

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Bei NaSta ist man sicherlich auch übersensibilisiert und fürchtet oft Verschwörungen, wo keine sind. So auch hier. Daher hat man sich überhaupt zu eine "Beschwerde" bei den Blutschwertern hinreissen lassen.
was nach einer bestimmten Fanboy Verriss Rezension nicht ganz unverständlich ist
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Offline Xemides

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Ich finde alte Rollenspieler immer sonderbar.

Ich muss da mal drauf eingehen, auch wenn es OT ist.

Du bist jetzt 29, knapp 10 Jahre jünger als ich. Willst du mit 40 aufhören zu spielen ? Oder mit 50 ? Oder woran machst du das fest ?

Einer unserer Midgard-Mitspieler ist im Rentenalter, der SL über 40. Oder schau dir die amerikanischen Veteranen an, da haben auch viele die 60 überschritten.

Das klingt für mich jetzt nach dem alten Spruch: Trau keinem über 30.

Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

Achamanian

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Nein, tut er nicht. Das Grundgesetz bindet als direkt geltendes Recht nur den Staat, für das Verhältnis der Bürger untereinander wirkt es erst indirekt durch Gesetze (bzw. deren Fehlen). Abgesehen davon würde der hier sowieso nicht greifen, da NaSta folgendes als Grund für ihr Verhalten angibt: "In der Rezension waren allerdings sachlich falsche Behauptungen aufgestellt, um etwas Aufmerksamkeit zu bekommen". Falsche Tatsachenbehauptungen sind aber niemals Meinungen im Sinne des Art. 5 GG.

Selbst, wenn es um falsche Tatsachenbehauptungen ginge, wäre der richtige Schritt seitens NaSta gewesen, eine Richtigstellung zu fordern, wenn es sich denn wirklich um eine so gravierende Angelegenheit handelt. Gerade auf Internetseiten lässt die sich ja noch dazu wunderbar direkt anfügen! Mich würde aber interessieren, was in dieser Richtigstellung gestanden hätte. "Unser Rezensent hat fälschlicherweise behauptet, Frostzone wäre ein feinkörniges System. Wir entschuldigen uns für diesen Fehler, Frostzone ist kein feinkörniges System." Oder was?
Woran NaSta sich doch ganz offensichtlich gestört haben wird, sind wohl kaum die ominösen "falschen Tatsachenbehauptungen", die hier rumgeistern, sondern dass die Rezension (metaphorisch gesprochen) mit einem ganz dicken: "So ein Mist!" aufhört. Und das ist nunmal eine Meinung, gegen die sich mit rechtlichen Mitteln überhaupt nichts machen lässt, da kann man sich noch so ungerecht behandelt fühlen.

Offline JS

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Zu dem ganzen Thema stellt sich mir u.a. folgende (unpolemisch formulierte) Frage:
Wenn ein Verlag berechtigt ist (FALLS er ist überhaupt ist), gegen eine höchst kritische Rezension vorzugehen und das Korrigieren der Rezi bzw. echter oder vermeintlicher Falschinformationen zu verlangen, kann ich als Kunde und evtl. Gelackmeierter auch verlangen, Jubelperserrezis mit falschen Sachinformationen überarbeiten zu lassen? Mir kamen solche Rezis nämlich schon häufig genug unter, und ich sah bisher nie, daß Verlage dann schnell tätig wurden.
Hm.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Falcon

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Ich muss da mal drauf eingehen, auch wenn es OT ist.

Du bist jetzt 29, knapp 10 Jahre jünger als ich. Willst du mit 40 aufhören zu spielen ? Oder mit 50 ? Oder woran machst du das fest ?

Einer unserer Midgard-Mitspieler ist im Rentenalter, der SL über 40. Oder schau dir die amerikanischen Veteranen an, da haben auch viele die 60 überschritten.

Das klingt für mich jetzt nach dem alten Spruch: Trau keinem über 30.
Ich finds halt kurios, weil ich im Alltag immer nur mit ernsteren älteren Leuten (wozu du ja wohl kaum gehörst) zu tun habe, oder solchen, die auch lachen können, aber keinen Randhobbies nachgehen und immer bodenständig sid, und kenne es nicht anders.
Ich habe durchaus vor, nicht derart zu verkalken. Würde auch sofort mit Rentnern RPG spielen, wenn ich welche kennen würde. Und kann mir selber kein besseres Rentnerhobby vorstellen. In meinem Umfeld wäre das aber Pionierarbeit.

unsere RPG Runde hat auch eine Differenz von 10Jahren.
« Letzte Änderung: 8.01.2010 | 11:03 von Falcon »
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Offline Blizzard

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ich hab nicht die Zeit (und die Muse),mir alle Seiten des Threads durchzulesen. Mein erster Gedanke, als ich den Threadtitel gelesen habe war:" Ich habe nix anderes erwartet" (bei den Stichwörtern B!&negative Rezi). Ich habe die Rezi jetzt gelesen. Sie ist einerseits nur halb so schlimm, wie befürchtet, andererseits zuweilen oberflächlich und unsachlich. Einige der Kritikpunkte sind wohl ärgerlich, so wie z.B.Rechtsschreibfehler, aber das ist was, das FZ nicht alleine hat, und worüber man hinwegsehen kann. Zu den anderen Kritikpunkten kann ich nix sagen, da ich es noch nicht gespielt habe, und das sollte Heretic auch erstmal tun, bevor eine Rezension schreibt.
Ob ich mir FZ kaufen werde, weiss ich noch nicht, da ich mit AlphaOmega bereits ein superbes SciFi-RPG habe, und mir FZ nach allem, was ich bislang drüber gelesen habe, wohl zu sehr SR ähnelt.
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"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Callisto

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Wir wissen doch gar nicht, was NaSta gemacht hat. Vielleicht haben sie einfach nur eine Email geschrieben, wieso die Rezi so negativ ist, obwohl B! doch von sich aus von einer positiven Rezi gesprochen hatte. Vielleicht haben sie nur gefragt was das soll. Dann gabs nen Mailwechsel und NaSta hat vorgeschlagen es zu verschieben (nicht zu löschen). Das ganze ist von B! nicht in bester Manier gelöst worden. Am meisten leidet aber NaSta.

Stell dir vor, jemand sagt zu dir "Wir schreiben was Nettes über dein Produkt" dann schreibt er einen Verriss. Da fragst du doch auch nach, was das jetzt soll. Dann schreibt er, dass er aus Angst vor Konfrontation mit dir den Verriss verschoben hat. Sieht seltsam aus, oder nicht?

Offline ragnar

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tut es , ein feinkörniges System ist FZ nun wirklich nicht.
Liegt das nicht im Auge des Betrachters? Feinkörnig ist es, z.B. im Vergleich mit Savage Worlds alle male (geschätzte 120 statt 20 Fertigkeiten, 20 statt 8 mögliche Fertigkeitswerte, 8 vs. 5 Attibute, 12 vs. 7 Attriutswerte). Dieser Vorwurf an die Rezi klingt fast noch weiter weggeholt, als das was ich von Prisma in einem anderen Form gelesen habe.

und verbietet Artikel 5 Widerspruch, Kritik an dem Verriss oder Forderung nach Richtigstellung falscher Tatsachen...
Nur wurden falsche Tatsachen vom Verlag nicht richtig gestellt, stattdessen wurde erstmal vom Netz genommen, und erst nachdem ein paar User lautstark eine Erklärung im Hausforum forderten, gab es vom Verlag ein kurzes, kryptisches aber inhaltloses statement, das auch nichts richtigstellt.

Richtigstellungen fand ich nur von Prisma, nur wirkten einige Dinge verzweifelt an den Haaren herbeigezogen, so das ich ihm net richtig glauben mag (z.B. war im Kontext der Rezi klar, das es keine Regeln für Schäden durch verstrahlte Zonen gab - Prisma verbiss sich aber an genau an einem Satz ohne Kontext, verweist dann auf eine Regelung (die scheinbar bis auf ein Wort im Namen damit so reinweg gar nichts zu tun hat) und nimmt das als einen unumstößlichen Beweis das die Rezi faul ist).

Ich hätte mir wirklich einige Klarstellungen von wirklich kritischen Punkten gewünscht, etwa ob Harrowed/Don die Ini-regelung richtig verstanden hat, die wie einen paar Schritte rückwärts Richtung AC1 klang. Da da niemand konkret wurde, muss ich wohl davon ausgehen, das es mit ein paar Schritten rückwärts nicht so weit hergeholt ist und das wäre ein echter Dealbreaker. Das man die Welten von NaSta nicht "an einem Stück" genießen kann, war mir schon vorher klar.
« Letzte Änderung: 8.01.2010 | 11:09 von ragnar »

Offline Falcon

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Zitat
Wir wissen doch gar nicht, was NaSta gemacht hat.
Was mal wieder zeigt: Geheimhaltung ist nur noch schädigender als wenn man die Klappe hält (wenn man unschuldig ist).
Also wenn nichts dahinter steckt, würde NaSta das auch sagen.

Allerdings habe ich das kurze Statement von NaSta noch nicht gelesen.
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Offline Drulak

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Naja, dass die Blutschwerter sich Rezensionsmuster holen, unter dem Hinweis (bzw- Versprechen), dass man sie einem aufgeschlossenen und wohlwollenden Rezensenten übergeben werde und daher auch eine positive Rezi veröffentlichen wird, sagt ja schon alles (wenn es denn wahr ist). Wie kann ich sowas vorher versprechen, ohne das Werk zu kennen? Ich persönlich muss auch sagen, dass Nackter Stahl (von dene erwartet man sowas ja schon fast) da weniger Schaden genommen haben dürfte, als die Blutschwerter, denn deren Unabhängigkeit und Unparteilichkeit von Verlagsinteressen glaubt ja nun niemand mehr.

@Schwerttänzer
Kann es sein, dass Du ein extremer Nackter Stahl-Freund bist?
Und da ein Großteil der Rollenspieler ziemlich doofe, unkreative Kreaturen ohne soziale Fähigkeiten sind fällt es mir schwer von Eliten zu reden.
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Offline Der Nârr

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Spannender als die "Richtigstellungen" von Prisma fand ich einen Hinweis von Waldviech bzgl. der Realismus-bezogenen Vorwürfe: http://tanelorn.net/index.php/topic,50350.msg987914.html#msg987914
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Offline Yerho

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was nach einer bestimmten Fanboy Verriss Rezension nicht ganz unverständlich ist

Nur: Selbst wenn dem so wäre, ist es ja nicht der Fanboy-Bastard aus der fremden Dimension. Er repräsentiert ein reales Meinungsbild, welches von anderen geteilt wird. Damit sehe ich auch eine solche Rezension als legitim. Der Verfasser ist zwar sichtlich bemüht, die negativen Aspekte herauszustellen, aber ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, dass diese Aspekte nicht tatsächlich existieren würden. Wenn dann sogar noch eine Rezension dagegen steht, die eher die Stärken des Produkts sieht, finde ich das mehr als in Ordnung.

Was ich ganz und gar nicht in Ordnung finde ist, wenn eine Rezension entfernt wird, nur weil sie tendenziös ist. Da haben dann alle Beteiligten versagt: Der Rezensent, weil er seine private Meinung zu stark einfließen ließ. Der Verlag, weil er die Entfernung durchboxte, obwohl niemand persönlich angegriffen wurde. Das Medium, weil es nicht dazu gestanden hat, dass jede begründete Meinung eine legitime Meinung ist und zum Gesamtbild gehört. - Kurz, da hat jeder in irgend einer Form seine Einflussmöglichkeiten missbraucht und seine jeweilige Verantwortung verletzt.

Den ernsthaft kritischen Dammbruch sehe ich aber ganz unabhängig von der Rezension und ihrem Verfasser: Wenn Verlage erfolgreich die Entfernung von missliebigen Rezensionen veranlassen  können, ist der Wurm drin. Als Leser könnte ich mir nie wieder sicher sein, ob der Verlag das nicht öfter macht oder ob Medien das in vorauseilendem Gehorsam, um ihre Versorgung mit Testmustern fürchtend, von selbst tun. Dann sehe ich lieber einen Verriss eines Produkts, dem ich als Fan des Herstellers sowieso nicht beipflichten würde, dem mich als Gegner des Herstellers gar nicht bräuchte, weil ich das Produkt auch ohne Gründe nicht gut finden würde und der mir als neutralem Leser garantiert, dass da jemand - aus welcher persönlichen Motivation auch immer - mit dem Skalpell auch noch die letzten Schwächen bloßgelegt hat. Wenn diese für mich relevant sind, sind sie es unabhängig davon, aus welchen Grund sie so genau bloßgelegt wurden. Sind sie für mich nicht relevant, denke ich mir, dass sich der Rezensent ein wenig zu sehr aufregt und gebe dem Produkt trotzdem eine Chance.

Aber wenn man mich als kritischen Leser entmündigt, indem man praktisch meine Fähigkeit in Frage stellt, selbst zu erkennen, warum eine Rezension so verfast wurde, wie sie verfasst wurde oder wenn begründete Meinungen unterdrückt werden, fühle ich mich angegriffen, auch wenn ich die geäußerten Ansichten ggf. nicht teile. Und wenn ich dann noch ständig vermuten muss, da da zwischen berichtendem Medium und Herstellern gemauschelt wird, dann zieht das den Hersteller in meinen Augen stärker runter, als es der gröbste Verriss je könnte. Wobei ich keinem Verlag das Recht abstreiten möchte, höflich (meinetwegen auch weniger höflich mit einem "Oder sonst ...") anzufragen, ob eine einzelne Rezension jeweils erscheinen muss. Fragen kann man immer. Es ist aber Sache des berichtenden Mediums, dies konsequent abzulehnen, wenn die Rezension nicht sachlich falsch ist oder strafrechtlich relevante Äußerungen enthält. Andernfalls ist das berichtende Medium einfach keine verlässliche Quelle mehr.

Ich habe selbst jahrelang ein Online-Magazin geleitet und ich war als Person öfter nicht einverstanden mit den Meinungen meiner Rezensenten. Aber ich habe immer eiskalt darauf verzichtet, von Verlagen weiter bemustert zu werden, als deren nicht sachlich begründeten Wusch nach Entfernung von Verrissen nachzukommen. Das war glücklicherweise in all der Zeit nur zweimal nötig, aber das verstehe ich unter journalistischer Ethik. Erst kommt geltendes Recht, dann die Leser, dann die Mitarbeiter und wenn dann wider Erwarten noch Spielraum bleibt, kann man auch Sonderwünschen der bemusternden Verlage entsprechen.
I never wanted to know / Never wanted to see
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Offline Xemides

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Zu den anderen Kritikpunkten kann ich nix sagen, da ich es noch nicht gespielt habe, und das sollte Heretic auch erstmal tun, bevor eine Rezension schreibt.

Das halte ich nun für eine überzogene Forderung. Wenn alle Rezensenten ein System erstmal gespielt haben sollten, gäbe es vermutlich 2/3 weniger Rezis im RPG-Bereich.

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wjassula

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Das Thema ist eigentlich wirklich durch, aber Achamanian hat natürlich Recht: Auch gegen falsche Tatsachenbehauptungen in Rezensionen können Verlage nicht das Geringste tun, außer vielleicht eine Richtigstellung fordern, wenn es denn ganz krass ist. Und die Frage wäre ja auch wirklich, was so eine "falsche Tatsachenbehauptung" denn wäre: "Das Spiel ist doof" "Nee, ist es nicht!" "Das Spiel ist platt und abgedroschen" "Nee, ist es nicht" "Porzentsysteme nutzt doch heute kein Schwein mehr" "Doch, wohl" "Das Papier ist miserabel" "Das ist nachweislich 1a-Superpapier"...also bitte.

Rechtlich lässt sich da null und nichts machen; Verlage haben keinen Anspruch auf Richtigkeit, Freundlichkeit, Korrektheit, Infromationsgehalt oder sonst irgendwas in einer Rezi. Sie dürfen sich nur über die kostenlose PR freuen, das ist alles. Wer da mit rechtlichen Schritten droht, macht sich lächerlich - und riskiert, sich den Kontakt mit anderen Medien zu verderben, wenn er sich zu sehr aufplustert. Das Versenden von Reziexemplaren seitens der Verlage ist keine besondere Freundlichkeit, für die man irgendwie dankbar sein müsste, es ist gängige Praxis, die die Verlage aus Eigeninteresse betreiben. Wenn man da erstmal im Mailverteiler ist, flattert einem ständig irgendwas ins Haus, um das man nie gebeten hat.
Natürlich wird das Publikum umgekehrt auch sehr schnell mitkriegen, wenn jemand ständig sachlich falsche Rezensionen veröffentlicht und die entsprechend bewerten, das ist auch klar. Nur, die Einflussmöglichkeit der Verlage beschränkt sich auf das Verschicken der Reziexemplare. Danach kommt nichts mehr, selbst wenn die Rezensentin dann schreibt: "Frostzone ist ein total beschissenes Computerspiel, das Buch passt gar nicht in mein Laufwerk. Und dick macht es auch. Note 6-".
 
Zitat
Da haben dann alle Beteiligten versagt: Der Rezensent, weil er seine private Meinung zu stark einfließen ließ.

Was soll den sonst Grundlage einer Rezension sein?
« Letzte Änderung: 8.01.2010 | 11:29 von Jasper »

Achamanian

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Einige der Kritikpunkte sind wohl ärgerlich, so wie z.B.Rechtsschreibfehler, aber das ist was, das FZ nicht alleine hat, und worüber man hinwegsehen kann.

Kann man, muss man aber nicht. Für mich gehört ein Lektorat zu jeder Form von Buch, zuviele Rechtschreib- und Ausdrucksfehler sind für mich ein echtes Nicht-Kauf-Argument.

Zu den anderen Kritikpunkten kann ich nix sagen, da ich es noch nicht gespielt habe, und das sollte Heretic auch erstmal tun, bevor eine Rezension schreibt.


Ich finde, die Lektüre reicht vollkommen für eine Rezension aus. Gerade, wenn einem ein Spiel nach der Lektüre schon nicht gefällt, dann tut man es doch nicht auch noch seiner Spielrunde an, nur um seine Rezensentenpflicht zu erfüllen?

Offline Der Nârr

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Mir ist schon zwei Mal passiert, dass mir ein Rollenspiel - in Bezug auf die Regeln - nach der Lektüre überhaupt nicht gefiel, mich dann aber im Spiel voll überzeugte.
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Belchion

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Selbst, wenn es um falsche Tatsachenbehauptungen ginge, wäre der richtige Schritt seitens NaSta gewesen, eine Richtigstellung zu fordern,
Das ist ja schön und gut, rechtlich aber vollkommen irrelevant. Klar hätten sie sich klüger und zielführender verhalten sowie einen angenehmeren Ton pflegen können - das ändert aber überhaupt nichts daran, dass der Art. 5 GG hier überhaupt nicht greift und dich in einem Zivilprozess ohnehin nicht schützen würde.

Achamanian

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Das ist ja schön und gut, rechtlich aber vollkommen irrelevant. Klar hätten sie sich klüger und zielführender verhalten sowie einen angenehmeren Ton pflegen können - das ändert aber überhaupt nichts daran, dass der Art. 5 GG hier überhaupt nicht greift und dich in einem Zivilprozess ohnehin nicht schützen würde.

Nur, dass die negative Rezension eines Produkts einfach keine Grundlage für einen Zivilprozess darstellt. Vor solchen Konto-Weg-Haus-Weg-Lebenslange-Strafarbeits-Gespenstern kann und sollte man schlichtweg keine Angst haben. Niemand kann dir an den Karren fahren, weil du ein Produkt für Sch*** befindest. Wenn jemand in seiner Rezension schreiben würde: "Die von Verlag XY haben doch alle einen IQ von unter 40!", dann wäre das vielleicht was anderes, weil der sich dann in den Bereich der persönlichen Beleidigung begeben würde. Aber selbst da würde man sich mit Sicherheit keinen ernsthaften Ärger einhandeln.

Offline ragnar

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Spannender als die "Richtigstellungen" von Prisma fand ich einen Hinweis von Waldviech bzgl. der Realismus-bezogenen Vorwürfe: http://tanelorn.net/index.php/topic,50350.msg987914.html#msg987914
Ich kann mir durchaus vorstellen das FZ, auch mit diesem Hinweis von Waldviech im Hinterkopf, noch überfrachtet wirkt (ich musste schon bei AC die eigentlich coolste Idee (Römisches Reich+Fantasy!?) ausblenden damit die Welt für mich halbwegs funktionierte), aber.

Waldviechs Sichtweise (optimalerweise schon im Buch) wäre als Klarstellung weit dienlicher gewesen als das recht kommentarlose Herabwürdigen der Rezi (zu einem normalen Beitrag(B!), bzw. zu einem flame(NaSta)) oder Prismas Verrenkungen.
« Letzte Änderung: 8.01.2010 | 11:59 von ragnar »

Offline Wolfmoon

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Zitat
Von sich aus haben die Blutschwerter betont, dass die Rezi sachlich und freundlich werden würde

Wenn das stimmt, fände ich es doch ziemlich bedenklich - wie kann man das denn im Voraus wissen? Konsequent gedacht reicht es da dann doch einfach die Verlags - Info über das Spiel zu kopieren, wenn eh nix kritisches in die Rezi reinkommt...

Ich kenne mich mit beiden Seiten nicht aus (Der Name "Nackter Stahl" weckt bei mir außerdem unangenehme Assoziationen zu Manowar - Texten...) aber offensichtlich hat sich da niemand mit Ruhm bekleckert.
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