Was konkret juckt es mich als Kritiker, was Verlage wollen?
Wenn man irgendwo einen Esel stehen hat, der goldene Dukaten kackt, muss es einen nicht jucken. Wenn man darauf angewiesen ist, mit Testexemplaren bemustert zu werden, muss man berücksichtigen, dass die Geduld von Verlagen begrenzt ist. Diese wollen ja nicht vorrangig Rezensionen, weil sie am Feedback interessiert sind, sondern weil diese den Verkauf befeuern -wen nsie nicht allzu mies negativ ausfallen.
Gerade erfahrenen SL sollte es möglich sein, kurzfristig eine Proberunde auf die Beine zu stellen. So spricht nichts dagegen, seine Impressionen, was anderes sind es eben nicht, auch mal 8 hrs der Wirklichkeit auszusetzen.
Wie gesagt, eine gute oder eine schlechte Spielrunde hat keine objektive Aussagekraft, weil - gerade wenn sie kurzfristig organisiert wurde - Erfolg oder Misserfolg eher auf der Interaktion und dem Können von SL und Gruppe, weniger auf dem Material beruhen. Um das zu testen, muss man alle anderen Faktoren mehrfach unabhängig voneinander belegen: Anderen SL, andere Spieler.
Dann hat man Ergebnisse, die man auf das zu rezensierende Material beziehen kann. Da das aber ein unrealistischer Aufwand ist, kann man sich die ohnehin irreführende Testanordnung besser gleich sparen und offen dazu stehen, dass man das Konzept bewertet, nicht die Spielbarkeit.
Allerdings muss ich Dir in einer Sache beipflichten: Spielen ist ein Prozess, deshalb würde ich es generell befürworten, wenn eine Rezension von Spielmaterial Updates erfährt, die nachhaltige Spielerfahrungen ergänzen.