Die ganze "Brit-Fantasy" von Moorcock und einigen seiner Nachfolger und Weggefährten ist stilistisch ein gutes Stück weg von der US-amerikanischen Fantasy, auch von der Sword and Sorcery wie z.B. bei Wagner. Ich habe immer das Gefühl, dass Moorcock seinen Charakteren gegenüber immer etwas emotional distanziert stand und es ihm mehr um seinen großen, universellen Weltentwurf und die Balance zwischen Ordnung und Chaos ging als um die Schicksale von einzelnen Persönlichkeiten. Er kann sich daher schonmal etwas blutleer und kühl lesen; ein so begnadeter "Action-Autor" wie Karl Edward Wagner oder auch Robert E. Howard ist er sicher nie gewesen, ihm fehlt auch sicher etwas vom Charme der Schreibe von Fritz Leiber.
Aber wenn man die puren, großen, wilden, quasi-psychedelischen Ideen - bis zum Ende konsequent durchgezogen - haben will, die ganz große Epik, dann hat Moorcock sicher seinen Platz unter den ganz Großen des Genres. Natürlich ist er nichts für jeden - seine Sachen sind zum Teil ganz bewusst als Gegenentwurf zu Tolkien und Howard gedacht: Man vergleiche den Plot des Herrn der Ringe mit Elric und die Hauptfigur mit Conan!