Jörg Magenau - Schmidt - Lenz - Geschichte einer Freundschaft
Es passt nicht in meine Challenge, deswegen kann ich mich dort nicht genauer auslassen. Ich möchte dennoch, da ich das Buch heute morgen beendet habe, ein paar Worte dazu verlieren:
Ein Überraschungsgriff in eine Büchergrabbelkiste und somit ein glücklicher Zufall, dieses Buch überhaupt gelesen zu haben. Ich hätte nie gedacht, dass ich ein Werk zur Freundschaft von Helmut Schmidt und Siegfried Lenz lesen würde und doch muss ich feststellen, dass ich in Nachbetrachtung das Werk nicht missen möchte. Ich habe viel von Helmut Schmidt als auch Siegfried Lenz in meinem kurzen Leben gelesen und verfolgt, aber dass ich versuche - lesend - in die Freundschaft zweier inzwischen verstorbener Männer vorzudringen, das konnte ich mir nicht vorstellen.
Jörg Magenau beschreibt aber nicht nur die Freundschaft, sondern zeigt eine große Geistesgegenwart in den jeweilig betrachteten Themen (Politik, Kunst, Heimat, Verantwortung etc.), sodass man sich nicht nur eine sehr lange währenden Freundschaft erfreuen kann, sondern genau des Zugewinns, den auch Schmidt und Lenz sich in ihrer Gegenseitigkeit immer wieder zuerkannten.
Magenaus Werk weist also über die Freundschaft selbst hinaus, kehrt aber immer wieder gekonnt dorthin zurück, mit ihrem politischen Rahmen, mit ihrem künstlerischen Rahmen, mit ihrer Umgebung (die Freundschaft und Rolle der Frauen Lilo Lenz und Loki Schmidt) und eben immer mit verblüffenden und wunderbar zurückhaltend beschriebenen Erkenntnissen.
Nicht nur erwähnt der Autor nicht immer das hanseatische Wesen von Schmidt und Lenz, die Rolle von Heimat und dergleichen, auch er selbst beschreibt es genau in diesem zurückhaltenden Wesen, welches die Geschichten und Anekdoten, und auch den Dialog Lenz-Schmidt für sich sprechen lässt.
Insofern ein wirklich gelungenes Buch, welches ich zum einen gern gelesen habe und zum anderen gerne weiterempfehlen möchte.