Thema: Was lest ihr gerade?

[Alter Weißer Pottwal]

Es gibt Bücher die brillieren mit Sprache und manche mit einer ausgefeilten Handlung.
Irgend was besonderes muss ein Buch haben, damit ich es lesen will. Ich hab auch schon Bücher weggelegt, weil mir die Sprache zu ausschweifend war. Patrick Rothfuss zum Beispiel. Da ist mir dann eine knappe und minimalistische Sprache eines Cormac McCarthy lieber.Ich
Oder ein Noah Gordon, dessen Sprache wunderbar organisch und unaufdringlich ist.

[Vash the stampede]

Thomas Frenz - Mittelalter - 100 Seiten

[KhornedBeef]

Da habe ich ja etwas losgetreten.. Leute, ich habe doch extra geschrieben, dass man sich Zeit für Genusslesen nehmen will. Es ging beim Schnelllesen nur um schnöde Informationsaufnahme. Gut für euch, wenn Ihr im Leben nur Quantenphysik und Fantasy lesen müsst, aber das geht an der Mehrheitsrealität etwas vorbei 
Kann man auch gerne auslagern, wenn da noch Redebedarf ist.

Ansonsten lese ich jetzt
Dracula Unredacted - Kenneth Hite (zur Dracula Dossier - Kampagne)

Meine Herren, ist das kleinfitzelig zu lesen. Also der Schriftsatz der Notizen. Am besten eine Lupe zulegen. Aber ganz faszinierend, was Hite da "deredigiert" hat. Ich hatte kurz kognitive Dissonanz, weil sich eine Naturschilderung anders anfühlte, Stokers Schreibstil aber nicht gebrochen wurde. Richtig, die Ereignisse wurde auf ein anderes Datum korrigert.

[Zanji123]

Ben Aaronovitch: Der Oktobermann

(Flüsse von London Novelle in Deutschland / Trier)

[Corvinian]

"The Handyman" von Bentley Little

[BobMorane]

Tom Lin: The Thousand Crimes of Ming Tsu

1869, als der Westen der USA durch den Bau der Eisenbahnstrecken erschlossen wird. Der chinesische Gangster und Hitman Ming Tsu ist auf einem Rachefeldzug: Weil er Ada, eine weiße Frau, heiraten wollte, wurde er von deren Vater, einem Eisenbahnbaron, beinahe umgebracht und an eine Eisenbahngesellschaft als Arbeitssklave verkauft.

Aber Ming Tsu lässt sich nicht unterkriegen, schließlich ist er ein professioneller Killer mit sehr eigener Moral. Mit Hilfe eines greisen Chinesen, genannt »Der Prophet«, und einer gemischten Zirkustruppe, deren Personal zu veritablen Wundern fähig ist, liquidiert er nach und nach seine Peiniger. Er arbeitet sich dabei zielstrebig nach Kalifornien vor, wo er Ada wiederzutreffen hofft. Dort erwartet ihn ein explosiver und unerwarteter Showdown …

Spannender Rachewestern mit ein paar übernatürlichen Elementen. Liest sich sehr flüssig und ist mit 300 Seiten knapp und knackig.

[ghoul]

William Silvester - The Solo Wargaming Guide

[Nazir ibn Stonewall]

Larry Niven - Ringworld.

Meine Freundin hat mir zum Geburtstag ein paar Klassiker geschenkt von meiner ToDo-Liste. Danach stehen dann Sirens of Titan und Neuromancer an. 

[Lyonesse]

[KhornedBeef]

Wenn reale Buchtitel klingen als würde man akademische Schneeflocken sarkastisch veralbern 
Bitte berichten, was da drin steht

Edit:Tippfehler

[KWÜTEG GRÄÜWÖLF]

Pffft, das ist akademisch gesehen ja fast schon reisserisch.

Ich zeig euch mal, wo der Kohlhammer an undramatischer Präsentation mittelalterlicher Geschichtsthemen hängt:



 

[Azaghal]

Lass' uns nicht dumm sterben: Um was geht es in dem Buch? Ich habe zwar das große Latinum, kann also die beiden Begriffe im Titel übersetzen, aber es klingelt kein mittelaterliches Thema, wozu das passen könnte...

Gruß

Azaghal

[KWÜTEG GRÄÜWÖLF]

Ich habs eben auch nur selber neu entdeckt. Beschreibungstext der Verlagsseite:

"Die Pandemiesituation der vergangenen Jahre hat einen Diskurs um die Digitalität als Ersatz der Präsenz angeregt, bei der die Probleme der physischen Absenz für die Gesellschaft überdeutlich werden. Auch in der historisch orientierten Forschung wird mit diesem Diskurs eine Leerstelle deutlich. Es stellt sich die Frage, wie die Absenz, das Fernbleiben eines Herrschers, das Ausbleiben des Rituals, von einer Gesellschaft verarbeitet wurde, deren konstitutives Element damit unmittelbar berührt wurde.
Dieser Tagungsband widmet sich der Frage nach dem konkreten Ort der Präsenthaltung und den Dimensionen der Absenz. Zugleich öffnet er die Fragestellung in zeitlicher und theoretischer Weise für den interdisziplinären Dialog, um das Potenzial dieser neuen Fragestellung auszuloten."

Kurz gesagt: was passiert in der mittelalterlichen feudalen Gesellschaft, wenn jemand fernbleibt, dessen Erscheinen eigentlich recht wichtig ist, damit die Rituale und Normen als beachtet galten?

Dafür dann 54,- Euro zu berappen funktioniert auch nur, weil das jede Institutsbibliothek quasi verpflichtend in ihren Bestand aufnehmen muss 

[Azaghal]

Krass, da muss ich meiner Frau mal verklickern, dass ihre Onlinevorlesungen deshalb nicht funktionieren, weil die Herrscherin abwesend ist. Das Ritual erfordert ihre Anwesenheit, der Hörsaal wird zum Thronsaal. Khorned Beef hat schon recht - es lebe die Schneeflocke!

Gruß

Azaghal

[KWÜTEG GRÄÜWÖLF]

Das Ding scheint die geisteswissenschaftliche Version der Tanelorn-Diskussions-Threads zum Thema "Spielleiterloses Rollenspiel" zu sein 

[Azaghal]

Wo ich genauso durch Absenz glänze wie in Onlinevorlesungen...

Gruß

Azaghal

[Azaghal]

Back to topic:
Ich lese gerade das zweite Buch von Juli Zeh hintereinander. Zuerst ÜberMenschen, jetzt Corpus Delicti. Die Autorin begeistert mich, weil sie ihre klugen Beobachtungen in absolut lesbarem Stil und Duktus aufs Papier bringt. Man kann die Bücher schon fast zu leicht konsumieren, während die aufgeworfenen Fragen einen länger beschäftigen.

Gruß

Azghal

[GazerPress]

Da ich im Februar Wintertod von Gazerpress leiten will und sich das evtl. in eine Kurzkampagne entwickelt mit den weiteren Abenteuern die sie veröffentlicht haben, habe ich meine Romane pausiert für das Sachbuch "Der Dreißigjährige Krieg: als Deutschland in Flammen stand" von Christian Pantle. Bin gespannt was ich da rausziehen kann fürs Rollenspiel. Die Recherche zu Einkommen und Preisen für das 17. Jahrhundert war jedenfalls schwierig, Google spuckt da nicht viel brauchbares aus an Ergebnissen.

Wenn dich Alltagsgeschichtliches interessiert, empfehle ich:
- Hans Medick, Der Dreißigjährige Krieg. Zeugnisse vom Leben mit Gewalt

Willst du einen detaillierten Überblick zu den politischen Ereignissen:
- Herfried Münkler, Der Dreißigjährige Krieg. Europäische Katastrophe. Deutsches Trauma 1618-1648

Bzgl. Alltag im 17. Jahrhundert wollen wir bei Gazer Press demnächst eine Zine-Reihe starten, die diese Fragen aufgreift.
In der ersten Ausgabe wird's ums Reisen gehen; ein paar grundlegende Infos, eine Menge Zufallstabellen zu Begegnungen auf der Straße/in der Wildnis/auf See, Zufallstabellen zu Übernachtungen in Wirtshäusern und am Lagerfeuer, inkl. einem Hex-Reise-Abenteuer.


 

[Lyonesse]

Sympathische Mittelalter-Krimis um eine Weinhändlerin im Köln des frühen 15. Jahrhunderts, die sich tatsächlich nicht immer nur um
Morde drehten. Andrea Schacht beherrschte die Figuren dieses Kosmos, zu denen nicht nur Menschen sondern auch Tiere
gehörten, äußerst souverän, und sie hatte, neben einem feinen Sinn für Komik, auch einen trefflichen Schreibstil. Empfehlenswert.

[ghoul]

Robert Asprin (Hg.) - Verrat in Freistatt (Diebeswelt-Reihe)

[Hinxe]

Robert Jordan - Das Rad der Zeit 22: Neue Bündnisse

Endlich mal wieder was mit Perrin.

[felixs]

W.S. Maugham: The Magician. Kurioserweise in einer Leseausgabe mit russischen Erläuterungen für schwierige Wörter und die sind tatsächlich nützlich. Recht vorhersehbare, recht seichte, british-upper-class-Gruselromanze. Interessant, weil viele Eigenarten der Zeit gut eingefangen sind und weil es sprachlich teilweise ganz hübsch ist. Muss man aber nicht gelesen haben.

[AlucartDante]

Mary Shelleys: Frankenstein

Schon sehr beeindruckend, dass sie das mit 19 geschrieben hat und damit quasi Science-Fiction erschaffen hat. Sie hatte aber auch schon mega spannende Eltern. Der Vater William Godwin, vielleicht der erste richtige Anarchist und Mary Wollstonecraft als bedeutende Feministin. Und später hat Mary Shelley dann halt auch coole Leute kennengelernt...

[BobMorane]

Mary Shelleys: Frankenstein

Schon sehr beeindruckend, dass sie das mit 19 geschrieben hat und damit quasi Science-Fiction erschaffen hat. Sie hatte aber auch schon mega spannende Eltern. Der Vater William Godwin, vielleicht der erste richtige Anarchist und Mary Wollstonecraft als bedeutende Feministin. Und später hat Mary Shelley dann halt auch coole Leute kennengelernt...

Oh den habe ich mir letztlich auch in einer schicken Schmuckausgabe besorgt. Der leigt für den herbst schon auf dem Lesestapel.

Momentan lese ich von N.K. Jemsin The Fifth Season. Ich bin jetzt zu 25% durch und bis jetzt gibt sich das Buch sehr stark. Interessantes Worldbuilding, nicht grade feel good Literatur, aber spannend und saugut geschrieben.

[ghoul]

Robert Asprin & Lynn Abbey (Hg.) - Der Krieg der Diebe (Diebeswelt-Reihe)