So, im Rahmen meiner fortlaufenden Aktion
Schullektüre: Lies es nochmal, rilli! bin ich nun wieder vom Tablet (PDF) auf den Ebook-Reader umgestiegen. Diesmal habe ich wieder etwas Zeitdruck, da Sohn den gleichen Titel just in der Schule liest und nächste Woche die Klausur schreibt:
Homo Faber von Max Frisch
Hierzu muss ich etwas Kontext geben: Ich habe den Deutschunterricht nur in der Unterstufe (diffus) und eine Zeitlang in der Oberstufe gemocht. Lektüre war mir in den allermeisten Fällen ein ziemlicher Graus. Den Homo Faber hingegen habe ich geliebt - und darin die mit Abstand schlechteste Deutschnote meiner gymnasialen Laufbahn geschrieben. (Ich bin harmoniesüchtig und verlangte daher ein anderes Ende.)
Nun sind 23 (?) Jahre vergangen, ich bin laut Reader bei "18%" des Buchs, und ich kann erneut sagen: Das Buch gefällt mir! Hui! Bislang wirkt nichts aufgesetzt, es passiert sogar echt etwas, die Sprache ist wohlgesetzt (Neuschreib: "wohl (oder wohl nicht?) gesetzt") und trotz der starken Neigung zu überlangen Sätzen flottiflott zu lesen. Und natürlich ist das Ganze nicht trivial, sondern bewegt sich konsequent innerhalb des Rahmens der Aussage des Buchs. Ich habe natürlich unglaublich viel vergessen - so wurde ich eingangs von der Notlandung völlig überrascht - und bin daher wirklich gespannt darauf, nicht unbedingt, wie es weitergeht, aber auf die vielen Details, die ich erneut kennenlernen werde.
Und somit haben wir mit Max Frisch einen Autor, der es geschafft hat, mich einerseits zu begeistern (Homo Faber), und der mir andererseits eines der in meinen Augen schlimmsten Werke der Literatur beschert hat, das zweimal zu lesen ich dumm genug gewesen bin (Andorra).