Zur Komplettierung der Sammlung:
Brian Freemantle - "Madrigal for Charlie Muffin"
Vierte Fortsetzung von Freemantles erstem Muffin Roman und -wie IMHO der Vorgänger "Charlie Muffin's Uncle Sam"- nicht die beste. Sowohl Autor als auch Hauptfigur sind in einer Gegend unterwegs, die sie offensichtlich nicht richtig verstehen (das Italien der frühen 80er), weshalb die prägnanten und schwarzhumorigen Beobachtungen aus der Alltagskultur von Regierungsbürokratien, die ja gerade das erste Buch so interessant machten, fehlen. Deshalb sind wahrscheinlich auch die meisten Italiener eher Allerweltsklischees (der Dieb, der von der Aufnahme ins organisierte Verbrechen träumt, der frustierte Bulle, der sich in den erstbesten Verdächtigen verbeißt und nur die dümmsten Beamten zur Observation abstellt, der Außenamtsbürokrat, der die Mißachtung der Souveränität durch die Briten beklagt etc.).
Außerdem kann man nach ca. der Hälfte des Buches erraten, wer der wirkliche Verräter ist, die Logikfehler schmerzen (ein Mann, der sieben Jahre lang von CIA und MI6 gejagt wird, hält es nicht für nötig, unter falschem Namen zu reisen
), die Auflösung am Ende kommt buchstäblich als deus ex machina und ist so unvorbereitet (und -na ja-unlogisch), daß Agatha Christie stolz drauf gewesen wäre.