Autor Thema: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?  (Gelesen 20661 mal)

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Eulenspiegel

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #25 am: 10.01.2010 | 22:48 »
Nach meiner vorläufigen Definition ist all das Erzählrollenspiel, was ein befriedigendes narratives Erlebnis als Spielziel definiert. Von daher passt "Erzählrollenspiel" doch gar nicht so schlecht.
Naja, ich denke, Erzählrollenspiel ist ein Oberbegriff.
- Darunter fallen dann so spiele wie PtA, wo der Spieler zwar den Plot bestimmt, aber ein guter Plot trotzdem das Spielziel ist.
- Darunter fallen aber auch viele DSA-Abenteuer, wo der SL den Plot bestimmt und ein guter Plot ebenfalls das Spielziel ist.

Ich denke, man kann auch beim Erählrollenspiel Sandboxing betreiben (z.B. PtA) und man kann auch beim Erzählrollenspiel Railroading/Sightseeing betreiben (z.B. viele DSA-ABs).

Online Tudor the Traveller

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #26 am: 10.01.2010 | 22:58 »
Wie wäre es mit

Guided Tracking

Guide-Railing

oder aus dem Tanzjargon

Führen und Folgen

?
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Offline Beral

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #27 am: 10.01.2010 | 23:13 »
Führen und Folgen

?
Da hängt die Nazikeule aber bedrohlich über den Köpfen.
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Offline DasTaschentuch

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #28 am: 10.01.2010 | 23:24 »
Hach,herrlich diese ganzen Begriffe.
Wenn man sich diese Threads durchliest ist es kein Wunder wenn man so leicht aneinander vorbeireden kann.

Unter Erzählspiel versteh ich z.B. würfelloses Spielen und Sightseeing ein plotarmes Spielen bei dem es eigentlich nur um das maping dr Welt geht.

Ein Spielstil mit dem bösen "RR" Wort wär für mich einfach Rollenspiel a la PC RPG oder Computerrollenspiel.

Ich bin eigentlich ein Improvisierer aber ich bau gern "Zwischensequenzen" ein die viel hier wohl als RR bezeichnen würden.

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Offline Dr.Boomslang

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #29 am: 10.01.2010 | 23:31 »
Dieser Thread ist ja mal entspannend. Zur Abwechslung ist klar worüber die meisten reden obwohl jeder einen eigenen Begriff dafür benutzt ;D

Ansonsten habe ich glaube ich nichts tolles beizutragen. Meinetwegen können wir das Stil X nennen, ach ne lieber B, oder doch A, nee A hört sich schon zu wichtig an... ;)

Offline carthinius

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #30 am: 10.01.2010 | 23:38 »
Sightseeing find ich auch nett - Urlaub ist ja auch nichts anderes als Eskapismus, und da sollte man sich auch nicht immer völlig frei bewegen, das macht nur Ärger mit der Reiseleitung.  ;D
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Callisto

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #31 am: 10.01.2010 | 23:40 »
Mit Sightseeing bin ich einverstanden. Ich stehe halt auf Individualtourismus  ;D

Offline Thalamus Grondak

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #32 am: 10.01.2010 | 23:53 »
Sightseeing passt überhaupt nicht, das impliziert, das die Spieler nur zugucken. Das ist aber nicht der Fall.
Railroading ist genau der Richtige Begriff für einen Spielstil, in dem die Spieler in der Bahn, und auf den Bahnhöfen frei handeln können, aber eben nicht in Köln den Dom besichtigen können, wenn der gebuchte Zug nach Hamburg in 5 Minuten weiterfährt.
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Callisto

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #33 am: 11.01.2010 | 00:11 »
sowie der Spielleiter die Gruppe durch einen mehr oder minder restriktiv gestalten Plot führt.

...
Vielleicht gibt es für in der Theorie Railroading nahe Spielstile auch bereits Begriffe die mir lediglich nicht bekannt sind..

Nein, denn dieser Bus wartet auf die Reisegruppe. Es geht ja darum einen positiven Begriff zu finden, der nicht gleich RR ist!

Offline nebelland

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #34 am: 11.01.2010 | 01:04 »
[...] und Sightseeing ein plotarmes Spielen bei dem es eigentlich nur um das maping dr Welt geht.

Mit mapping meinst Du erkunden und kartographieren? Oder eher scenery porn? ;)

Florian
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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #35 am: 11.01.2010 | 04:07 »
Railroading ist als Begriff doof, weil er schon eine Technik bezeichnet. Daher Illusionismus.

Und negativ wird eh alles von irgendwem belegt. Wenn mich Sumpfhexe 'Sven' ruft, ist mir auch klar, dass was im Argen liegt.

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #36 am: 11.01.2010 | 08:11 »
Da hängt die Nazikeule aber bedrohlich über den Köpfen.

Häh? Der "Begriff" wird so beim Tanzen verwendet. Oder sollen wir das Wort "führen" mit all seinen Variationen jetzt aus unserem Sprachschatz streichen?  ::)

Aber mir ist noch ein Begriff eingefallen: Schnitzeljagd-Spiel

Sightsseeing klingt mir zu passiv. Es ist ja nicht so, dass die Spieler nichts machen. Ihre zielführenden Optionen sind nur eben eingeschränkt.
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Offline Hector

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #37 am: 11.01.2010 | 09:55 »
Schnitzeljagd ist m.E. schon belegt. Beschreibt im Allgemeinen einen Stil, bei dem der SL eine (Kriminal-)geschichte vorbereitet, bei der die Charaktere verschiedene Stationen abklappern müssen, an denen jeweils Hinweise auf den nächsten Teil der Lösung verborgen sind.
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Offline 1of3

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #38 am: 11.01.2010 | 10:00 »
Railroading ist als Begriff doof, weil er schon eine Technik bezeichnet. Daher Illusionismus.

Illusionismus ist aber die alternativlose, vorgebene Handlung, ohne dass die Spieler das merken. Hier geht es um Typ 2 der Lösung für das unmögliche Ding vor dem Frühstick: Partizipa-Dingsbums halt. Illusionismus ist Typ 1.

Offline sir_paul

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #39 am: 11.01.2010 | 10:27 »
Für Participationism / Parti[...]mus, passt wie die Faust aufs Auge ist per Definition nicht negativ belegt. Also warum etwas neues Erfinden?

Online Tudor the Traveller

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #40 am: 11.01.2010 | 10:42 »
Was soll denn Participationism bedeuten? Der Begriff passt m.E. auf so ziemlich jede Spielform, da die Spieler immer am Spiel partizipieren. Das drückt doch gar nicht aus, dass sie freiwillig eingeschränkte Handlungsoptionen haben.
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Offline DasTaschentuch

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #41 am: 11.01.2010 | 10:52 »
Mit mapping meinst Du erkunden und kartographieren? Oder eher scenery porn? ;)

Florian

Ich mach gern scenery porn,nur ignorieren es meine Spieler immer. Mit mapping meint ich tatsächlich Stift rausholen und Karte malen,so wie man es in den alten Eye of the Beholder Spielen gemacht hat.
Nagut,zumindest  *Ich* find sowas spassig...

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #42 am: 11.01.2010 | 10:53 »
Ich sehs wie Tudor.

Offline sir_paul

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #43 am: 11.01.2010 | 11:00 »
Was soll denn Participationism bedeuten? Der Begriff passt m.E. auf so ziemlich jede Spielform, da die Spieler immer am Spiel partizipieren. Das drückt doch gar nicht aus, dass sie freiwillig eingeschränkte Handlungsoptionen haben.

Du hast aber schon den Rest des Threads gelesen, z.B. das hier:

"Participationism" viele mir da ein.

Man schaue hier:
http://tanelorn.net/index.php/topic,28747.msg564709.html#msg564709

Eulenspiegel

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #44 am: 11.01.2010 | 11:04 »
Für Participationism / Parti[...]mus, passt wie die Faust aufs Auge ist per Definition nicht negativ belegt. Also warum etwas neues Erfinden?
Weil dieses Wort ein Zungenbrecher ist.
Wenn das Wort "Party-Zip" oder von mir aus auch "pay-schänism" heißen würde, hätte ich nichts dagegen.
Aber ein Wort, das "Party-Zip pay-schänism" ausgesprochen wird, will ich mir nicht zumuten. Das ist einfach zu klobig für den Sprachgebrauch. (Geschrieben macht das Wort keine Probleme. - Aber ausgesprochen ist es einfach der Horror.)

Offline sir_paul

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #45 am: 11.01.2010 | 11:08 »
Naja, auch ein Grund  ::)

Dann sollten wir uns aber nicht darüber wundern das es keine allgemein anerkannten Begrifflichkeiten gibt wenn wir das Rad immer wieder neu Erfinden...

Ein

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #46 am: 11.01.2010 | 11:14 »
Das dumme am Parapappaismus ist, dass er im Wortlaut genau das Gegenteil von dem aussagt, was er eigentlich darstellen soll. Hier wird die Beteiligung der Spieler an der Formung des Spiels betont, obwohl es eigentlich genau das Gegenteil bedeutet. Also kann man es eigentlich auch gleich Autoritarismus nennen.

Oder Führer-Rollenspiel, wenn ihr es knackig wollt.

Offline Beral

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #47 am: 11.01.2010 | 11:19 »
Toll, jetzt haben wir Railroading, Illusionismus und Partipismus. Das eine beschreibt unfreiwillig befahrene Schienen, das andere unbemerkt befahrene Schienen und das dritte freiwillig befahrene Schienen.
(Ob es Illusionismus langfristig in der Praxis geben kann, halte ich für zweifelhaft.)

Und bei aller begrifflichen Vielfalt haben wir nicht einmal die klare Trennung zwischen Werkzeug und Spielstil. Railroading ist einfach kein Spielstil. Es geht den Leuten, die das anwenden, doch nicht um eingeschränkte Handlungsoptionen. Ein Spielstil muss positiv definiert werden, über angestrebte Aspekte, und nicht über Randaspekte, die dem Angestrebten zum Opfer fallen. Die Sandboxspieler bezeichnen wir ja auch nicht als Dramatik-Zerstörer, nur weil sie bewusst auf einen klassischen Spannungsbogen verzichten; das ist schlicht unwesentlich für Sandboxer. Genauso sind Handlungsoptionen nicht die erste Priorität für bestimmte Spielstile, so dass Railroading ein probates Mittel darstellt. Nur ist dann nicht Railroading kennzeichnend für den Spielstil, sondern etwas anderes, z.B. das gemeinsame Erleben einer dramatischen Geschichte. Illusionismus und Partionismus sind ebenso wenig brauchbare Spielstilbeschreibungen, weil sie nicht das beschreiben, worum es den Anwendern geht. Sie beschreiben das, was Feinde des Spielstils aus ihrer vorurteilbehafteten Perspektive sehen. Sowas sollten sich die Railroading-Verwender nicht gefallen lassen. Denkt nach, worum es bei eurem Spiel eigentlich geht und bennent den Spielstil danach.

Problematisch wird es, wenn eine Gruppe kein gemeinsames Spielziel hat. Der SL will eine Geschichte erzählen, ein Spieler will das auch, der andere Spieler will lieber seinen Charakter entwickeln, noch einer die Spielwelt erkunden und der letzte weiß überhaupt nicht, was er will und meckert an allem herum. Am Ende setzt sich der SL durch, weil er nun mal der Leiter ist und es sieht so aus, als ob der Spielstil Railroading wäre. Aber selbst hier ist Railroading kein Spielstil, sondern wird dafür gehalten, weil kein Spielstil zu erkennen ist.
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

"Wir führen keinen Krieg...sind aber aufgerufen eine friedliche Lösung auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen." Gerhard Schröder.

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #48 am: 11.01.2010 | 11:33 »
Dann sollten wir uns aber nicht darüber wundern das es keine allgemein anerkannten Begrifflichkeiten gibt wenn wir das Rad immer wieder neu Erfinden...
1) Du solltest dich nicht wundern, dass Participationism kein anerkannter Begriff ist, obwohl er schon seit mehreren Jahren existiert.
Und wenn man auf diesen Begriff besteht und ihn unbedingt weiterverwenden möchte, wird er dadurch nicht anerkannter.

2) Was heißt hier, das Rad neu erfinden? Die Definition bleibt ja die gleiche, nur der Name wird geändert:
"Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix."

@ Beral
Sowohl Railroading als auch Sandbox sind keine Spielstile, sondern Techniken.
"Sandbox" ist eine Technik, mit der man "möglichst viel Einflussnahme der Spieler" hinbekommt.
Und RR ist eine Technik, mit der man "einen schönen Plot" hinbekommt.

ErikErikson

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Re: Railroading, Spielstil(e),.. Begriff(e)?
« Antwort #49 am: 11.01.2010 | 11:36 »
Beral, du hast recht und hebst das Niveau dieser Frage um 100%, aber:

Freies Spiel mit Spannungsbogen und RR, wo keiner dazwischenfunkt unterscheidet sich im Ergebnis nicht mehr voneinander.

Man kann die Spielstile also nicht nach Zielsetzung trennen.


Also vielleicht: "Planspiel"?

Participionism klingt echt so nach viel Einfluss der Spieler.