Hallo.
Mh. Schwieriges Thema.
Da schon alles gesagt wurde, hier my 2 cents, wie ich es "halte":
Anmerkung an Deppen: Bitte alles im Zusammenhang lesen, bevor wieder einzelne Sätze, Satzteile, Worte oder was auch immer zitiert und "kritisch gewürdigt" wird.
1. Wenn ich Spielleite und eine Idee für eine Kampagne habe, teile ich diese den Spielern mit. Hierbei mache ich unmissverständlich klar, wie die Parameter ausfallen, wie ich sie mir vorstelle; heißt im Zweifel: "Spielt, was ihr wollt, bedenkt aber, dass diese Kampagne eine sehr hohe Gefahrenstufe hat!"
Das heißt aber auch, dass eine Kampagne, die eben "normal" verläuft, mit so einer Warnung nicht eingeleitet wird; dann besteht auch kein erhöhtes Risiko für eine höhere Mortalitätsrate.
Fazit: Sollen die Spieler spielen, was sie wollen; nur sollen sie nicht memmen oder zicken, wenn ihre detaillierten Unterhelden dann pausenlos ins Gras beißen.
2. Als Spieler spiele ich, was ich an Ideen und aus der Charaktererschaffung heraus ableiten kann. Mitnichten möchte ich Bauern und "Looser" (im weiteren Sinne) spielen. Einmal jedoch hatte ich bei AD&D einen so mittelmäßigen Charakter gebastelt, dass ich mit dem NICHTS machen konnte. Deshalb entschied ich mich für einen mäßigen Priester - und das in einer sehr episch angelegten Kampagne. Am Ende der Geschichte: Ich war der einzige Spieler, der nie in die Verlegenheit geriet, einen neuen Charakter machen zu müssen; die deutlich mächtigeren Charaktere hatten ständig das Glück im Tod gefunden - und zwar unabhängig von dem, was mein Charakter leisten konnte; und es gibt genügend Zeugnis über sehr heldenhafte Momente auch meines Charakters. Insofern ist dieser Charakter das gelebte und Erlebte Gegenbeispiel dafür, dass ein Looser-Charakter nicht zwingend Tod und Verdammnis mit sich bringen muss.
3. Als Spieler und Spielleiter gibt es eine Kategorie von Spielern, die ich nicht dulde, so dass ich als Spielleiter einen Ausschluss bestimme oder als Spieler im Zweifel selbst die Runde verlasse: Profilneurotiker, die unbedingt den Leidensweg der Leidenswege ausspielen müssen, die unbedingt die Opferrolle immer weiter perfektionieren müssen, die ständig alles noch so abwegige veranlassen, um neue Konflikte oder Konfliktlienien aufzubauen - kurz viele WoD Spieler und experimentierfreudige Systemfanatiker. (Nichts gegen Taschenlampenfallenlasser; Taschenlampen können als natürliche Reaktion durchaus fallen gelassen werde.) Solche Profilneurotiker gehören in die Klapse, aber nicht an einen Spieltisch.
Grüße
C-LOR