LUSCHE ist NICHT gleichbedeutend mit "verskillter Charakter" im Gegensatz zu einem "durchoptimierten" Charakter.
LUSCHEN-Charaktere, werden von LUSCHEN-SPIELERN erschaffen.
Erkennbar an solchen Punkten wie
Die spannende Frage dabei wäre: "Wie lange kommt er so durch?" und "Wie wird es mit ihm enden?" und "Oder wird er es gar schaffen den Karren aus dem Dreck zu ziehen?"
Das sind nämlich KEINE "spannenden Fragen", sondern klare Anzeichen dafür, daß es dem SPIELER scheißegal ist, ob seine einzigartige Schneeflocke an Luschen-SC ALLE ANDEREN SPIELER von der Bühne drängt.
Fragen wie "Wie lange kommt ER durch?", "Wie wird es mit IHM enden?" usw. stellen NUR DIESEN EINEN Charakter in den Vordergrund und zeigen schon, daß nicht einmal ein Hauch einer Absicht auf ein MITEINANDER mit den anderen Spielern und deren Charakteren besteht.
Auch den lebensuntüchtigen Vollversager-Nichtskönner-Charakter, den die anderen SCs zu "eskortieren" haben, kann man SOFORT nach erstem Augenschein als eine PLAGE für die anderen Spieler einordnen.
Da geht ein einzelner Spieler allein über sein Charakterkonzept schon davon aus, daß er einfach mal so seine Mitspieler zu RANDFIGUREN degradieren darf, die sich ALLE UM IHN zu kümmern haben. - Was für ein ARSCHLOCH!
Und da ja gilt: "Spiel nicht mit Arschlöchern", gilt eben auch: Spiel NICHT mit LUSCHEN-SPIELERN!
Achtung!
Luschen-SCs sind, wie oben schon gesagt, NICHT ALLEIN durch geringe Kompetenz zu erkennen. In jeder normalen Stufensystem-Runde, in der nach Regeln ein verstorbener SC durch einen Stufe 1 SC ersetzt wird, kommt es dazu, daß man dann SCs mit 10 Level-Ups hat, und mit denen in derselben Gruppe dann einen mit keinem oder einem Level-Up. - Dieser hat eine AUSSERORDENTLICH niedrige Kompetenz verglichen mit dem Rest der Gruppe.
Aber ist er deswegen ein "Kämpfer, der nicht kämpfen kann"? NEIN! - Er ist ein KÄMPFER, der am Anfang seiner Karriere steht und halt noch nicht so gut ist, wie andere, die schon erfahrener sind. Deswegen ist er aber immer noch gegenüber anderen, die sich auch als KÄMPFER bezeichnen ein EBENBÜRTIGER Charakter und KEINE LUSCHE.
Und zu YYs Frage:Da fällt mir eine ganze Menge ein:Aber jetzt frage ich mal:
Was wären denn die Gründe, einen Charakter zu erstellen, der in den für die Kampagne relevanten Gebieten nicht so gut ist, wie er ohne Weiteres sein könnte?
Also keine echte Lusche, aber eben "unnötig" schlecht in dem Sinne, dass er auch ohne Regelfuchserei und wüstes Gezerre ganz leicht hätte besser sein können.
- der Spieler hat eine bestimmte Vorstellung von seinem Char, die halt nicht in das Machtgefüge passt
- eine Lusche kann die Geschichte bereichern (Eskorte)
- Entwicklung von ganz unten nach oben wird erstrebt
- Die Spieler sind so stabil, dass es ihnen schlicht egal ist und sie ohnehin Spaß haben, weil alle am gleichen Strick ziehen
Wie YY schon sagte: "in den für die Kampagne relevanten Gebieten".
Wenn man z.B. eine Wikinger-Kampagne plant, man seinen Spielern sagt, daß man für diese Kampagne die Besatzung eines Schiffes benötigt, am Besten eben die herausragenden Figuren darin, und daß diese Kampagne dieses Schiff in typische, historische und fiktive, mehr oder weniger nordische Fantasy-Abenteuer verwickeln soll, und dann kommt ein LUSCHEN-SPIELER mit einem "Lustknaben" als SC daher, der NICHTS kann, was auf dem Schiff irgendwie passend oder gar notwendig wäre, der somit NULL zum Überleben und zu den "Tagesgeschäften" der anderen SCs beitragen kann, und der, aufgrund seiner Überlebensuntüchtigkeit, auch noch stets Leute abgestellt bräuchte, die auf ihn aufpassen (Stichwort: Eskorte - eine PLAGE für andere Spieler!), dann hat dieser LUSCHEN-SPIELER ganz offensichtlich GEGEN die Kampagnen-Randbedingungen verstoßen und einen UNPASSENDEN Charakter erschaffen.
Im Guten, darf er sich einen PASSENDEN Charakter bauen, doch wird das nichts nutzen, da ein Luschen-SPIELER dann ANDERE WEGE finden wird, das Spiel nur auf ihn zu fokussieren und den anderen die Freude zu stehlen.
Im Realistischen schmeißt man den Spaßverderber raus.
Wichtig ist, daß man NATÜRLICH einen Charakter durchaus auch BEWUSST GEGEN sein "Klischee" bauen kann. - Also statt des tapferen, "Odiiiiiin!" brüllenden, bärenstarken Wikingers kann man einen Wikinger bauen, der eben eher ängstlich ist, sich körperlichen Herausforderungen nicht nach den Gegebenheiten der anderen, sondern nur nach seinen eigenen stellt. - Z.B. einen Wickie. Oder weniger am Kinderprogramm sondern mehr an nordischem Sagengut orientierten LISTENREICHEN Wikinger. - Der muß dann nicht bärenstark und tapfer und "Odiiiin!" brüllend sein, sondern kann verschlagen, findig, listig, hinterhältig, geradezu von Loki persönlich beraten handeln.
Das ist KEINE Lusche! - Das ist ein Charakter, der seine EIGENE ART VON STÄRKE hat!
Hier geht es NICHT um reine "Nützlichkeitsabwägungen". - Natürlich kommt so etwas immer auf die Art von Fantasy an, die man gerade spielen will.
Beim D&D-typischen Fantasy-SWAT-Team, da MUSS jede "Funktion" kompetent besetzt sein, weil sonst das gesamte Team die üblichen Herausforderungen NICHT bewältigen kann. Ein Luschen-Kämpfer oder Luschen-Magier im D&D-SWAT-Team ist ein tickender TPK-Grund!
Bei einer Piraten-Mannschaft die wichtigen, die herausragenden Funktionsträger (Kapitän, Steuermann, Chef-Kanonier, usw.) nicht besetzt zu bekommen, bewirkt, daß die ENTSCHEIDUNGSTRÄGER der SC-relevanten Personengruppe (Schiffsbesatzung) allesamt NSCs sind. - Das KANN gewollt sein, wenn sich die Spieler gerne vom Spielleiter via NSC herumkommandieren lassen, aber wenn die Spieler SELBST Initiative entfalten wollen, oder auch nur der Spielleiter MÖCHTE, daß die Spieler SELBST etwas zu entscheiden haben, dann müssen eben die Charakterkonzepte auf Basis der zu besetzenden Positionen an Bord ausgerichtet werden. Nur wenn die Kern-Positionen besetzt sind, hat man Platz für "Exoten".
Es geht generell also darum, eine für die jeweils geplante bzw. gegebene Kampagne PASSENDE SC-Gruppe zu erhalten.
Passend kann je nach Randbedingungen immer mal etwas anderes sein.
Aber passend ist IMMER ein Charakter, der im laufenden Spiel WERTVOLLE BEITRÄGE leisten kann.
Diese wertvollen Beiträge sind je nach Regelsystem direkt an Spielwerten festzumachen, oder am Spiel "rund um die Spielwerte herum". - Das ist SEHR vom Regelsystem abhängig. - So wäre z.B. in vielen Regelsytemen die Herkunft "Patrizier" ein VORTEIL, den man für Charakterbastelpunkte erkaufen muß. Dieser ist dann gleichwertig einem anderen Vorteil, der mehr Kampfbezug oder andere Anwendungsbereiche hat. Das ist also KEINE Lusche, sondern ein Charakter mit WERTVOLLEN Kontakten, Rechten, Ansehen, Einfluß. - In anderen Regelsystemen gibt es keinerlei "Fertigkeiten", so daß ein Charakter, der nicht die maximal möglichen Spielwerte in den paar Kampffähigkeiten des Regelsystems aufweist, seine "Nicht-Kampf-Befähigungen" ANDERWEITIG einbringen muß. Durch ausgespielten Aufbau von Beziehungsnetzwerken, durch findiges Vorgehen, durch VERMEIDEN der Regelmechanik-Anwendungsfälle (siehe AD&D-Thief mit 1 HP, der NIE auf Fallen Entschärfen würfeln wollte).
Wenn die gesamte Kampagne darauf ausgelegt ist, pathetische Jammerlappen zu spielen, dann ist ein PASSENDER Charakter halt ein entsprechend in dieses gewünschte Gefüge passender pathetischer Jammerlappen. killing puppies for satan ist jedoch nicht gerade das verbreitetste Kampagnenrollenspiel. - Und in den meisten anderen Rollenspielen ist das Thema pathetischer Jammerlappen eben NICHT gewollt.
Wer in einer Gruppe von pathetischen Jammerlappen SCs nun mit Mr. Strahlemann-Alleskönner, topfit, gutaussehend, erfolgreich in allem, was er unternimmt, auftritt, der hat halt auch KEINEN PASSENDEN Charakter.
WARUM macht jemand dann so etwas?
Weil dieser Spieler ein ARSCHLOCH ist. - Siehe: Spiele nicht mit Arschlöchern.
Der LUSCHEN-Spieler ist halt ein Arschloch, daß einen UNTERBEMITTELTEN und UNTERBELICHTETEN Charakter spielen möchte, obwohl die Gruppe, die Kampagne auf fähige, voll zurechnungsfähige, gruppentaugliche Charaktere ausgerichtet ist. - Ein Luschen-SPIELER ist ein Arschloch, das ABSICHTLICH nur seine eigenen Spaß-Faktoren zu 100% AUF KOSTEN DER ANDEREN Mitspieler befriedigt bekommen möchte, und das sich deshalb einen nur soweit wie irgend möglich HERAUSSTEHENDEN Charakter erschafft.
Ein Lustknabe in einem Wikinger-Langschiff. Ein meuchlerischer Dunkelelf in einer "guten" Abenteurer-Gruppe eines Paladin-Ordens. Ein atheistischer Gehorsamsverweigerer in einer Ordensritter-Truppe bei Necropolis. usw.
Es ist NICHT so, daß diese Rampenlicht-Räuber das Spiel irgendwie "bereichern", sondern sie sind allen anderen eine LAST, eine PLAGE und sie BREMSEN jeglichen Spielfluß aus.
Der Charakter ist ja nur das MITTEL, durch das der Luschen-SPIELER in der Spielwelt seine realweltlichen Aufmerksamkeitsgewinne erzeugen möchte.
Solche Charaktere erkennt man SEHR LEICHT. - Und hier ist es ein FEHLER, wenn man als Spielleiter zu GUTMÜTIG ist!
Ich bin es auch. - Oft. - Viel ZU OFT.
Ich lasse - gerade bei Con-Runden - wirklich vieles zu, was mir schon mit einem "Geschmäckle" daher kommt, um kein Spielverderber zu sein. - Manchmal klappt das auch wunderbar und das Geschmäckle war irreführend.
Aber manchmal endet das KATASTROPHAL! - Mit Rundenabbruch z.B.