Zum Spielen von 1st Level ERSATZ-Charakteren für verstorbene SCs in AD&D 1st Ed. Runden:
Nähern wir uns nun der Frage aus dem Eröffnungspost: Wieso spielst du solche Art von Charakter?
Weil es so VERDAMMT MÄNNLICH ist sich dieser Herausforderung zu stellen, mit einem 1st Level Charakter, der jederzeit verrecken kann, wieder in den SC-verschleißenden AD&D-Spielwelt-Fleischwolf zu gehen.
Das ist PURE COOLNESS des Spielers, so etwas zu tun. - Dafür gibt es den Respekt der anderen Spieler, weil JEDER weiß, wie HART das ist.
Ich habe so extreme Beispiele, wie Leute die hier anführen, in der Realität noch nie erlebt.
Ich leider VIEL ZU OFT. - Auf Con-Runden sogar mit schöner Regelmäßigkeit. Die hier im Thread aufgeführten Beispiele sind ja nur halbwegs aktuelle Beispiele, vielleicht ein oder zwei Jahre her, nicht länger. - Da, wo die herkommen, da gibt es noch VIEL MEHR.
Auf Cons ist mir aber auch aufgefallen, dass viele Leute einfach mit den Augen rollen und die Fresse halten, wenn sie mit so einer Situation konfrontiert werden. Einfach, weil ihnen eine direkte Konfrontation Charakter gegen Charakter am Spieltisch unangenehm ist. Das ist natürlich auch die falsche Herangehensweise.
Man möchte auf einer Con-Runde die in Kampagnen-Runden auch gerne über mehrere Spielsitzungen mögliche Gruppenbildungsphase ja so schnell wie möglich hinter sich bringen. Hier gleich massiv in Konflikte zwischen den Spielern einzusteigen, oder diese - schlimmer noch - "in game" über die Charaktere "auszutragen", versaut wirklich gleich mal ALLEN die Con-Runde.
Der Spielleiter begegnete dem mit freundlicher Hilflosigkeit, ihm fielen nur zwei Alternativen ein: Entweder er hört auf mit dieser Suchtproblemkacke oder ich entferne den jetzt aus dem Plot. Ich hatte das Glück, dass noch ein anderer Spieler am Tisch saß, der die Sache überblickt hat und auch nicht zu feige war, als Strassensamurai eine Konfrontation mit dem Anwalt zu suchen. Der hat ihm dann im Spiel die Grenzen aufgezeigt
Das fett Hervorgehobene, war die EXAKT RICHTIGE Reaktion!
Meine Erfahrungen mit dem "im Spiel die Grenzen aufzeigen" sind die, daß genau das STUNDENLANG dauern kann, die GESAMTE Spielzeit DOMINIERT und letztlich auch ALLE anderen, die mit normalen Charakteren und normaler Lust zum Spielen angetreten sind, ANKOTZT!
Ich hatte weiter oben das Beispiel von einem Spieler gezeigt, der seinen durchaus kompetenten militärischen Heavy Weapons Expert Charakter massiv insubordinativ gespielt hat. Das führte zu ZWEI STUNDEN In-Game-Gezerre am Spieltisch, zu - sofort an den Blicken der anderen 7 Spieler erkennbarer - Distanzierung der Mitspieler vom gesamten Spielgeschehen.
Warum habe ich als Spielleiter hier zwei Stunden quasi ZUGESCHAUT, wie das ELEND seinen Lauf nahm?
Ich hatte auf die "Selbstheilungskräfte" der Gruppe gehofft. Und ich bin ein WEICHLING, was den Umgang mit Spielern anbetrifft.
Ein Spieler muß sich schon deutlich spürbar wie die letzte SAU verhalten, daß ich hier einschreite.
Die FUNKTIONIERENDE LÖSUNG des Problems war, dem Spieler ganz klar OUT-GAME zu sagen, daß er die Scheiße sein lassen, soll oder die Tür von außen zu machen soll. - KLAR geäußert: KEINE Alternative außer mitspielen nach MEINEN Regeln, oder GEHEN. - Klar geäußert: NICHTS von dieser Scheiße wird in-game ausgetragen, da das schon viel zu viel Zeit auf dieser Con-Runde gekostet hat. Er hatte über zwei Stunden die ALLEINIGE Aufmerksamkeit für sein GESTÖRTES Spielverhalten. - Nun GEHT er, oder er spielt konstruktiv mit den anderen mit.
Das hat funktioniert.
Nach diesem klaren Äußerung meinerseits war SCHLUSS mit dem störenden Verhalten und er hat tatsächlich konstruktiv mitgespielt.
Mich kotzen solche Leute trotzdem an, weil sie ALLEN ANDEREN wirklich die Spielzeit GESTOHLEN haben. - Die Runde mußte deutlich verlängert werden, weil der Spieler eben nicht nur zwei Stunden "Solo für GESTÖRTE" gegeben hat, sondern weil ERST DANACH die Gruppe zueinander finden konnte. Also nochmal Zeit für Gruppenbildung.
Somit ist meine Erfahrung: Klar und OUT-GAME dem Spieler aufzeigen, daß er sich gerade wie ein ARSCHLOCH benimmt. Ihn dann mit der Entscheidung zwischen konstruktivem MITEINANDERSPIELEN oder RAUSSCHMISS konfrontieren. Und klar machen, daß man ihn WIRKLICH rausschmeißt, wenn auch nur das erste Anzeichen an "Rückfall" in die Arschloch-Verhaltensmuster aufkommt.
Eben. Darum fühlen sich die Luschenspieler hier auch nicht angesprochen - so extrem treiben dies nicht. Das Banjo-Nüttchen von ZORNHAU nehm ich da mal aus, aber das ist ein Beispiel in extremis. Mir sind echte Luschenspieler(TM) bisher ebenso so selten untergekommen wie ultrabrutale Willkür-SL(R) und powergeile Munchkins(TM).
Die Deadlands-Prostituierte war noch nicht einmal ein so extremes Beispiel. - Das war nur ein halbwegs "frisches" Beispiel.
Die extremsten Arschlöcher sind mir bei ganz anderen Runden begegnet. Willkür-SLs sind auch durchaus mit schöner Regelmäßigkeit auf Cons anzutreffen. Und powergeile Munchkins sind meiner Erfahrung nach eher selten.
Ich habe nicht einmal einen sehr weiten Con-Besuchsradius um meinen Wohnort herum. Und da sind auf FAST JEDEM dieser Cons solche Knalltüten zu finden. Die sind NICHT SELTEN, sondern häufig genug vertreten, daß ich inzwischen schon eine "Schwarze Liste" an wiederkehrenden Dauer-Arschloch-Spielern, die bei mir NIE WIEDER an den Spieltisch kommen dürfen, führe.