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Gestern den dänischen "Horrorfilm" Speak No Evil gesehen. ...
Für mich hat der Film ebenfalls nicht funktioniert, auch wenn ich die Idee dahinter verstehe und gar nicht mal so schlecht finde. Aber die Umsetzung klappt einfach nicht. Demnächst kommt das US-Remake ins Kino und schon der Trailer zeigt sehr viel. Z.B. die Anpassungen, die auf ein actionreiches Finale und viel mehr verbale Erklärung hinauslaufen. Ob ich mir den Film nochmals antue, bezweifele ich, trotz der interessanten Grundaussage.
@Filme.
Poor ThingsJa. Hm. Wie soll ich es sagen? Wow! Überraschend. Was für ein Film! Visuell! Schauspielerisch! Und dann noch die Aussagen! Selten hat mich ein Film nachträglich noch so lange beschäftigt, ohne das ich sofort den Finger darauf legen konnte. Das meine ich im Guten. Nein, ein toller Film mit einer grandiosen Emma Stone. Wobei die restliche Besetzung ebenfalls spitze ist. Nein, der Film ist ein Wunder; verschroben, aber wunderbar!
Gunpowder MilkshakeEin Action-Film, bei dem auf dem Cover nur Frauen sind, da musste ich mal reinschauen.
Ja, der körperlichen Action fehlte es manchmal an Wucht. Aber dafür ist allein die Nutzung der Kulissen super. Da hat man sich wirklich Gedanken gemacht, was man mit dem Set tun kann. Dabei kamen mitunter schön-absurde Kämpfe hinaus, aber das passt zu einem Film, der viele Referenzbezüge erleben wird. Und weil ich nun nicht mehr darum komme, hier die Anleihen zu geben, die ich zwar nicht machen möchte, aber zwangsläufig sind. Der Film schwimmt irgendwo zwischen Shoot 'Em Up - allein wegen Paul Giamatti -, Tarantino-Filmen und John Wick.
Inhaltlich erzählt er eine einfache Geschichte, um eine Auftragsmörderin, die einen Fehler macht, nimmt dabei aber gelegentlich andere - und ich möchte sagen klügere und bessere - Schlenker als seine Vorlagen. Nein, nicht dass die Geschichte oder die Welt an sich dabei plausibler wird, aber auf die Figuren bezogen, macht der Film manches einfach besser, schöner, mutiger, stimmiger. Visuell hat er neben dem bereits erwähnten guten Einsatz der Kulissen - nimm das, doofer unkreativer Bullet Train! - noch eine fast malerische Brutalität. Schlachtengemälde in Zeitlupe, die erneut kreativ und lustig sind. Der Film nimmt sich allgemein nicht so ernst, doch hat er seine ernsten Momente. Die Musik ist in sofern überraschend, dass sie zwar die Stimmung gut einfängt, dies aber mal eben nicht mit abnutzten Liedern tut. Sehr angenehm.
Kommen wir zur wesentlichen Schwäche: dem Tempo. So richtig in Fahrt kommt der Film leider nie. Es dauert alles ein wenig zu lange und ist zu holprig. So bleibt der Filmgenuss irgendwie gemildert und die weiteren Schwächen treten stärker hervor. Unter dem Strich ist der Film also nur ein Kann, aber kein Muss.