Desperate Housewives fand ich nur die erste Staffel gut, danach war irgendwie die Luft raus und ich hab irgendwann aufgehört zu schauen (jetzt habe ich gehört dass es demnächst ein Crossover mit "Lost" geben soll... ).
Ich schaue das Ganze gerade auf ProSieben in der aktuellen deutschen Version und ich weiß was du meinst... dafür dass sich nach dem Hurricane alles ändern sollte, haben die Protagonisten doch wieder mit den selben Problemen zu kämpfen, wie zu Beginn der Serie: Gaby ist
schon wieder luxusverwöhnt, die Scavos sind
schon wieder schwanger (und die Einzigen in der Vistiria Lane, die nicht total daneben sind), Mike und Susan sind
schon wieder verheiratet, Bree ist
schon wieder kurz davor ihren Mann zu verlassen... alle Konflikte wiederholen sich und das ist einfach nicht interessant... den Autoren fällt wohl langsam nichts mehr ein: die sollten die kleine Keyla mal wieder auftauchen lassen, dann käme Zauber in die Bude.
Fringe kann ich nur empfehlen (ähnlich packend wie Lost, nur dass man tatsächlich auch ANTWORTEN bekommt und nicht mit vagen Andeutungen bei der Stange gehalten wird).
Davon habe ich nichts gemerkt... ich habe die erste Folge gesehen und gegähnt, ich habe die zweite Folge gesehen und es nicht glauben wollen, dass das von J.J.Abrahams ist, ich habe die dritte Folge gesehen und war erbost, dass die Protagonisten bei "Fringe" so oberflächlich sind.
"Lost" liebe ich von ganzem Herzen, obwohl ich mit den momentanen Entwicklungen nicht zufrieden bin (ich mochte die Serie lieber, als es wirklich noch mehr um Survival auf der Insel ging) - oft nimmt die Serie wirklich interessante Fäden auf, die man dann im Sande verlaufen lässt (Mister Echo hätte seine Kirche ruhig bauen sollen, das wäre cool gewesen, und dass Charlies Greatest Hits-Liste nochmal eine Rolle spielt, bezweifle ich auch und was es mit Libbys Aufenthalt in Hurleys Anstalt genau auf sich hatte, werden wir wohl auch nie erfahren).
Aber "Fringe" konnte mich überhaupt nicht packen - "Lost" beginnt mit einem BOOOOOM!, hat diese unglaublich interessanten Rückblenden, die mir viel über die Figuren verraten und ihre Handlungen begründen - schon in den ersten Folgen. Die Verschwörung war mir bei der Serie immer egal und das konnte sie auch sein, denn "Lost" war vor allem in den ersten Staffeln derart charakterzentriert, dass die Konflikte der Überlebenden untereinander überhaupt interessanter waren als das Ganze drumrum. Und dann sehe ich die erste Folge "Fringe": diese blonde Agentin ohne Seele mit ein bisschen Liebesbeziehung, diesen Underdog (hey, dass ist doch der kleine Pacey Whitter
) und einen verrückten Wissenschaftler - oh nein, oh mein Gott, der Freund der Blonden arbeitet für die Bösen - I COULDN'T CARE LESS! Ich habe keine Beziehung zu diesen Figuren, sie sind flache Platzhalter für irgendeine Verschwörung, die mich überhaupt nicht reizt. Grenzwissenschaften sind mir egal, solange es nicht um zwischenmenschliche Beziehungen geht, berührt mich das einfach nicht genug. Ja gut, es gibt diesen Vater-Sohn-Konflikt, aber der reicht mir einfach nicht. Wenn die Charaktere einer Serie mir nach den ersten paar Folgen immer noch egal sind, hat die Serie verloren.
Mir geht es nicht um Antworten, mir geht es um den Weg dorthin und darum, wie die Figuren damit umgehen. Deswegen hat "Akte X" nach Mulders Abtreten auch nicht mehr gerockt - vielleicht gab es Antworten, aber das persönliche Drama war einfach weg. Und darum geht es mir bei guten Serien...
Aber ich will niemandem "Fringe" schlecht reden: ich würde es aber mit "Lost" definitiv nicht vergleichen wollen...